Digitaler Führerschein kommt bis Ende 2026

Autobahn / Symbolbild

Das Bundeskabinett hat grünes Licht gegeben für die Digitalisierung des Führerscheins. Bis Ende 2026 soll es möglich sein, den Lappen auf dem Smartphone mitzuführen. Die Plastikkarte wird dadurch nicht abgeschafft, sondern bekommt lediglich eine digitale Ergänzung.

Wer will, kann dann künftig beim Carsharing oder bei Verkehrskontrollen einfach das Handy zücken statt nach dem Portemonnaie zu kramen. Das Verkehrsministerium verspricht sich davon eine Erleichterung im Alltag. In anderen Ländern funktioniert das schon länger, Deutschland hinkt da mal wieder hinterher.

Parallel dazu wird auch die Parkraumbewirtschaftung modernisiert. Das nervige Ticketziehen an Automaten soll der Vergangenheit angehören. Stattdessen können Kennzeichenscanner die Parkvorgänge automatisch erfassen. Bezahlt wird dann per App oder QR-Code. Die Kommunen bekommen durch die Digitalisierung nebenbei noch bessere Daten über Auslastung und Parkverhalten, was ihnen bei der Planung helfen soll.

Eine weitere Änderung betrifft den Punktehandel. Wer erwischt wird, wie er Punkte in Flensburg gegen Geld übernimmt oder abgibt, muss künftig mit Bußgeldern bis zu 30.000 Euro rechnen. Die Bundesregierung will damit die Verkehrssicherheit erhöhen und verhindern, dass sich Verkehrssünder von ihren Punkten freikaufen können.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

45 Kommentare

  1. Ich vermute mal, wieder mit einer total vermurksten eigens dafür entwickelten, teuren (für den Steuerzahler) App. Über die etablierten Wallets (Apple und Google) wird es wahrscheinlich nicht funktionieren.

    • Ich wundere mich eher darüber, dass das so schnell gehen soll…

    • Davon kannst du mal ausgegen – wird sicherlich wieder eine Bundes-IT-Desasterprojekt wie schon öfters in der Vergangenheit.

      Viel interessanter wäre es noch, das der KFZ-Schein digital mitgeführt werden kann, der nevt mich mehr als die Führerscheinkarte

      • Fahrzeugschein gibts bereits digital in der Beta der i-KFZ App

      • Warum lässt du den KFZ Schein nicht im Auto? Ich habe KFZ Schein und Führerschein ohnehin nur als Kopie im Auto.

        • Kopien werden nicht als gültige Dokumente anerkannt, weder Führerschein noch KFZ-Schein – kostet 10€ Bussgeld und ein Gang zur nächsten Polizei um die Originale vorzuzeigen.

          Das Thema ist alt, war immer ein Unsitte beim Mietwagenfirmen

          • Ich habe den KFZ-Schein nie dabei. Bei der letzten Kontrolle fragte der Polizeibeamte einfach „sind Sie der Fahrzeughalter?“ – „Ja“, er gab das Kennzeichen zur Überprüfung in seinem Tricorder ein und das Thema war erledigt. Kein Bußgeld, keine weitere Diskussion.

            • Und selbst wenn, 10€ sind doch vollkommen in Ordnung. Das ist glaub ich ein bisschen wie mit paid apps im Play Store. 18€ für einen Cocktail sind kein Problem, aber wehe Threema kostet 1,5€ oder so. Dann geht die Welt unter.

              Wenn man alle 10 Jahre den Wisch vorzeigen müsste sind 10€ Bußgeld 1€ im Jahr. Vielsagend, wer dabei jammert.

        • >> Ich habe KFZ Schein und Führerschein ohnehin nur als Kopie im Auto.

          Hilft bei einer Verkehrskontrolle oder beim Unfall nur bedingt. Nur Dokumente im Original müssen anerkannt werden. Wer die Zulassungsbescheinigung Teil II nur als (Papier)Kopie vorlegen kann, begeht im Zweifel eine Ordnungswidrigkeit.

          Ob die digitale Ergänzung des Führerscheins tatsächlich zum angekündigten Zeitpunkt kommt, halte ich für fraglich. Es wäre ja nicht das erste Projekt, das vom Bundeskabinett vollmundig versprochen wurde und dann auf sich warten ließ bzw. gar nicht umgesetzt wurde. Ganz abgesehen von der Umsetzung, bei der man ja immer mit dem Schlimmsten rechnen muss.

        • Weil ne Kopie nichts bringt. Du musst Kfz Schein und Führerschein im original mitführen. Sonst kostets n Bußgeld wenn der Polizist drauf besteht

          • Hab ewig kein Auto mehr, daher die Frage:
            Wie sieht es denn mit beglaubigten Kopien aus? Die sollten ja -theoretisch- funktioniert.

            • Beglaubigte Kopien funktionieren nicht, da die Zulassungsbescheinigung Teil II bei der Abmeldung des Fahrzeugs ihre Gültigkeit verliert. Die Kopie müsste dann tagesaktuell beglaubigt werden. Es gilt nur das Originaldokument, mit dem entsprechenden Aufkleber, Dienstsiegel und Unterschrift von der Zulassungsbehörde.

            • KFZ-Schein hinter die Sonnenblende und fertig. Wenn der mitzuführende KFZ-Schein schon ein solches Problem für einige darstellt, möchte ich nicht wissen, wie die eigentlich durchs Leben kommen….

      • Ist im AppStore und Playstore als i-Kfz App verfügbar. Soll gut funktionieren

    • Natürlich nicht!

    • Über die Apple bzw. Google Wallet wird es nicht angeboten werden.
      Die werden die neue EUDI Wallet bis Ende 2026 ins Leben rufen (EU-ID-Zwang) und es dort implementieren. Natürlich wieder was separates – für einfache saubere Lösungen ist dieser Verein nicht zu haben.
      Wobei ich mich immer frage: Warum!? Für was braucht man das?? Wie konnten wir die letzten 100 Jahre ohne ne Wallet App überleben? Klar ist es praktisch, aber die Anzahl der Nutzer wird m.E. nicht hoch sein…

    • Eben. Dabei braucht es ja dafür gar keine App. Hier, in der Umgebung, gibt’s schon viele Parkhäuser mit Kennzeichenerfassung, man gibt dann sein Kennzeichen am Terminal ein und zahlt elektronisch (inkl. ApplePay, GooglePay, etc.). Keine App, Registrierung, QR-Code oder sonstiger Murks erforderlich.

  2. Martin Vader says:

    Es wäre mega wenn dass klappen würde und dann auch noch problemlos überall funktioniert. Das es nun höhere Bußgelder bei Punkteübernahmen gibt hört sich ganz gut an, aber ich bezweifle, dass solch hohe Strafen überhaupt Anwendung finden. Autofahrerinnen werden ja traditionell bestmöglich geschont und die laschen Strafen erzeugen nur ein müdes lächeln.

  3. Wenn das so wenig professionell gemacht wird wie der digitale Kfz-Schein, dann ist der Zeitplan bereits jetzt Makulatur.
    Testphase ist dort weit überzogen und Fortschrittsmeldungen Fehlanzeige.
    Rückmeldungen zu Problemen gab es keine, nur Schulterzucken.
    Teilen mit anderen Fahrern bis heute nicht testbar, denn es wurde übersehen, dass die ebenfalls die App benötigen. Die App ist nicht installierbar für diese Gruppe, weil das Kontingent auf 2500 User begrenzt wurde.

  4. TOP! Drei Kommentare und alle negativ. Jeder mault über mangelnde Digitalisierung in Deutschland und wird mal etwas gemacht, wird wieder gemault. Total irre. Desweiteren finde ich es vollkommen richtig, sich bei neuen Digitatlisierungsprojekten nicht in US-amerikanische Abhängigkeit zu begeben. So, habe fertig.

  5. Ende 2026 … das glaub ich erst wenn ich es mit eigenen Augen sehe.

  6. Oh ja, da ist Deutschland echt hinterher…keine App für den Führerschein…unglaublich.
    Hoffentlich wird das bald alles besser, dann muss ich nicht mehr nur den Führerschein aus dem Geldbeutel ziehen, sondern Handy entsperren, drauf rumwischen, um die passende App zu öffnen, nochmals Passwort eingeben oder Fingerabdruck drauf legen und im Schlimmsten Fall erstmal noch die App updaten, weil sie sich sonst nicht öffnen lässt…wird alles viel besser damit 😀
    (Vor allem, weil man meist noch den Ausweis dazu zeigen muss, der im Geldbeutel neben dem Führerschein steckt 😀 )

    Ironie raus: Ich find’s ja nicht verkehrt, dass man – wenn man Spaß daran hat – sich den Führerschein auf’s Handy laden kann. Sollen sie machen.
    Aber ich seh’s jetzt nicht als den großen Heilsbringer der Digitalisierung und würde mich eher freuen, wenn man jeden möglichen Behördengang online machen könnte. Aber da sind meine Erwartungen wohl zu hoch. So renne ich dann demnächst wieder zum Passamt, um meinen Ausweis zu verlängern und ich lehne mich mal soweit aus dem Fenster, dass ich behaupte, für die nächste Führerscheinverlängerung, die ja nun irgendwann kommen wird, zur Kreisstadt reißen werden muss…ob ich ihn nun auf dem Handy habe oder nicht.

    Aber zurück zum Artikel…man kann seine flennsburger Punkte derzeit mit Bezahlung an andere weitergeben? Wusste ich gar nicht. Dass das überhaupt irgendwie möglich ist, so dass man es nun noch unter Strafe stellen muss…!?

  7. Verdammt, ich lebe wohl echt hinter’m Mond – ich hatte keine Ahnung, dass man seine Punkte verkaufen kann (zum Glück für mich auch nicht relevant)! Ich kann mir aber auch gar nicht vorstellen, wie das gehen soll. Die Punkte verwalten doch die netten Flensburger für mich, ich habe da doch keine Einflussmöglichkeit. Oder doch? Oder reden wir von Bestechung?

    • Nein, die Punkte wurden „verkauft“ bevor sie in Flensburg registriert wurden. Man hat dann zum Beispiel für einen Geschwindigkeitsverstoß jemand anderen angegeben, der gegen Geld behauptet hat, er wäre gefahren. Der eigentliche Temposünder konnte dann zum Beispiel ein Fahrverbot umgehen.

  8. Was mich interessieren würde. Ob ich bei einer Verkehrskontrolle dem Polizist dann mein Handy in die Hand geben muss oder ob ein zeigen ausreicht. Ich würde nicht mein entsperrtes Handy einem Polizisten in die Hand geben. Dann heißt es doch wieder die Karte dabei zu haben.

  9. Ich habe noch nie verstanden, warum ich den mitführen muss.

    Die Polizei nimmt den und prüft im Zweifel sowieso alles im Computer.

    Es wäre viel einfacher, wenn die Polizisten mit passenden Scannern ausgestattet wären, die einfach eine Code scannen direkt sehen, ob ich einen Führerschein habe. Das Kennzeichen wird auch digital abgefragt, warum einen Fahrzeugschein? Wobei der sowieso im Auto bleiben kann. Mit dem Schein allein kann keiner was anfangen.

    Und genauso mit dem Ausweis oder Krankenkarte. Man könnte alles so einfach haben.

    • >> Ich habe noch nie verstanden, warum ich den mitführen muss.

      Ich setz noch was drauf. Du musst den Führerschein sogar einschicken, wenn dir ein Fahrverbot auferlegt wurde und die Behörde schickt ihn einige Tage vor dem Auslaufen des Fahrverbots wieder zurück. Deshalb muss die Polizei prüfen, ob der Führerschein gültig ist und gegen den Inhaber kein Fahrverbot verhängt wurde.

  10. Wenn man die Führerschein-Karte nicht mehr im Auto mitführt, kann sie von der Polizei auch nicht mehr vor Ort sofort beschlagnahmt werden. Das kann verfahrensrechtlich ein großer Vorteil sein, wenn man auf die Fahrerlaubnis, z.B. aus beruflichen Gründen, angewiesen ist.

    • Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Falls die Polizei den Führerschein einbehält, gilt ein sofortiges Fahrverbot!! Wenn man den Führerschein nicht dabei hat, muß man halt 10,- Euro zahlen und kann weiterfahren, bis über den prozessualen Weg ein Fahrverbot ausgesprochen wird. Ist der Führerschein aber weg, kann man seinen PKW abschleppen lassen und selber muss man mit einem Taxi nach Hause fahren. Viel Spaß dabei.

      • Die Beschlagnahme des Führerscheins ist nur das äußerliche Zeichen des Verwaltungsakts „Entzug der Fahrerlaubnis“ bzw. Fahrverbot. Das Fahrverbot wird so oder so registriert, wenn es ausgesprochen wurde. Das weitere Führen eines Kraftfahrzeugs kann auch ohne Beschlagnahme des Führerscheins von der Polizei untersagt werden.

        Ein Führerschein wird nicht mal so auf die Schnelle von der Polizei beschlagnahmt. Da muss schon ein schweres, strafbewehrtes Vergehen vorliegen. Atemalkohol-Test muss ja auch durch eine Blutentnahme und Laboruntersuchung bestätigt werden.

  11. Moin,

    an der Parkhauseinfahrt Begrüßung mit eigenen Kennzeichen, beim Verlassen Kennzeichen am Automaten eintippen und mit der Uhr bezahlen: Top (wobei letztens einer wieder zum Auto lief, es war ein Mietwagen mit ihm unbekannten Kennzeichen…).
    Wenn jetzt noch die Fleppe auf der Uhr wäre… Ein Träumchen. (Aber wie hier schon gepostet wurde, wird wohl zum Anfang nichts mit Wallet…)

  12. Ich müsste meinen Führerschein bis 2031 noch in das EU-Ding umtauschen lassen. Kann ich mir das dann sparen?

    • Ich würde diese Frage eindeutig mit Nein beantworten. Du bist zum Umtausch deines „alten“ Führerscheins verpflichtet. Der Umtausch geht einfach vonstatten. Näheres dazu findest du im Internet auf den Seiten der zuständigen Behörde.

  13. Ob der Führerschein in einer eigenen App ist oder nicht, ist mir ehrlich gesagt egal. Ein Erfahrungsbericht aus New South Wales: dort ist er in einer eigenen App mit nettem Glitzereffekt. Habe ich aber nie benutzt. Ich wurde zwar nie von der Polizei angehalten, aber sonst im Leben kommt es ja vor, dass man sein Alter angeben muss.

    Nur das mit dem Kennzeichen scannen verstehe ich nicht. War das nicht vorher erlaubt? Ich war neulich in Oberfranken an einem See und in einem Parkhaus, dort wurde das Kennzeichen beim Reinfahren durchaus gescannt, weil ich am Automaten später eben dieses Kennzeichen eintippen musste.

  14. DerWoWusste says:

    Merkwürdig, alle regen sich wegen dem mitführen des Fahrzeugscheines oder Führerscheines auf und dass die App (wenn sie denn funktioniert) eine Erleichterung wäre.
    Aber keiner registiert den Satz „Stattdessen können Kennzeichenscanner die Parkvorgänge automatisch erfassen“ und seine Bedeutung für Überwachung und Erstellung von Bewegungsprofilen. Bisher hat man anonym ein Ticket gezogen und Bar bezahlt. Mit der fortschreitenden und teilweise unnötigen Digitalisierung (s.o.) wird auch die Überwachung gefördert. Die anfallenden Daten sollen den Kommunen helfen die Auslastung der Parkplätze zu überwachen. Und das konnte man mit einem elektronischem System das Tickets ausgibt noch nicht? Wer’s glaubt.
    Wieder mal geht es nur um unsere Daten und niemand regt sich auf. Mal abwarten wie das jeder in 10 Jahren sieht, wenn auch wir ein Sozialkreditsystem haben.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht. Es besteht kein Recht auf die Veröffentlichung eines Kommentars.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Kommentar-Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.