EcoFlow DELTA 3 Plus: Neue Powerstation ausprobiert

EcoFlow hat in diesem Jahr zur IFA neue Produkte angekündigt, zu denen auch die mobilen Powerstations DELTA 3 und DELTA 3 Plus gehören. Ich habe Gelegenheit gehabt, mir das zweite der beiden Modelle etwas näher anschauen zu können.

Das Gerät ist deutlich portabler als die von mir letztens vorgestellte große und eher weniger mobile Powerstation DELTA 3 Pro. Mit dem leichteren Gewicht geht logischerweise auch ein kleiner Nachteil einher: Die Powerstation kommt mit weniger Kapazität daher. Mit ihren knapp 12,5 Kilogramm Gewicht kommt sie auf eine Kapazität von 1024 Wh. Mit den Abmessungen von 398 × 200 × 284 mm ist sie obendrein auch wesentlich kompakter. Auch kleiner als die DELTA 2 Max, die aber auch der doppelten Kapazität daher kommt.

Im Designbereich hält man sich an die neue Sprache des Konzerns. Das Ganze wirkt edler als bei den alten Modellen und die Powerstation ist etwas abgerundeter als die Vorgänger. Die Verarbeitung ist wie gewohnt ausgezeichnet. Da gibt es nichts zu bemängeln.

Das meiste spielt sich an der Front des Gerätes ab. Dort findet man ganz oben den Power-Button in der Mitte und die Knöpfe zum An-/Abschalten der Schuko-Dosen oder USB-Ports. Von letztgenannten gibt es zwei USB-C mit einem maximalen Output von 140 W und zwei USB-A mit Fast Charge (max. 36 W). Insgesamt vier Netzsteckdosen sitzen darunter, die auf einen Output von maximal 1800 W kommen, was für das Gros der Haushalts- und heimischen Handwerksgeräte ausreichend ist. Maximal können per X-Boost insgesamt 2200 W ausgegeben werden.

An der Rückseite befinden sich noch DC-Ladeanschlüsse, und dort wird vorrangig alles angeschlossen, was zum Laden des Akkus dient. Konkret gibt es dort Anschlüsse für Solarpaneele, einen Kaltgeräte-Anschluss zum Laden via Netz und auch einen Port für einen Extra-Akku, mit dem man die Kapazität der DELTA 3 Plus erweitern kann, sitzt dort. Das kennt man schon von den anderen Modellen. Maximal 5 kWh an Kapazität kann man durch Erweiterungen erreichen.

Ein großer Vorteil der DELTA 3 Plus im Gegensatz zu den Schwester-Modellen ist das schnelle Laden. Egal ob per Netz, hybridem Laden (Netz + Solar) oder Smart Generator, das Teil hat in 56 Minuten nach dem Anstecken einen Ladestand von 100 Prozent. Man kann also relativ zügig Strom nachtanken, wenn es mal benötigt wird. Die Kapazität von 1024 Wh reicht auch aus, um die üblichen Verbraucher eine Weile zu betreiben. Wer natürlich nur die Hochkaräter bezüglich des Verbrauchs ansteckt, wird vielleicht schon nach einer halben Stunde in die Röhre schauen. Aber den Einsatzzweck weiß man in der Regel ja vor dem Kauf.

Im Praxistest machte die nicht ganz so schwere Powerstation einen ausgezeichneten Job. Ich hatte tatsächlich ein paar Stunden in der Küche keinen Strom und habe meine Geräte an den Akku gehängt. Kaffeemaschine (Vollautomat) und Wasserkocher waren im Parallelbetrieb kein Problem. Der Kühlschrank hing zusätzlich noch dran, der braucht aber natürlich nicht mehr als 1 kW. Wenn man nicht ganz so viel Leistung verbraucht, dann ist die Powerstation auch angenehm leise. Wenn die angeschlossenen Geräte aber Saft benötigen, geht dann auch mal der Lüfter an.

Generell kann man das Teil aber locker neben dem Campingbett stehen haben, wenn man nur wenige Geräte betreibt. Wer möchte, kann das Teil auch als USV einsetzen. Innerhalb von 10 ms schaltet die Powerstation um, was ziemlich gut ist. Da das Gerät auch kompakt genug ist, kann man sich so etwas auch mal in den Hauswirtschaftsraum neben den Server stellen. Das Gerät hat auch eine HID-Funktion für NAS-Server und kann bei einem Stromausfall eine Benachrichtigung zum ordentlichen Herunterfahren an euer NAS senden.

Wie bei allen anderen EcoFlow-Geräten gibt es auch hier die Steuerung per App, auch wenn das meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig ist. Hier sieht man hübsch visualisiert, wie viel Strom in die Powerstation geht und wie viel über die verschiedenen Port rausgeht.

Per Button kann man auch steuern, welche Dosen an/aus sein sollen. Weiterhin gibt es etliche Optionen wie Reserve-Ladung, generelle Ladeeinstellungen, Terminieren von Aktionen via Automatisierungen, Sturm-Warnungen (geht nur in den USA), Time of Use Modus (wenn man variable Stromtarife hat, kann man darüber das Laden/Entladen steuern).

Das Fazit? Die EcoFlow DELTA 3 Plus ist eine solide Wahl für alle, die eine kompakte und vielseitige Powerstation suchen, der Startpreis von knapp 1000 Euro ist allerdings viel zu hoch. Sie überzeugt mit schnellem Laden und ausreichender Kapazität für den Alltag oder Camping. Die Verarbeitung ist einwandfrei, und das Design ansprechend, aber dennoch schlicht. Mit genügend Anschlussmöglichkeiten und der Option zur Nutzung als USV kann sie obendrein für etliche Einsatzzwecke hilfreich sein.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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5 Kommentare

  1. Mit der USV-Funktion ist der Preis eigentlich gar nicht so schlecht. Wenn ich eine USV von APC um 200€ nehme, kann ich damit 900W für 90 Sekunden halten. Also muss an jeden Server eine dran und kurz nach Stromausfall müssen die Server dann auch anfangen sich runter zu fahren und sind dann down bis jemand sich kümmert. Nehme ich aber dieses 1000€-Teil, gebe also etwa das doppelte aus, kann ich locker 2 Server dran hängen inkl Switches und Firewall und brauche erst wenn der Strom 15 Minuten lang weg ist mit dem Shutdown beginnen. Wir hatten das letztens erst im Büro, bis jemand die Sicherung wieder rein gedrückt hatte, war schon alles zu spät und der Shutdown lief. Ist ja klar, wenn man nur Sekunden hat, das abzuwenden. War zum Glück Freitag Mittag, sonst wäre alleine der Arbeitszeitausfall der Kollegen über 1000€ gewesen.
    Ich lass‘ mir das mal durch den Kopf gehen. Richtig große USVs von APC&Co waren immer viel zu teuer.

    • Naja, man muss aber auch bedenken dass ne gute APC auch ein bisschen mehr tut. Bei mir schaltet die USV beispielsweise auch dazwischen wenn die Spannung im Netz zu hoch ist (253V) und leitet an die Geräte knapp 220V durch. Bei APC liegt die Umschaltzeit bei ca. 6-7ms.
      Nicht zu vernachlässigen ist eben auch der EIgenverbrauch des Gerätes. Grade bei 24/7 Betrieb schlägt jedes Watt voll durch.

    • Den Use Case UPS/USV finde ich auch sehr attraktiv. Allerdings müsste man dafür den Ladestand der Batterie bei permanenter Stromversorgung unbedingt prozentual begrenzen können. Bei 100 % SOC hätte ich sonst große Bedenken was die Langlebigkeit und auch die Sicherheit der Batterie angeht.

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