Die vergessenen Videos auf YouTube: Eine digitale Zeitkapsel aus der iOS-Frühzeit

Es wirkt schon fast surreal, was man bei YouTube so finden kann. Seht es als kleinen Web-Fund (über den ich bei Ben Wallace gelesen habe), der euch durchaus die Zeit stehlen kann, wenn ihr Interesse habt und tiefer eintaucht.

In der sich rasant entwickelnden Welt der Mobiltelefonie gab es zwischen 2009 und 2012 eine Funktion auf Apples iOS-Geräten, die heute fast vergessen ist. Die „Send to YouTube“-Funktion ermöglichte iPhone- und iPod-Touch-Nutzern das direkte Hochladen von Videos auf YouTube direkt aus der Foto-App heraus. Die Funktion war denkbar einfach – mit nur zwei Klicks konnte ein Video auf YouTube landen.

Ein interessanter Nebeneffekt dieser Funktion zeigt sich noch heute in der YouTube-Landschaft, wenn man genau hinschaut. Apple verwendet für auf iOS-Geräten aufgenommenen Medien ein charakteristisches Benennungssystem: „IMG_XXXX“, wobei XXXX für eine fortlaufende Nummer steht. Während der „Send to YouTube“-Ära wurden diese automatisch generierten Dateinamen als Standard-Videotitel übernommen.

Viele Nutzer ließen diese Bezeichnungen unverändert, wodurch Millionen von Videos mit diesen kryptischen Namen auf YouTube landeten. Viele dieser Videos existieren bis heute und bilden eine Art digitales Archiv dieser speziellen Zeit der Smartphone-Geschichte.

Die Funktion verschwand 2012, als Apple die Verbindungen zu YouTube kappte und die vorinstallierte YouTube-App von iOS-Geräten entfernte. Was bleibt, ist eine große Sammlung von Videos, die wie digitale Fossilien von iOS-Videografie zeugen. Die Videos wurden nicht großartig bearbeitet und ich kann mir auch vorstellen, dass es einige gibt, die unwissentlich hochgeladen wurden. Probiert es mal aus und sucht bei viel Langeweile nach IMG_2302 oder nutzt andere Zahlen dafür.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. Muss ein ziemlicher Arschl***-Hahn gewesen sein, wenn den Damen ein Maschendraht-Frauenhaus gebaut werden musste!

  2. Eine bestimmte Formatierung zur Suche nach älteren YouTube-Videos? Soviel Langeweile hätte ich selbst im Knast wohl nicht…

  3. Was Alphabet an Geld sparen könnte wenn man da mal aufräumt…

  4. War das nicht sogar mal die Idee hinter YouTube? Video aufnehmen, hochladen, fertig. Die maximal kommerzialisierte Influencer Industrie die sich daraus entwickelt hat k*tzt mich irgendwie nur noch an…

    • Geht es dir sonnst gut? Es ist doch okay wenn man sich als Plattform weiterentwickelt. Und viele Leute konnten sich so verwirklichen und sind wohl so glücklicher als in dem Job den sie wohl sonnst machen würden.

      Andere machen sich in einem Blog selbstständig und belästigen die Leute mit Werbung das ist doch viel schlimmer!!! (Ja, das ist Ironie im zweiten Absatz)

    • Hallo Grasmücke, „kommerzialisierte Influencer Industrie die sich daraus entwickelt hat k*tzt mich irgendwie nur noch an…“
      was mich vor allem an dieser „Pseudo-Nachrichten-Basis“ stört ist daß hier eben Inhalte ohne Redaktion oder auch nur Vieraugen-Prinzip hochgeladen werden können, die viele Menschen als Basis ihrer meinungsbildung und ihres Weltbildes verwenden.
      Selbst in einer mit einfachsten technischen Mitteln produzierten Schülerzeitung (Vervielfältigung von Matrizen mittels Abzügen an einem Handkurbelgerät und viel Alkohol (für die Vervielfältigung, nicht die Macher) – hatten wir eins: eine Redaktion in der die Artikel besprochen wurden.
      Und keine Werbung, keine Selbstdarsteller die für künstliche Fingernägelchen vor einer Kamera rumhupften.
      Das war mehr Qualitätscontent als auf manchem youtube-Influencer-Kanal zu sehen ist.

  5. Kann mir gut vorstellen, dass einige aus Versehen ein privates Video, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war, hochgeladen haben. Gibt doch auch diese Facebook fails, wo Nutzer intime Bilder versehentlich gepostet haben und die freunde dann schrieben WTF!

    • Das ist weil jeder in dieses Internet darf, aber zum Auto fahren muss ich ne Prüfung machen…

      • Hallo Jenny, ein Auto ist bei Fehlbedienung eine tödliche Maschine – vielleicht sogar für einen selbst, aber viel schlimmer noch für Andere.
        Daher der Führerschein .
        Bin sogar für Null Promille am Steuer.
        Solange über Internet bzw. Social Media keine Maschinen gesteuert werden ist es eben Fun. Da gelten andere Regeln.

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