E-Bikes: Kreislaufwirtschaft für Motoren laut Fraunhofer-IPA-Studie machbar


E-Bikes liegen im Trend und locken auch Menschen aufs Rad, sie sonst zu Hause sitzen würden. Problem: Defekte Komponenten können oft nicht getauscht werden oder werden als Ganzes gegen neue Bauteile ausgetauscht – etwa bei Motoren. Doch ein Forscherteam, des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) konnte in einer Studie nachweisen, dass sich E-Bike-Motoren mit ausreichendem Wille durchaus für eine Kreislaufwirtschaft aufarbeiten lassen.

Aktuell ist es noch so, dass ein defekter Motor quasi direkt einem Totalschaden eines E-Bikes gleichkommt. Es würde sich aber laut IPA lohnen, Ersatzteile für die Motoren zu fertigen und gebrauchte Elektrofahrradmotoren industriell aufzuarbeiten. Das Fraunhofer IPA nahm dabei mit den Partnern cirp GmbH, Electric Bike Solutions GmbH, dem Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e.V. und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH die gesamte Prozesskette einer solchen Aufbereitung unter die Lupe.

Man schaute sich also die Prozesse von der zerstörungsfreien Demontage über die Reinigung, Prüfung, Aufarbeitung bzw. Ersatz durch Neuteile bis hin zur Remontage an. Man untersuchte etwa die Motoren etablierter Hersteller auf ihre Ausfallwahrscheinlichkeit und evaluierte, welche Verschleißteile sich unter welchen Bedingungen additiv fertigen lassen. Hier arbeitete man auch mit 3D-Druck. Anschließend fertigte man die notwendigen Komponenten und prüfte die Lebensdauer, Geräuschentwicklung und Temperaturbeständigkeit der Ersatzteile. Über 120 Bauteile aus 20 verschiedenen Werkstoffen stellte man so auf die Probe.

Tests unter realen Einsatzbedingungen ergaben, dass die Machbarkeit und Haltbarkeit passte. Einzelne Bauteile wie Getriebezahnräder konnten somit additiv gefertigt und nachhaltig eingesetzt werden. Diese Kreislauffähigkeit brächte, würde sie denn umgesetzt, mehr Nachhaltigkeit in die Branche für E-Fahrräder. Auch wirtschaftliches Einsparpotenzial ergibt sich, ist aber natürlich stückzahlenabhängig. 30 bis 40 % könnten Hersteller der Elektromotoren wohl durch die Refabrikation sparen, wenn sie dadurch keine komplett neuen Motoren als Ersatzteile einsetzen müssten.

Eine neue Lernfabrik für Remanufacturing, das RemanLab am Fraunhofer IPA in Bayreuth, soll das Ganze für Unternehmen ab 23. Mai erlebbar machen. Mal sehen, ob dies in der Praxis adaptiert wird.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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4 Kommentare

  1. Könntet ihr noch auf den passenden Artikel vom Artikelbild verlinken?

    • Einfach in die Suchfunktion der Seite „A20F“, wie auf dem Rad abgebildet, eingeben ist zu viel verlangt?

      • waldundwiese says:

        Offtopic: Schöner Garten. Hast du das Konzept selber gemacht oder durch einen GALA designen und anlegen lassen? Mehr Bilder wären klasse, weil ich hier noch Inspirationen brauche. 🙂 @caschy

  2. Keine Ahnung ob es einen Gebrauchtteilemarkt für E-Bike Motoren gibt. Falls ja, wäre das wahrscheinlich der Todesstoß dafür. Bestes Beispiel sind z.B. Lichtmaschinen beim Auto. An den Dingern geht so gut wie nichts kaputt, außer die Lager oder ein bisschen Elektronik. Die Hersteller nehmen die zum Festpreis zurück, das Aufbereiten kostet Peanuts. Beim Händler bekommt man dann entweder eine neue Lichtmaschine für 800 Euro oder eine aufbereitete für 600 Euro. Beim Schrotti gibt’s keine, weil der lieber die garantierten 100 Euro pro Stück vom Hersteller nimmt, als die irgendwo ins Lager zu legen. Bei alten Fahrzeugen werden Reparaturen damit unnötig teuer.

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