Ecoflow BLADE Rasenmähroboter im Test: Ecoflows Jungfernfahrt über euren Rasen
Ecoflow hat auf der diesjährigen CES neue Geräte vorgestellt. Dazu gehört mit dem WAVE 2 ein neues Klimagerät, das auch heizen kann, der GLACIER ist ein mobiler Tiefkühlschrank mit Eiswürfelmacher und BLADE ein Rasenmähroboter. Natürlich kommen alle diese Geräte ohne Kabel aus und besitzen einen Akku. Das war schließlich bisher Ecoflows Hauptaugenmerk – mobile Powerstations.
Der Rasenmähroboter BLADE ist Ecoflows erster Versuch in das Geschäft in eurem Garten einzusteigen. Das gute Stück ist nun eine Weile durch meinen Garten getobt.
Packt ihr die große Kiste aus, findet ihr dort in der ersten Ebene allerlei Kabel und andere Teile vor, die zum Aufbau des Gerätes dazugehören. Schauen wir genauer hin, entdecken wir die Dockingstation, die GPS-Antenne, das Netzteil, Bodenhaken und Bodenanker, Ersatzklingeln und ein paar Kleinteile. Darunter befindet sich der Roboter selbst.
Schauen wir als Erstes auf diesen. Ecoflow setzt auf ein futuristisches Design. Die Vorderräder stehen diagonal zur Fahrtrichtung und sehen eigenartig aus. Der Körper kommt wuchtig, kantig und robust daher und auch die Hinterräder verraten, dass man hier nicht kleckern, sondern klotzen möchte. Sieht ein wenig aus, wie ein Rover einer Mars-Mission in einem Action-Film. Gefällt oder eben nicht. Ich finde es erfrischend anders und er ist ein Hingucker.
Die von Ecoflow genutzten Materialien sind hochwertig und rundum sauber verarbeitet. Am Kopf sitzen zwei lange LED, die beim Laden aufleuchten und auch bei der Arbeit vor sich hin glimmen. Am Hintern des Roboters befinden sich eine weitere LED (zeigt den Status an) und drei Knöpfe für Power, Starten/Fortsetzen/Stoppen und die Reise zurück zur Dockingstation. Ein großer Notfall-Knopf ist ebenfalls am Rücken angebracht, auf den man hauen kann, sollte man das Kind vor dem Gerät retten wollen. Zu guter Letzt gibt es hinten einen Anschluss für den Fangkorb.
Wie bereits erwähnt, stehen die Vorderräder diagonal zur Fahrrichtung und lassen sich nicht bewegen. Die Räder selbst rotieren aber und bestehen aus Rollen, die in verschiedene Richtungen abgewinkelt und ausgerichtet sind. Diese omnidirektionalen Räder können sich in jede Richtung bewegen und der Roboter lenkt lediglich über den Antrieb der einzelnen Hinterräder in die entsprechenden Richtungen. Die Hinterräder selbst sind mit groben Stollen versehen, die für genügend Vortrieb sorgen sollen. Das Mähwerk besteht aus einer rotierenden Scheibe mit drei rasiermesserscharfen Klingen, die ausgetauscht werden können. Wirklich gut: Es ist höhenverstellbar! Das Mähwerk kann den Rasen auf Längen zwischen 8 und 2 Zentimeter kürzen und stellt sich selbstständig ein.
Ein weiterer Blick auf den Kopf verrät, dass Ecoflow hier eine Menge Technik einbaut. Der Roboter kommt selbst ohne Begrenzungsdraht aus und braucht daher Rüstzeug. Ecoflow nennt das System X-Vision. Drin sind ein Lidar-Sensor, ein RTK-Sensor (Real Time Kinematic) und eine KI-gestützte Kamera.
Die Einrichtung des Mähroboters ist einfach. Die Kabelverbinder sind mit Aufklebern versehen und können somit nicht verwechselt werden. Alle Verbindungen sind verschraubt und wasserdicht. Zuerst platziert ihr die Dockingstation an einem Ort mit freier Sicht auf den Himmel und mindestens 2 Metern Abstand zu Hindernissen wie Bäumen. Die Station wird mit dem Netzteil und der GPS-Antenne verbunden. Diese müsst ihr erst zusammenschrauben und dann das Kabel durchfädeln. Kein Problem und in 5 Minuten erledigt. Die Antenne selbst wird mit drei Metallstäben in den Boden gerammt. Die Kabel aber noch nicht fixieren, denn nun benötigt ihr die App.
Diese leitet euch durch die Einrichtung und checkt, ob das GPS-Signal gut oder schlecht ist. Ist es schlecht, müsst ihr einen neuen Ort suchen. Die App zeigt euch das Signal an. Habt ihr den Ort gefunden, könnt ihr die Kabel mit den Bodenhaken im Rasen fixieren und die Dockingstation auch mit den Bodenankern festsetzen. Dann muss der Roboter eventuell eine Weile laden.
Habt ihr genügend Akkuladung, geht es ans Mapping eures Rasens. Dazu könnt ihr den Roboter manuell in der App am Rand der Rasenfläche steuern und zieht so die Karte nach und nach selbst auf. Seid ihr eine Runde rum, wird der Bereich fertiggestellt. Jetzt könnt ihr No-Go-Zonen definieren. Auch das funktioniert, indem ihr den BLADE per Hand steuert. Indessen könnt ihr einen weiteren Arbeitsbereich definieren, solltet ihr mehr als eine Rasenfläche haben und diese mit einem Kanal mit dem bereits kartierten Bereich verbinden. Der Roboter wird dann auf Wunsch den ersten Bereich mähen, über den Kanal in den zweiten Bereich fahren und so weiter. Bis hierhin hatte ich keine Probleme.
Zu Problemen kam es in der Benutzung. Man merkt, dass Ecoflow noch in den Anfängen steckt. So ist die App per se zwar gut aufgebaut, aber der Roboter verliert oft die Verbindung per Bluetooth, Wi-Fi oder der eingebauten 4G-SIM. Man muss dann in den Ursprungsbildschirm zurück und wieder den Roboter ansprechen. Dann wird die Karte vielleicht nicht richtig geladen oder es gibt ähnliche Bugs.
Generell fehlt der App aktuell die Möglichkeit der Push-Benachrichtigung. Steckt der Roboter fest? Ihr bekommt es nicht mit, schaut ihr nicht proaktiv in die App. Die manuelle Steuerung per Joystick braucht man ab und zu, wenn der Roboter sich bei unebenem Untergrund festgefahren hat. Die ist aber nicht mit einem Tipp erreichbar, sondern in zwei Untermenüs verstaut worden. Auch können Mähbereiche nicht nachträglich angepasst werden, man muss neu kartieren.
Generell ist das alles noch träge und nicht 100 Prozent ausgereift. Das klingt zwar verheerend, aber man muss Ecoflow zugutehalten, dass das Feedback von mir während des Tests zeitnah eingebaut wurde. Firmware-Updates haben den Roboter innerhalb von eineinhalb Wochen zuverlässiger gemacht. Auch die Push-Notifications sollen in einer der nächsten Versionen kommen. Dann kann die App informieren, wenn der Mähvorgang begonnen, unterbrochen oder beendet wurde.
Ansonsten findet ihr die üblichen Einstellungen in der App. Die Karte zeigt in Echtzeit die geplanten Bahnen des Roboters an. Dabei unterscheidet sie, was bereits befahren wurde und noch offen ist. Ihr könnt die Mähgeschwindigkeit in drei Stufen regeln und die Mäh-Höhe ist eben zwischen 2 und 8 cm einstellbar. Dazu kommt die Möglichkeit zur Zeiteinplanung.
Dort könnt ihr Mähzeiten mit den entsprechenden Einstellungen festlegen oder auch definieren, wann der Roboter auf keinen Fall fahren soll – Stichwort Igel. Einen Tierschutz über die Kamera gibt es leider (noch) nicht. Das müsst ihr dann über die Ruhezeiten regeln. Der Roboter hat auch einen Regensensor, der dafür sorgt, dass das Gerät auf Wunsch bei Regen automatisch eine Pause einlegt.
Der BLADE verrichtet seine Arbeit mittlerweile ordentlich. Anfänglich waren die Mähbahnen zu weit auseinander, sodass man hässliche Fransen im Rasen sah. Das ist mittlerweile behoben. Was auffällt: Der Roboter besitzt nicht immer ein stabiles Signal. Seltsamerweise ist das Signal bei sehr gutem Wetter schlecht und das sorgt dafür, dass der Roboter vielleicht bei gutem Signal startet, dann unterwegs aber keine stabile Verbindung hat und sich außerhalb der Karte wiederfindet. Dann bleibt er stehen.
Ein weiteres Manko ist die enge Navigation des Gerätes. Beim Wechsel der Mähbahnen fährt der Roboter eine 180 Grad Drehung auf der Stelle. Da die Bewegung allein von den kraftvollen Hinterrädern kommt und der BLADE mit Kraft nicht sparsam umgeht, reißt er teilweise auf der Stelle drehend Rasen aus dem Boden. Das sorgt für unschöne Furchen, die man vermeiden könnte, wenn er größere Kurven fahren würde. Die Hinterräder setzen zügig Boden und Rasen an und der Roboter fährt dann mit weniger Grip durch die Gegend.
Die enge Kurvenfahrt sorgt zudem bei unebenen Flächen dafür, dass das Mähwerk bei niedriger Einstellung im Rasen hängt und der Roboter verkantet. Dann hebt er eventuell einseitig kurz ab und bleibt dann stehen, weil er denkt, er wurde angehoben. Teilweise wirkt die Navigation in engen Szenarien etwas planlos und der Roboter geht nicht dosiert mit der Kraft auf der Hinterachse um. Da gibt es Potenzial im Bereich „Intelligenz“.
Auch die Hinderniserkennung funktioniert noch nicht optimal. BLADE fährt dann blind in Büsche und bleibt stecken. Ecoflow versprach mir, die Logs anzusehen und das Feedback einzubauen. Mal schauen, ob es so zuverlässig geschieht, wie bisher. Ich würde mir auch wünschen, dass ich selbst No-Go-Zonen zeichnen kann oder der Roboter mir automatisch welche vorschlägt, wenn er ein paar Mal an derselben Stelle hängenbleibt.
In meinem Test hielt der Roboter gut und gerne bis zu vier Durchläufe auf einer Rasenfläche durch, was etwas über 250 Minuten sind. Danach fährt er zur Basis und muss für 2 Stunden laden. Der Fangkorb hat eine automatische rotierende Walze und sammelt für euch auf Wunsch Laub, Äste und mehr ein. Das funktionierte in meinem Test in der Tat prima – würde ich aber niemals extra 800 Euro für ausgeben.
Ein Fazit zum Ecoflow BLADE? Ecoflow hat sich viel getraut, einiges richtig gemacht, aber das Produkt vielleicht ein wenig zu zeitig auf den Markt gebracht. Man fühlt sich aktuell noch wie ein Early Adopter, muss Ecoflow aber die schnelle Umsetzung von Feedback zugutehalten. Die Macken könnten auch damit zusammenhängen, dass ich ein Vorserienmodell bekommen habe.
Ihr habt ein Auge auf das Produkt geworfen? Meine Empfehlung: Wartet noch ein bisschen. Wenn das Unternehmen weiter so Updates liefert, hat man in einem halben Jahr viele Features und die Konsistenz, die es zu Anfang gebraucht hätte. Das Ganze möchte mit 3.000 Euro auch bezahlt werden und da verknüpft man mit dem Preis automatisch sehr hohe Erwartungen.
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Ganz ehrlich: bei dem Preis muss alles auf Anhieb funktionieren… Bei einem China Staubsauger Bot zu einem Bruchteil des Preises verzeiht man nach Release so etwas, aber hier hätten Tester das auf Herz und Nieren prüfen müssen. Schlimm, was inzwischen alles für gegeben akzeptiert wird.
3000 Euro und dann so ein Zustand. Da weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll.
Der Abschnitt mit der Docking Station liest sich so als müsste die Station immer GPS haben, steht also irgendwo mitten im Garten? Direkt am Haus wird’s dann wohl nix? Damit ist er schon raus bei mir …
Es ist bei den gängigen Herstellern auch so, das die Ladestation vollen GPS-Empfang ohne Absschattung haben muss, anders funktioneren die Ortungssystem der Geräte nicht.
Ich hab letztens noch einen Testbericht zu diversen Robotermodellen gesehen, die alle ohne Begrenzungsdraht auskommen ( sollen ) – der Tester sagte, das rund 80% der Gärten im Privatbereicht für diese Technik ungeeignet sind, weil irgentwas immer Abschattungen bringe, egal ob das Haus, Bäume, Nachbarhäuser usw.
Folge und das ware in den Test der Geräte bei denen im Garten viele versagten, egal ob teure Premiumgeräte oder billige Teile
Wenn ich mir den Roboter und die Videos dazu ansehe, wie sieht es aus mit kleinen Hindernissen im Rasen? So wie Igel oder kleine Kinderfüße. Krabbelnde Kinder sind für viele Rasenmäherroboter ein Problem. Der Aufbau von diesem hier erscheint mir dementsprechend nicht von Vorteil zu sein. Vielleicht liegt zuhause noch ein alter Kindergummistiefel herum den mit zusammen mit einer Puppe auf den Rasen legen könnte und dann schaut was der Roboter macht?
Ich schaue ja auch schon seit ca. einem Jahr nach solch einem Gerät , es ist aber bis jetzt nichts dabei was wirklich richtig funktioniert.
Alleine schon die GPS-Antenne muss frei stehen und das darf nicht sein und dies geht nicht, absolut unbrauchbar!
Es hat nicht jeder einen Rasen der wie ein Fussballfeld aussieht, da geht es auch mal um das ganze Haus oder wie auch immer.
Es ist schon erstaunlich was da für unfertige Geräte für Preise aufgerufen werden.
Es gibt wohl keine richtigen Tests mehr, nur noch am Rechner entwickeln und dann raus damit.
Die Menschen die diese Geräte entwickeln haben wohl keinen Garten.
Nur am Rande erwähnt: „Dazu gehört mit dem WAVE 2 ein neues Klimagerät, das auch heizen kann,…“
Alle Klimaanlagen können auch heizen und sind meist noch effizienter als Wärmepumpen. Somit hat man es im Winter warm und im Sommer kühl.
Alle Klimaanlagen können auch heizen? Sehr pauschal die Aussage und leider falsch. Gibt genug Splitgeräte, die das eben nicht können, gerade die mobilen Monoblocks nur mit sehr wenigen Ausnahmen. Krabbelnde Kinder haben auf der Fläche nichts verloren, wenn der Robbie seine Arbeit macht. Sofern ein Kind den Fuß auf das Grün setzt, ist der Mäher aus. Sicherheitsfeatures hin oder her. Das geht erst, wenn das Kind auch wirklich versteht, was das eigentlich für ein lustiges Ding ist mit der sich drehenden Messerscheibe. Die Technik scheint derzeit noch nirgendwo wirklich ausgereift zu sein, egal welcher Hersteller und Preisklasse. Die Mäher mit Begrenzungskabel sind derzeit (noch) viel problemloser, wenn man den anfänglichen Aufwand der Kabelverlegung nicht scheut. Ich würde da auch noch etwas warten, der Garten ist halt keine vergleichbare Umgebung wie ein trockenes Wohnzimmer, was durch einen Staubsaugerrobbie grundgereinigt wird.