Digitale Lernplattformen: 8 von 10 Lehrkräften haben laut Umfrage Zugang
Schenkt man einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom Glauben, dann haben 8 von 10 befragten Lehrern aus Deutschland Zugang zu einer digitalen Lernplattform. Fast jede der befragten Lehrkräfte verfügt zudem über eine dienstliche E-Mail-Adresse. Rund drei Viertel der Befragten können Cloud-Angebote für ihren Unterricht nutzen. Hingegen sind allerdings dienstliche Mobilfunknummern und entsprechende Verträge nur selten gegeben.
Verallgemeinern lassen sich die Ergebnisse allerdings eher nicht, da es sich hier um eine lose Umfrage und nicht um eine strenge wissenschaftliche Studie handelt. Befragt wurden jedenfalls 502 Lehrer der Sekundarstufen I und II an Hauptschulen, Schulen mit mehreren Bildungsgängen, Realschulen, Gymnasien, integrierten Gesamtschulen und Waldorfschulen – per Telefon. Immerhin sind die Resultate ein netter Fingerzeig.
83 Prozent der befragten Lehrer aus Deutschland haben demnach Zugang zu Lernplattformen wie Moodle oder iServ. Dienstliche E-Mail-Adressen konnten 99 Prozent der Befragten vorweisen. Aber: Nur jede zehnte Lehrkraft hat eine dienstliche Handynummer (9 Prozent), einen entsprechenden Handyvertrag mit Internettarif sogar nur einer von zwanzig (5 Prozent).
Vor- und Nachbereitung des Unterrichts mit digitalen Diensten
Für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts können neun von zehn befragten Lehrern auf Arbeitsprogramme wie die Microsoft Office Suite zugreifen. 73 Prozent der Befragten können zudem die Cloud nutzen – etwa zum Sichern ihrer Materialien. 7 von 10 verfügen zudem über Lizenzen, die ihnen Zugriff auf Lerninhalte und -apps wie simpleclub, Anton oder schulKI gewähren.
Eine Nutzung digitaler Vertretungsbücher erfolgt an den Schulen von 6 von 10 Befragten (61 Prozent). Ein digitales Klassenbuch gibt es in etwas mehr als der Hälfte der Fälle (54 Prozent). 65 Prozent können außerdem Angebote für Lehrkräftefortbildungen wahrnehmen und sich über Plattformen wie fobizz oder Schulflix online weiterbilden.
Wenig verwunderlich: Der Branchenverband Bitkom fordert mehr Digitalisierung an Schulen. Dafür sollten nach Ansicht der Organisation finanzielle Ressourcen durch den Digitalpakt 2.0 bereitgestellt werden. Na ja, logisch, dass sich die Bitkom das wünscht, schließlich könnten dann die Mitgliedsunternehmen Geld scheffeln, indem die ihre Produkte an die öffentliche Hand verkaufen.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Zugang zu haben heißt nicht, dass man diese Platformen pädagogisch sinnvoll einsetzen kann. Das fängt beim Lehrer selbst an und hört bei den teilweise bescheidenen Platformen auf.
Zudem werden Schulen mit der Digitalisierung alleine gelassen. Klar gibt es jetzt immer mal mehr Geld – für Technik und Software. Aber das ist nicht nachhaltig. Denn für Menschen, die sich um Einrichtung und vor allem Wartung & Pflege kümmern, gibt es kein Geld. Das müssten die Kommunen selbst stemmen, was kaum einer schafft. Lehrer verwalten und pflegen also die Software und benötigte Daten selbst. Klasse! Kann der Staat / die Kommune nur sparen.
Das Problem ist dann nur, dass vieles nach einer Weile nicht mehr richtig / zufriedenstellend / reibungslos funktioniert. Dann wird es immer weniger genutzt. Und irgendwann nicht mehr und das Geld wurde umsonst ausgegeben.
Mehr Digitalisierung nur, wenn man Bitteschön auch einen Admin mit Fördermitteln bezahlen kann. Der hat dann alle Hände voll zu tun.