domovea Fernzugriff: Ältere Systeme verlieren den Zugriff

Die Smart Home-Welt entwickelt sich kontinuierlich weiter. Das kann gut sein, oder auch schlecht. Schlecht ist es immer dann, wenn irgendetwas nicht mehr geht, obwohl es ja eigentlich noch läuft. Mich erreichte beispielsweise die Information, dass Hager den Support für die erste Generation der domovea Smart-Home-Lösung einstellt.
Ab dem 15. Dezember 2025 wird der Fernzugriff auf domovea V1 Server (TJA450 / TJA451) nicht mehr möglich sein. Gleichzeitig verschwinden die zugehörigen Apps aus den App Stores. Nun ja, kann man vielleicht hoffen, dass man lokal im Browser noch steuern kann, die miese App wurde ja eh seit gefühlten 100 Jahren nicht mehr aktualisiert.
Seit April 2025 ist ja mit domovea plus bereits die nächste Generation am Start. Das System bietet erweiterte Konnektivitätsoptionen und unterstützt mehr Smart-Home-Geräte als sein Vorgänger. Nutzer der ersten Generation müssen nun aktiv werden, um die Fernsteuerung ihrer Smart-Home-Installation weiterhin nutzen zu können.
Hager bietet eine Upgrade-Aktion an, bei der Bestandskunden den neuen domovea plus Server zu einem reduzierten Preis erhalten können. Die Installation muss durch einen qualifizierten Elektrohandwerker erfolgen. Betroffene Nutzer sollten da ja schon eine E-Mail erhalten haben. Die Upgrade-Aktion läuft noch bis zum 31. Dezember 2026.
Bis zu diesem Zeitpunkt muss die Anmeldung bei Hager eingegangen sein. Für Nutzer der ersten Generation empfiehlt es sich, rechtzeitig zu handeln, da nach dem Stichtag im Dezember 2025 kein Fernzugriff mehr möglich sein wird. Mein Handeln wird vermutlich sein, dass ich schaue, ob mit dem lokalen Steuern noch hinkomme, ansonsten ist etwas Sparen angesagt und dann wird das ganze Gedöns rausgeworfen.
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Diese Praxis von solchen Firmen ist einfach widerlich. Wenn ich mir vorstellen, dass mein vor 10 Jahren gekauftes Auto plötzlich nicht mehr den 6. Gang ab einem gewissen Datum besitzt, nur weil der Hersteller das so entscheidet, würde das auch untersagt werden.
Wenn ich eine Ware kaufe, die zum Kaufdatum gewisse Funktionen hat, dann sollte das auch noch nach 10 Jahren so sein.
Auto ist nur ein Beispiel, kannst auch Schallplatten Spieler nehmen, die plötzlich nur noch 45 U/min unterstützen, obwohl gekauft auch 33 ging.
Also so wie Opel, die den OnStar Pannenservice bis 2018 verkauft haben und Ende 2020 dann abgeschaltet haben. Oder die Smart Connect App für den Fortwo, welche kürzlich eingestellt wurde. Oder zig Spiele-Server, welche fortlaufend abgeschaltet werde. Sobald man für eine Funktion eine EULA abnicken muss, ist es meist nicht für die Ewigkeit.
Ich würde eher sagen, sobald eine Cloud involviert ist, ist es nicht für die Ewigkeit. Was von Herstellerseite natürlich durchaus Sinn macht, denn die müssen die Server, wenn es kein Abo-Modell gibt aus einer einmaligen Zahlung finanzieren.
Für den Anwender ist das aber natürlich Mist, wenn seine fest installierte Hardware dann Funktionen einbüsst oder gar unbrauchbar wird.
Absurd wird es ja meist dann, wenn man das eher ungeliebte Abo-Modell nicht anbietet (Erhält der Funktionalität damit auch nicht nicht garantiert), dann die Server/Dienste abschaltet, aber auch keine lokale Steuerung oder wenigstens die Bereitstellung der Daten anbietet.
Lokal will man einfach nicht, es muss unbedingt über deren Server laufen und die kosten – Überraschung – fortlaufend Geld.
Die typische Lernkurve von Cloud-basierten SmartHome-Geräten ist in der Regel umgekehrt proportional zum Kontostand ;-)….
Daher hab ich schon eine gefühlte Ewigkeit Shellys mit Home Assistant im Einsatz – selbst bei einem Freeze oder Split in dessen Entwicklung läuft alles noch 1:1 bei mir zu Hause …
Und die Shellys haben ebenfalls seit einer Ewigkeit den identischen lokalen Parameter- und Befehlssatz (was mich nur ab&an zum um die Ecke denken zwingt, da nicht immer der direkte „gedachte“ Weg möglich ist) …
Hier auch alles Shelly mit Tasmota, oder direkt Tasmota Geräte – da gibt esnix abzuschalten – das läuft auch in 10 Jahrennoch, selbst ohne Internet.
Wenn ich mal Fernzugriff brauche einfach VPN an, Tasmotrol App gestartet und alles wird wie daheim gesteuert.
Und keine Cloud die meine Daten bunkert …
Fast noch mehr stören würde mich alle paar Jahre allerdings neu machen zu müssen- was daran Geld, aber ach Zeit kostet.
Home Assistant ist definitiv für mich noch eine Option, wenn die lokalen Regeln von Tasmota nicht reichen sollten, ist bisher aber nicht vorgekommen. Auch mit lokalen Tasmota Regeln steuert ein Gerät ein anderes beimischt, ohne Server, ohne Cloud …
Ich habs gern übersichtlich, und für den WAF brauch ich auch was einfach bedienbares, also quasi „Kleinkinder- und DAX-Vorstands-gerecht“ 😉
Es wird ja laut Meldung „nur“ der Fernzugriff abgeschaltet. Je nach Aufbau der Software/des Systems kann es durchaus Sinnvoll sein, solche Features zu beenden, z.B. aus Sicherheitsgründen.
Ganz davon abgesehen, zeigt sich hier mal wieder das es unsinnig ist SmartHome Lösungen von „etablierten“ Firmen zu kaufen, wenn auch Open Source/ bzw. Community Lösungen existieren.
@Max bei den „Premium“ Auto Herstellern sind Abo-Modelle durchaus üblich, da geht dann irgendwann die Sitzheizung nicht mehr, wenn der Hersteller beschließt das die Karre zu alt ist.
Grundsätzlich lässt sich der alte Domovea-Server lokal betreiben und der Fernzugriff kann per VPN gelöst werden.
Das Problem bei der ganzen Sache ist: „Gleichzeitig verschwinden die zugehörigen Apps aus den App Stores.“
Ohne App kein Zugriff auf die Visualisierungsoberfläche. Im Browser gibt es nur Zusätzliches (Kalender etc.), aber nicht die Visualisierung.
Für Android nicht ganz so tragisch, aber für iOS… Sind wir wieder beim von einigen so verteufelten Sideload.
Das ist jetzt das 3. mal(Opel OnStar, Bauknecht Connect, Hager Domovea) , dass ich teuer gekauft habe und der Hersteller mal eben so entscheidet das System abzuschalten. Das der Fernzugriff abgeschaltet wird, ok… das kann ich via VPN umgehen. Aber das die Apps aus dem Store gelöscht werden (die Tablet-Version ist wohl schon raus) ist eine meiner Meinung nach unzulässige Totalabschaltung meines Eigentums. Ohne App ist der Server de facto nicht mehr nutzbar. Ich überlege ernsthaft Hager per Anwalt dazu zu zwingen die Apps im Store verfügbar zu lassen. Andere Hersteller können das ja auch. Als Kunde hat mich hager definitiv verloren. Das „Sonderangebot“ wird wahrscheinlich ein Rabatt von 100€ sein (auf ein mit 1.500€ vollkommen überteuertes Stück Elektronik).
Sprichwort bei den HAGER-Mitarbeitern :“ Bei HAGER wirst nicht mager“ – klar, wer seine Kunden regelmäßig teure Komponenten neu kaufen lässt … wieso hab ich grad wieder ein Déjà-vu mit Sonos, Philips und Sony ….