Elektronische Patientenakte: Der Start in Brandenburg verzögert sich

Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) berichtet, dass sich die flächendeckende Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Brandenburg verzögert. Die ePA wird für alle gesetzlich Versicherten eingerichtet, die nicht widersprochen haben, automatisch. Geplant hatte die gematik GmbH eine Einführung im Februar. Stand jetzt soll die ePA nun aber erst ab dem zweiten Quartal für Praxen verfügbar sein. Grund dafür seien technische Mängel und Sicherheitsprobleme, die sich in laufenden Pilotprojekten in Hamburg, Franken sowie Nordrhein-Westfalen herauskristallisiert haben.

Ab dem zweiten Quartal 2025 sollen neben Praxen auch Krankenhäuser und Apotheken in Brandenburg auf die elektronische Patientenakte zugreifen und medizinische Doku­mente wie Rezepte, Arztbriefe und Befunde hinterlegen können. Im Juli 2025 soll zudem ein sicherer Messenger für die Kommunikation zwischen Patienten, Praxen und Krankenkassen freigeschaltet werden.

Die Verzögerung wirkt zudem auch weiter nach, was den geplanten Ausbau angeht. Waren zusätzliche Funktionen – etwa ein digital unterstützter Medikationsprozess sowie eine erweiterte Volltextsuche – noch für den Sommer 2025 geplant, sollen diese jetzt erst im März 2026 an den Start gehen.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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17 Kommentare

  1. Was bedeutet sicherer Messenger für Patienten, Arzt und Krankenkasse? Werde ich darüber einen wirksamen Widerspruch an meine Krankenkasse abschicken können ohne Unterschrift oder muss sowas immer noch per Fax oder Papierbrieg erfolgen.

  2. Ein weiterer Schritt in Richtung „gläserner Mensch“. Mit allen Risiken des Missbrauchs solcher Daten.

    • Tja, die Erfindung des Messers als Werkzeug war auch mit den Risiken des Missbrauchs verbunden. Die Vorteile überwiegen jedoch. Und das Gerede vom „gläsernen Menschen“ ist sowas von ausgelutscht… Hauptsache, erstmal den Oberbedenkenträger spielen. Vielleicht sollten wir froh sein, dass es endlich wenigstens in kleinen Schritten mit der Digitalisierung in Deutschland voran geht, bevor unsere Gesellschaft im internationalen Vergleich völlig in der Bedeutungslosigkeit versinkt.

  3. Bartenwetzer says:

    Solange Firmen wie Gematik daran herumdoktern, wird das nix.

    Und wer bezahlt das alles ?

    Die Melkkühe der Nation: Wir Steuerzahler ! Hilflos ausgeliefert wie bei Energiekosten un den Ursachen.
    Kein Geld für das sinnvolle D-Ticket und wenn, dann mit hohen sinnlosen Bürokratiekosten.

    Nicht Politiker und nicht Geschäftsführer der Verkehrsverbände. Hiervon ausdrücklich ausgenommen die Deutsche Bahn
    Die leidet genauso unter den poltischen Schwergewichten der CSU ud der MdB.

  4. Deutschland und Digitalisierung, das reinste Trauerspiel.

    Und wenn es dann doch mal voran geht, kommen die direkt die Datenschutz Aluhut Schwurbler um die Ecke. Sobald der Fortschritt erfolgreich verhindert wurde, wird dann wieder gegen die Rückständigkeit gemeckert.

    • Wie bei allem, sobald was neues kommt, wird gemeckert, als ob man den Leuten gleich was weg nehmen möchte.

      • Die ePA für Alle ist ja schon sehr konkret und vollkommen unapologetisch ein Projekt gegen den Willen der Bevölkerung.

        Denn die ePA gibts schon – sie war nur eben opt-in. Das „für alle“ in „ePA für alle“ steht für das dark pattern, dass man auf eine opt-out Lösung umstellt.

        Früher war da mal auch vorgesehen, dass alles sicher gespeichert würde – heute ist selbst der vorgesehene Widerspruch zur weiteren Datennutzung vollkommen verwaschen. Richtig verschlüsselt (also so, dass die tatsächliche Kontrolle über die Daten beim Patienten liegt) ist da sowieso nichts und nachdem die Daten erst mal in der Cloud sind werden die letzten Hürden doch voraussichtlich eh auch noch abgebaut.

        Dann kommt ein Leak oder die nächste Pandemie und wir wachen eines morgens auf und die Daten sind überall. Düdümm.

      • In diesem Fall wird nicht gemeckert, weil es neu ist. Es wird gezielt und berechtigt auf inhaltliche Missstände aufmerksam gemacht. Die ePA ist vom Design NICHT auf Datenschutz & Datensicherheit ausgelegt. Das ist kein Fehler, sondern Absicht, damit die Patienten eben NICHT die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, wer auf ihre Daten zugreifen kann – und wer nicht.
        In anderen, vorallem nordischen Ländern, wo ePAs schon lange in Betrieb sind, sieht das anders aus. Der Patient, und NUR der Patient, bestimmt welcher Behandler welche Inhalte sehen kann. In diesem Fall wäre die ePA aus meiner Sicht ausdrücklich willkommen.

    • Hallo benboogie,

      was würdest Du sagen, wenn Dein Arzt Deine Patientenakte – ich meine die aus Papier – offen in einem Regal im Wartezimmer seiner praxis hinstellt? Schön mit Namensschildchen auf dem Rücken des Aktendeckels?
      Merke : gute Digitalisierung funktioniert nur mit gutem Schutz Deiner Persönlichkeitsrechte – das nämlich ist Datenschutz, nicht die Daten werden geschützt sondern die Informationen über Deine Person, die sie enthalten.

      Das hat nix mit „Aluhut“ zu tun sondern mit Deinen grundrechten auf informationelle Selbstbestimmung.

      Der Schutz der informationellen Selbstbestimmung geht _vor_ dem technischen Fortschritt, nicht umgekehrt. Läßt sich ein System nicht so umsetzen daß es dieser anforderung nicht gerecht wird, ist darauf zu verzichten. Fortschritt ist kein Selbstzweck.

      • Das ist doch völliger Quatsch!

        Erstmal muss der Arzt dein Einverständnis haben ind die Akte zu schauen (mit Ausnahme lebensbedrohliche Notfälle) sonst macht er sich strafbar. Also ist das mit „nem Ornder ine ein öffentlich zugängliches Regal zu stellen ja schon schwachsinn. Auch jetzt schon können Hacker die Krankenkassen angreifen für deine Daten oder Einbrecher bei Ärzten einsteigen und sich Zugänge verschaffen. Kriminelle hats schon immer gegeben.

        Aber wenn man man wirklcih einen Notfall hat, ist es schon praktisch das die in der Notaufnahme direkt deine Medikation einsehen können.

        Oder ein anderes Beispiel: interdisziplinäre Diagnostik: Zahnschmerzen können auch über den Rücken von einer Fehlstellung am Fuß kommen. Ein guter Zahnarzt kann in so nem Fall sicher auch etwas mit den Diagnosen seiner Kollen anfangen. Der Schmerz fragt da nicht nach Datenschutz, der ist da 😉

        Die ganze Kritik kommt odch hauptsächlich von besserwisserischem ITlern völlig abgehoben von der Wirklichkeit aher kommt. Dem „Normalbürger“ bringen sowohl EPA als auch E-Rezept einen riesigen Nutzen!

        Ach so, und dann wird das wier weiter oben als „gegen den Willen der Bevölkerung“ dargestellt. Da frag ich mich wie lange derjenige nicht mehr aus seinem Kellerverließ rausgekommen ist.

        • Wie gesagt: Wäre die ePA wirklich nützlich, müsste man sie nicht politisch verordnen. Das ist total einfach. 😀

        • Hallo benboogie,

          wenn mein Vergleich mit der Papierakte im Regal vielleicht nicht ganz treffend war – geschenkt.

          Aber beim (von dir angeführten) Einbrecher in die Arztpraxis
          – er muß vor Ort sein, als Person
          – er muß physisch eindringen, also etwas mit Kraft, Werkzeug, Händen machen
          – er muß den Datenbestand entweder physisch klauen, also abtransportieren oder kopieren , also mit der Minox wie 007, abfotografieren

          Der einbrecher in eine EDV-Datenbank die isoliert auf dem PC meines Arztes liegggt, ohne Internetanbindung
          – muß genauso wie im ersten Fall handeln, nur hat er es mit dem Abtransport der Daten leichter – USB-Stick oder einfach HDD aus dem PC rausfummeln

          Bei einer zentralisierten , vernetzten Datenbank – darum geht es bei der EPA –
          – der Einbrecher kann irgendwo auf der Welt sitzen
          – er muß nur „logisch“ einbrechen, nicht physisch , sich also unberechtigt Zugang aus der Ferne beschaffen
          – er muß nichts heben, anfassen, wegtragen, abknipsen, er muß einfach kopieren – Daten – und kann dabei in china oder sonstwo Tee oder reiswein trinken

          Merkst du den Unterschied?

          Und wenn ein einbrecher in eine Arztpraxis, meinetwegen auch ein Krankenhaus einbricht und dort Daten stiehlt,
          – ist der Schaden zwar für die Betroffenen Patienten immens
          – aber insgesamt überschaubar und eingrenzbar

          Wenn der dieb in eine zentrale Datenbank wie die EPA einbricht
          – erstreckt sich der Schaden auf die Gesamtheit der (gesetzlich) Versicherten

          Merkst du den Unterschied? Neben dem erforderlichen physischem Zugang bei isolierten Datenbanken , egal ob auf Papier oder Festplatte, im Vergleich zur Einfachheit eines nur logischen Einbruchst in eine vernetzte Datenbank kommt bei Datensammmlungen wie der EPA das „Gesetz der großen Zahl“ hinzu was den erwartbaren Schaden potenziert.

          Darum _muß_ hier sicherheit vor einfachheit und vor (wirtschaftlichem) Nutzen gehen. Denn Gesundheitsdaten sind mit die intimsten Daten die ein mensch von sich preisgeben kann.

          Und dann kommt noch der Zugriff von Interessensgruppen, die mit der individuellen Behandlung des Einzelnen nichts zu tun haben, denn die Daten sollen ja auch für Statistik-Zwecke oder forschungsprojekte offengelegt werden.

          Da hört es dann für mich ganz auf. Das hat nichts mehr mit meiner gesundwerdung oder -erhaltung zu tun.

          Darum – unter den derzeitigen Bedingungen – nein zur EPA!

      • Wieder einmal schön die Begriffe Datenschutz und Datensicherheit durcheinander gewirbelt.

  5. Bei der AOK ist die ePA auch nicht besonders gut gelöst und von der Bedienung her das umständlichste was mir bisher untergekommen ist. Die Entwickler verstecken sich dabei hinter den außergewöhnlichen Anforderungen an den Datenschutz. Zum Glück gelten wohl für Banken andere Regeln beim Datenschutz, denn dort ist das Anmelden und verwenden um vieles Einfacher. Wäre die Onlinebanking App so zu bedienen wie die ePA der AOK, würde dies kaum jemand verwenden. Mittlerweile haben wir bei der ePA entnervt aufgegeben uns dort anzumelden. Zumal das ganze Thema bei den Ärzten vor allem in ländlichen Regionen noch nicht aktiv ist, da muss man schon froh sein ein e-Rezept zu erhalten, Nadeldrucker und Papier ist dort noch immer weit verbreitet.

    • Zum letzteren: Bist du da so sicher? Glaube, du verwechselst das. Ärzte sind verpflichtet, für verschreibungspflichtige Medikamente, die von der Kasse bezahlt werden, am E-Rezept-System teilzunehmen. Nur verschreibungspflichtige Medikamente, die man selbst zahlen muss, gibt es noch auf blauem Rezeptschein, außerdem Überweisungen, Anwendungen usf. Was du vermutlich meinst, ist der ausgedruckte Code, mit dem man auch zur Apotheke laufen kann (im Hintergrund läuft aber die gesamte Infrastruktur und der Arzt muss mit seiner Heilberufekarte signieren digital ab usf.), sowie die Dosierung. Ersteres ist aber kein Rezept, das ist sozusagen der Link auf das Rezept, das auf den Gematik-Servern (oder wo auch immer) liegt. Bei letzterem ist meine Erfahrung aber, dass manche Ärzte gerade letzteren Ausdruck ablehnen (kostet ja extra) und selbst ältere PatientInnen auf die App verweisen (die m. E., das sehe ich wie bei der ePA, benutzertechnisch beschissen ist), so das ja auch stünde.

  6. Immerhin hat die TK via App eine sehr einfache Möglichkeit zum Widerspruch eingerichtet. Das gefällt mir und habe ich gleich genutzt. Dabei habe ich jahrelang den Patientensafe der TK genutzt, um meist mit ewiger, teilweise über 6 Monate Verzögerung meine Arztabrechnungen zu kontrollieren. War ganz nett, denn zB tauchten Laborabrechnungen für Blutuntersuchungen auf, für die mir nie was abgezapft wurde … juckt nur niemanden (erschreckend eigentlich). Ansonsten war der Nutzen gleich Null. Die Bedienung dagegen aus dem Gruselkabinett der GUI-Lehre.

    Da die ePA auch nach Jahren der Entwicklung bislang a) extreme Sicherheitslücken aufweist und b) für den Patienten auf unabsehbare Zeit nur eine Art überkomplexer PDF-Viewer sein wird, ist das Projekt komplett überflüssig. So lange ich als Kunde und Patient nicht festlegen kann, dass mein Zahnarzt oder Orthopäde keinen Zugriff auf die Unterlagen meines Allgemeinarztes hat, wird mich die ePA auch nicht sehen. Das ist das Mindeste. Das zweite eine ordentliche Enduserverschlüssellung, bei der ICH in der Praxis eines fremden Arztes freischalten KANN und MUSS, was dieser Arzt von meiner Akten sehen kann. Und das auch wieder ändern kann. Gleiches gilt für die Datennutzung/-auswertung durch Dritte. Das will ich entscheiden. (Allerdings glaube ich eh nicht daran, dass die Gematik in der Lage ist das vernünftig zu anonymisieren, also würde ich einer Datenweitergabe an Firmen nie zustimmen.)

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