Deutschlandticket: Bereits ca. 10 Mio. mal verkauft

In Deutschland sind laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) bereits etwa 10 Mio. Deutschlandtickets verkauft worden. Es sind aber auch viele Bestandskunden dabei: Ca. 50 % der Nutzer sind nämlich aus einem bereits zuvor bestehenden Abonnement zum Deutschlandticket gewechselt. Auch letzteres gibt es nur im Abo, ihr solltet also immer darauf achten rechtzeitig zu kündigen, wenn ihr das Angebot nicht dauerhaft nutzen möchtet.

RND beruft sich dabei im Übrigen auf Angaben des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). 4,3 Mio. Kunden sind dabei konkret Neuabonnenten, die vorher aber etwa regelmäßig Einzeltickets ohne Abo gekauft haben. Weitere 700.000 Nutzer des Deutschlandtickets sind komplette Neukunden. Dabei rechnet der VDV damit, dass die Anzahl der Abonnements mittelfristig steigen dürfte. Er rechnet noch mit vielen Tarifwechslern.

Probleme sieht der VDV allerdings auch, denn das ÖPNV-System in Deutschland bedürfe immer noch grundlegender Modernisierungen, welche die Politik sich oben auf die Agenda setzen sollte. So sei das Deutschlandticket immer noch für viele Menschen kein Anlass den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen, da es schlichtweg an einer sinnvollen Anbindung fehle. Ebenfalls kranke die technische Umsetzung, speziell über Verbundgrenzen hinaus, an Problemen. Bis Ende Juli 2023 will man die Querelen aber wohl in den Griff bekommen.

So kann das Deutschlandticket teilweise nicht korrekt ausgelesen werden, weil unterschiedlich Verkehrsverbünde auch abweichende, technische Systeme nutzen.

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28 Kommentare

  1. augenglanz@gmail.com says:

    Statt Milliarden für (Militär, E-Autobonus, Wärmepumpen usw.) auszugeben sollten die ÖPNV kostenlos werden. Dadurch könnte vermutlich mehr an CO2 eingespart werden. Naja, zudem ist 49€ einfach zu teuer, wenn dazu noch drei Kinder kommen…. dann lieber ein wenig drauflegen und flexibel mit dem Auto. Das wäre mal ein Angebot der Regierung und nicht ideologisch verkopfte Debatten (Tempolimit, Autobahnausbau oder Lastenradunterstüzung- das haben sich eh die MöchtegernVeggieWeltenrettenGutverdiener in den Großstädten sich zugelegt, um z,B, am WE mit dem Hund dadrin Brötchen zu holen- in HH gesehen) bissel pauschalisiertund überspitzt, aber im Kern passt das so 🙂

    • Ich frage mich eigentlich, wann es in der letzten Höhle ankommt: es gibt ein Problem, dass wir alle (=die Menschheit) im wesentlichen dadurch verursacht haben, dass wir massenhaft Dinge verbrennen, um Energie zu erzeugen! Wir müssen damit aufhören und nur noch etwas verbrennen, wenn es unbedingt notwendig ist und wirklich keine Alternative dazu gibt. Jedes Jahr, das wir warten, um irgendwas zu sparen, kostet uns in Zukunft das x-fache an Geld. Das hat so genau gar nichts mit Ideologie und verdammt viel mit Wissenschaft zu tun. Und das Problem löst sich nicht auf, wenn du alle „ideologien“, die du zu sehen glaubst, ignorierst, lächerlich zu machen versuchst oder was auch immer. Der ÖPNV ist nur ein Baustein, das ist bei weitem nicht alles, was uns noch bevorsteht. Jeder, der dir da was anderes erzählt, lügt dich schlicht an. Wenn dir schon der Einbau einer Wärmepumpe zuviel ist, dann wird die Zukunft für dich echt hart: die Naturgesetze kannst du nicht so einfach bescheissen wie dich selbst. Achso: Das Militär können wir uns leider gerade auch nicht sparen, weil in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ein Land auf die Idee gekommen ist, das geopolitische und gesellschaftliche Mittelalter wieder zu beleben.

    • Eine Studie zum 9 Euro Ticket hat gezeigt, dass der Auto-Verkehr kaum abgenommen hat, während es das Ticket gab. CO2 wurde also sehr wenig gespart. Selbst wenn das Ticket 49 Euro kostet, ist diese Mobilitätsform viel günstiger als ein Auto. An dem Preis kann es also nicht scheitern, da kaum jemand sagen kann, dass er Auto fährt weil das Ticket zu teuer ist.
      Die Bundeswehr hat hier ja nun gar nichts in der Diskussion zu suchen.
      Die Heizungen sind einer der größten CO2 Verursacher in Deutschland und somit ist es viel effektiver hier zu subventionieren als aus dem 49€ Ticket ein 9€ oder 0€ Ticket zu machen.

      • Studie hin, Studie her. Interessant wie man versucht aus einem doch recht überschaubaren Zeitraum Rückschlüsse zu ziehen.
        Vielleicht mal anders gedacht oder angeregt:
        Ist es nicht so, dass in den letzten Jahrzehnten versäumt wurde, mal abgesehen von prestigeträchtigen Verkehrsprojekten oder auch Projekte Deutscher Einheit, den ÖPNV in allen Belangen zu stärken und auszubauen? Wie man sieht fällt einem das jetzt, wie übrigens auch bei der Bundeswehr, auf die Füße.
        Die Infrastruktur, auch bei der Bahn, ist marode. Ich kann mich noch gut an einen Bericht im öffentlich-rechtlichen Fernsehen erinnern, wo z. B. ganz klar gesagt wurde, dass, seinerzeit war ein Herr Mehdorn an der Spitze der Deutschen Bahn, Gelder für Instandsetzungen nicht abgerufen wurden.

        Thema „Weitblick“ z. B. : Berliner Flughafen BER. 1995 wurde der Spatenstich dafür gesetzt. Eine U-Bahnanbindung hatte man seinerzeit weder geplant noch vorgesehen. Trotz Hauptstadt, trotz Regierungssitz. In Deutschland macht man nur das nötigste. Und das merkt man leider an sehr vielen Stellen. NIcht nur im Verkehrsbereich.

        Thema „ICE“: Zum Beispiel die Strecke Berlin Südkreuz nach Stuttgart. Beim Überschreiten der Landesgrenze Thüringen Richtung Frankfurt / Main wird der Zug regelmäßig, vielleicht durch Klagen der Anwohner oder ähnliches, ausgebremst. Und genau so kommt man sich da als Fahrgast auch vor. Nix mit schnell. Stattdessen Verspätungen. Das empfinde ich für Deutschland als zu dünn. Man begnügt und findet sich damit ab.

        Das sind nur ein paar Beispiele. Es gibt mit Sicherheit dutzende davon.

  2. meine Firma hat alle Jobtickets gekündigt und in ein Deutschlandticket gewechselt. War sicher nicht die einzige…

    • Ja bei uns genauso. Aber für mich nur positiv. Bin an einem Standort wo es vorher kein Job Ticket gab, zu wenige Mitarbeiter am Standort. Und jetzt profitiere ich vom Deutschland Ticket als Job Ticket und zahle Dank Arbeitgeberzuschuss nur 29€

    • Bei uns leider ähnlich. Vorher war das JobTicket kostenlos, nun zahlt der AG nur noch den Mindestanteil für den Rabatt.

    • Ja, mein AG ebenfalls – ein DAX-Unternehmen, das keine Gelegenheit auslässt, sich grün anzumalen.
      Oh, die Ironie!

      • Oliver Müller says:

        Warum arbeitest du für so ein Unternehmen, wenn du mit dem Greenwashing so ein Problem hast?

    • Wir durften jetzt alle beim Verkehrsverbund zum 30.06. selbst kündigen (Heiliger Umstand!), damit wir dann ab 01.07. ein (dann bezuschusstes) Deutschland-Jobticket wechseln können, das dann über die Bahn läuft. Putzig fand ich, dass die Bahn „perspektivisch“ ein Selfservice-Portal aufbauen wird. Klar, gibt es ja auch erst seit dem 01.05. zu kaufen 🙂

    • Ich bezahle mehr als das Firmenticket, weil der Arbeitgeber keine Subventionierung vom Land erhält. Freut mich. Von „ganz wenig für ein Monatsticket“ (glaube 17€ wurden mir abgezogen) zu 49€. Yaaaaayyyyy….nicht.

  3. iMactouch says:

    Es wäre ja schon schön, wenn man endlich wieder die DB-Fahrkarten wie auch das jetzige Deutschlandticket wieder in das Apple Wallet abspeichern könnte.
    Ich habe echt keine Ahnung, warum diese geniale Funktion gestrichen wurde.

    • Hmm das geht doch. Also Deutschland Ticket nicht glaube. Aber war letztes Wochenende erst mit dem ICE unterwegs und das Ticket hatte ich ins Apple Wallet abspeichern können. Was aber fast schief lief, weil auf dem Wallet Ticket das falsche Gleis stand und ich fast in den falschen Zug eingestiegen wäre. Kann man sich ja nicht ausdenken, das zwei Züge mit dem gleichen Ziel auf unterschiedlichen Gleisen innerhalb von 2 Minuten losfahren…

    • Ich habe mein Deutschlandticket in der Apple Wallet. Allerdings habe ich es über den Hamburger HVV gebucht. Theoretisch kannst du das auch als nicht-Hamburger tun, da das DE-Ticket ja sowieso bundesweit gültig ist.

      • iMactouch says:

        Nein, ich habe das Deutschlandticket als Jobticket und das geht bei meinem Arbeitgeber nur mit der DB.

    • Oliver Müller says:

      Ob du nun den DB Navigator oder das Apple Wallet startest, macht am Ende doch keinen Unterschied.

      • Für den DB Navigator musst du das iPhone entsperren und die App starten (und ggf. vorher suchen). Die Apple Wallet startest du einfach im gesperrten Zustand mit einem Doppelklick auf die Power-Taste.
        Macht also durchaus einen Unterschied.

  4. Peter Pantone says:

    Ich hab’s auch und finde es super-praktisch. Endlich kein Papier-Jobticket mehr! Und Geld spart’s auch, da ich häufig ins Nachbarbundesland reise, wo mein Jobticket gar nicht gilt. Bin mal gespannt, wann der Preis erhöht wird. Ich glaube nicht, daß das Deutschlandticket kostendeckend ist. Jedenfalls nicht bei 49 Euro.

    • Oliver Müller says:

      Natürlich ist es nicht kostendeckend, darum geht es ja gerade. Das Deutschlandticket wird heftig vom Bund und den Ländern bezuschusst.

  5. Das Momentum dürfte spätestens nächstes Jahr gebremst werden wenn der Preis kräftig erhöht wird. Dann würde ich privat wohl auch wieder zum normalen Jobticket wechseln.

  6. „RMV-Chef will Fahrpreise um acht Prozent erhöhen“

    –>Zum ganzen Artikel bei hessenschau.de – https://shorturl.at/nDTU8

    Der RMV-Chef dürfte nicht der Einzige sein, der Fahrpreiserhöhungen ins Spiel bringt. Ob die 49€ für das Deutschlandticket dauerhaft zu halten sein werden, steht in wohl in den Sternen.

    • Ich denke es wurde mit Absicht nie versprochen, dass das 49€ Ticket dauerhaft nur so viel kosten wird. Im Dezember ist für viele Verkehrsverbünde wieder Zeit für die allseits beliebten Preiserhöhungen, da wird sicher das 49€ Ticket nicht verschont bleiben.

      Ich denke der erste Schritt wird eine Anpassung an die Inflation sein (es wird bei Preiserhöhungen ja gern damit geworben, dass es „nur“ ein Inflationsausgleich ist), bei ca. 8% im Durchschnitt wird das also ein 53€ Ticket oder so. Und so geht es dann Schritt für Schritt weiter in den nächsten Jahren.

  7. Christoph says:

    Ich finde das Deutschland-Ticket super für alle die nun in preiswerterees Abo – Modell wechseln konnten.
    Wer sich die Mühen des ÖPNV auf sich nimmt um zur Arbeit zu kommen – viele auch über Stadtgrenzen hinaus – hat es auch verdient nur minimal dafür investieren zu müssen.

    Es fehlt für mich aber die Alternative für die Leute die in einem engen Umkreis agieren. Das Deutschlandticket ist teurer als das einfache Monats-Ticket beim örtlichen ÖPNV. Fahre ich mit meiner Frau in die Stadt kostet uns dies €12,00 für Einzelfahrscheine im ÖPNV oder €6,00 fürs Parkhaus + Sprit, wenn wir mit dem Auto fahren. Also Geldersparnis und Flexibilitätsgewinn wennn wir weiterhin mit dem Auto in die Stadt fahren.

    Da muss sich noch was gravierend ändern … ein Ticket für den Stadt & Kreis.

    • Eher wird das Parkhaus und der Sprit wieder teurer als das die Einzelfahrscheine günstiger werden. Irgendwo muss das Geld für die Mitfinanzierung des Deutschlandtickets durch den Staat ja her kommen.

  8. Die Straßenbahn ist bei uns überfüllt, ich muss jetzt für die Leistung bezahlen, die ich gar nicht nutze (bundesweit fahren). Mach nicht mit, Ticket gekündigt.

    • Oliver Müller says:

      Du siehst das falsch. Die Leistung, das Ticket bundesweit zu nutzen, gibts kostenlos oben drauf, für den Fall, dass du es doch mal brauchst.

      Aber ja, der typische Deutsche kann immer nur Mimimi.

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