Dyson OnTrac – Neuer Kopfhörer angehört

Dyson ist bekannt für seine Staubsauger und Lüfter/Luftreiner. Das Unternehmen hat sich mit dem Dyson Zone jedoch auch schon in unbekanntes Terrain gestürzt und dabei erste Erfahrungen im Audio-Bereich gesammelt. Nun hat man mit dem OnTrac aber ein Modell auf den Markt geworfen, das ohne Luftreiniger-Schnickschnack auskommt und euch beim Tragen nicht wie Bane aus Batman aussehen lässt.

Direkt beim Auspacken fällt auf, was für ein Monstrum in puncto Abmessungen man hier konstruiert hat und dass das Design auch wieder etwas Besonderes sein musste. Damit fällt man auf jeden Fall auf. Was außerdem neu ist bei einem Modell von Dyson: Die Abdeckkappen der Ohrmuscheln und die Ohrpolster lassen sich austauschen und Dyson bietet natürlich entsprechende Teile an. Kappen und Polster kosten je 50 Euro und man kann sich damit den ganz eigenen Look bauen. 

Zurück zum Kopfhörer selbst. Der kommt gleich in zwei Boxen zu euch. Eine feste Box aus Pappe und eine aus Gummi, die aber für das Tragen im Rucksack vollkommen ausreichend ist. In dieser findet sich auch eine kleine Tasche, in die ihr das Kabel packen könnt. 

Die Kopfhörer sehen nicht nur wertig aus, sie sind es auch. Man bekommt viel Metall präsentiert und die Verarbeitungsqualität ist rundherum hervorragend. Knapp 450 Gramm wiegt das gute Stück und ist damit natürlich um einiges schwerer als die Konkurrenz, die komplett auf Kunststoff setzt. Neben den verwendeten Materialien ist das Teil obendrein leider auch nicht wirklich eines der kompakteren Over-Ear-Modelle. Der OnTrac ist ein wirklich großer Kopfhörer, dadurch kann es auch beim Tragen des Gerätes um den Hals etwas unkomfortabel werden. Etwas kleiner hätte es ruhig sein dürfen. Dennoch: Größe und Gewicht sind beim normalen Tragen zwar spürbar, aber kein K.-o.-Kriterium, da das doch hohe Gewicht durch das Kopfband und die sehr gute dort angebrachte Polsterung hervorragend verteilt wird. Die AirPods Max sind da vor allem nach langem Tragen unbequemer. Einziger Kritikpunkt: Die dicken Ohrpolster sind vor allem bei höheren Temperaturen viel zu warm und sorgen für eine Menge Schwitzen. 

Die Bedienung des Kopfhörers ist schnell erklärt. Der Power-Button ist gleichzeitig der Button für das Bluetooth-Pairing. Auf der anderen Seite gibt es einen kleinen Joystick, mit dem man die Lautstärke regeln, die Titel steuern oder Anrufe annehmen / ablehnen kann. Das ist einfach und geht schnell von der Hand. Besser als eine frickelige Touch-Steuerung. Ein Wort noch zur App. Dort findet ihr ein paar Einstellungen und die Übersicht, wie lange ihr, welcher Lautstärke ausgesetzt wart. Das hat der OnTrac von dem Zone geerbt. Ich habe die App lediglich zur Einrichtung gebraucht. Ein ständiger Begleiter ist das aus meiner Sicht nicht. 

Doch wie klingt der Kopfhörer denn? Das kommt bei dem Modell ganz darauf an, ob ihr mit oder ohne ANC hört. Mit ANC ist der Sound direkt beim ersten Einschalten genau so, wie zumindest ich ihn gerne habe. Ein ausbalanciertes Profil mit einer Menge Details in allen Frequenzen und auch genügend Druck im Bassbereich. Viel Volumen wird dem Hörer präsentiert, was gefällt. In der App könnt ihr je nach Gusto noch ein anderes Klang-Preset wählen. Da gibt es Enhanced und Bass Boost neben dem bereits voreingestellten neutralen Preset. Enhanced ist mir persönlich dann schon einen Tick zu Bass-lastig, bei Bass Boost wird es dann meiner Meinung nach zu viel des Guten. Da bin ich aber mit meiner Meinung sicher keine Referenz für alle Hörer. Jeder mag den Klang etwas anders und von daher ist hier meiner Meinung nach für fast jeden etwas dabei. Was meiner Meinung nach fehlt, ist eine erweiterte Option, die dem Nutzer die Möglichkeit gibt, selbst am EQ zu schrauben. Generell gefällt mir das aber schon sehr gut und man kann mit dem Modell bei jeder Musikrichtung etwas anfangen, auch wenn im Bereich der Präzision hier und da sicher Luft nach oben ist. Vielleicht hätte Dyson sich ja auch noch etwas im Bereich eines persönlichen Hörprofils überlegen können, das man etwa über einen kurzen Hörtest hätte ermitteln können. 

Was mich dann doch überraschte, war der Klang ohne ANC. Schaltet man die Geräuschunterdrückung aus, wird der Klang plötzlich sehr flach und man muss beim Klangprofil dann doch nachregeln, um mehr Bass zu erzeugen. Das Verhalten ist per se nichts Ungewöhnliches bei Kopfhörern mit aktiver Geräuschunterdrückung, sollte jedoch erwähnt werden. Einen derartigen Qualitätsunterschied zwischen den Modi hatte ich so noch nie. 

Weil wir gerade bei ANC waren. Generell muss man sagen, dass die aktive Geräuschunterdrückung hier sehr gut funktioniert, die gute passive Unterdrückung durch die Ohrpolster tut aber auch ihren Dienst. Im direkten Vergleich mit etwa einem AirPods Pro Max oder den Sonys muss man jedoch ein wenig Abstriche machen. Dennoch hat man damit zum Großteil seine Ruhe. Einen Transparenz-Modus gibt es natürlich auch, den man über einen doppelten Tipp auf den Ohrmuscheln aktiviert. Generell kann man mit dieser Geste zwischen den Modi wechseln. Die Geräusche werden sehr gut erfasst und wiedergegeben. Lediglich die AirPods machen das meiner Meinung nach etwas besser. 

Die Akkulaufzeit des Kopfhörers gibt Dyson mit 55 Stunden an und das ist meinem Test nach auch bei ANC und mittlerer Lautstärke locker zu erreichen. Das ist ein sehr guter Wert. Die meisten Modelle rangieren mit 40 Stunden weit darunter. Insgesamt drei Stunden dauert das volle Aufladen. Innerhalb von 10 Minuten kann man aber 2,5 Stunden Wiedergabezeit in den Akku pumpen. 

Mein Fazit zu den Dyson OnTrac

Dyson legt mit diesem Modell einen gelungenen Start in dem Kopfhörersegment hin. Den Zone zähle ich mal nicht dazu, da der eher irgendwo zwischen Luftreiniger und Kopfhörer zu verorten ist. Die Verarbeitung ist super, der Klang toll, mit gutem ANC und einem sehr guten Transparenzmodus. Das Gewicht könnte etwas weniger sein aber da man auf einen großen Akku und Metall setzt, landet man schlussendlich in dieser Klasse. 500 Euro kostet das gute Stück und damit liegt man im Segment der AirPods Max. Teuer, aber auch dieses Modell wird sicher viele Abnehmer finden.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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Ein Kommentar

  1. Der offenporige Schaum der Ohrpolster wirkt schon arg billig und von der Haptik her sicher unangenehm. Wer hat schon gern Abwaschschwämme am Ohr. Neigt womöglich auch sehr zum Verschmutzen … Die Metallgehäuse sehen schon sehr wertig aus, aber Metallbau heißt heutzutage eigentlich nicht zwangsweise Schwermetallbau. Das Gewicht im schaukelnden ÖPNV muss man auch dauerhaft ertragen können. Eher etwas für zu Hause und natürlich für unsere zeigefreudige Bling-Bling-Poser …

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