DuckDuckGo fordert EU zu verschärfter Kontrolle von Googles Marktmacht auf

Die Suchmaschine DuckDuckGo hat sich mit deutlicher Kritik an die Europäische Union gewandt und fordert eine Ausweitung der Untersuchungen im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) gegen Google. Der Kern der Beschwerde dreht sich um mehrere Bereiche, in denen Google nach Ansicht von DuckDuckGo gegen die seit März geltenden DMA-Regeln verstößt.

Ein zentraler Kritikpunkt betrifft den Umgang mit Nutzerdaten. Google hat ein Programm namens „Google European Search Dataset Licensing Program“ eingeführt, das Wettbewerbern Zugang zu Klick- und Suchanfragedaten gewähren soll.

DuckDuckGo argumentiert jedoch, dass die gewählte Anonymisierungsmethode den Datensatz praktisch wertlos macht. Nur Suchanfragen, die von mindestens 30 verschiedenen angemeldeten Nutzern mehr als 30 Mal in den letzten 13 Monaten durchgeführt wurden, werden erfasst. Dies führt nach Einschätzung von DuckDuckGo dazu, dass etwa 99 Prozent aller Suchanfragen nicht im Datensatz enthalten sind.

Weitere Kritik richtet sich gegen die Auswahlbildschirme, die Google in der EU für seine Suchmaschine und den Chrome-Browser implementiert hat. DuckDuckGo bemängelt, dass der Wechsel zu alternativen Diensten weiterhin zu kompliziert sei. Auf Android-Geräten seien nach wie vor mehr als 15 Schritte erforderlich, um die Standard-Suchmaschine zu ändern.

Die EU-Kommission hat bereits verschiedene Beschwerden gegen sogenannte DMA-Gatekeeper aufgenommen und bearbeitet Verfahren wegen Nichteinhaltung. Allerdings gibt es bisher keine öffentlichen Ankündigungen zu weiteren Schritten gegen Google, anders als bei Verfahren gegen Apple und Meta.

DuckDuckGo verzeichnet laut eigener Aussagen zwar einen Anstieg der Downloads auf Android-Geräten seit Inkrafttreten des DMA, der Gesamteffekt wird jedoch als marginal beschrieben. In den USA wird derzeit stark gegen Google zur Sache gegangen, da steht gar die Abspaltung von Chrome im Raum.

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