eBay Lokal: eBay schafft Plattform für lokalen Handel mit verbindlichen Kaufabschlüssen

Wir hatten in den vergangenen Wochen bereits berichtet, dass eBay die Möglichkeit zur „Barzahlung bei Abholung“ streicht. eBay erklärte uns gegenüber, dass dies nur Teil einer größeren Strategie sei. So macht eBay mit „eBay Lokal“ einen auf (eBay) Kleinanzeigen. Seit März 2023 verlangt eBay keine Gebühren mehr für private Verkäufer. Man möchte seine Plattform jetzt für den Ein- und Verkauf von Produkten in der Umgebung aufwerten. Hierfür hat man eine zentrale Anlaufstelle geschaffen, die das lokale Suchen und Browsen ermöglicht.

Über die Suchergebnisse kann man jetzt einen Filter für „Abholung“ wählen.  So können Nutzer über den Standort (Postleitzahl) den Suchradius festlegen und gezielt nach verfügbaren Artikeln mit Abholung stöbern. KI-basiert soll es personalisierte Vorschläge geben. Die Suchergebnisse werden zudem unter Information der Distanz zum Verkäufer angezeigt.

Mit eBay Lokal möchte man einiges anders machen als andere Plattformen. Bei Kleinanzeigen ist es oft gang und gäbe, dass ein Käufer mal nicht auftaucht oder vor Ort dann nachverhandelt wird. Das soll bei eBay Lokal durch einen verbindlichen Kaufabschluss und der direkten Bezahlung über die Online-Plattform vermieden werden. Neben der Zahlungsabwicklung stehen auch Käufer- und Verkäuferschutz zur Verfügung.

Da fragt ihr euch sicherlich, wie man den Abholprozess nachvollziehbar gestaltet. Nach dem Kauf hat ein Verkäufer die Möglichkeit, mit dem Käufer in Kontakt zu treten, um eine Abholung abzustimmen. So erhält der Käufer einen Abholcode in Form eines QR-Codes. Dieser wird vom Verkäufer bei der Abholung gescannt. eBay beschreibt diesen Code als digitalen Handschlag. Erst auf diesen hin wird das Geld für den Artikel ausgezahlt und man ist über den Käuferschutz von eBay abgesichert.

Ein weiteres Detail hat man von der Kleinanzeigen-Plattform übernommen: Man zeigt an, wie schnell der Verkäufer in der Regel auf Anfragen reagiert und wie lange er bereits bei eBay verkauft. Derzeit werden nach eigenen Angaben über eBay 20 Millionen Artikel mit der Option „Abholung“ angeboten. Für viele ist dies interessant, da keine Versandkosten fällig werden und der Artikel meist schnell erhältlich ist.

Das lokale Handeln möchte man durch die folgenden Schritte attraktiver gestalten:

eBay Lokal Hub und Integration in die Startseite

  • Es wurde eine neue zentrale Seite für das lokale Suchen und Browsen bei eBay geschaffen, die prominent in die Startseite von eBay integriert ist. Auf der Seite können Nutzer*innen ihren Standort über die Postleitzahl definieren, die Größe des lokalen Suchradius festlegen und so in der Nähe verfügbare Artikel mit Abholung entweder gezielt finden oder die verfügbaren Angebote durchstöbern. Auf der Seite finden die Nutzer*innen außerdem AI-basierte, personalisierte Vorschläge für lokal verfügbare Angebote auf Basis ihres Browse-, Such- und Kaufverhaltens bei eBay in der Vergangenheit.
  • Auf der eBay-Startseite wurde außerdem ein zusätzliches Modul integriert, das den Nutzer*innen auf Basis ihrer hinterlegten Postleitzahl lokal verfügbare Angebote zeigt.

eBay Suche:

  • In die Suchergebnisseite ist prominent eine Filtermöglichkeit für “Abholung” integriert. Über diesen Filter können Nutzer*innen ihren lokalen Suchradius individuell festlegen und sich die entsprechenden Angebote anzeigen lassen.
  • Auf der Suchergebnisseite ist für jeden einzelnen Artikel direkt sichtbar, ob dieser lokal abgeholt werden kann, inklusive Angabe der Distanz zum Kaufenden.
  • Sobald ein Suchbegriff eingegeben wird, erscheinen Vorschläge zur automatischen Vervollständigung dieser Suchanfrage. Dabei erfolgt bei passenden Kategorien mit ausreichend verfügbarem lokalen Angebot als Erstes der Hinweis auf die lokal verfügbaren Artikel.

eBay Artikelseite & Kaufabwicklung

  • Bei Artikeln, die abgeholt werden können, wird auf der Artikelseite prominent der Standort des Artikels über die Postleitzahl angezeigt.
  • Bei Artikeln mit Abholung ist in die Artikelseite klar sichtbar ein Button integriert, über den ein/e Käufer*in den/die Verkäufer*in kontaktieren kann, um die Details einer persönlichen Abholung eines Artikels abzustimmen. Nach Abschluss eines Kaufs mit Abholung erhält der/die Käufer*in ebenfalls eine klare Information dazu, wie sie/er den/die Verkäufer*in kontaktieren kann, um die Details der Abholung zu klären.
  • Es sind darüber hinaus deutliche Hinweise auf der Artikelseite integriert, die angeben, wie schnell der/die Verkäufer*in in der Regel auf Anfragen reagiert und wie lange er oder sie bereits bei eBay verkauft.
  • Um die Übergabe eines Artikels zu dokumentieren, erhält der/die Käufer*in von eBay einen Abholungscode in Form eines QR-Codes, den der/die Verkäufer*in bei der Abholung scannt. Beim Handel von privat zu privat ist der QR-Code zentral für die neue lokale Einkaufserfahrung. Der Code ist der digitale Handschlag und Basis dafür, dass privaten Verkäufer*innen das Geld für den Artikel ausgezahlt wird und der/die Käufer*in über den eBay Käuferschutz abgesichert ist.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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13 Kommentare

  1. Selten eine Plattform erlebt, die so beliebt und groß war und sich dann selbst „zerstört“ hat. Erst mit absurden Gebühren, sodass sich absolut kein privater Verkauf mehr geloehnt hat. Dann mit der eigenen Konkurrenz von eBay Kleinanzeigen, was dann verkauft wurde, nur um jetzt wieder einen auf lokale Anzeigen zu machen.

    War früher echt toll, das ein oder andere zu ersteigern. Mittlerweile ist eBay zum Großteil nur noch der Shop für Chinaschrott.

    • Für mich ist das Thema eBay ebenfalls durch.

    • Ich kaufe nur bei eBay und bin sehr zufrieden. Ein Amazon-Konto habe ich zum Beispiel gar nicht.

    • Für jemanden, der sich selbst zerstört, ist ebay aber noch ziemlich erfolgreich. Ich bin auch kein Fan der Änderungen aber die Geschäftszahlen sprechen halt eine andere Sprache.
      Ich habe früher gern über ebay ver/gekauft, mittlerweile aber nicht mehr.
      Kleinanzeigen wird irgendwie auch immer übler. Gerade das direkte Verhandeln hat für mich immer irgendwie dazugehört. Wenn dann künftig jemand kommt und mir einen QR-Code vor die Nase hält, bin ich dann auch raus.
      Was gibts denn noch für Alternativen? Bleibt dann irgendwann wieder nur noch die lokale Zeitung?

  2. 1. Erhebe unseriös hohe Gebühren
    2. Schaffe Konkurrenz durch Subplattform
    3. Lass alles den Bach runtergehen
    4. Verkaufe Subplattform
    5. Gründe erneut Subplattform
    6.
    7. Profit

  3. Ja, ebay hat diverse Strategiewechsel durch und war für den Verkauf von Privat uninteressant geworden. kleinanzeigen ist aber auch nicht mehr das Gelbe vom Ei. Das Thema Betrug z.B. wurde immer ausgeprägter. Man versucht dort jetzt gegenzusteuern. Daher könnte eBay mit dem neuerlichen Schwenk und seinem höheren Bekanntheirswert vielleicht doch wieder eine Alternative werden.

    Der Nachteil bei beiden: die Trades werden erfasst und die Daten gehen an die Behörden. Das weckt dort Begelichkeiten …

    • Die Betrüger Dichte hat bei Kleinanzeigen problematische Züge angenommen das stimmt.
      Die Meldung der Transaktionsdaten ans Finanzamt sehe ich unkritisch, das wird nur zu einem Problem für Leute die es übertreiben bzw. vorher schon Steuern hinterzogen haben.

    • Das mit dem Finanzamt ist eher düstere Legene, als alles andere: Hier geht es um Gewinne, die Du als Privatverkäufer, für gebrauchte Dinge, in der Regel gar nicht erzielen wirst. Und wenn doch – und das regelmäßig – dann ist es eben auch nicht mehr privat.

  4. Krümelmonster says:

    Diesen digitalen Handschlag gibt es doch schon länger. Habe so vor einigen Monaten schon einen Artikel verkauft. Käufer bezahlt direkt, kam dann nach 1-2 Tagen vorbei und ich habe einen Code abgescannt, Zahlung wurde aktiviert.

  5. Ich habe mit eBay aufgehört als man es nur noch mit aggressiven Käufern zu tun hatte, die einen versuchen zu betrügen (soviele Warensendungen wie da plötzlich verloren gegangen sind, in den Briefzentren der Post müssten sich herrenlose Waren bis zur Decke stapeln…) und dann wirre Drohmails schicken.
    War vor längerer Zeit ein netter Ort um Dinge zu ein paar Euro zu machen die man nicht mehr braucht, jetzt landet das meistens halt im Müll. Kleinanzeigen ist noch schlimmer. Ist den Ärger nicht wert.

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