DHL erhöht die Paketpreise für Geschäftskunden
DHL hat ohne große Schnörkel mitgeteilt, dass man ab 1. Januar 2026 die Paketpreise erhöhen wird – in diesem Fall für Geschäftskunden. Dabei will man seine Partner noch rechtzeitig individuell über die für sie gültigen neuen Preise informieren. Als Gründe für die Verteuerungen nennt man das Übliche: gestiegene Kosten, Tariflöhne sowie hohe Investitionen.
Etwa will DHL mit Investitionen in die Modernisierung und den Ausbau von Transport-, Sortier- und Zustellkapazitäten seine „hohe Qualität und schnelle Laufzeiten“ dauerhaft sicherstellen. Man verweist hier auch darauf, dass man die Anzahl der Pack- und Poststationen bis 2030 von 16.500 auf 30.000 nahezu verdoppeln wolle. Das Unternehmen hebt zudem hervor, dass man anders als der überwiegende Teil der Wettbewerber im deutschen Paketmarkt fast ausschließlich auf Mitarbeiter setze, die direkt beim Unternehmen sozialversicherungspflichtig angestellt sind.
So nutzen Hermes und Co. ja in der Regel Subunternehmer von Subunternehmern, um fein raus zu sein, falls es mal Kritik an den Arbeitsbedingungen gibt. Dann zuckt man in aller Regel mit den Schultern und zeigt mit dem Finger anschließend unschuldig pfeifend auf seine Partner.
Bei DHL sind nach eigenen Angaben hingegen direkt 116.000 Zusteller tarifvertraglich beschäftigt und rund 98 Prozent der DHL-Pakete würden durch eigene Zustellkräfte ausgeliefert. Das ist in der Tat auch aus meiner Sicht etwas, was immer noch für DHL spricht. Dennoch ist sich DHL natürlich bewusst, dass eine Preissteigerung keinen Kunden erfreut. Man bestätigt: Die Preissteigerungen beziehen sich auf den nationalen und internationalen DHL-Paketversand von Geschäftskunden und betreffen weder das DHL-Express-Geschäft noch den DHL-Paketversand durch Privatkunden.
Möglich ist aber natürlich trotzdem, dass der ein oder andere Partner aus dem Handel die erhöhten Kosten an seine Kunden weitergeben wird. Das kann entweder direkt in Form von höheren Versandkosten geschehen, oder, indem man die Freigrenze für den kostenlosen Versand anhebt.
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Wer es selbst billiger kann: nicht versenden sondern selbst ausliefern. Auch ein Blick in das Ausland bringt einen Realitätscheck. In allen westeuropäischen Nachbarländern sind Pakete teurer, für Privatkunden und Geschäftskunden. Selbst in Italien, obwohl die Einkommen dort niedriger sind. Deutschland war lange verwöhnt durch ein Arbeitskräfteüberangebot und den bewusst geschaffenen Niedriglohnsektor ohne Mindestlohn und mit fragwürdigen Arbeitsbedingungen, die die meisten Kunden persönlich nie akzeptieren würden. Dazu gibt’s meist entweder kein Wort oder menschenfreundliche Kommentare wie „Augen auf bei der Berufswahl“. Das Paketporto ist zwischen 2004 und 2024 massiv gesunken, inflationsbereinigt. Wer es nicht glaubt kann mal die Preise von 2004 recherchieren, bei Archive.org zB. Nicht durch ominöse Effizienzmaßnahmen. Die Paketzentren wurden schon 1994 automatisiert. Sondern auf dem Rücken der Arbeitnehmer. Die Demographie ist wie sie ist, daran ändert auch KI nix. Den zuverlässigen Niedriglöhner aus der pflichtbewussten Boomergeneration gibt’s zunehmend weniger am Arbeitsmarkt, demnächst ist er ganz in Rente. DHL muss in süddeutschen Ballungsräumen fast schon 20€ pro Stunde bieten um überhaupt noch Bewerber zu finden. Auch unter veränderten demografischen Bedingungen gilt halt: Augen auf bei der Berufswahl. Jetzt mit umgekehrten Vorzeichen. Als Versandhandel sollte man sein Geschäftsmodell dauerhaft darauf ausrichten und das einplanen. Mit flat costs wie in den letzten 20 Jahren ist es vorbei.
Wenn man die angebotene Leistung aber mit dem Preis in Verbindung setzt, ist der Preis eben doch massiv gestiegen (auch Inflationsbereinigt).
Pakete kommen oft stark beschädigt an, liegen irgendwo in Mülltonnen, oder werden erst überhaupt nicht zugestellt sondern landen sofort in einer weit entfernten Filiale mit Öffnungszeiten die kein normal Arbeitender besuchen kann.
Wenn man sich Briefe anschaut… die kommen meist erst zwei bis vier Tage später als früher (am nächsten Tag).
das klingt ja fast als würden italienische Zusteller mehr verdienen als deutsche
Es gibt nirgendwo in Westeuropa so einen großen Niedriglohnsektor wie in Deutschland.
Bei der italienischen Post verdient man ordentlich, ja. Inzwischen hat zumindest die Deutsche Post bei Tarifbeschäftigten aber gut aufgeholt.
Was sonst auch alle immer gut finden. Aber das Geld muss irgendwo her kommen. Von 1€ Portokosten gehen über 80% direkt in Lohnkosten entlang der Transportkette.
Und das ist immer noch stark abgefangen, weil der Arbeitsdruck auf die Zusteller extrem erhöht wurde.
Wer sich über die Qualität beschwert bekommt nur bessere Qualität wenn die Zusteller nicht mehr permanent überlastet sind.
Dann wird das einzelne Paket aber noch teurer.
Mir wäre das recht. Ich bestelle viel, aber gezielt und auch nicht jede Kleinigkeit einzeln.
Angemessene Portokosten würden einen Anreiz dagegen setzen, dass die Leute für jeden Kleinkram einzelne Pakete durch die Welt fahren lassen. Dann noch gratis Retouren abschaffen, außer bei richtigen Reklamationen, und die Kosten der Versender würden sich sicherlich stabiler weiter entwickeln.
Daher kann ich auch deren Gejammer wenig ernst nehmen. Der Retourenwahnsinn kommt diese viel teurer. Denn gratis Retouren gibt es nicht, jemand zahlt immer. Entweder Verursacherprinz direkt oder in der Mischkalkulation alle.
Leider führt der Verzicht auf Gratisretouren dazu, dass einige Kunden die ungewünschten Artikel dann beschädigen, um sie als „richtige Reklamation“ kostenlos zu retournieren.
Die Preiserhöhung von DHL für Geschäftskunden überrascht wenig – sie ist eine Folge der aktuellen Kostenstruktur in der Logistikbranche. Steigende Tariflöhne, Energiepreise und hohe Investitionen in Automatisierung und Infrastruktur müssen irgendwo aufgefangen werden.
Interessant ist dabei, dass DHL – anders als viele Wettbewerber – weiterhin stark auf eigene, tariflich angestellte Zusteller setzt. Das verursacht zwar höhere Fixkosten, schafft aber Stabilität, Qualität und soziale Verantwortung, die in der Branche keine Selbstverständlichkeit ist.
Für viele Unternehmen im E-Commerce bedeutet das jedoch: steigende Versandkosten oder eine Anpassung der Versandkonditionen. Gerade kleinere Händler werden genau rechnen müssen, ob sie die Mehrkosten absorbieren oder an ihre Kunden weitergeben.
Am Ende zeigt sich hier ein bekanntes Dilemma: Qualität und Fairness im Service haben ihren Preis – die Frage ist nur, wie viel davon der Markt tatsächlich bereit ist zu tragen.
Danke, ChatGPT, für die Zusammenfassung des Artikels.
Ich hoffe dieser Kommentar erreicht Sie gut
Das eigene Mitarbeiter besser sind ist kann man bezweifeln, wenn man den Vergleich in SAT1 anschaut. Schlusslicht war UPS, welcher als Qualitätsführer angesehen wird. Bei DHL wird durch die Briefe Quersubventioniert, deshalb kann sich DHL auch eigene Mitarbeiter leisten,
Das mit dem quersubventionieren war vor vielen Jahren mal so. Müssten die Briefzusteller nicht noch Pakete mitnehmen, würde jeder Brief ein vielfaches des jetzigen Preises kosten. Die haben mittlerweile weniger Briefe als Pakete auf dem Auto. In Dänemark, die haben die Digitalisierung schon umgesetzt, wird die Briefzustellung komplett eingestellt, lohnt nicht mehr bzw. ist zu teuer.
Gab doch einen Bericht zu Hermes und Co, dass die über Subunternehmen weiterhin unkoscher gearbeitet wird durch Wallraff oder nicht?
Zudem die vielen Packstationen sind für arbeitende Menschen ein Segen, man geht nach der Arbeit wohnortnah hin und holt sein Paket ab.Finde ich gut, dass das weiterhin ausgebaut wird und dies kostet natürlich, die müssen instandgehalten werden und und und.
Packstationen kosten erstmal, aber sparen extrem viel ein. Die Auslieferung ist der größte Kostenfaktor bei den Paketdiensten.
Wenn ich hier vom Dorf aus in die Stadt fahre, zahle ich auch regelmäßig mehr.
Für 12km werden mittlerweile 5,20€ für die einfache Fahrt fällig.
Nicht wegen der Entfernung so hoch, sondern wegen dem unsäglichen Kommunalgrenzenzuschlag.
Und für Janauar ist die nächste Tariferhöhung angekündigt.
Bist Du ein Paket? 🙂
Die Meldung kam mir bekannt vor. Ich bin mal die Blog Historie durchgegangen. Wir können also festhalten, dass wir gegen Ende September bis Mitte Oktober eine Pressemitteilung von DHL erhalten werden über die Erhöhung von Paketpreis für Geschäftskunden und dann mit Verzögerung kommen die auch für private Kunden.
Ich versende fast 1.000 Pakete im Monat über DHL und ich wäre mit einem höheren Preis einverstanden, wenn sie ihrer Arbeit nachgehen würden. „Filalrouting“ muss ich fast immer aktivieren, weil sonst die Pakete zurückkommen – das ist sehr oft passiert. Mir kam es so vor, als würde der Zusteller es manchmal gar nicht versuchen wollen. Na ja. Jedenfalls hoffe ich, dass es langsam besser wird.
Filial-Routing war mir noch kein Begriff. Ich bin aber nur Privatkunde.
Gleich mal geschaut: „bei Einlieferung in die Filiale aufgrund von Unzustellbarkeit wird die Servicepauschale von 1,99 EUR zzgl. MwSt. berechnet.“
https://www.dhl.de/de/geschaeftskunden/paket/leistungen-und-services/services/service-loesungen/filial-routing.html