DHL führt nationales Paket bis 20 Kilogramm ein und erhöht den Preis für Pakete bis 31,5 kg

Eine neue Scam-Masche missbraucht die Marke DHL.

Bei der DHL gibt es ein neues Produkt für Privatkunden: das nationale Paket, das bis zu 20 kg wiegen darf. Es agiert als Zwischenstufe, denn bislang gab es die Möglichkeit Pakete „bis 2 kg“, „bis 5 kg“, „bis 10 kg“ und „bis 31,5 kg“ zu versenden. Zwischen den letzten beiden Gewichtsklassen klaffte also eine erhebliche Lücke, die man jetzt geschlossen hat.

Spannend ist, wie die DHL sich dies in der Werbung hindreht: Man spricht von einer Verbesserung für die Kunden, die jetzt Pakete bis 20 kg günstiger versenden könnten. Das stimmt formal, aber eigentlich wird keines der bekannten Produkte günstiger, man führt vielmehr eine neue Variante ein. Durch diese Argumentation versucht der Konzern offenbar von einer Preiserhöhung abzulenken. Denn der Preis für die schwerste Paketvariante mit 31,5 kg wird angehoben – von 19,99 Euro auf 23,99 Euro.

Pakete „bis 20 kg“ kosten 18,99 Euro. Im Ergebnis versendet ihr Pakete mit einem Gewicht von 10 bis 20 kg jetzt 1 Euro günstiger. Pakete zwischen 20 und 31,5 kg sind dafür aber jetzt eben 4 Euro teurer. Insgesamt würde ich persönlich hier, im Gegensatz zu DHL, also im Gesamtbild eher von einer nachteiligen Entwicklung für die Kunden sprechen. DHL behauptet hingegen, dass 80 % der Pakete zwischen 10 und 31,5 kg unter 20 kg wiegen würden. Somit würde das Gros der Kunden profitieren.

Die Preiserhöhung für das schwerste Paket rechtfertigt DHL auch damit, dass man so gleichzeitig die Vorgaben des neuen Postgesetzes zur Kennzeichnung für Pakete mit erhöhtem Gewicht bei Privatkunden umsetzen könne. Tatsächlich günstiger wird der Versand mittelschwerer Sendungen bis 20 kg innerhalb der Europäischen Union (EU). Dieses Produkt bietet DHL in der Filiale statt für 35,49 Euro fortan für 29,82 Euro an und über die DHL Onlinefrankierung für 27,30 Euro. Alle Änderungen werden zum 12. Juli 2024 wirksam.

Änderungen bei Bücher- und Warensendungen

Bereits zum 1. Juli 2024 hat das Unternehmen den bisherigen Namen der „Bücher- und Warensendung“ in „Warensendung“ geändert. War bislang der Versand von Waren und Büchern nur bis zu einem Gewicht von 1 kg möglich, können jetzt auch Waren und Bücher, die bis zu 2 kg wiegen, als Warensendung verschickt werden. Für Sendungen über 1 kg wird allerdings ein Gewichtszuschlag von 0,85 Euro gegenüber der Warensendung bis 1 kg erhoben.

Eine Warensendung mit einem Gewicht bis zu 2 kg kostet somit 3,40 Euro (2,55 Euro + 0,85 Euro). Die Namensänderung hat keinen Einfluss auf die Inhalte, Bücher dürfen weiterhin mit der Warensendung verschickt werden.

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25 Kommentare

  1. MacKinnen says:

    Wenn man mal bedenkt, als die 31.5kg Paketklasse noch neu war, so hat das *mit* Abholung gerade mal €9,99 gekostet …

  2. Und nächstes Jahr auch 19,99 🙂

    • Die sollen lieber mal Flexible Grenzen einführen. Wie oft habe ich Ärger mit dem 2kg Paket weil es 5mm zu hoch ist oder 100g zuviel wiegt. Mit einem kleinen Aufpreis wäre das leicht zu erledigen aber nein man muss gleich 1,50 für das 5kg Paket drauflegen. Total nervig. Hermes macht es da besser mit langer und kurzer Seite.

  3. Die sollten die Begrenzung wieder auf 20 kg setzen. Viele Leute können sich nicht vorstellen wie schwer 31,5 kg sind. Das auch noch als sperrige und nur schwer zu greifende Kartonage.
    Bis vor ca. 20 Jahren war die Obergrenze bei 20 kg. Dann waren Arbeitnehmerrechte in Agendadeutschland aber zunehmend ein Störfaktor, ich polemisiere natürlich, und die Paketdienste haben sich mit mehr Leistung für immer weniger Geld gegenseitig überholt, auf der Strecke bleiben die Arbeitnehmer.

    Fun fact: der Preis für das am meisten versendete 5 kg Paket hat sich seitdem nur um wenige Cent verändert. Es kostete 2004 6,70€ wenn ich mich recht erinnere und jetzt 6,99€. Wäre das Porto der allgemeinen Preisentwicklung gefolgt müsste es jetzt eher ca. 12€ kosten und die schweren Pakete umso mehr. In anderen westeuropäischen Ländern ist das übrigens auch so.
    Ein 5 kg Paket kostet zB bei der österreichischen Post 11,89 €.

    Bei anderen Gewichtsklassen ist die Preisentwicklung uneinheitlicher. Letztlich macht es die Deutsche Post aber richtig. Lieber den Preis kleinerer Pakete stabiler halten und die unverschämt schweren Sendungen möglichst hoch bepreisen, damit sie möglichst die Ausnahme bleiben.

    Es gibt auch sonst Fehlanreize. Teilweise wird selbst Baumaterial per Paketpost verschickt, aufgeteilt auf diverse Einzelpakete, weil billiger als Speditionslieferung. Dann muss der Paketbote aber trotzdem 300 kg zustellen, seinem Kleintransporter, auch wenns auf 10 Pakete aufgeteilt ist. Oder Blumenerde oder Katzenstreu in Großbestellungen. Das hat die letzten Jahre massiv zugenommen.

    • Ein sehr guter Beitrag zu dem Thema

    • Genau. Es ist wichtig dass die Oma ihre schweren Blumenerde/Katzenstreu Packungen selber heimbringt vom Baumarkt (natürlich mit dem Auto was sie dann haben und fahren muss obwohl sie schon nicht mehr gut sieht) anstatt dass der DHL Fahrer sowas mit seiner Sackkarre zu ihr an die Tür rollt. So steigert man die Volksgesundheit und bewahrt den armen 25 jährigen DHL Mitarbeiter davor mal etwas anschieben zu müssen bei der Sackkarre oder mal ein Paket heben zu müssen (wo er sicherlich geschult wurde wie das am rückenschonendsten zu machen ist).

      • Bei Dir gibt es wohl nur junge, muskulöse DHL-Mitarbeiter? Und was ist mit den Menschen, die diesen Job bis zur Rente mit 67 ausüben sollen?
        Viele ehemals reine Briefzusteller wurden und werden aufgrund der zurückgehenden Briefmengen in die Kombizustellung oder reine Paketzustellung transferiert. Das sind eher über 50 jährige Frauen, als muskulöse junge Männer. Daher sollte ganz klar gelten: Über 20 kg Handling mit zwei Personen. Das können auch zwei Menschen leisten, die den Job bis zur Rente ausführen sollen.

      • Weil die 80-jährigen Omis ja auch den Hauptteil der Onlineshopper ausmachen…
        Vielleicht lassen sie das auch einfach mal ihre zweifelsfrei vorhandenen Enkelkinder machen. Stärkt die Familienbande und hilft gegen Vereinsamung.

        • GeissensNormalverbraucher says:

          Und ist auch weniger albern.
          Denn was solche launischen Kommentare ja immer übersehen:

          es geht nicht darum MAL was schweres zu heben. Sondern an 8h+, 5 Tage pro Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Und das soll man bis 67 schaffen. Karrieremäßig ist Zusteller auch eine Sackgasse da gibt’s keinen Aufstieg in ein Büro wo man dann nichts mehr heben muss.
          Und wer darauf nur sagt „Augen auf bei der Berufswahl“ kann auch einfach ehrlich sagen, dass ihm das Wohlergehen mancher Mitmenschen egal ist, Hauptsache „allet schnell und billisch für misch, aus dem Wesch Geringverdiener, Caaaarmen!!“.

      • Grumpy Niffler says:

        Muss schön sein in deiner Realität. Ich habe letztes Jahr zur Überbrückung mal paar Monate bei der Post als Verbundzusteller gearbeitet, heißt Brief und Pakete zusammen.
        Sackkarre? Gibt es nicht. Schulung? Wäre schön.
        Die Realität ist dass ich da Kollegen und Kolleginnen Mitte 50 teilweise in Tränen vorgefunden habe, weil die nicht wissen wie sie Ihre 190 Pakete (+ Briefpost) loswerden sollen und wie sie das Ganze noch die nächsten 10 Jahre bis zur Rente irgendwie aushalten sollen.

        Und zumindest aus meinem Bezirk kann ich sagen: Die 80jährige Oma, die so ihr Katzenstreu bekommt, ist mal eher die Ausnahme. VIel regelmäßiger bekommen junge Familien ihr Hundefutter oder irgendwelche Spinner 50kg Butter aus Österreich (kein Witz). Die Wahrheit ist (und da nehme ich mich selbst bevor ich da gearbeitet habe auch nicht aus) für 3 Euro Ersparnis und bisschen Bequemlichkeit bestellen die meisten Leute ohne Hirn und Verstand alles was man eben bestellen kann.

        • Genau so sind meine Erfahrungen seit 15 Jahren
          Wie der spinner der hier schrieb dass er Angst hat dass sein jatzenstreu teurer wird.
          Leute geht’s noch
          Katzenstreu gibt’s bei netto Lidl und Co
          Was ist bei euch verkehrt dass ihr so respektlos und faul seit den Kram zu bestellen.
          Klar werden immer gewisse Artikel schwer sein
          Und dann sollte mann dem paketboten Respekt zeigen und einen Schritt entgegen kommen
          oder mal en Euro oder Dankeschön zu stecken.
          denn die Oma usw.machen wir Postboten keinen Vorwurf.
          Aber dass sind von 150 Paketen am Tag max.2.
          Von den weiteren durchschnittlichen 25 bis 40 Paketen über 20kg,sind Katzenstreu,Pampers,usw.von Menschen die in Homeoffice oder Elternteil sind.

    • paradoxus says:

      Fehlanreize, klar. Ich bin auch dafür, den Paketversand massiv einzuschränken und die frei werdenden Paketdienstleiter einer sinnvolleren Tätigkeit zur Verfügung zu stellen. Es ist eine Verschwendung, hochbegabte, meist mehrsprachige („Wo XX-Straß?“) Fachkräfte so zu binden … .

      PS: Gegen Lohndumping habe ich was, aber tut nicht so, als sei der Paketdienst ein Gnadendienst & man könnte eigentlich was besseres machen. (Funfact: Freie Stellen, zB in der Gastro, gibt es eigentlich ja genug.)

  4. tanner005 says:

    Mal abgesehen von den Kosten – Ja, die Paketzusteller haben unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen zu leiden.

    Doch kann man hierfür doch nicht den Kunden verantwortlich machen. Vielmehr sollten vllt. mal die Zustelldienste für bessere Organisation und Arbeitsbedingungen sorgen.

    Mehr leute (2 Personen auf Fahrzeug), besserer Lohn, feste Arbeitszeiten, Mehr-Schicht-System, kleinere Zustell-Cluster usw usw.

    Ja Ja – ich weis – Utopie. Man wird ja noch träumen dürfen.

    • Besserer Lohn heißt höhere Preise. Die Deutsche Post AG fährt bundesweit fast komplett ohne Subunternehmer und hat einen ordentlichen Tarifvertrag mit zuletzt einem guten Tarifabschluss.
      Über 80% des Portos gehen direkt für Lohnkosten drauf. Sprit, Fahrzeuge, Paket-Zentren, Aktionäre usw. teilen sich den Rest.

      Man kann nicht am Sonntag bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung fordern und Montag bis Freitag über jede Portoerhöhung klagen als wäre man in Zukunft verarmt nachdem man einen Brief oder ein Paket abschickt.

      Genauso machen es aber die meisten.

      • Hallo Eric, stimme Dir weitgehend zu, wenn wirklich 80 Prozent der Einnahmen bei DHL an die Mitarbeitenden zurückgehen – und gegen weiteren Kostenaufwuchs nanntest Du ein Stichwort bei den verbleibenden 20 Prozent „Aktionäre“ – warum Heuschrecken füttern? Wenn Kostenbegrenzung, dann dort.

  5. Gerade größere und schwere Pakete versende ich mit allen Dienstleistern außer DHL, da DHL hier mit Abstand am teuersten ist…

  6. Gilt die Erhöhung auch bei Geschäftskunden? Weil ich lasse mir auch 4 mal im Jahr Katzenstreu liefern sind dann 2x12kg in einem Paket und das 2x. Früher waren 2x14kg in einem Paket, aber das Katzenstreu gibt es nicht mehr.

    Ist mir immer noch lieber als mich jede Woche mit kleineren Säcken selbst rumzuquälen zumal ich bei Netto und Co nicht wirklich ergiebiges Katzenstreu gefunden habe.

  7. @André
    Den Grund für die Preissteigerung hast Du im Artikel nicht geschrieben.
    Ein Paketbote darf nur noch bis 20 kg schleppen, darüber sind dann 2 Mitarbeiter notwendig.
    Dann ist es kein Wunder, dass die Preise für Pakete über 20kg steigen – 2 Leute kosten mehr wie einer

    • Als ob es keine Transporthilfen geben würde. Umzugsunternehmen nutzen tagtäglich so etwas, schon eine einfache Sackkarre erleichtert das tragen eines schweren Pakets ungemein.

      • Und die Pakete fliegen dann von und auf die Sackkarre, oder was???

      • „Wenn sie nicht schneller arbeiten, sollen sie auch nichts mehr zu essen bekommen. Dann werden sie sich schon anstrengen. Warum sollten wir für eine solche Minderleistung auch noch etwas bezahlen?“.

  8. Heisenberg says:

    Das ist kein Problem wenn DHL sich unbeliebt machen möchte, allein schon seit den Amazon selber ausliefert kommen die hier nur noch mega selten.

    Dann kommen sie halt noch seltener bzw werden seltener in Anspruch genommen, Zuschlag geht jeweils anders niedrigste Gebot, oder wie man so schön sagt der Markt regelt!

    • Und die Kosten dafür werden externalisiert. Wirklich äußerst wunderbar, für die meisten aber wohl wenig verständlich.

  9. Grafenhorst says:

    Hat der junge Herr der den Bericht erstattet
    (insgeheim will er ghostbuster werden)
    jemals sich Gedanken gemacht dass Pakete über 20 kg eine körperliche Herausforderung sind.
    Ich möchte nicht Beleidigend werden,aber bekomme von solchen jungen Menschen die noch schwerer gehoben haben wie ne Tastatur oder eventuell ihren Laptop ,Sodbrennen. grüsse Mitarbeiter Deutsche Post seit 15 Jahren.

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