Ecoflow GLACIER: Der akkubetriebene und tragbare Tiefkühlschrank mit Eiswürfelmacher im Test
Die CES 2023 hat uns in diesem Jahr wieder neue Geräte beschert, auch Ecoflow hatte welche im Repertoire. Darunter befand sich der Rasenmähroboter BLADE, das mobile und akkubetriebene Klimagerät WAVE 2 und der portable und akkubetriebene Tiefkühlschrank GLACIER. Letztgenannten habe ich seit einer Weile daheim und konnte mir einen Eindruck verschaffen.
Die Box selbst ist ordentlich schwer, denn der GLACIER ist groß geraten. Die Box selbst misst 776 x 385 x 445 mm und ist 23 kg schwer. Sie kommt in den Ecoflow-typischen Farben Schwarz und Dunkelgrau daher und ist meiner Meinung nach ordentlich verarbeitet. Lediglich beim genaueren Hinschauen fallen hier und da Unsauberkeiten auf, wie beispielsweise Grat-Reste oder nicht ganz genaue Spaltmaße.
Wird nun bei einem Kühlschrank kein Dealbreaker sein, aber bei dem Preis ist die Kritik wohl angebracht. Ein weiterer Punkt ist, dass man beim Abwischen des Displays für Fragmente in der Darstellung sorgt. Das Display braucht dann eine Weile, bis aus dem Wirrwarr an Zeichen wieder etwas Lesbares wird.
Mit im Paket war bei mir ein 12-V-Kabel fürs Auto, ein bipoliges Netzkabel (das Netzteil selbst fehlte seltsamerweise), ein Eislöffel, der Korb für ein Fach des Kühlschranks und etwas Papier. Dazu kommen der Akku mit einer Kapazität von insgesamt 298 Wattstunden, der auch eine USB-C-Ladefunktion besitzt und der herausziehbare Griff und die dazugehörigen Räder.
Bevor wir zur Einrichtung kommen, müssen die beiden letztgenannten Teile noch an den Korpus geschraubt werden. Das ist in 5 Minuten erledigt und fortan könnt ihr den Kühlschrank wie einen Koffer auf Rollen hinter euch herziehen und erspart euch das Schleppen von über 20 Kilogramm.
Der Akku selbst wird in einem Fach im Korpus verstaut und besitzt einen Button, der euch per LEDs den Ladezustand anzeigen kann. Wie gesagt, kann der Akku auch als Powerbank genutzt werden. 100 Watt Ladeleistung sind möglich. Der Deckel bietet Zugriff auf ein großes Fach, das mit einem Trenner in zwei Teile aufgeteilt ist. In der einen Seite ist der Korb eingesetzt. Der Trenner selbst kann einfach herausgenommen werden und entweder im Deckel verstaut oder auch als Schneidbrett genutzt werden. Das ist schon ziemlich praktisch.
Das Volumen beträgt ohne Trenner 38 Liter, mit Trenner sind es 36 Liter. Passt also ordentlich was rein. Am Kopf findet man noch den Eiswürfelmacher inklusive herausnehmbarem Korb und das Display mit Buttons für An / Aus, die Temperatureinstellung, das Eiswürfelmachen und das Abtrennen der Eiswürfel. An der Seite des Eiswürfelmachers ist noch ein kleiner Schlauch angebracht, mit dem man überschüssiges Wasser ablassen kann.
Das Gerät ist in der Lage, den Innenraum innerhalb von 15 Minuten von 30 Grad Celsius auf 0 Grad Celsius herunterzukühlen. Ecoflow selbst spricht von der leistungsstärksten Kühlung am Markt. Bis -25 Grad Celsius können auf Wunsch erreicht werden. Der Temperaturunterschied zwischen den zwei Zonen darf aber nicht mehr als 25 Grad betragen.
Heißt: Wenn ihr einen Bereich auf 5 Grad Celsius kühlt, könnt ihr den anderen bei -20 Grad Celsius betreiben. Im Betrieb hat sich aber herausgestellt, dass große Temperaturunterschiede sowieso dazu führen, dass der „wärmere“ Bereich immer etwas kälter ist, als eingestellt. Der Trenner ist einfach nicht so gut isoliert.
Kommen wir zur Einrichtung, dabei kommt wieder die Ecoflow-App zum Einsatz. Habt ihr den Kühlschrank angeschaltet, wird dieser zügig erkannt und kann direkt eingebunden werden.
Die App ist übersichtlich gestaltet und schön animiert. Man findet sich sofort zurecht. So habt ihr die Möglichkeit, jede Seite separat in der Temperatur zu regeln. Das Bedienelement erinnert dabei etwas an den Homekit-Slider, aber das nur am Rande. Die App zeigt euch auch die empfohlenen Temperatur-Bereiche für Obst, Gemüse und Fleisch an, sodass ihr direkt passend temperieren könnt. Die Kühlung selbst ist dabei innerhalb von 10-15 Minuten auf den Wert der Wahl, auch im Akkumodus. Das ist schon erstaunlich, wie schnell dieses Akkugerät die frostigen Temperaturen herstellen kann.
Wie bereits erwähnt, sind die eingestellten Werte nicht immer korrekt, wenn ihr große Temperaturunterschiede zwischen den Kammern habt. Ein bisschen kälter ist aber in der Regel kein Beinbruch. Die Zonen könnt ihr auch über die Buttons in der Temperatur regeln und ihr bekommt die Infos auch am Display serviert. Das Gerät ist auch bei aktiver Kühlung angenehm leise.
Kommen wir zum Eiswürfel machen, denn auch das beherrscht der GLACIER hervorragend. Alles, was ihr dazu machen müsst, ist Wasser in das Eiswürfelfach zu füllen. Nun könnt ihr aus zwei verschiedenen Würfelgrößen wählen. Die kleine Ausgabe der Würfel ist in 10 Minuten fertig, die große Ausführung dauerte etwas mehr als 15 Minuten in meinem Test.
Bevor ihr die Eiswürfel (sind eigentlich keine Würfel) entnehmen könnt, müsst ihr diese erst ablösen. Wie jetzt ablösen? Die Eiswürfel werden folgendermaßen gemacht. Im Fach selbst sind kleine Metallstäbe die heruntergekühlt werden. An diesen Stäben kristallisiert das Wasser und bildet die Eiswürfel. Die kleben natürlich an den Stäben, wenn die Produktion abgeschlossen ist.
Daher müssen die Stäbe kurz erwärmt werden, damit ihr den Korb mit den Eiswürfeln herausnehmen könnt. Funktionierte wirklich gut. Das Wasser, was im Behälter bleibt, könnt ihr direkt für die nächste Runde nutzen. Wenn ihr keine mehr benötigt, lasst ihr das Wasser über den kleinen Schlauch an der Seite ab. Der könnte etwas länger sein, das Ablassen ist eine Sauerei, auch wenn es nur Wasser ist.
Gut ist, dass der Kühlschrank so variabel ist, was das Laden betrifft. Ihr könnt das Teil entweder komplett per Akku betreiben, im Auto am 12V-Stecker laden, das normale Netzteil benutzen oder auch direkt ein Solarpanel anstecken. Für jeden Einsatz quasi gerüstet.
Apropos Akku: Ecoflow gibt bis zu 40 Stunden Akkulaufzeit an. Ich bin auf knapp 36 Stunden gekommen. Dabei wurden zweimal Eiswürfel gemacht und die eingestellten Werte waren 4 und -7 Grad Celsius. Meiner Meinung nach ordentlich. Den Stromverbrauch konnte ich (noch) nicht messen, da mir das Netzteil aktuell fehlt.
Alles in allem gefällt mir das richtig gut, was Ecoflow hier auf die Beine und Rollen gestellt hat. Der GLACIER verrichtet seine Arbeit sehr zuverlässig, ist variabel, bietet per App und WLAN-Konnektivität die Echtzeit-Informationen an und produziert obendrein noch Eis. Ob Camping, der heimischer Garten, der Badesee, die Party oder was auch immer: der GLACIER ist ein potenzieller Kandidat für allerlei Gekühltes. Durch die Tiefkühlfunktion kann man frische Dinge wie frisch geangelte Fische auch direkt in den Frost legen, wenn man am See angelt.
Doch der Komfort kostet auch etwas Geld: 1.199 Euro kostet das Teil. Mit Akku fallen 1.399 Euro an. Das ist schon ordentlich und der geneigte Camper hat da vielleicht auch günstigere Alternativen in petto.
- [40 STUNDEN VERLÄNGERTE BETRIEBSZEIT] EcoFlow tragbare Kühlschrank hat eine Laufzeit von bis zu 40...
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
@Olli, könntest Du damit bitte auch mal einen etwas realistischeren Test machen? Das Ding kann 38 Liter Luft von 30° C sehr schnell auf 0° C abkühlen, das ist nicht wirklich weltbewegend.
Luft hat eine spezifische Wärmekapazität von 1,2 kJ / (m³ K), also müssen 0,038 m³ * 30 K * 1,2 kJ / (m³ K) = 1,368 kJ oder 0,38 Wh Wärmenergie transportiert werden. Ok, sicherlich mehr, da die Technik im gekühlten Teil selber ja auch eine Masse hat.
Realistisch wäre z.B. ein Szenario auf dem Festival. Bier ist alle, Tanke hat nur 25 Grad warmes Dosenbier. Bekommt man das mit einer Akkuladung in annehmbarer Zeit auf 6 Grad Trinktemperatur runtergekühlt?
20 Halbe, also 10 Liter Bier, 10 kg * 4,19 kJ / (kg K) * 19 K = 796,1 kJ bzw. 221 Wh Wärmeenergie, die abgeführt werden müssen. Das ist über 500 Mal so viel.
Und jetzt bitte noch die Frage nach dem Einsatzzweck beantworten.
Mobilmistbdas Ganze bei 23kg Ausgangsgewicht wohl kaum. Im Wohnwagen oder Wohnmobil hat man üblicherweise einen Einbaukühlschrank. Für einen Van viel zu groß und unhandlich.
Bleibt für mich nur noch der Prepper, der sich das Ding in seinen unterirdischen Bunker stellt, um dann beim Weltuntergang Cocktails mit Eiswürfeln zu schlürfen. Ach ne, als extrem leichte Powerbank kann man es ja auch noch nutzen.
Aber im Ernst: Wofür braucht man dieses Ding und wer steuert eine Kühlbox per App?
Ich glaube, die Internetseite des Unternehmes hat eine Antwort darauf – in Form eines Bildes:
https://websiteoss.ecoflow.com/media/glacier-portable-refrigerator/pc/99315bf5d8f56f9b142ab9e2b758de21.jpg
Dürfte vor allem der US-Markt sein – wo genug Laderaum zur Verfügung steh *g*
Eine (gute) Kühlbox mit Akkubetrieb. Wäre genau richtig für den kommenden Urlaub, wenn wir wieder 10 bis 12 Stunden auf der Fähre sind. Aber dieser Preis?
Kennt jemand (Akku) Alternativen… ich brauche diesen Schnickschnack mit App-Steuerung natürlich nicht…
Ich hatte letztes Jahr eine Kompressor Kühlbox für ca 300€ und eine Bluetti 700watt/h Powerbank. Wichtig ist den 12v ziggi Anschluss zu verwenden, da der 230v Wandler viel Strom benötigt. Hatte nach 14h Fähre immer noch ca 50% in der powerbank. Hat super funktioniert.
Die Kombination klingt doch viel Interessanter. Vielen Dank für die Anregung. Bisher waren wir nur mit einer großen thermoelektrischen Box unterwegs
Nur als Rand-Notiz, Kompressor (!) Kühlboxen von No-Name Herstellern gibt es bei Amazon & Co. für unter 200€, Markengeräte kosten etwa 100€ mehr. Diese sind dann natürlich ohne Akku, aber wer die Kiste nicht in die Pampa rollen möchte sondern irgendwie Strom, sei es 230V oder 12V im Auto, zur Verfügung hat der kann eine Menge Geld sparen.
Ist zwar irgendwie eine nette Spielerei und auch ein schickes Teil, aber wo & wann braucht man das? Höchstens auf dem Festival, 2-3 Tage Kühlbox ist toll. Aber für über 1400€? Da kann ich eine Menge Bier auf dem Geländer für kaufen, das ist auch kalt.
So wie Du habe ich auch Mal gedacht, aber nach der ersten Nacht ist die günstige und viel zu laute Kühlbox aus dem Van geflogen und wir haben eine Dometic CFX3 55 gekauft. Ausserdem muss ich sagen das die günstige ca. 2 mal soviel Strom verbrauchte wie die hochwertige. Gerade wenn man mit dem Van autark unterwegs sein will, sollte man mMn schon etwas mehr ausgeben. Schade das es diese hier damals noch nicht gegeben hat, damit könnte man noch besser ohne externe Stromquelle unterwegs sein und die Verbraucherbatterien etwas schonen.
Man sollte auch die Kühlleistung die benötigt wird, nicht unterschätzen, in so einem Van oder Wohnwagen. Es wird teilweise sehr warm, kennt man ja vom geparkten Auto
Klimawandel… lasst uns alles elektrisch und mit Akku machen, gar nicht darüber nachdenken, man braucht einfach überall was Kaltes, ist doch klar. Zukunft wohoooooo!