Elektronische Patientenakte (ePA): Bundestag beschließt zwei wesentliche Änderungen

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist bisher alles andere als ein großer Wurf. Zwar sind die Nutzungszahlen zuletzt gestiegen, viele Menschen, die über eine ePA verfügen, nutzen sie allerdings nicht aktiv. Als Ursache sieht die Politik unter anderem auch die komplizierten Registrierungsverfahren für den Zugriff. Der deutsche Bundestag hat nun zwei zentrale Änderungen beschlossen. Dabei gibt es bedauerlicherweise Rückschritte bei der Sicherheit.

Konkret hat der Bundestag das „Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege“ verabschiedet, indem auch die Änderungen für die ePA festgehalten sind.  Positiv ist zu vermerken, dass zukünftig nur noch die Versicherten selbst ihre Abrechnungsdaten in der elektronischen Patientenakte einsehen können. Bisher ist das auch für die behandelnden Ärzte möglich. Eher negativ sehen wiederum Sicherheitsexperten, dass Krankenkassen wieder per Video-Ident-Verfahren die Identität von Versicherten bestätigen dürfen. Das soll die Registrierungshürden eben senken.

Dass die Abrechnungsdaten nicht mehr für behandelnde Ärzte sichtbar sind, loben Verbraucherschützer. Damit wird es im Zweifelsfall für Patienten leichter, Befunde gänzlich auszublenden. Denn vielleicht muss ja der Hautarzt, der einen Ausschlag am Arm behandelt, nicht direkt wissen, dass ihr auch eine Psychotherapie macht. Solche Dinge konnte man aus den Abrechnungsdaten mit dem richtigen Wissen schnell ableiten. Ebenfalls waren die Abrechnungsdaten oft fehlerhaft bzw. veraltet oder beruhten auf falschen Kodierungen, mahnen Verbraucherschützer. Sie zu verbergen, sei der absolut richtige Schritt.

 Datenhoheit der Patienten besteht immer noch nicht

Politiker der Fraktion Die Linke bemängeln (via Netzpolitik), dass die Schritte nicht weit genug gingen. Die Versicherten könnten dennoch nicht im Einzelnen entscheiden, welcher Arzt welche Daten einsehen könne. Es sei auch nicht frei möglich, die Speicherung einzelner Daten abzulehnen oder sie zu löschen. Granulare Steuerungsmöglichkeiten gebe es also weiterhin nicht für die Nutzer.

Was die Wiederzulassung des Video-Ident-Verfahrens betrifft, so schafft diese Rolle rückwärts einerseits mehr Komfort, höhlt aber andererseits die Sicherheit aus. Dadurch wird nun die PIN des Personalausweises nicht mehr zur Identifizierung benötigt. Sicherheitsforscher sprechen hier eher von einer 1,5-Faktor-Authentifizierung, die nicht allzu sicher sei. So müsse zwar ein physischer Ausweis vorhanden sein, die weiteren Sicherheitsüberprüfungen der Videos seien aber von einem Wettrennen zwischen KI-Identifikationsverfahren und der KI-Bildsynthese geprägt. Hier gehe man ein unnötiges Risiko ein.

Als sichere Alternative sieht man den leider abgeschafften PIN-Rücksetzbrief. Über den konnte man bis Anfang 2024 auf dem Postweg einen Code zur Aktivierung der Onlinefunktion seines Personalausweises bestellen. So konnte man nachträglich die Onlinefunktion aktivieren oder vergessene PINs erneuern. Aus Kostengründen hatte die Ampel-Regierung diese Funktion dann aber gestrichen.

Generell versucht die Politik aktuell händeringend aktive Nutzer für die ePA zu gewinnen. Von rund 74 Mio. gesetzlich Versicherten in Deutschland verfügen zwar rund 70 Mio. über eine ePA, aber nur etwa 3 % nutzen sie auch aktiv.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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56 Kommentare

  1. Jemand Anders says:

    „Von rund 74 Mio. gesetzlich Versicherten in Deutschland verfügen zwar rund 70 Mio. über eine ePA, aber nur etwa 3 % nutzen sie auch aktiv.“
    Tolle Zahlen… dann weiß man ja, wie viele das Ding wirklich haben WOLLEN.

    • Ja, und von den 3% nutzt die Hälfte es nur weil sie müssen und nicht weil sie wollen.

      • schön, dass du für andere sprichst. Ich bin stolzer ePA Nutzer seit 3 Jahren.
        Dieser teils überzogene Datenschutz Kindergarten und Nachbrappler, welche sich selber nicht mit der ePA auseinandergesetzt haben, kann ich langsam nicht mehr hören

        • Die Lieblingslüge einer unfähigen Verwaltung: Es ginge angeblich nicht „wegen des Datenschutzes“.

          Stell dir vor du kaufst eine Kugel Speiseeis. Es schmeckt ungenießbar. Du gehst zum Eisverkäufer und beschwerst dich. Und der Eisverkäufer antwortet dir: „Besseres Eis ist leider nicht möglich, ohne diese verdammte Kühlkette auf rechtlich nicht zulässige Weise zu unterbrechen.“

          Ungefähr so ist diese alberne Ausrede der Deutschen um den Datenschutz. Selbstverständlich gibt es die Möglichkeit, eine in Sachen Datenschutz einwandfreie ePA zu bauen – machen wir halt nicht.

        • Das wirst Du anders sehen, wenn Du Opfer eines Datenmißbrauchs geworden bist.

          Die Fraktion „Ich habe nichts zu verbergen“ bleibt unkritisch und lernresistent.

    • Nein das weist du nicht. Der Bedarf muss dafür erst geschaffen werden. Der wird kommen und wie in anderen Ländern dauert das 10-20 Jahre.

    • Nachdem ich mein Smartphone getauscht haben, will die ePA bzw. KK-App das ich mein Smartphone wieder freischaltet für die Nutzung der ePA – der Zirkus nervt mich schon gewaltig. Vermuttlich schicke die mir dann wieder einen Brief mit ner Freischalte-PIN – willkommen im 21.Jahrhundert.

    • Michael Lang says:

      Nein, nicht, wie viele das haben wollen, sondern wie vielen das komplizierte Anmeldeverfahren auf den Senkel geht (mir z. B.). Ich wäre froh, wenn ich nicht jedem Arzt neu erzählen müsste, was für Impfungen ich habe, was mir wo weh tut und wann ich welche Medikamente verschrieben bekommen habe. Aber diese elend langen Anmeldeverfahren mit zig PINs und Freigaben käsen mich schon lange an. Wir huldigen in Deutschland einer Datenhysterie, die auf der Welt ihresgleichen sucht.

  2. ich will einen Facharzt Termin nicht erst in 6 Monaten. Das interessiert mich und nicht dieser Pille Palle mit der epa

    • Dann bezahl selber in reiche diese Kosten bei deiner gesetzlichen Krankenkasse ein. Dann bekommst du einen Termin genauso schnell wie privat Patienten.

      • Hallo Web,

        falsche Lösung:

        bürgerversicherung heißt die lösung, Abschaffung aller privaten krankenkassen.

        jeder Mensch hat das gleiche Recht auf gesundheit und gleiche ärztliche Behandlung, nur abhängig von seinem Leiden und unabhängig von seinem einkommen.

        Alles andere ist Vorverlagerung der Triage in den Geldbeutel.

      • Ganz so einfach ist das nicht. Grundsätzlich gilt das Sachleistungsprinzip und keine GKV ist verpflichtet „einfach so“ Selbstzahlerrechnungen zu erstatten. Die Kassen dürfen zwar auch Kostenerstattung – i.d.R. dann als Wahlleistung – anbieten, das muss aber ausdrücklich Vereinbart werden und gilt dann min. bis zum nächsten Quartalsende. Funktioniert also nicht nur mal zwischendurch für den nächsten Facharzttermin. Außerdem werden für solche Wahltarife auch bei den GKV i.d.R Aufschläge fällig. Und nicht zuletzte trägt man als Patient das Risiko auf einem Teil der Kosten sitzen zu bleiben wenn auf der Rechnung nicht-erstattungsfähige Posten auftauchen oder der Arzt einen höheren Gebührensatz nach GOÄ abrechnet, wie es bei Selbstzahlern/Privatpatienten durchaus üblich ist.

  3. Ich habe meiner ePa widersprochen. Ich arbeite selbst im Gesundheitssystem und die Vorstellung ist mir ein Graus.

  4. Die Zahlen zeigen aber auch, dass die meisten Patienten wie Schafe alles fressen oder zumindest still hinnehmen, was man ihnen hinwirft. Ich habe natürlich die ePA aktiv abgelehnt, aus den genau oben genannten Gründen. Was geht den Zahnarzt meine Prostata oder so an? Und falls ja, will ich das entscheiden. Außerdem, es muss mir was bringen. Tut es im Moment nicht. Zudem ist die ePA im Moment vor allem einfach nur ein Mülleimer für PDF-Dateien. Keine oder kaum strukturierten Daten. Kann also weg das Zeug. Irgendwie sinnbildlich für den Stand der Digitalisierung in Deutschland.

    • Die epa sieht strukturierte Daten vor. Kliniken und Praxen mussen strukturiere Daten haben um diese einstellen zu können. In Schleswig Holstein und Hamburg stellen die ersten um. Henne Ei Problem wie immer.

    • >> Was geht den Zahnarzt meine Prostata oder so an?
      Wenn er dein Prostata-Problem kennt, weiß er wenigstens, warum du dich auf dem Behandlungsstuhl einnässt oder kann dich fragen ob du auch deine Inkontinenzeinlage trägst. 😉

      >> Ich habe natürlich die ePA aktiv abgelehnt, …
      Super, da kannst du ja aus echter Erfahrung zu der Aussage, „Zudem ist die ePA im Moment vor allem einfach nur ein Mülleimer für PDF-Dateien. Keine oder kaum strukturierten Daten. Kann also weg das Zeug.“, kommen.

      Du machst deinem Pseudonym „Paradoxus“ alle Ehre. Thumbs up!

    • Die ePA ist aber nicht dazu da das sie dir was bringt, das ist nur das Märchen das du die Scheiße frißt! Die ePA its dazu da damit all die Firmen mit deinen Daten Kohle machen… hat Lauterbach ja am Ende bestätigt: wir müssen den Datenschatz heben!

  5. Ich will und habe ….
    Wenn mich einer von der Straße kratzt und im Geldbeutel die Versichertenkarte findet, kann Er Sie Es sich ein Bild von meinen Vorerkrankungen machen und die Behandlung der richtig anpassen.

  6. @Jemand Anders
    „Wollen“ würde ich nicht sagen.
    Die „Jungen“ brauchen die App nicht, da sie meist gesund sind.
    Die „Alten“ bräuchten vielleicht die App, weil sie meist krank sind, kommen damit aber nicht zurecht (körperlich und oder geistig, nicht abwertend gemeint) oder lehnen das Smartphone ab, weil sie damit nichts zu tun haben wollen.
    Die „anderen“, die gerade nicht krank und/oder nur selten beim Arzt sind, die brauchen die App auch nicht.

    • Die ePa ist keine App, sondern eine virtuelle Akte. Die „Alten“ nutzen die ePa vielleicht nicht selbst aktiv. Es ist aber sinnvoll, wenn Ärzte die Vorbefunde ihrer Kollegen einsehen können oder Einsicht in die aktuelle Medikationsliste (bzw. zukünftigen Medikationsplan) haben. Viele ältere Patienten werden parallel von verschiedenen Fachärzten behandelt.

  7. Sehe keinen Mehrwert in der ePA, deswegen abgelehnt.

    • Ist doch schön und gut, wenn die ePA im normalen Alltag keinen „Mehrwert“ bringt. Das ist aber kein Grund sie abzulehnen. Niemand weiß, wann es mal gut wäre, eine ordentlich befüllte ePA zu haben.

      Ich habe kein Problem mit der ePA. Die App der BKK firmus funktioniert gut. Zugriff auf die Abrechnungsdaten liegt ausschließlich bei mir. Ich wüsste nicht, wie und warum ich die ePA aktiv nutzen sollte. Allerdings sollten meine Behandler das Ding füllen, was derzeit noch nicht gut funktioniert.

      Die ePA ist in meinen Augen ein entscheidender Schritt in der digitalisierung des Gesundheitswesen und ein Gewinn für die Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente und Therapien.

      • André Westphal says:

        „Niemand weiß, wann es mal gut wäre, eine ordentlich befüllte ePA zu haben.“ . im Zweifelsfall freuen sich Cyberkriminelle darüber, denn bei der aktuellen Sicherheit der ePA ist es eher eine Frage wann und nicht ob da mal Daten im Darknet landen.

        Ich finde die ePA grundsätzlich auch als Idee gut, habe aber z. B. auch widersprochen, bis die notwendige Sicherheit aus meiner Sicht garantiert ist.

        • Die Frage, wann und ob da mal Daten im Darknet landen, kann man bei nahezu jeder digitalen Datenerfassung stellen. Für mich ist das keine ausreichende Begründung, sich gegen die ePA zu entscheiden. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden…

          • Das ist sicher richtig, allerdings sehe zumindest ich es so, dass von allen Daten, die potentiell illegalerweise irgendwo landen könnten, meine Gesundheitsdaten diejenigen sind, bei denen ich dies als größtes Problem ansehen würde.

            Deswegen habe ich mit der ePA ein Problem und habe aktiv widersprochen (und bin übrigens erstaunt, dass das nur so Wenige getan haben; ich hätte gerade hier in D gedacht, dass die Widerspruchsquote VIEL höher ist). Demgegenüber habe ich absolut kein Problem mit sowas wie Apple Pay oder Google Pay oder Onlinebanking oder oder oder, oder dass ich viel bei Amazon bestelle. Weil es mir völlig Latte wäre, wenn irgendwo jemand sehen könnte, was ich wo kaufe, wieviel Geld ich auf dem Konto habe usw.. Es gibt eigentlich nur wenige Sachen, die ich für mich als dermaßen privat erachte, dass ich auf absolut gar keinen Fall wollen würde, dass das irgend jemand sehen kann. Meinen Browserverlauf z.B… 🙂 Und halt die Dinge, die in der ePA landen würden.

          • Nein, andere „digital Datenerfassungen“ holen sich (hoffentlich) IT-Security Experten dazu, um ihre Systeme abzusichern.
            Bei der ePA passierte das wohl nicht und Kritik (etwa vom Chaos Computer Club) an der Architektur wird abgewiegelt.
            https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ccc-noch-nicht-zufrieden-mit-epa-sicherheit-159240/

            Es muss nicht jeder selbst Ahnung von IT-Security haben, um sich entscheiden zu können, aber man sollte schon auf die mit Ahnung hören 😉

          • André Westphal says:

            Du blendest dabei aber aus, wie sicher und wie sensibel die Daten sind. Und die ePA ist zum einen verhältnismäßig schlecht abgesichert, enthält aber zum anderen besonders sensible, ergo für Kriminelle wertvolle, Daten. Das ist ein Cocktail, von dem ich mich deswegen lieber erst einmal fernhalte, bis es Besserungen gibt.

            • Auch oder besonders Unternehmen, die behauptet haben, die Daten seien sicher, waren trotzdem von Datenleaks betroffen und die Daten sind Kriminellen in die Hände gefallen.

              Ich bin der Meinung, dass jeder Datenschutz und jede Datensicherung irgendwie zu knacken ist. Unter Kriminellen entsteht dann so eine Art Wettbewerb, um an die ach so toll abgesicherten Daten zu kommen. Weniger kann da durchaus auch mal mehr sein. Dadurch kann das Interesse an die Daten zu kommen verringert werden.

              An anderen Stellen habe ich schon auf die fehlende Kontrolle hingewiesen, die ein Widerspruch gegen die ePA hat. Gerne wiederhole ich mich. Der Widersprechende hat keine oder nur geringe Möglichkeiten, die Wirksamkeit seines Widerspruchs zu kontrollieren. Eine ePA kann trotz Widerspruch angelegt werden. Es ist dann eben eine digitale Erfassung von Gesundheitsdaten, der man ja bei fast allen Behandlern, mit Hinweis auf die DSGVO zustimmt. Ob der Landarzt die Daten in einer unsicheren Cloud speichert, ist schwer nachweisbar.

  8. Ich finde die Idee der EPA gut: allzuviele Untersuchungsdaten usw. der letzten Jahrzehnte sind verlorengegangen, weil sie analog bei irgendwelchen Ärzten lager(t)en.

    Nur fehlt aktuell einfach die Zeit sich da mal Zugang zu verschaffen – insofern gehören wir zu den 97 %. Können sich manche in ihrem saturierten Wohlstandsleben vielleicht nicht vorstellen mit „keiner Zeit“, aber da gibt es über Monate und Jahre einfach wichtigere Dinge die ständige Aufmerksamkeit erfordern.

    Die Akte läuft ja nicht weg, und je mehr Zeit vergeht, desto besser kann sie von Ärzten rückwirkend befüllt werden. Und irgendwann schauen wir dann mal rein und ergänzen oder löschen…

    Nur meine Meinung.

  9. Gerade mal in der TK App nachgeschaut. Also hier kann ich den Zugriff auf Abrechnungsdaten deaktivieren und auch kann ich einstellen, was ich welchem Arzt an Infos zugänglich machen möchte. Also ich bin mit der ePA der TK echt zufrieden.

    • Gut die TK ist ja auch vorbildlich was Digitalisierung angeht. Die meisten anderen halt nicht.

    • das geht bei der AOK auch oberflächlich schon seit eh und je

    • Der Artikel ist ein bisschen zu oberflächlich was z. B. die Steuerung der Zugriffsrechte angeht. Das ist auch nichts TK-spezifisches, sondern im SGB geregelt. Tatsächlich sind die Rechte nicht mehr so granular steuerbar wie im letzten Jahr.

      Ich wäre mal froh, wenn überhaupt ein Arzt was in meine ePA stellen würde. Eine Praxis hat das sogar per Aushang angekündigt, aber außer den Dokumenten, die ich selbst eingestellt habe, ist da noch nichts zu finden.

    • Die ePA ist aber technisch was anderes als der TK-Safe, den es ja schon länger gibt, und wo Informationen, die die Kassen bekamen (v.a. Abrechnungen) hinterlegt waren oder sind. Wenn die ePA keinen gestuften Zugriff erlaubt und auch keine Möglichkeit vorsieht, dass nur Teile der Akte sichtbar sind oder best. Ärzte ausgenommen werden können, dann kann das m. E. die TK auch nicht. Denn die Infrastruktur er ePA liegt nicht bei den KK, sondern bei der Gematik. Die GKV können zwar in der Tat eigene Feature einbringen und die TK ist ja auch sehr digital, aber das die TK die Zugriffsrechte bzw. das Rechtemanagement eigenmächtig ändern kann, das glaube ich nicht. https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/digitalisierung/epa/epa_liste/epa_liste.jsp

      • braucht sie auch gar nicht den jeder der zahlt und „berechtigte Interesse“ nachweist kann auch so auf die Daten zugreifen! Zwar pseudoanonymisiert, aberd er CCC hat ja nachgewiesen wie einfach eine Deanonymisierung möglich ist!
        Die Hürde für „berechtigtse Intersse“ liegt sehr sehr niedrig!

        Das du als ePA Nutzer das einstellen kannst bringt dir also rein gar nix!

        • bluberst du eigentlich alle nach was irgendwer, irgendwo geschrieben hat?
          Es soll Leute geben, die scheißen auf Datenschutz, denn wenn ich nur auf Datenschutz achten würden, dürfen ich mich nirgendwo im Internet bewegen geschweige irgendwelche Apps verwenden. Man kann auch alles zerreden. Die ePA sollte jedem seine Sache sein, da braucht man keine permanente Propaganda von irgendwelchen Sicherheits- oder Chaos Club Anhängern die ihre Meinung anderen aufzwingen müssen.
          Gott sei dank kann ich noch selber denken und entscheiden und muss nicht die Meinung anderer nachblubbern.

  10. Ich arbeite in der IT auf Apothekenseite und hab der ePA aktiv widersprochen, als der Wechsel zur „ePA für alle“ kam. Bis dahin hatte ich die ePA 2 Jahre lang und war zufrieden. Aber das Streichen der Rechtesfunktionen ist für mich ein NoGo! ICH möchte entscheiden wer welches Dokument sieht.
    Und da ich auch wöchentlich in gematik Terminen bin stört mich dort auch das Gerede, wenn der CCC wieder Sicherheitsrisiken veröffentlicht. Da wird von der „CCC Problematik“ gesprochen und ja „nur wegen dem CCC“ Anpassungen gemacht werden müssen.
    Zum Glück stehe ich da nicht alleine da und auch andere Teilnehmer in der Runde protestieren gegen dieses Framing.

    • Fand ich auch sehr schade. Nutze die EPA schon länger und damals konnte man alles Feingranular freigeben. Jetzt geht nur noch alles oder nichts. Mich würde schon eine Voreinstellung wie „Neu eingestellte Dokumente nicht freigeben“ freuen.

  11. warum sagt niemand was zu dem HTC auf dem Foto?

    • Das ist der Kommentar, den ich gesucht habe
      Das Symbol-Bild ist wohl auch schon ein bisschen in die Jahre gekommen

  12. kann ich bestätigen ich habe das auch zwei mal versucht einzurichten und bin schon bei der PIN Eingabe mit dem Handy als Kartenleser gescheitert.

    • klingt so nach AOK App, denn dort ist der AOK Account für 14 Tage gesperrt (sagt aber keiner vom AOK Service oder die App dazu etwas), sofern man zu oft sich falsch eingeloggt oder versucht hatte sich einzuloggen/registrieren.

  13. Bestes Symbolbild mit einem HTC ONE M8!

  14. Ich fand es lustig, habe letze Woche in meine ePA geguckt und was wird eingetragen als Befundbericht eine docx! wohl noch nie was von PDF gehört.

    Finde die Idee der ePA ganz gut, aber die Umsetzung hat noch sehr viel Luft nach oben. Mir fehlen z.B Kategorien bzw. Ordner wo man halt auch selber die Berechtigungen setzen kann, so wie bei meinem NAS.
    Als Beispiel alles was mit meiner HWS zutun hat ein Ordner alles was mit meinem Knie in ein Ordner usw.

  15. ich bin total überrascht. Da verpasst die Politik allen ein schlechtes Produkt und wundert sich dann, dass kaum jemand es benutzt. Echt erstaunlich.

  16. Zum Datenschutz – auch wenn die Technische Struktur der ePA ziemlich mau ist, geht es mir nicht um Leaks oder Hacks, viel mehr um die Zukunft.
    Die nächste Wahl wird die schwarz-blaue Werteunion mit absoluter Mehrheit gewinnen und neben vielen anderen Änderungen wird es auch ein Gesetz zur Freigabe der Patientendaten geben, damit z.B. Versicherungen schicke Tarife mit Aufpreis für chronische Kranke basteln und Arbeitsgeber sich die fittesten Bewerber aussuchen können.

    Bei einer vernünftigen Patientenakte bin ich sofort dabei, aber nur wenn ich persönlich die Datenhoheit habe – wie es ganz am Anfang mal angedacht war.

  17. Hat das auf dem Foto abgebildete Handy etwas mit dem Entwicklungsstand der elektronischen Patientenakte oder allgemein mit der Digitalisierung des Landes zu tun?

  18. Aus Überzeugung – Widerspruch eingelegt!

    Nichts sollte für den Normalbürger komplizierter sein, als Online-Banking. Das ist so der klassische Maßstab. Die Umsetzung der ePA kann man völlig vergessen… Sorry, aber da täte es auch der klassische Ordner mit den eigenen Befunden, oder im Zweifelsfall digitalisiert man seine Unterlagen höchst selbst.

    Wenn man will, kann man schon dafür sorgen, dass der entsprechende Arzt alle Informationen bekommt die er braucht, um einen Patienten gut behandeln zu können, inkl. Bilder etc.

    • >> Wenn man will, kann man schon dafür sorgen, dass der entsprechende Arzt alle Informationen bekommt die er braucht, um einen Patienten gut behandeln zu können, inkl. Bilder etc.

      Es müsste heißen, „Wenn man kann…“. Ich habe derzeit den Fall, dass eine Arztpraxis der Aufforderung zur Stellungnahme und Übersendung von Nachweisen über meine Behinderung vom Versorgungsamt nicht nachkommt. Die ePA könnte da durchaus eine Erleichterung bringen.

      Ganz extrem wird es, wenn man einen Befund braucht, der von einem Arzt erhoben wurde, der nicht mehr praktiziert. Mit der Verpflichtung zur Nutzung der ePA für alle Behandler, würde sich dieses Problem irgendwann in Luft auflösen.

      Es ist doch geradezu absurd, einem medizinischen Laien die Freigabe seiner Gesundheitsdaten zu überlassen. Deshalb kann es für die ePA nur ganz oder gar nicht geben.

  19. Für mich sprechen die „Experten“ nicht. Ich habe die ePa, und für mich ist sie Sicherheits- und Datenschutztechnisch deutlich zu weit „drüber“ statt „drunter“.

    VideoID würde mir vollkommen reichen, Vollzugriff für alle Ärzte auf alles fände ich sogar wünschenswert, und das ganze per Fingerabdruck geschützt reicht mir — mehr nervt nur.

    Verstehe die Hysterie nicht.

  20. Ich habe dem ganzen Widersprochen. Ich kenne Menschen, die haben weder PC noch Smart Phone, diese haben natürlich auch die EPA, nutzen sie aber nicht.
    Politiker lesen Statistiken immer wie sie wollen. Das nur 3% die EPA nutzen ist ein Zeichen für das Versagen der Gesundheitspolitik der letzten Jahre.

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