E-Scooter in Deutschland: Unfälle mit Personenschäden nehmen zu, oft Jüngere betroffen

E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden haben laut dem Statistischen Bundesamt 2023 in Deutschland zugenommen – um satte 14 %, wenn man mit 2022 vergleicht. Als Zahl sind hier 9.425 Unfälle zu nennen. Auch die Zahl der Todesopfer ist gestiegen – von 11 auf 22, was also einer exakten Verdopplung entspricht. Die häufigsten Unfallursachen sind Fahren unter Alkoholeinfluss und das Nutzen der falschen Fahrbahn.

Insgesamt ist der Anteil der E-Scooter am Gesamt-Unfallgeschehen in Deutschland weiterhin gering, nimmt aber leicht zu. Der geringe Anteil ergibt sich wohl vorwiegend daraus, dass E-Scooter ein noch relativ junges Verkehrsmittel sind und daher auch weniger verbreitet als Autos oder Fahrräder sind. Es kristallisiert sich dabei heraus, dass vor allem jüngere Fahrer in Unfälle geraten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im vergangenen Jahr nämlich 41,6 % der verunglückten E-Scooter-Fahrer jünger als 25 Jahre. 80,4 % waren jünger als 45 Jahre.

Dagegen gehörten nur 3,4 % der E-Scooter-Nutzer, die an einem Unfall mit Personenschaden beteiligt waren, zur Altersgruppe 65+. Zum Vergleich: Bei den Unfallopfern, die mit dem Fahrrad oder Pedelec unterwegs waren, war der Anteil in dieser Altersgruppe mit 19,6 % deutlich höher. 1.220 Menschen wurden 2023 bei E-Scooter-Unfällen schwer verletzt und 8.911 leicht. 83,0 % der Verunglückten waren selbst mit dem E-Scooter unterwegs, darunter auch 21 der 22 Todesopfer. Es kommt also eher dazu, dass sich die Fahrer selbst verletzen, als dass sie andere verletzen.

Nicht enthalten sind in der Statistik allerdings Unfälle, die durch unachtsam abgestellte E-Scooter verursacht werden. In manchen Städten ist das Abstellen mittlerweile nur noch auf Sammelparkplätzen erlaubt. Finde ich gut und richtig: Ich fahre selbst gerne mit dem Rad und erlebe es regelmäßig, dass E-Scooter quer über den Radweg gelegt werden.

E-Scooter-Fahrer verursachen die meisten ihrer Unfälle selbst

66,3 % der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden im Jahr 2023 wurden von dem Fahrer des E-Scooters verursacht. Oft spielt dabei Fehlverhalten im Straßenverkehr in mehreren Aspekten gleichzeitig eine Rolle. In 9.296 der Fälle, bei denen E-Scooter an Unfällen beteiligt gewesen sind, lag Fehlverhalten des Fahrers vor. Mit 19,4 % kam es dabei am häufigsten vor, dass auf der falschen Straßenseite oder dem Gehweg gefahren wurde. Wenig überraschend: Unfälle mit E-Scootern geschehen besonders häufig in Großstädten. Im Jahr 2023 wurden 59,8 % der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern registriert. Dies führe ich jetzt mal spekulativ auf die Mietangebote zurück, die es in großen Städten gibt.

Mehr als ein Drittel (36,4 %) der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden spielten sich in Städten mit mindestens einer halben Million Einwohnern ab. Bei Unfällen mit Pedelecs waren es dagegen z. B. nur 12,3 %, bei Fahrrädern ohne Motor 26,3 %. Von den 9.425 E-Scooter-Unfällen mit Personenschaden im Jahr 2023 waren 3.189 (33,8 %) Alleinunfälle – das heißt, es gab keinen Unfallgegner. An knapp zwei Dritteln (6.115) der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden war ein zweiter Verkehrsteilnehmer beteiligt, meist war dies ein Autofahrer (3.930 Unfälle). Knapp die Hälfte (48,0 %) der verunglückten E-Scooter-Nutzer verletzte sich bei eben solchen Zusammenstößen mit Pkw.

Zum Vergleich: An 913 (9,7 %) E-Scooter-Unfällen waren Radfahrer beteiligt, bei diesen Zusammenstößen verletzten sich aber nur 4,5 % der verunglückten E-Scooter-Fahrer. Der Anteil an Unfällen mit Personenschaden binnen Jahresfrist ist bei den E-Scootern von 2,9 % auf 3,2 % gestiegen.

Meine Meinung? Ich beobachte in Hamburg jeden Tag Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung durch E-Scooter-Fahrer. Am häufigsten sehe ich, wie Menschen auf dem Gehweg fahren, gerne auch kombiniert mit der falschen Fahrtrichtung. Auch die Benutzung eines E-Scooters von zwei oder mehr Personen parallel, auch mit Kindern, sehe ich fast täglich. Zu vermerken ist, dass es sich dabei immer um Mietgeräte handelt. Ich denke, da gibt es Bedarf strenger zu regulieren.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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47 Kommentare

  1. Naja das Problem ist ja nicht ein E-Scooter Problem, sondern eines unserer aktuellen Gesellschaft. Hier liegen in Oldenburg die Mieträder genauso dumm rum wie E-Scooter.

    Was ich beobachte ist hier in Oldenburg werden die Menschen mit eigenen Scootern immer mehr. Aber ja auch hier gibt es sie noch die Teenies die zu 2 auf einem Bolt Leihscooter rumfahren.

    Was das benutzen von Gehwegen oder der falschen Seite angeht, dass kann Oma und Opa mit ihrem e-Bike genauso gut. Auch sind hier in Oldenburg of die Radwege und Gehwege so schmal, dass man sich zwangsläufig n die Quere kommt.

    Dazu kommen die Geschwindikeitsunterschiede Fußgänger 5, Scooter 20 und Pedde 25 und Autos 50.

    Ich wäre für 25 km/h für alle in den Städten!! Denn können E-Scooter Autos, Pedelecs E-Bike´s Seniorenmobile alle die Straße benutzen und die Mutter hat genug Platz für ihren Zwillingskinderwagen auf dem Gehweg weil sie gefahrlos den Radweg mit benutzen kann.

  2. Fairerweise sollte man aber auch dazu erwähnen, dass die Zahl der E-Roller gestiegen ist. Mehr E-Roller = potentiell mehr mögliche Unfälle

  3. Ich lass in der Überschrift „Besoffen“ anstatt „Betroffen“. Wahrscheinlich beides wahr.

  4. Bei einem neuen Verkehrsmittel Statistiken mit absoluten Zahlen zu veröffentlichen, finde ich sehr sehr grenzwertig. Ich wage mal zu behaupten, dass zwischen 2022 und 2023 die Zahl der Scooter sich mehr als verdoppelt hat und damit wären doppelt so viele Unfälle ja eigentlich weniger.

    Ich denke, dass man genauso gut sagen könnte, dass die Anzahl der Verkehrsopfer durch Elektrofahrzeuge sich in den letzten 40 Jahren auch vertausendfacht haben könnte – was aber nichts darüber aussagt, wie gefährlich Elektrofahrzeuge sind, sondern eher wie verbreitet.

    • Im Fernsehen wurde bei der Meldung sogar extra gesagt dass es eigentlich weniger Unfälle sind.
      Selbst das deutscher Fernsehen kann die Zahlen lesen.

  5. Vorab: Ich fahre selber einen E-Scooter. Aber wenn ich sehe, wie gerade die jüngeren fahren, wundert mich nichts. Und wenn man sich erlaubt, zu klingeln oder zu hupen, wird man meist noch beschimpft. Da wird gnadenlos auf Gehwegen und zu zweit auf einem Scooter gefahren, Vorfahrt genommen usw. Dass da mal was passiert, ist vorprogrammiert.

    • Das betrifft aber nicht nur die E-Scooter. Die Jugend von heute meint im Straßenverkehr irgendwie unsterblich zu sein. Anders kann ich mir nicht erklären, wie man sonst so risikoreich mit E-Scooter, Fahrrad oder auch zu Fuß unterwegs sein kann.

      • Naja, wenn man die Regeln nicht kennt, kann man sich auch nicht dran halten. Für die e Scooter werden diese ja nicht vorausgesetzt, wie beispielsweise beim Auto.

      • Da hast Du wohl leider recht. Erst heute sind mir Jugendliche mit dem Fahrrad direkt vor das Auto gefahren, trotz eindeutiger Verkehrszeichen. Mein Hupen wurde nicht gerade freundlich aufgenommen…

        • naja hier sind wir nen kleines Dorf da kennt jeder jeden und wir regeln hier vieles noch „oldscool“… müssen die Jungen Wilden als mal noch lernen, aber die lernen sehr sehr schnell… da werden die Regeln eben noch „eingepleut“ Danach funktionierts auch mit dem Zusammenleben, wenn du dein Platz in der Hirachie kennst ;–P

          • André Westphal says:

            Um Fehlverhalten im Straßenverkehr zu verhindern, implizierst du, dass Straftaten begangen werden – tolles „Zusammenleben“.

      • Hier wo ich wohne (kleine Stadt) sieht man die Jugend nur noch auf Scootern. Jede Strecke wird mit Scooter zurückgelegt, Fahrrad und Bewegung ist wohl nicht mehr cool (ich weiß, ich klinge wie ein alter Sack und bin wohl langsam auch einer …)

  6. Die Meldung lief auch bereits auf tagesschau.de und auch schon dort fand ich es sehr schade, dass die Statistik nicht in Bezug gesetzt wird und dadurch solche Aussagen entstehen wie oben: „Es kristallisiert sich dabei heraus, dass vor allem jüngere Fahrer in Unfälle geraten.“

    Wenn ich die Quelle richtig verstehe, wurde die Anzahl der Unfälle betrachtet, aber nicht in Beziehung zur Anzahl der Fahrten gesetzt.

    Es ist deshalb wenig überraschend, dass die meisten Unfälle auf junge Menschen entfallen. Die fahren auch am meisten.

    Man hätte genauso gut titeln können, dass Neugeborene die niedrigsten Unfallzahlen haben – das stimmt, aber die fahren halt auch überhaupt nicht.

    Hier hätte ich mir von euch (aber ehrlicherweise noch mehr von der Tagesschau) gewünscht, die Zusammenhänge zugleich verständlich und korrekt darzustellen, damit es nicht von der Medienkompetenz Einzelner abhängt, ob die Statistik missverstanden wird.

    Ebenfalls für einen unglücklichen logischen Schluss halte ich folgende Überlegung: „In manchen Städten ist das Abstellen mittlerweile nur noch auf Sammelparkplätzen erlaubt. Finde ich gut und richtig: Ich fahre selbst gerne mit dem Rad und erlebe es regelmäßig, dass E-Scooter quer über den Radweg gelegt werden.“

    Die Sammelparkplätze zwingen die Mieter:innen, die E-Scooter an definierten Orten zurückzugeben. Eine hohe Konzentration freier E-Scooter an genau diesen und nur diesen Stellen ist gut für die Verfügbarkeit einerseits und für den Platz im übrigen Straßenverkehrsraum andererseits.

    Gleichzeitig muss man aber auch festhalten, dass die Mieter:innen bereits einer hohen Kontrolle unterliegen. Sie sind diejenigen, die mit ihrem Namen und Vermögen für die ordnungsgemäße Abstellung des E-Scooters einstehen und über den Vermieter auch für die Behörden leicht ausfindig zu machen sind. Abstrakt dürfte man also sagen können, dass sie vermutlich eher kein Interesse haben, dass jemand über einen von ihnen abgestellten (und oft ja noch mit Fotobeweis in der App dokumentieren) E-Scooter fällt und sie dafür in die Haftung nimmt.

    Ganz anders dürfte es bei Menschen sein, denen es Spaß macht, die Scooter umzuwerfen oder sogar bewusst in den Weg zu legen. Die sind gerade nicht namentlich bekannt, sondern sehr aufwändig zu ermitteln – und deshalb viel weniger gehemmt, mit den E-Scootern gefährliche Dinge anzustellen.

    Ich würde vermuten, dass die meisten gefährlich platzierten E-Scooter von Menschen der zweiten Gruppe platziert wurden. Genau hiergegen sind Sammelparkplätze aber ein ungeeignetes Mittel.

    Würde mich freuen, wenn gerade bei diesem oft sehr kontrovers diskutiertem Thema etwas mehr Sachlichkeit in die Diskussion kommen könnte und eine entsprechende Aufarbeitung der Pressemitteilungen stattfände, um Mehrwert zu generieren.

    • Hallo Lars, Du forderst mehr Sachlichkeit und kommst dann mit so einem Argument wie „Ganz anders dürfte es bei Menschen sein, denen es Spaß macht, die Scooter umzuwerfen oder sogar bewusst in den Weg zu legen. Die sind gerade nicht namentlich bekannt, sondern sehr aufwändig zu ermitteln – und deshalb viel weniger gehemmt, mit den E-Scootern gefährliche Dinge anzustellen. „?
      Erinnert mich an den angeklagten im Strafprozeß der dann behauptet „das war ich nicht, da muß jemand nach meinem Einbruch hingekommen sein und der hat dann den überraschten Wohnungseigentümer erschlagen“.
      Der berühmte „unbekannte Dritte“ – sachlich? Ausrede würde ich das nennen.

  7. „Ich beobachte in Hamburg jeden Tag Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung durch E-Scooter-Fahrer.“

    Das ist nicht nur in Hamburg oder Großstädten so, selbst bei uns hier im ländlichem sehe ich die genannten Verstöße, vorwiegend jüngerer Fahrer, ebenfalls fast täglich. Da es hier keine Miet-Scooter gibt, allerdings mit eigenen. Teilweise auch ohne Straßenzulassung.

    • Dem kann ich nur zustimmen, auch hier in der Kleinstadt gibt es keine Mietroller. Wobei ich Gottseidank immer weniger Scooter ohne Zulassung sehe.

    • Hallo Wulfgang, einfach: Führerscheinpflicht für jedes motorisierte Fahrzeug – mit Ausnahme von Krankenhilfsmitteln – und wir wären die Probleme los.
      Auch Mietscooter kann dann nur fahren wer einen Führerschein hat. Den muß man beim Einloggen in die App des Betreibers mit seinen zahlungs- und Personendaten zusammen übermitteln.
      Das würde Wildwuchs begrenzen – vor allem weil ein Führerschein, auch fürs Mofa, nicht zum Nulltarif zu haben ist.
      Den setzt man nicht leichtfertig aufs Spiel.

  8. Deine Meinung deckt sich zu 100 % mit meinen Beobachtungen in der Hamburger Innenstadt. Da werden gern auch mehrere Bierkästen mit mehreren Personen entgegen der Fahrtrichtung oder von mehreren Kindern transportiert. Das ist alles irrsinnig gefährlich. Kann weg.

  9. Auf YouTube wurde die Pressemitteilung bereits relativiert. Es gibt doppelt so viele tote, weil es noch mehr als doppelt so viele EScooter Fahrer gibt.

    Und die Leihscooter sind mit in der Statistik. Mit eigene Scooter verübglücken deutlich weniger.

    Und Fahräder sind wieder deutlich mehr mit deutlich mehr toten. Die ganze Statistik ist nichts wehrt und macht nur Stimmung gegen Scooter Fahrer. -.-

    Genaue Erklärung auf Servivel Master im Video und den Kommenraren.

  10. Das war ja mal klar… immer jünger und fatale Unfälle

    • Da junge Menschen in ihrem Leben noch nichts geleistet haben, weine ich da nicht groß hinterher. Wir alle waren mal jung und haben Blödsinn gemacht. Einige von damals gibt es heute nicht mehr, andere hatten eben mehr Glück als Verstand. So ist das im Leben eben. Schlimmer wäre es, wenn ältere Menschen die Statistik anführen würden. Mit ihnen geht dann nämlich auch wichtiges Wissen und Lebenserfahrung verloren. Aber eben dies schützt dann auch und weniger von ihnen nutzen diese Teile. Ich selbst wohne in einer Stadt, wo es so etwas gar nicht gibt. Habe noch nie Fahrräder oder Scooter zum leihen gesehen und finde das so eigentlich ganz nett, wenn ich mir das ein oder andere Foto anderer Städte anschaue, sollten die Bürgermeister da mal was an Ordnung reinbringen.

    • Da junge Menschen in ihrem Leben noch nichts geleistet haben, weine ich da nicht groß hinterher. Wir alle waren mal jung und haben Blödsinn gemacht. Einige von damals gibt es heute nicht mehr, andere hatten eben mehr Glück als Verstand. So ist das im Leben eben. Schlimmer wäre es, wenn ältere Menschen die Statistik anführen würden. Mit ihnen geht dann nämlich auch wichtiges Wissen und Lebenserfahrung verloren. Aber eben dies schützt dann auch und weniger von ihnen nutzen diese Teile. Ich selbst wohne in einer Stadt, wo es so etwas gar nicht gibt. Habe noch nie Fahrräder oder Scooter zum leihen gesehen und finde das so eigentlich ganz nett, wenn ich mir das ein oder andere Foto anderer Städte anschaue, sollten die Bürgermeister da mal was an Ordnung reinbringen.

      • Du Menschenfeind. Schäm dich

        • naja man muss eben schon zwischen Mensch und Primat unterscheiden ;-P und die Primaten werden immer mehr!
          Ist aber normal, schau in die Geschichte einer jdere Zivilisation; Aufstieg, Zenit, Fall und wir haben den Zenit schon vor Jahrzehneten überschritten!

        • Weshalb sollte er sich schämen?

          • „Schämen“ für seinen Mangel an Empathie und Bildung.
            Empathie dürfte selbsterklärend sein, daher nur Bildung: Die Jugend jeder sozialen Gruppe (z.B. Nation) ist deren Potential, nur sie kann Fortbestand der Gruppe gewährleisten, die Zukunft (gerade der Alten) sichern. Genau aus dem Grund wurden Frauen* und Kinder über Jahrhunderte besonders geschützt.
            Mal ab vom Verlust für die Eltern verliert also auch die Gesellschaft mit jedem getöteten Jugendlichen Potential.

            P.S. Ich schrieb es neulich schon einmal:
            »„Die heutige Jugend“ mag „Scheisse“ sein, „Weicheier und Nichtsnutze“, aber soweit sie das sind sind sie es, weil die Älteren sie dazu erzogen oder wenigstens zuliessen (auch durch ihr Wahlverhalten), dass sie so erzogen wurden.«

            * für erfolgreichen Fortbestand (Reproduktion) genügt ein Verhältnis von z.B. 1:100 (M:F)

  11. Mir fehlt hier ganz eindeutig die Zahl um wie viel Prozent sich die Gesamtfahrstrecke sich im selben Zeitraum verändert hat, denn wenn doppelt so viel gefahren wird, ist eine Verdopplung der Todesfälle nichts besonderes.

    Interessant wäre auch mal ein Vergleich mit dem Fahrrad in Sachen Todesopfer pro gefahrener Kilometer.

  12. Ist doch logisch, je mehr E-Scooter auf den Straßen fahren um so mehr steigen die Unfälle. Eigentlich müsste man die Unfälle auf 100 oder 1000 Personen mit E-Scooter rechnen. Alles andere macht doch keinen Sinn! Anscheinend steht wieder eine Gesetzesänderung an, wenn man die Meldungen wieder hoch fährt?

    • „Das Bundesverkehrsministerium möchte bestimmte Bürgersteige und Fußgängerbereiche für E-Scooter öffnen. Die Fußgängerlobby warnt vor „Gehweg-Missbrauch“ – und kritisiert Volker Wissing.“

      • Hallo Gast70, ich hoffe unsere Interessenvertretung Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband, kann durch Lobbyarbeit diese gerade für unseren Personenkreis, aber auch für andere ,meist ältere oder sonstwie gehandycapte Personen, potentiell tödliche Entscheidung verhindern.
        Ist genauso schlimm wie einst die Iddeen von „shared space“ auch für Autos , Fahrräder und fußgänger.
        fußgänger , die immer allen Radfahrzeugen gegenüber die schwächsten und verletztlichsten Verkerhsteilnehmer sind, brauchen einen exclusiven, geschützten Verkerhsraum den sie mit niemandem teilen müssen.
        Daher bin ich auch für den Ausbau von Radwegen, im Gegenzug aber dem Verbot jeglichen Fahrradverkehrs auf Bürgersteigen – auch beim Überqueren derer hin zum Radweg sind Fahrräder zu schieben.

        • „auch beim Überqueren derer hin zum Radweg sind Fahrräder zu schieben“

          Unbedingt!
          Bekanntlich macht kaum etwas eine Gruppe beliebter, als unsinnige Maximalforderungen zu stellen.

  13. Ich kann mich auch täuschen, aber manchmal kommt es mir so vor, als wären die Fahrer nicht mal 14. Wahrscheinlich fahren sie dann deshalb zu zweit, denn zusammen sind sie es dann 🙂

  14. Der Grund warum ich mir eine Dashcam im Auto eingebaut habe … nicht nur die E-Scooter fahren gegen den Strom, auch einige unbeleuchtete, schwarzgekleidete Radfahrer Nachts / morgens. Hab mittlerweile aufnahmen, die darf man keinem zeigen .. wobei es auch viele abgefucke und rücksichtslose Autofahrer gibt! Meine 2Cent zu dem Thema! A****löcher überall!

    • nützt dir aber nicht viel zum einen sind die meisten Dashcams nicht gerichtsverwertbar zum anderen hast du als Autofahrer immer eine Teilschúld, wenn schwächere Verkehrsteilnehmer betroffen sind, egal ob der die Regeln ebachtet oder nicht! Als Autofahrer bist du in der Pflicht auf schwächere Verkehrsteilnehmer besondere Rücksicht zu nehmen…

      • Ein positiver Effekt der Dashcam: Sie erzieht zu anständigerem, regeltreuerem Fahrverhalten, denn ein potentieller (wenn sie von der Rennleitung entdeckt und genutzt wird) objektiver Zeuge fährt immer mit.

      • Dargewinn says:

        Ein Fußgänger hat auf der Straße nix verloren (die Straße ist für Fahrzeuge, nicht für Spielzeuge).
        Auch nicht wenn er einen Scooter dabei hat.
        If he dies, he dies.
        Natürliche Auslese.

      • Das ist zum Glück nicht mehr so! Mittlerweile werden Dashcamaufnahmen vor Gericht zugelassen! <3

      • Hallo Luzifer, ja, aber wenn Du als Autofahrer in der Pflicht bist auf schwächere Verkehrsteilnehmer Rücksicht zu nehmen , pflanzt sich diese „Kaskade“ der besonderen Rüchsichtnahme auf den schwächeren Teilnehmer ja fort:
        also Autofahrer auf alle anderen
        motorisierte zweiradfahrer auf alle andern außer autos
        – nicht motorisierte Zweiradfahrer auf Fußgänger, aber keine Radfahrzeuge
        abgesehen natürlich von der allgemeinen rücksichtnahmepflicht für alle Verkerhsteilnehmer untereinander.
        Nur so kann das funktionieren – man kann die kaskade der besonderen rücksichtnahme und damit automatischen Mitschuld bei Unfällen ja nicht beim Autofahrer beenden.

  15. Das freut mich zu hören, darf gerne weiter steigen. Ernsthaft.

  16. Statistik ohne Kontext. Somit wertlos.

  17. Für mich liest es sich so, als seien Autos und auf Autos ausgelegte Infrastruktur das Problem: Autofahrer dürften den Scooter „übersehen“ oder ihr „Tempo falsch eingeschätzt“ haben, anders ausgedrückt, die sind gefährlich gefahren. Wahrscheinlich ist das ganze oft an illegal zugeparkten Kreuzungen passiert

    Hohe Bordsteine bringen die scooter Fahrer mit ihren kleinen Rädern zu Fall. Gerne nachts und betrunken. Vermutlich sind die Unfallstellen nur auf das befahren mit Autos ausgelegt, nicht auf Räder und scooter. Viele Unfälle sind auch auf Bürgersteigen passiert. Die werden befahren, wenn die Radinfrastruktur gefährlich scheint.

    Ich könnte mir vorstellen, dass es in NL deutlich weniger solcher Unfälle gibt.

    Für h

    Bezug: „An knapp zwei Dritteln (6.115) der E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden war ein zweiter Verkehrsteilnehmer beteiligt, meist war dies ein Autofahrer (3.930 Unfälle). Knapp die Hälfte (48,0 %) der verunglückten E-Scooter-Nutzer verletzte sich bei eben solchen Zusammenstößen mit Pkw. „

    • Als Autofahrer hast du immer eine Teilschuld, also nix mit übersehen dürfen oder Tempo falsch einschätzen!
      Auch dann wenn der andere eindeutig alle Regeln missachtet hat. Es ist deine Pflicht als Autofahrer auf schwächere Verkehrsteilnehmer besondere Rücksicht zu nehmen, lernst du eigentlich in jeder Fahrschule.

      • Ja, aber die menschliche Psyche wird sich so schnell nicht ändern. Eigentlich die MÄNNLICHE Psyche, denn das ist das demographische Merkmal, was die Unfallfahrer vereint.

        Also muss die Infrastruktur verändert werden: Poller, vernünftig abgesenkte Bordsteine, erweitert gedacht auch Autos, die verhindern, dass der Fahrer gegen die Verkehrsregeln verstößt.

    • „Autos und auf Autos ausgelegte Infrastruktur das Problem“

      Das mag sich dem Autohasser so darstellen, in Tat und Wahrheit ist aber das eigene Verhalten der Scooterfahrer, ihre den suboptimalen Verhältnissen unangepasste Fahrweise, die häufige Ursache.

      Egal, ob Auto, 2-Rad oder Fussgänger: An fast jedem Unfall trägt man, wenn man wirklich ehrlich zu sich ist, wenigstens eine Teilschuld, hätte ihn durch besseres Verhalten verhindern können. Das klassische Beispiel ist, nicht mit den Fehlern Anderer zu rechnen und deswegen völlig unnötige Risiken einzugehen (die Steigerung davon das auf-Vorfahrt-Bestehen der Fahrrad“aktivisten“).

  18. Mir ist schleierhaft, weshalb der Bundesverkehrsminister vorhat bestimmte Fusswege usw. für E-Scooter „zu öffnen“.
    Ich weiß warum: er hat einen Fahrer.
    Spaß beiseite. Was zukünftig auf den Fusswegen passieren soll, geschieht ja schon jetzt. Radfahrer und Scooter auf Fusswegen. Wir wohnen in einer Straße die gepflastert ist. Nun meinen alle Rad- und Scooterfahrer die man mal darauf hinweist, dass dies ein Fussweg ist, dass sie quasi das Recht dazu hätten, da sie die Fahrbahn, da gepflastert, nicht verwenden könnten. Dem ist aber nicht so!
    Man setzt iimer wieder auf die „Einsicht der Verkehrsteilnehmer“. Wie das funktioniert kann man ja tagtäglich in seinem eigenen Umfeld sehen. Wenn man es denn sehen möchte.

    • In solchen Fällen den Gehweg zu legalisieren halte ich auch nicht für eine Lösung – ich denke eher, dass hier die Kommunen verpflichten sein sollten, die Verkehrssicherungspflicht höher zu werten als „das sieht ja so romantisch aus“. So richtiges Höllenpflaster betrifft ja nicht nur Fahrräder (damit geht es noch halbwegs) und E-Scooter, sondern auch mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator kommt man kaum über die Straße.

      • Hallo TheK, kann ich bestätigen. Moderne Langftöcke für Blinde haben sog. „Rollspitzen“.
        Diese ermöglichen es in einer „Pendelbewegung“ über den Untergrund vor einem rollend zu gleiten.
        So erfaßt man Untergrundstrukturen ´fließend und kann sowohl deren Struktur wie auch „Fallen“ wie bordsteine oder Treppenabgänge sicher erfühlen.
        Kopfsteinpflaster o. ä. sind hier ein ernsthaftes Hindernis.

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