Dreame X50 Ultra: Klettern, Saugen, Wischen, Wohnung patrouillieren

Das Unternehmen Dreame hat neulich den Staubsaugerroboter Dreame X50 Ultra vorgestellt. Interessehalber habe ich mir einmal ein Testgerät besorgt und konnte dieses nun einige Zeit bei mir fahren lassen. Kann Dreame seine früheren Geräte toppen? Lohnt vielleicht ein Upgrade? Ist der Preis gerechtfertigt?

Die auffälligste Neuerung im Vergleich zu früheren Geräten ist das ProLeap-System. Es verleiht dem Roboter durch ausfahrbare, mechanische Beine die Fähigkeit, Hindernisse bis zu einer Höhe von 4,2 cm zu überwinden. Bei gestaffelten Schwellen, wie sie typischerweise bei Terrassentüren oder Übergangsleisten auftreten, meistert der X50 Ultra sogar Höhenunterschiede bis zu 6 cm.

Diese Kletterfähigkeit erweitert den Einsatzbereich in einigen Haushalten sicher erheblich. Funktioniert tatsächlich, zum Test habe ich einmal ein Brett genommen, das überquert wurde. In der App könnt ihr justieren, ob die Beine parallel oder eben nicht zum Übersteigen genutzt werden sollen.

Ein weiteres technisches Highlight ist der einziehbare DToF-Sensor. Erkennt der Roboter niedrige Möbel, zieht er seinen Navigations-Sensor ein und reduziert seine Höhe auf 89 mm. Dies ermöglicht die Reinigung unter Sofas, Betten und anderen niedrigen Möbelstücken, die für herkömmliche Roboter unzugänglich sind. Im Normalbetrieb bietet der ausgefahrene Sensor eine 360-Grad-Rundumsicht für präzise Navigation. Das funktioniert, allerdings bleiben Probleme in meinem Haushalt auch weiterhin bestehen.

Ich habe eine Küchenzeile mit leichtem Vorsprung. Absolut keine Seltenheit. Unter diesem Vorsprung macht kein Roboter sauber. Auch nicht der Dreame X50 Ultra mit seinem ausfahrbaren Reinigungssystem. Schwache Nummer, fand ich. Auch abseits dessen war im Vergleich zu vielen anderen, auch älteren Geräten, nur wenig Fortschritt zu bemerken.

Stuhlbeine können immer noch schwere Hindernisse für Staubsaugerroboter sein. Ansonsten ist die Saugleistung gut, auch an den Kanten. Heißt für mich weiterhin, dass ich vor dem automatisierten Reinigen einmal unter der Küchenzeile mit einem Wedel lang muss. Ein Nachher-Bild:

Die Reinigungsleistung basiert auf einer Saugkraft von bis zu 20.000 Pa. Zwei gegenläufig rotierende Bürsten – spezialisiert für Hartböden und Teppiche – sorgen für eine doch effektive Schmutzaufnahme. Die Konstruktion verhindert das Verwickeln von Haaren. Da ich keine Haustiere habe, kann ich dazu wenig sagen. Interessierten sei aber gesagt, dass es dafür gar extra Reinigungsmodi gibt, siehe auch die Screenshots unten.

Die Basisstation des Systems ist technisch durchdacht konzipiert, aber mittlerweile „normal“. Sie verfügt über einen 4,5-Liter-Tank für Frischwasser und einen 4-Liter-Tank für Schmutzwasser. Für maximalen Komfort lässt sich die Station optional an die Wasserversorgung und den Abfluss anschließen. Die Akkulaufzeit von 220 Minuten im leisen Modus ermöglicht die Reinigung großer Flächen. Selbst bei maximaler Leistung reicht die Akkukapazität für mehrere vollständige Reinigungsdurchgänge in unserem Untergeschoss.

Die Reinigung der Wischpads erfolgt auf Wunsch mit 80 °C heißem Wasser – eine höhere Temperatur als bei vergleichbaren Modellen. Dies verbessert die Reinigungswirkung und reduziert Geruchsbildung. Ein integriertes Kalkschutz-System schützt die Komponenten vor Ablagerungen, was besonders in Regionen mit hartem Wasser vorteilhaft sein soll. Optional kann ein spezielles Reinigungsmittel verwendet werden, ich selbst nehme seit Jahren einfach ein wenig günstigen Bodenreiniger.

Die Wischleistung konnte zumindest mich in meinem Test überzeugen. Doch auch hier können altbekannte Probleme weiterhin bestehen bleiben. Hat man wirklich stark haftenden Schmutz wie tagelang eingetrocknetes Ketchup, dann nützt es auch nicht, wenn ihr den Roboter da x-mal schrubben lasst. Einfach mit irgendetwas lockern und den Robo den Rest machen lassen. Der Staubbeutel in der Basisstation fasst übrigens satte 3,2 Liter. Die Beutel halten laut Hersteller bis zu 100 Tage, der zusätzliche 395-ml-Behälter im Roboter selbst entleert sich automatisch in die Station.

Die Steuerung erfolgt über die Dreame-Home-App, die zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten bietet. Der CleanGenius-Modus nutzt künstliche Intelligenz zur Erkennung von Verschmutzungen und passt die Reinigungsintensität automatisch an. Die Hindernis-Erkennung mittels KI-gestützter Kamera funktioniert zuverlässig und vermeidet Kollisionen mit Gegenständen wie Schuhen oder Kabeln.

Da empfehle ich auf jeden Fall einen genaueren Blick, denn die App finde ich recht gelungen, auch wenn sie für Neueinsteiger erst einmal überfrachtet wirken könnte. Ich mag die App, denn sie bietet einiges, was die Reinigungsleistung bei euch vielleicht verbessert. Man kann alles auf Raumbasis manuell festlegen, alternativ gibt es einen Clean Genius, der automatisiert und besonders gründlich mit Tiefenreinigung auf die Jagd nach Schmutz geht. Ich hoffe, diese Screenshots helfen ein wenig, die App und die Möglichkeiten zu erkennen:

Oben angerissen: Eine Kamera ist verbaut. Die könnt ihr auch nutzen, um den Dreame zu einem fahrenden Spion zu machen. Manuell oder nach Zeitplan kann er so einen Blick ins traute heim geben, beispielsweise um zu zeigen, was die Haustiere so treiben:

Nach den ersten Fahrten? Mixed feelings. Ich mag die Geräte von Dreame, aber man muss einiges beachten. Klar: Der X50 Ultra eignet sich besonders für Haushalte mit komplexen Grundrissen und verschiedenen Bodenbelägen. Die Kombination aus hoher Reinigungsleistung, intelligenter Navigation und der Fähigkeit, bauliche Hindernisse zu überwinden, macht ihn zu einem vielseitigen Haushaltshelfer. Letzten Endes reinigt er aus meiner Sicht grundsätzlich nicht besser als ein älteres Modell.

Staubsaugerroboter sind ein schräges Geschäft – fast wie Kopfhörer. Sie starten zu einem sehr hohen Preis, um dann im Laufe des Jahres mehrere, teils signifikante Preisreduzierungen und Aktionen zu erleben. Mittlerweile empfehle ich niemanden mehr den Erwerb eines Saugers, der frisch auf dem Markt ist, man verbrennt echtes Geld. Unabhängig vom Anschaffungspreis von 1.500 Euro: Der Dreame X50 Ultra bringt vieles mit, was Menschen nützlich erscheinen kann. Beispielsweise der versenkbare Laserturm, der dafür sorgt, dass unter manchen Möbeln gereinigt werden kann. Oder eben das Überqueren von Schwellen. Auch praktisch – wenn man es denn benötigt.

Ich glaube persönlich, dass diese Art Details die Wischroboter größtenteils ausmachen. Reinigungstechnisch habe ich da schon seit einigen Generationen keine größeren Sprünge mehr gesehen. Und wenn ein Robo 2025 noch immer nicht in der Lage ist, seinen Wischarm auszufahren, um unter einer Küchenzeile zu wischen, dann ist das auch nicht gerade der Hammer. Wer sich für den Dreame X50 Ultra interessiert, bekommt ein Gerät, welches gut reinigt (außer man hat einen Fall von Küchenzeile wie ich). Die Qualität des Roboters und der Station ist sehr gut, die App mächtig und die Möglichkeiten massig. Mit dem Dreame X50 Ultra ist man lange auf der sauberen Seite, ohne dass man sich oft drum kümmern muss.

DREAME X50 Ultra Complete Saugroboter mit Wischfunktion,20.000Pa Saugkraft,6 cm Hindernisfreiheit, mit...
  • Schwellen und Hindernisse überwinden: Mit seinen einfahrbaren Roboterbeinen überwindet der X50 Ultra...

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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5 Kommentare

  1. Der Dreame fährt unter den Vorsprung der Küchenzeile, wenn man den Bereich als „Bereich mit geringer Höhe“ markiert!

    Dann senkt er zwar den Turm sinnlos ab, aber er fährt sauber bis ganz ran.

    • Wenn der Sockel niedriger ist als der Robi bringt das aber nix. ich verstehe das so, dass der ausfahrbare Arm unter dem Sockel reinigen soll weil der Roboter nicht drunter kommt. und das kann er eben nicht.

  2. Küchensockel unter 9cm wären aber sehr ungewöhnlich…

    Vielleicht kann der Autor selbst ja mal was dazu schreiben.

    Bei uns funktioniert es jedenfalls so.

    • Außerdem: Bei uns im Flur hat das Möbel einen nur 6cm hohen Sockel.

      Dort fährt er den Besen aus und schwenkt beim Wischen das Hinterteil so, dass der Mopp auch unter dem Vorsprung wischt.

      In der Küche macht er das genauso, wenn man nicht den Trick mit der „niedrigen Höhe“ nutzt.

      Allerdings ist der Vorsprung zu tief und es bleibt ein Rand.
      Aber das kann man wie gesagt umgehen, dann reinigt er auch dort super.

    • Warum ungewöhnlich? Wir haben nur 5 cm. Dafür haben unsere Unterschränke 90 cm Höhe über Sockel (Nolte Matrix 900).
      Den Sockel passt man im Normalfall immer an die bevorzugte Arbeitshöhe an.

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