Dyson 360 Vis Nav: Neuer Staubsauger-Roboter im Test
Dyson ist bekannt für seine Staubsauger, Luftreiniger und der eine oder andere hat vielleicht auch eine Leuchte des Herstellers im Zuhause stehen. Dass man vor vielen Jahren auch einen Staubsauger-Roboter am Start hatte, ist eine Information, die vielleicht bisher nicht jedem bekannt gewesen ist. Nicht schade für das Unternehmen, denn der 360 Eye war nicht wirklich ein Meisterstück. Nun wagt man mit dem Dyson 360 Vis Nav einen neuen Anlauf und möchte mit einer besonders guten Saugkraft punkten.
Im Karton selbst verstaut man den Sauger nebst einem Netzteil, einer Dockingstation und einem Schild, das man an der Dockingstation anbringen muss. Natürlich ist auch etwas Papierwerk mit an Bord, das wichtige Informationen zur Einrichtung und zur Garantie etc. bereithält.
Das Design ist Dyson-typisch und man hat dem Roboter das in letzter Zeit typische Blau in Kombination mit roten Akzenten verpasst. Die Verarbeitung ist hervorragend und man erkennt auf den ersten Blick an den Zyklonen, dass es sich um einen Dyson handelt. Am Kopf befinden sich ein kleines Display, das gleichzeitig auch ein Button ist, der leicht herausnehmbare Filter und die 360-Grad-Kamera. Der Behälter sitzt am „Hintern“ und setzt sich grau ab. Ein kleiner, roter Button macht die Abnehm-Funktion kenntlich.
Vorn sitzt die breite rotierende Bürste, die viele bereits von den Saugern kennen. Man hat hier eine Kombination aus der Softbürste und Fasern aus Carbon genutzt, um jegliche Arten von Dreck auf jeglichem Boden erfassen zu können. Bei den technischen Daten hat man Vergleiche mit anderen Staubsauger-Robotern hergenommen, die Apple-typisch sind. Demnach hat man eine doppelt so hohe Saugleistung (65 AW) in den Roboter gesteckt, wenn man mit allen anderen Robotern vergleicht. Im Kleingedruckten findet sich folgende Information:
Saugleistung getestet basierend auf IEC 62885-4 CL5.8 und CL5.9, beladen mit vollen Behälter, im Boost-Modus gegen Saugroboter ( Verkaufsdaten vom Januar 2022 bis Dezember 2022). Getestet in SLG Deutschland im Jahr 2021.
Hier gibt es zur Zusammenfassung noch ein paar technische Daten, bevor wir zur Einrichtung kommen:
Um den Roboter schlussendlich bedienen zu können, benötigt ihr die Dyson-App. Die erkennt den Sauger zuverlässig und führt euch durch die Einrichtung, die im Wesentlich daraus besteht, den Roboter mit eurem WLAN zu verbinden. Danach ist das Teil in der App verfügbar. Nun könnt ihr entweder direkt los saugen oder erst einen Kartierungslauf starten.
Leider macht der Roboter nicht gleichzeitig beides, wie es etwa bei einigen Konkurrenten der Fall ist – also saugen und währenddessen die Karte erstellen. So fährt er erst einmal den kompletten Reinigungsbereich ab und gibt euch in der App eine Karte, in der ihr die üblichen Dinge erledigen könnt. Also Trenner setzen, Räume benennen oder Einschränkungen – also No-Go-Zonen – platzieren.
Ist das erledigt, kann die erste Reinigung beginnen. Beim Starten könnt ihr festlegen, in welchem Modus der Roboter die Räume ansteuern soll oder ob er überhaupt alles reinigen oder nur bestimmte Räume abfahren soll. Beim Modus habt ihr die Auswahl aus Schnell, Leise, Boost oder Auto. Bei letzterem entscheidet er selbst, wie er die Zone abfährt. Obendrein könnt ihr geplante Reinigungsaufgaben für Bereiche festlegen und auch dort den gewünschten Modus bestimmen.
Typisch Dyson: Das Ding ist vollgepackt mit Technik, das heißt, auch hier findet sich der Piezo-Sensor wieder, der über Geräusche feststellt, wie viel Staub der Roboter einsaugt. Über diese Information erstellt er eine Heatmap für eure Karte, die zeigt, wo sich der meiste Staub ansammelt. Interessant zu sehen, so erkennt ihr immerhin, was die meistgenutzten Zonen sind, die üblicherweise eben Flächen sind wie unter dem Esstisch, an der Eingangstür, rund um Futternäpfe etc.
Das Reinigungsergebnis des Roboters ist dabei ziemlich gut und dabei ist er auch nicht unbedingt der Lauteste. Man merkt, dass Dyson hier sein Wissen rund um Saugtechnologien hat spielen lassen, denn gerade auf hochflorigen Teppichen ist er deutlich besser unterwegs als die Konkurrenz von Narwal oder iRobot, die hier bei mir in Benutzung sind. Durch seine relativ flache Bauform kommt er auch gut in Zonen unter Möbel, aber auch da haben andere Konkurrenten mittlerweile nicht wirklich ein Problem mit.
Wenn man bedenkt, dass der Vorgänger ein »fahrender Turm« war, dann wurde es Zeit, dass auch Dyson den Roboter quasi platt drückt. Besonders gut reinigt er auch an den Rändern. Dyson nutzt keine rotierende seitliche Bürste, sondern eine „Lippe“, die an der Seite herausragt. Man nutzt mehrere Sensoren, um Wände zu erkennen und die Saugkraft an die Seiten umzulenken. Zumindest in meinem Fall scheint das gut zu klappen.
Eine große Schwäche des Vorgängers war die Navigation. Die 360-Grad-Kamera ist auch in diesem Modell zu Hause und wird laut Dyson mit 26 zusätzlichen Sensoren kombiniert. In Echtzeit soll er damit intelligent navigieren und Objekte bis zu einer Höhe von 2,5 Zentimeter erkennen. In den meisten Fällen funktioniert das ziemlich gut. Doch der Roboter hat Probleme mit unserem Couchtisch, der nur relativ dünne Beine aus Metall hat. So fährt er sich dort in 2 von 10 Fällen fest. Er muss dann manuell hervorgeholt und per Druck auf die Anzeige wieder in Gang gesetzt werden.
Auch hat er ein Problem mit hochflorigen Teppichen. Davon haben wir einen im Wohnzimmer vor dem Sofa liegen. Fährt er dort herunter und reinigt eine Ecke unseres Vinyl-Bodens, muss er wieder über den Teppich drüber, um zurück zur Station zu kommen. Nun ist der Flor aber so hoch (über 2 Zentimeter direkt nach dem Saugen), dass er auch hier gelegentlich nicht mehr herausfindet. So ganz intelligent ist das also (noch) nicht. Dyson verspricht aber regelmäßige Updates und Verbesserungen über die Lebenszeit.
Verbessert wurde hingegen, dass er deutlich sicherer fährt, wenn es dunkel ist. In der Nacht war der Vorgänger gewissermaßen nahezu nicht zu gebrauchen. Das ist heutzutage immerhin kein Problem mehr. Hat der Sauger alles erledigt, kehrt er zuverlässig zur Station zurück und wird dort – NICHT – entleert. Schade. Dyson hat sich gegen eine selbst entleerende Dockingstation und auch gegen einen Saug-/Wischroboter entschieden, beides haben nahezu alle Konkurrenten mittlerweile im Programm.
Der Behälter ist aber immerhin groß genug, dass man dennoch eine Weile Ruhe hat. Der Akku hält während des Betriebs eine gute Dreiviertelstunde, danach fährt er zum Aufladen zurück zur Station. Das dauert über zwei Stunden, bis er seine Tour beenden kann.
Ein Fazit zum Dyson 360 Vis Nav: Dyson hat mit dem Roboter ein technisch wirklich gutes Gerät auf den Markt geworfen, das mit einer sehr guten Reinigungsleistung punkten kann. Dazu kommen ein ansprechendes Design und eine aufgeräumte App, die leicht zu bedienen ist.
Im Vergleich zu der Konkurrenz im oberen Segment fehlen jedoch Verkaufsargumente wie eine selbst entleerende Dockingstation, eine Saug-/Wischfunktion und eine wirklich sichere Navigation. Bezieht man all das in seine Recherche mit ein, wenn man auf der Suche nach einem Saugroboter ist, dann kommt einem der Preis von 1.599 Euro für das Gebotene recht wahnwitzig vor.
Der Saugroboter wird am Ende wohl nur bei Haushalten landen, die das notwendige Kleingeld in die Hand nehmen, weil sie unbedingt die Marke Dyson im Haus haben wollen. Dass auch das funktioniert, demonstriert das britische Unternehmen seit vielen Jahren eindrucksvoll.
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Dyson Geräte sind gut, aber keineswegs immer ihr Geld wert. Hier ist nun endgültig das Ende der Fahnenstange erreicht, denn für den aufgerufenen Preis gibt es deutlich leistungsfähigere Geräte oder die gebotene Leistung zu einem Bruchteil des Preises. Das Dyson-Geräte und insbesondere dieses hier ein „ansprechendes“ Design haben, darf in den Augen vieler auch bezweifelt werden – „auffälliges“ Design iim Kindergarten-Look wäre wohl treffender. Anders aber als eine Handstaubsuager,. kann man eine Saugroboter nach Beendigung der Putzstunde nicht wieder in der heimischen Kammer verstecken. Man muss also mit der zeigefreudigen Putze im schrillen Prollo-Auftritt auch dann leben, wenn es eigentlich dezenter zugehen sollte.
Der Vorgänger war aber der Dyson 360 „Heurist“ und nicht der „Eye“! Und im Laufe der Jahre haben Sie es durch viele Updates geschafft das der Heurist ohne Fehler im Dauerbetrieb läuft, das bekommen viele günstigere bei uns nicht hin. Bei allem anderem Stimme ich dir allerdings voll und ganz zu.
Wow. Die haben es geschafft dass ihr Produkt das tut, was es tun soll?
Unser Roborock macht das seit Tag 1 ohne Probleme. Ohne veraltete Technik.
Das Ding ist noch hässlicher als deren Stabsauger wer segnet sowas ab?
Jemand, dem das Design – so wie mir – zusagt. Überraschenderweise scheint Dein Geschmack offenbar kein Maßstab zu sein… 🙂
Das Teil hier käme mir allerdings genausowenig ins Haus wie der Vorgänger. Selbst wenn sie die Probleme inzw. im Griff haben sollten – das Teil ist für das, was es kann, ERHEBLICH zu teuer (das ist auch weit entfernt vom „normalen“ Uplift bei Dyson, den ich bei deren Akkusaugern oder Föhns jederzeit zu tragen bereit bin), und 45 Minuten Laufzeit sind genauso lächerlich wie bei den Vorgängern.
Dyson macht vieles super, auch und gerade Design. Aber Saugroboter können sie weiterhin nicht.
Ich denke schon, dass man allgemein sprechen kann und darf, dass dieses Teil potthässlich ist. Ich kann mir auch nur die Existenz erklären, weil es einfach Menschen gibt, die auf potthässlich stehen.
Dein Geschmack ist ebenso wenig maßgeblich – für mich ist das Teil ebenfalls furchtbar hässlich … es erinnert an völlig überschminkte, schrille Reinigungskräfte mit platinblonden Perücken in Leopard-Imitat-Leggins. Wer’s mag, so etwas gut sichtbar in seiner Wohnung stehen zu haben …
Was ich mich bei dem ganzen „Dyson-Kunststoff“ immer wieder frage, ist dies tatsächlich gewollt, dass dieser so aussieht als hätte er überall Microrisse bzw. Stellen als wäre der Kunststoff mechanisch geknickt worden?
Mir gefällt das überhaupt nicht!
Wer das nötige „Kleingeld“ hat, besorgt sich eine Putzfrau und keinen Dyson.