Doctolib gerät ins Visier der Bundesregierung
Die Plattform bzw. App Doctolib kennen bestimmt viele Leser. Darüber kann man sich nach registrierten Ärzten aus der Umgebung umsehen und Termine vereinbaren. Funktioniert ganz gut und es lässt sich z. B. auch gezielt nach Optionen für Selbstzahler und Terminen für Kassenpatienten filtern. Doch das funktioniert leider nicht immer korrekt, weswegen die Verbraucherzentralen bereits geklagt haben. Und jetzt schaut auch die Bundesregierung genauer hin.
Ich selbst nutze Doctolib und kenne das Problem: Man sucht ausschließlich nach Terminen für Kassenpatienten, freut sich anschließend über zeitnahe Vorschläge, nur um dann zu erkennen, dass es doch nur Selbstzahler-Termine sind. Die freien Termine für Kassenpatienten liegen dann oft weiter in der Zukunft. Teilweise ist dieser Unterschied auch erst klar erkennbar, nachdem man auf einen vorgeschlagenen Arzt bzw. Terminvorschlag geklickt hat.
Deswegen hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Doctolib bereits im April 2025 verklagt. So unterstellt man der Plattform rechtswidrige Praktiken. Die Bundesregierung hat inzwischen auf eine kleine Anfrage der Grünen mitgeteilt, dass sie die private Vermittlung von Arztterminen ebenfalls beobachte (via Netzpolitik). Man wolle die aktuelle Situation im Hinblick auf Regulierungsbedarf prüfen.
Doctolib erklärt Anzeige von Selbstzahler-Terminen zum Kundenservice
Doctolib ist sich im Übrigen keiner Schuld bewusst. Vielmehr dreht man den Spieß um und stellt das eigene Verhalten als Kundenservice dar. So sei es sinnvoll, den Kassenpatienten Selbstzahler-Termine als Optionen ebenfalls anzuzeigen. Dann könnten diese schließlich selbst entscheiden, ob sie warten wollen oder lieber einen schnelleren Termin wahrnehmen möchten. Dem möchte man fast zustimmen, doch wenn ein Nutzer bewusst einen Filter setzt, um eben nur Termine für Kassenpatienten angezeigt zu bekommen, genau dieser Filter aber dann doch ausgehebelt wird, bleibt das fragwürdig.
Die eigentlichen Probleme gehen aber natürlich tiefer, denn es ist schlichtweg in unserem Gesundheitssystem immer schwieriger zeitnah einen Arzttermin zu bekommen – besonders bei Fachärzten. Am Ende werden aktuell zahlungskräftige Patienten bevorzugt, was zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft in Bezug auf die Gesundheit führt.
Als Option: Man kann sich von seinem Hausarzt einen Dringlichkeitscode besorgen, wenn das eigene Problem dies hergibt. Damit kann man sich dann an die Terminvermittlung der Kassenärztlichen Vereinigungen wenden und hat Anspruch auf eine Terminvermittlung zu einem Facharzt innerhalb von vier Wochen.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Noch schlimmer finde ich, wenn Ärzte keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme mehr anbieten und kurzfristige Absagen somit unmöglich werden. Dann bleibt einem leider nichts anderes mehr übrig, als den Termin verstreichen zu lassen. Obwohl jemand anderes den vielleicht gerne übernommen hätte. Ich glaube, diese 24h Regelung schadet mehr, als sie nützt.
Um flächendeckende Versorgung mit Ärzten sollte sich eigentlich die Kassenärztliche Vereinigung kümmern. Offenbar tut sie es jedoch nicht.
Was kann die kassenärztliche Vereinigung denn dafür, dass die Ärzte lieber Privatpraxen eröffnen, weil weniger Bürokratie und vor allem mehr Geld. Als erstes müsste man halt einfach mal die privaten Krankenversicherungen abschaffen. Da fängt die 2-Klassen-Gesellschaft doch schon an. Das sich dann Ärzte im Endeffekt darauf spezialisieren…
Solche Auswüchse wie Doctolib die dann auch noch anfangen mit Terminen zu handeln, weil es dann vermutlich auch höhere Provisionen gibt, als bei Kassenpatienten…
Amerikanische Verhältnisse sind es noch nicht – aber gerade die Gesundheitsversorgung bei den Fachärzten ist eine Katastrophe.
Und wie soll dein Vorschlag der im Grundgesetz verankerten Vertragsfreiheit entsprechen?
Ich kann als Arzt doch nicht verpflichtet sein, mich der kassenärztlichen Vereinigung anzuschließen um mir dann Vertragsbedingungen und (begrenzte) Bezahlungen vorschreiben zu lassen.
Die KVs zahlen einfach oft nicht gut genug, als dass es sich lohnt die komplette Zeit (nur) für Kassenpatienten zu arbeiten.
Ist doch bei dir genau so? Niemand kann dir verbieten Teilzeit zu arbeiten (z.B. 80%) und dann ein paar Stunden pro Woche selbstständig zu sein.
Auch wird es vielleicht irgendwann mal eine Pflicht für alle geben in der GKV zu sein, private Zusatzversicherungen (für frühere Termine z.B.) wird man im Hinblick aufs Grundgesetz hoffentlich nicht verbieten können!
Die Kassenzulassung ist mit Pflichten verbunden, also konkreten Sprechzeiten. Es ist ein Unding, dass Versicherte des Grosskunden ‚gesetzliche Krankenversicherung‘, die 90% der Deutschen ausmachen beliebig wenig Sprechstunden angebotenen bekommen, nur weil es die wenigen Privatversicherten gibt! Die KVen sind in jeder Hinsicht dysfunktional umd gehöfter vom BMG mal auf den Pott gesetzt, aber die bekommen ja die Gematik auch nicht in den Griff
Weil etwas nicht funktioniert, schaffen wir das ab, was funktioniert.
Clever! Ganz clever!! OMG
Super praktisch und modern, aber super missbräuchlich von den Ärzten genutzt. Außerdem soll ich ja in Großstädten quasi für alles selbst zahlen, auch als Kassenpatient, um dranzukommen. Da bekomme ich dann das Kotzen, da wir sehr hohe Abgaben für die Krankenversicherung zahlen. Dafür erwarte ich auch einen zeitnahen Termin.
Mein Kind braucht wohl eine Brille. Die Augenärzte hier vor Ort haben für uns erst in zwei Monaten Zeit. Alle ungefähr. Das ist schon echt übel und man weiß nicht, was man da machen soll. Soll der Sohnemann jetzt längere Zeit schlecht gucken oder fahre ich ein, zwei Stunden in die nächste Stadt? Es ist wild aktuell im Gesundheitswesen.
Find ich übel, dafür dass wir so viel Geld bezahlen.
Kleiner Tipp: wenn es wirklich „nur“ Kurzsichtigkeit ist: ab zum Optiker, das können die auch messen.
Bei Kindern wohl nicht, weil das getropft werden muss und die das unter 14 nicht dürfen. Sagte unsere Recherche. Aber danke!
wenn ich nicht weiter komme mit der Terminsuch beim Facharzt auf der Rückseite meiner Krankenkasse Karte ist eine Hotline Nummer da ist mir bis jetzt immer geholfen worden ansonsten deine Krankenkassen Anrufen da hast du einen Berater die kümmern sich auch.
2 Monate ist aber noch harmlos… bei uns gibt es aktuell nur einen(!) Augenarzt der Kassenpatienten nimmt (Kleinstadt). D.h. Wartezeiten bis zu einem Jahr. In den Nachbarorten sieht es nicht viel besser aus…
Aber was macht man dann, wenn das Kind Nebel sieht? Das interessiert halt keinen, der Termin wird dadurch auch nciht schneller frei. Nur sieht das Kind halt auch nicht besser.
Traurig, aber hilft: Tablet aufladen, Kopfhörer einpacken, ins Wartezimmer setzen und nicht mehr weggehen. Man wird dann schon behandelt. Ich weiß nicht wie schlimm es bei euch steht, aber ich drücke die Daumen.
Hier wird nur ein Problem endlich sichtbarer, was es schon viele Jahre davor gab, aber immer bestritten wurde. Vor Doctorlib musste man sich am Telefon schon als Privatpatient ausgeben um zeitnah einen Termin zu bekommen. In der Praxis dann, musste sich die Empfangsperson leider verhört haben. Upsi.
Mich nervt Doctorlib auch unendlich. Habe nach DSGVO mir dort eine Auskunft erbeten (war aufgrund der Infos sehr aufschlussreich, aber garantiert nicht vollständig). Gleichzeitig habe ich dann dort um Löschung meiner Daten gebeten, was mir zugesichert und bestätigt wurde.
Ein 3/4 Jahr später musste ich zu einem Facharzt. Dieser nutzt Doctorlib sehr intensiv und plötzlich bekam ich Terminerinnerungen wieder über Doctorlob. Sogar über per SMS, obwohl ich beim Arzt meine Festnetznummer angegeben hatte. Somit müssen sie „alte“ mit neuen Daten mit mir wieder verknüpft haben. Super nervig.
Dazu bin ich sogar Selbstzahler und auch die Terminvergabe klappte nicht zuverlässig, weil nicht immer auswählbar war, was man genau für einen Termin benötigte. Wenn man zwei Gründe, also Anliegen für den Arztbesuch, hatte, sorgte eines davon für einen frühen, eines für einen späten Termin. Klar, es werden verschiedene Zeitslots benötigt, aber am Ende sorgte es dafür, dass man doch anrufen musste (und dann eine Bestätigung über Doctorlib bekam).
Insgesamt ist die Idee der digitalen Terminvergabe super. Doctorlib ist leider Marktführer(?) geworden, aber nicht durch Qualität. Bei Kueketz Blog kann man mal nachlesen, was der Anbieter für Daten sammelt und welche Alternativen es gibt. Nur blöd, wenn der Arzt nur Doctorlib nutzt…
„Somit müssen sie „alte“ mit neuen Daten mit mir wieder verknüpft haben. Super nervig.“
Dann solltest du Beschwerde bei deinem Datenschutzbeauftragten führen. Nur so kommen die Dinge ins Rollen.
Mein Arzt ist weg von doctolib hin zu jameda.
Mag nicht beurteilen ob die besser sind.
Für meinen Hausarzt funktioniert jameda aber gut. Für dringendes (akutes) klappt notfalls noch die Email.
Mein Hausarzt nutzt den Mist überhaupt, die haben noch das klassische Telefon und das ist gut so.
Bei meienm Facharzt hab ich es aufgegeben, per Doclib einen Termin zu bekommen – die geben die nur Häppchenweise frei und sind natürlich sofort weg. Mit Glück sieht man einen freien Temrin durch Absage für den nächsten Vormittag – sehr praktisch als berufstätiger.
Hab angerufen und einen Termin bekommen – hätte ich direkt machen sollen.
Doclib fliegt jetzt vom Smartphone runter.
Das Problem ist nur, wenn du deine Ärzte überhaupt nicht mehr telefonisch erreichen kannst. Bei meinem Hausarzt kannst du auch mal 2h besuchen, um überhaupt durchzukommen. Bei meinen Fachärzten hat man überhaupt keine Chance da noch jemanden zu erreichen.
Vom Prinzip her ist Doctolib für Gehörlose, wie mich, eine ideale App für eine komfortable Kontaktaufnahme. Die meisten Ärzte haben auf der eigenen Webseite nicht mal ein Kontaktformular und/oder Angabe einer Emailadresse im Impressum stehen. Manchmal werden E-Mails auch gar nicht beantwortet. Die Terminvorschläge für Kassenpatienten bei Doctolib ist ein echter Witz. Außer für Selbstzahler gibt es für Kassenpatienten nie einen freien Termin oder erst in ferner Zukunft.
Laut Impressumspflicht (die auch für Ärzte gilt) müssen im Impressum zwei Kontaktwege angegeben werden. Telefonnummer und wahlweise E-Mail oder (verlinktes) Kontaktformular. Wer sowas nicht hat ist abmahnfähig (durch RA oder Konkurrenten).
Doctolib sehe ich auch sehr kritisch, da gab es ja schon mehrere Vorfälle.u.a. wurden Daten mit Facebook geteilt.
Kleiner Tipp: Grundversorgende Fachärzte, die eine Kassenzulassung haben, müssen mindestens 5 Stunden pro Woche offene Sprechstunde ohne Termin anbieten. Diese müssen auch veröffentlicht werden, machen nur die meisten nicht. Aber der Kassenärztlichen Vereinigung müssen sie auch gemeldet werden. Also mal freundlich in der Praxis nach den offenen Pflichtsprechstunden fragen, notfalls bei der KV.
Macht ein Hautarzt bei uns. Wenn man nicht bereits um 7 Uhr sich draußen anstellt, hat man keine Chance an dem Tag überhaupt dran zukommen. Entsprechende Wartezeit natürlich inbegriffen.
Als selbst niedergelassener Arzt kann ich gesetzlich versicherten Patienten nur empfehlen, sich an die Terminservicestelle der KV zu wenden oder sich auf eine offene Sprechstunde zu berufen (Zitat KV: Diese Fachärztinnen und Fachärzte müssen offene Sprechstunden anbieten: Augenärzte / Chirurgen / Gynäkologen / HNO- Ärzte / Hautärzte / Kinder- und Jugendpsychiater / Nervenärzte / Neurologen / Neurochirurgen / Orthopäden / Psychiater / Urologen) – die offene Sprechstunde muss soweit ich weiß bei der KV hinterlegt sein und auch auf der Homepage stehen, wenn es eine gibt.
Selbstzahlertermine für gesetzlich versicherte Patienten sind in meine Augen eine Unverschämtheit…
Das ganze System ist am Ende.
Ich habe richtig große Probleme gehabt einen Kardiologen für eine Schrittmacherkontrolle zu finden. Niemand nimmt Patienten auf. Dafür zahle ich monatlich mehrere hundert Euro an die Krankenkasse. Danke Sozialstaat.
Frag mal an was die als Selbstzahler verlangen. Mit Glück bezahlbar 🙁
Als Kassenpatient 1 Jahr (!!!) Wartezeit hier in der Umgebung auf Termin bei nem Kardiologen im 100km Umkreis 🙁 :-(:-(:-(:-(:-(
Ich kam einmal in den Genuss von so einem Dringlichkeitscode. Da in der Nähe kein Facharzt verfügbar war, sollte man dann die 116 117 anrufen und nach einem Termin fragen. Da haben die gelacht, dass ich es ohne Dringlichkeitscode versucht habe. Nachdem ich diesen also hatte, bekam ich nur gesagt, dass in über 500km nichts in nächster Zeit angeboten würde. Ich solle eine Woche später nochmal anrufen. Gleiches Spiel wieder. Woche darauf dann, dass der Dringlichkeitscode abgelaufen sei. Wow. Mir wurde erst später klar, dass ich auch auf der Webseite nach Eingabe eines Dringlichkeitcodes Termine in gewisser Reichweite einsehen kann. Da konnte ich mir wenigstens ein script schreiben, das dann alle x Minuten nachgeschaut hat, ob was eingestellt wird. Anders war es einfach nicht mehr möglich. Es hat auch gut 10 Tage gedauert, bis das script angeschlagen hat. Da hätte ich schon bald den Dringlichkeitscode wieder erneuern müssen. Komisches System. Als wenn die Dringlichkeit enden würde.
Ich habe dank Doctolib einen Termin bei einem Kardiologen für wenige Tage (1-2 Wochen) später bekommen. Darüber war ich echt happy und das als Kassenpatient! Der Doc ist zudem noch echt super und so stark und zeitgemäß organisiert, dass man nicht einmal 10 Minuten im Wartezimmer warten muss.
Wo will ich mich hier noch beschweren? Bezüglich dem Thema Datenschutz hatte ich bisher keine Probleme und mir ist auch nichts bekannt.
Und nun zum Thema Kassenärztlichen Vereinigungen – wie viele Monate hätte ich hier wohl warten dürfen, bis ich endlich einen Kardiologen gefunden hätte, der Kassenpatienten annimmt und wann wäre der nächste freie Termin gewesen? Ich bin mir da unsicher…
Geschweige denn von der telefonischen Erreichbarkeit der tollen Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg! Dort darf man gerne mal 3 Stunden täglich Zeit in Anspruch nehmen und das über mehrere Tage hinweg, bis man mal jemanden erreicht bekommt. Nein danke, auf den tollen Service kann ich getrost verzichten und spare mir die Zeit für wichtigere Dinge, in dem ich einfach von Online-Services profitiere wie bspw. Doctolib.
Anmerkung: Der Beitrag wurde als Privatperson erstellt und ich habe keinen Cent für meine Meinung vom beschriebenen Anbieter erhalten. Nur als Hinweis, damit nicht irgendwie tollen Internetrambos kommen und einem wieder etwas unterstellen wollen…
Dann informiere dich zum Thema Datenschutz; wenn Du was erfährst, dann gab es eine Katastrophe – vorher gibt es keine Mitteilungspflichten. Schön, dass es bei Dir einmal geklappt hat, aber das ist eine Anekdote.
Bei mir wurden Termine über App eingestreut. Diagnose per Foto, war falsch. Rückmeldung oder Rücktritt nicht möglich. Hat mich bei einem eingewachsenen Haar 45€ gekostet..
Ganzes Gesundheitssystem ist für den A in Deutschland. War in vielen Ländern, in keinem ist es so miserabel. Man darf nicht vergessen, was man monatlich zahlen MUSS an die gesetzliche KV. Man zahlt selbst UND der AG den gleichen Betrag. Die Summe mal auf ein Jahr rechnen, dafür gibt es komplett neue Körper in anderen Ländern.
Dann geht es weiter bei der Behandlung selbst in Deutschland. Hier geht es nur um rauszögern und Geld machen.
Bin immer erleichtert, wenn ich im EU-Ausland als Selbstzahler in 10 Minuten dran bin, für die gesamte Diagnose und Behandlung 100 Euro bezahle und Medis (richtige, nciht Kinderdrops wie in DE!) oft sogar im Preis noch enthalten sind.
Viel Spaß beim Auswandern in ein Land, wo Du für 20k€ einen komplett neuen Körper bekommst 😀