DKB Depot: Ab 9. September 2024 müsst ihr die Angemessenheitsprüfung neu durchführen
Ihr betreibt ein Depot bei der DKB? Dann sollte bei euch eine Mail eintrudeln, die über eine wichtige Änderung informiert. Denn: Eure bisher hinterlegten WpHG-Angaben werden am 7. bzw. 8. September 2024 gelöscht. Ihr müsst deswegen ab dem 9. September 2024 eine neue Angemessenheitsprüfung durchführen. Im Wesentlichen werden dabei eure Kenntnisse und Erfahrungen im Wertpapierhandel erfasst.
Warum das Ganze? Vage beruft sich die DKB dabei auf „neue gesetzliche Vorgaben“. Diese müssten dann eigentlich auch alle anderen Banken betreffen, daher meine Frage an unsere Leser: Seid ihr von eurem jeweiligen Depot-Anbieter ebenfalls schon über eine neue Angemessenheitsprüfung benachrichtigt worden? Denkbar ist natürlich auch, dass die bisherige Abfrage der DKB nicht ausreichte und man nachbessern musste – andere Institutionen vielleicht nicht.
So oder so: Bei der DKB müsst ihr ab 9. September 2024 eure WpHG-Angaben neu hinterlegen. Laut der Bank sei man verpflichtet, damit sicherzustellen, dass ihr nur in Finanzprodukte investiert, die ihr auch kennt und versteht. Falls ihr glaubt, bis 9. September habt ihr das Ganze wieder vergessen: Die DKB gibt an, dass sie Kunden abermals erinnern wird. Auch klärt man über weitere Details auf.
DKB wird eure Kenntnisse über ein neues Quiz abfragen
So wird man Angaben zu allen Produktgruppen benötigen, mit denen ihr handeln wollt. Statt wie bisher 6 wird man 11 Produktgruppen abfragen – z. B. Fonds, Aktien oder ETFs. In vorgefertigten Fragebögen tragt ihr dann eure Kenntnisse ein. Dabei belässt man es aber nicht. So werden eure Kenntnisse anschließend nämlich auch mit einem kurzen Quiz tatsächlich abgeprüft.
Da taucht sicher sofort die Frage auf: Was passiert, wenn man durchfällt? Nun, ihr habt zunächst 3 Versuche. Rasselt ihr dreimal durch, könnt ihr es nach 24 Stunden neu versuchen. Erst nachdem eure Angaben neu hinterlegt sind und das Quiz bestanden ist, könnt ihr weiterhin Wertpapiere der jeweiligen Produktgruppe kaufen.
Wenn ihr wiederum Wertpapiere kaufen möchtet, für die ihr noch keine Kenntnisse nachgewiesen und Erfahrung hinterlegt habt, wird DKB euch darüber im Orderprozess informieren. Bestehende Sparpläne werden im Übrigen auch ohne neue Angaben weiterhin ausgeführt. Ihr wollt mehr wissen? Dann schaut euch mal die offizielle Infoseite an.
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Auch die ING fordert mehr oder weniger regelmäßig auf, Fragen zum Finanzwissen zu beantworten, wenn man dort ein Depot unterhält.
Das ist auch nicht der Knackpunkt, das muss man bei allen Banken machen – also seine Vorkenntnisse hinterlegen. Wie beschrieben, muss man dies bei der DKB aber nun von Grund auf neu anlegen. Aber die nicht näher erläuterte Gesetzesänderung wird sicher auch noch andere Banken betreffen, auch wenn ich dazu bisher noch keine weiteren Ansagen der üblichen Verdächtigen gefunden habe.
Ist bei allen Banken so neu. Der Umsetzungszeitpunkt kann sich dennoch leicht unterscheiden u. u. a. von der IT-Umsetzung ab. Nur interactive brokers hat dies in der Vergangenheizt so umgesetzt, ist aber ohnehin ein brit. Unternehmen.
Bei der DKB und Commerzbank jeweils ein Depot und nur Post von der DKB erhalten.. Ein Quiz am Ende.. soso, kA was das soll; ich find einfach nur nervig
Hab ich was verpasst. Was ist das denn für eine unsinnige Bevormundung oder übersehe ich was? Kann doch nicht deren ernst sein, dass Bank oder Staat mir vorschreiben, ob ich mit Aktien handeln darf.
Per se ist das nichts Neues, deine Vorkenntnisse / Erfahrungen musst du auch jetzt schon beim Anlegen eines Depots angeben. Allerdings erhebt die DKB das nun etwas „schärfer“, denn dass man so ein dussliges Quiz durchführen soll, ist wirklich neu. Finde ich auch eher nervig, nehme aber an, dass das ziemlich easy und eher für Dummies sein wird.
Das „dusslige Quiz“ musste ich bei der ING ebenfalls machen. Also keine DKB Eigenerfindung. Ob nervig oder nicht, es wird den ein oder anderen vor allem bei Neobrokern bestimmt vor dummen finanziellen Entscheidungen schützen.
Das sieht nach einer möglichst wasserdichten Absicherung aus (für die Bank). Gibt es Probleme mit einem Produkt, berufen sich die Banken ja gerne darauf, streng nach dem Wunsch des gut informierten Kunden gehandelt zu haben. Möchte gar nicht wissen, wie oft etwa die ältere Sparkassenkundschaft Anlagekenntnis-Nachweise bei Kaffee und Keksen quasi blanko unterschrieben hat.
Der Zeitpunkt ist natürlich unglücklich, die Kunden werden bei der DKB ja auch mit Plattformumstellungen oder geänderten Postfächern auf Trab gehalten.
Den Begriff „Quiz“ wiederum finde ich amüsant, klingt nach einem (lustigen) Ratespiel…
Das eine sind die Leute, die immer schreien, dass sie über den Tisch gezogen werden, das andere die Leute, die sich bevormundet fühlen. Gerade bei Portalen wie Scalable verlieren 85 % aller Anleger Geld. Da ist es schon gut, wenn es Schutzmechanismen gibt, die betreffen dann eben aber immer alle.
Wobei ich denke, dass man durchaus auf diese ganzen Seiten groß draufschreiben könnte, wie viele Geld verlieren. Wie bei Zigarettenpackungen diese Bilder.
Dummheit bestraft sich selbst. Dummheit zu schützen, führt in letzter Konsequenz zum Verbotsstaat.
Und die arbeitende, kluge Bevölkerung muss die Dummheit dann bezahlen.
Weil ich eine Eignung nachweisen muss, ist es also ein Verbotsstaat? Schreist du auch bei der Führerscheinpflicht das wäre Totalitarismus?
Und überhaupt einen funktionierenden freien Markt mit qualifizierten Teilnehmern und ohne Schindluder will man dann doch als Wirtschaftsliberaler? Oder nur Darwinismus?
In Summe wird grundsätzlich Geld verloren. Sonst würde „die andere Seite“ das Ganze gar nicht anbieten.
Nur im geschlossenen System und bei gleichbleibender Geldmenge. Beides haben wir hier nicht. Auch kann man bei all diesen Finanzprodukten nicht davon ausgehen, dass der einzige Verkaufsgrund ist, dass es schlecht ist.
Auch beim Aktienmarkt bedeutet jeder eigene Gewinn, dass jemand anders genau diesen nicht realisiert hat, im Zweifel der Vorbesitzer, Geldmenge hin oder her.
Woher kommt die Zahl, dass 85% aller Anleger bei Scalable Geld verlieren?
Und wenn müsste man differenzieren. Denn „langweilige“ und breit gestreute Buy & Hold Anleger mit globalen ETFs dürften spätestens nach 10-15 Jahren -alle- Gewinn machen. Nachahmenswert
Bedanke dich am besten direkt bei der Bafin. Das ist der Verein, der sich seit Jahrzehmten solchen Schwachsinn zum Verbraucherschutz einfalllen lässt.
Korrekt. Was hat es gebracht? Die ganzen geschädigten Kleinanleger bei Wirecard hat es nicht verhindert. Oder den Kryptoscam. Stattdessen hat man nun tausende ehemalige Rentenversicherungsvermittler, die durch die hohen Stornohaftungszeiten beschlossen haben den Leuten einfach Gold, Pflegeimmobilien, Frachtcontainer und anderen Schwachsinn als Altersvorsorge zu verkaufen. Und das geht weg wie warme Semmeln. Ist zwar nur mit viel Glück ein Gewinn für den Kunden, aber dafür liegen uns dann später auch noch die Trottel auf der Tasche, die sowas abgeschlossen haben. Danke Bafin.
Dann lass uns teilhaben an deinen alternativen Verbesserungen?! Die Bafin sieht hier wohl Bedarf an einer Nachbesserung, über die Ausführung können wir aber gerne diskutieren!
Das Problem ist die Bafin bzw. die Vollkaskomentalität unserer Gesellschaft. Eigenverantwortung heißt die Lösung.
Das Problem ist, dass die Dummheit der Menschen mit den Geldern der Klugen ausgeglichen wird. Die Sozialsysteme zahlen dir Unterstützung, egal, ob du dein Leben lang arm warst oder ob du eine Million € mit einer Schrottanlage verrührt hast.
Dass die Deutschen keine Fähigkeiten für Eigenverantwortung haben, merkt man an den ganzen Einzelselbstständigen, die im Alter Grundsicherung beantragen. Oder denen, denen im Alter die PKV plötzlich zu teuer wird. Oder der FDP. Oder an der Geschwindigkeit in der 30er-Zone. Das Thema Eigenverantwortung ist echt durch.
Wenn die Staaten wieder mal die Banken oder relevant große Unternehmen retten, sind das also ausschließlich dumme?
Und wenn die BaFin nix macht, dann geht wieder das Gemoser der Kleinanleger los, dass sie von ihren Banken ja niiiiiiiie über irgendwelche Risiken aufgeklärt wurde.
Alle Regelungen, die es heute gibt, sind ein Produkt von (teils krimineller) Falschberatung von Banken und dem anschließen Aufschrei und der Forderung nach besserem Schutz, zum Teil fordert man vom Staat, dass hier sogar Schäden ersetzt werden, weil die liebe BaFin ihrem Schutzauftrag nicht nachkommt…
Immer Gemoser!
Das ist die Folge wenn die Medien immer ganz verständnisvoll und skandalisierend zu jedem fahren der für simpelste Dinge zu naiv oder faul oder inkompetent war und dann aus dem Wohnzimmer berichten und dann nehmen das Verbraucherverbände und schließlich die Politik auf. Ähnlich die Beratungsprotokolle, komplett peinlich, geht niemand was an warum ich mich für Versicherung A und nicht Versicherung B entschieden habe.
Aber weil wir uns immer am größten DAU orientieren, warum auch immer, wird der zum Maßstab aller Gesetze.
Du sollst ja auch gar keine Geldanlage betreiben, du sollst nur „sparen“ und die Renditen den Banken und Versicherungen überlassen. Für das Sparbuch bestehen keinerlei Zugangsbeschränkungen.
@Marco
Dient zu Deinem Schutz und dem der Bank.
Wenn Du keine Ahnung von der Materie hast, kannst Du schnell viel Geld verlieren und Dich sogar in die Schulden stürzen.
Und die Bank wäre haftbar.
Könnte sein, daß die DKB schon heute Kenntnisse abfragt, weil sie bald neue Anlage Angebote machen will. Vor einigen Tagen hatte sie bei mir schon abgefragt, was ich von neuen Angeboten halte!
Die Kenntnisse werden schon lange abgefragt, aber noch nach dem alten System. auf der Infoseite steht ja, dass das neue System erst ab dem 9. September zur Verfügung steht. Hatte mich ohnehin gewundert, warum bei der ING so ein Quiz erforderlich ist, bei der DKB hingegen nicht.
Bei der Targobank gab’s auch letztens einen Quiz.
Bei der comdirect musste ich in Q4/2023 schon meine Kentnisse neu mitteilen.
Ich habe heute eine Weile nach den erwähnten neuen gesetzlichen Vorgaben gesucht und nichts gefunden, auch nicht 1-2 Jahre zurück. Das finde ich überraschend, weil Anlagegeschäfte stark reguliert sind.
Es kann aber auch sein, dass jemand der DKB zwischendurch auf die Finger geklopft hat, weil die bisherige Abfrage schon lange zu lasch war (war sie tatsächlich). Und dass sie jetzt zum Launch der neuen Webseite was passendes gebaut haben.
Ich hab während der Corona Zeit mich etwas schlau gemacht über ETF und mich beim Ausfüllen des Fragebogens der DKB gefragt, wie ich denn bitteschön Erfahrung im ETF Handel haben soll, wenn ich ohne vorherige Erfahrung ja kein Depot führen darf…
Sinnvoller wäre, in der ersten Zeit die möglichen Geldsummen zu begrenzen, damit man erstmal ohne großes Risiko Erfahrung machen kann, bevor man gleich 100k hebelt oder sowas.
Durfte erst diese Woche meine Kentnisse bei der Postbank nachweisen. Die Abfrage kam direkt nach dem Login.