EA NHL 25 angespielt: Evolution oder Stillstand?

Mit NHL 25 bringt EA Sports die neueste Ausgabe seiner beliebten Eishockey-Simulation auf den Markt. Als erstes Spiel der Serie, das ausschließlich für die aktuelle Konsolengeneration entwickelt wurde, stellt sich die Frage: Ist es ein großer Sprung nach vorn oder nur ein weiteres Update?

NHL 25 nutzt die Vorteile der PS5 und Xbox Series X|S voll aus. Spieler sehen lebensechter aus, und die neue Infinite-Kamera verbessert die Qualität der Wiederholungen erheblich. Die Animationen sind flüssiger, und die Darstellung des Eises zeigt vor allem beeindruckend, wie es sich im Laufe eines Spiels abnutzt. Die Spieler wirken menschlicher, und die Gesichter sind detaillierter, was natürlich besonders bei Nahaufnahmen auffällt. Im hektischen Gameplay bleibt davon dann doch wenig übrig.

Neben der etwas aufgehübschten Grafik, was ist denn im Spiel selbst neu? Das neue ICE-Q-System verbessert die Interaktion der KI auf dem Eis. Spieler können sich besser positionieren und offene Mitspieler leichter finden. Im Spiel wirkt das jetzt etwas realistischer und generell fühlt sich NHL 25 dadurch mehr wie eine Simulation an und weniger wie eine Arcade-Schlacht auf dem Eis. Generell habe ich den Eindruck, dass im Vergleich zum letzten Jahr mehr Dynamik auf dem Eis ist. Der große Umbruch ist das meiner Meinung nach aber nicht.

Eine weitere neue Funktion ist die Next-Gen Vision Control, welche die Ausrichtung der Spieler automatisch anpasst. Diese Funktion erleichtert das Manövrieren auf dem Eis, insbesondere beim Wechsel von Verteidigung zu Angriff. Es ermöglicht präzisere Pässe und ein besseres Timing. Allerdings fehlt ein Trainingsmodus, was neuen Spielern das Erlernen der Steuerung erschwert. Die Steuerung ist komplex, und ohne Anleitung kann es frustrierend sein, alle Feinheiten zu meistern. Hier hat man die letzten Jahre einfach geschlafen.

Auch der Franchise-Modus hat einige sinnvolle Updates erhalten. Der zentrale Hub bietet schnellen Zugriff auf alle wichtigen Informationen, und die Vertragsverhandlungen sind realistischer geworden. Spieler haben nun eigene Motivationen, was die Verpflichtung anspruchsvoller macht. Das neue Dialogsystem ermöglicht es, Spieler individuell zu entwickeln und X-Factor-Fähigkeiten freizuschalten. Diese Neuerungen verleihen dem Modus mehr Tiefe und machen ihn vor allem für diejenigen interessanter, die den Management-Bereich mögen.

Hockey Ultimate Team bietet mit dem Wildcard-Modus und einem überarbeiteten XP-Progressionssystem frischen Wind. Wildcard erlaubt es, ein Team unter bestimmten Bedingungen zusammenzustellen, was für Abwechslung sorgt. Die Integration eines einheitlichen Battle Passes vereinfacht die Belohnungsstruktur. Spieler können jetzt genau sehen, welche Belohnungen sie auf jeder Stufe erwarten, was die Entscheidung erleichtert, ob sich der Kauf lohnt. Allerdings bleibt der Modus stark von Mikrotransaktionen geprägt, was den Spielspaß trübt. Aus meiner Sicht bleibt das Ganze ein Pay-to-Win-Bereich, den EA nach wie vor ordentlich melkt.

Was mich am meisten stört: Die Be a Pro-Kampagne hat man stark vernachlässigt, denn die bietet kaum Neuerungen. Die Zwischensequenzen und Dialoge sind größtenteils unverändert, was enttäuschend ist, da dieser Modus wesentlich mehr Tiefe bieten könnte. Schade. Die Online-Modi bieten zwar einige neue Features, aber insgesamt fehlt es an Innovation. Auch die Menüs sind oft träge, was die Navigation erschwert. Von anderen Bugs blieb ich glücklicherweise verschont.

Mein Fazit zum Spiel

NHL 25 bietet einige willkommene Neuerungen, insbesondere im Bereich der Grafik und des Franchise-Modus. Die verbesserten Animationen und die klügere KI tragen meiner Meinung nach zu einem stimmigeren Spielerlebnis bei. In anderen Bereichen bleibt es hinter den Erwartungen zurück. Die fehlenden Innovationen in Be a Pro und die anhaltende Abhängigkeit von Mikrotransaktionen in HUT sind für mich hierbei die größten Kritikpunkte. Für Fans, die seit einigen Jahren ausgesetzt haben, könnte NHL 25 einen Blick wert sein. Spieler von NHL 24 oder 23 können dieses Jahr wohl ohne große Probleme aussetzen.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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7 Kommentare

  1. Das Bild mit dem Mikrofon im Interview erinnert mich eher an Max Payne Grafik 😉

  2. Was würde ich drum geben, wenn es endlich mal wieder eine PC Version seit 2009 gäbe :-). Vermutlich fehlt es hier aber an der Anzahl Konsumenten und lohnt sich dementsprechend leider nicht. Schade

    • Zum einen ist der PC Markt klein, aber Du kannst ja am Rechner schnell ung gut das Spiel ‚modden‘. Bessere Musik, GoalieMasks, Equipment und die lieblosen Roster schneller editieren. EA will ja schlicht viel Umsatz mit wenig Aufwand machen.

  3. Sehr schade, wenn man bedenkt, dass die NHL-Reihe früher regelmäßig zu den Sportspielen mit den höchsten Wertungen gehört. Mittlerweile ist das Sport-Genre für mich nahezu tot.

    Hier und da gibt es noch die ein oder andere Indi-Perle, wie Legend Bowl, aber ansonsten kann man das ganze Genre in die Tonne kloppen.

    Man muss sich nur die Streams auf Twitch anschauen. Das schaut mehr Call-in-Gewinnspielshows aus, als nach Sportspielestream.

  4. 90er Eishockey auf SNES / Mega Drive. Danach wars nie wieder das selbe…

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