Deutsches Konsumklima im Oktober 2025: Abkühlung durch sinkende Einkommensaussichten

Die GfK hat sich mal wieder das Konsumklima angeschaut – dieses Mal natürlich für den Oktober 2025. Dabei setzt sich laut den Marktforschern ein Abwärtstrend fort. So gibt es bei den deutschen Verbrauchern getrübte Einkommenserwartungen und die Sparneigung befindet sich immer noch auf hohem Niveau. Allerdings gibt es bei den Konjunkturerwartungen sowie der Anschaffungsneigung leichte Zuwächse.

Für November 2025 prognostiziert die GfK einen Konsumklima-Indikator von -24,1 Punkten, was einem Rückgang um 1,6 Zähler entspricht. Die Einkommenserwartung liegt dabei inzwischen so niedrig wie seit März 2025 nicht mehr. Zwischenzeitliche Zugewinne sind also komplett wieder eingebüßt worden. Als Grundlage sieht man die weiterhin angespannte, geopolitische Lage, zunehmende Ängste vor wachsender Inflation sowie Angst um den eigenen Arbeitsplatz.

Die Anschaffungsneigung ist zwar auf -9,3 Punkte gestiegen, das liegt aber im Vergleich mit dem gleichen Zeitraum 2024 immer noch um 4,6 Zähler niedriger. Die Zurückhaltung ergibt sich hier laut GfK mutmaßlich aus anhaltend hohen Lebensmittelpreisen und teurer Energie in Deutschland. Auch für die kommenden Monate erwartet die GfK keine Erholung der Konjunktur. 2026 könnte die Wirtschaft in Deutschland um bescheidene 1 % wachsen, so prophezeien die Analysten. Der private Konsum entwickelt derzeit keine neue Schubkraft.

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45 Kommentare

  1. Wenn ich nicht weiß ob ich nächstes Jahr noch einen Job habe, dann werde ich mein Geld nicht sinnlos mit Konsum vergeuden. Da brauche ich eigentlich keine Studie für.

    • Gibt auch Branchen, wo man nicht permanent diese Angst haben muss. Ich hatte bezüglich dessen noch nie die Angst im nächsten Jahr keinen Job mehr zu haben!

      • selbst wenn man keine Angst vor Jobverlust haben muss: die Löhne sind kaum gestiegen in letzter Zeit dafür aber die Fixkosten. Entsprechend bleibt weniger Geld übrig. Ich prüfe persönliche Investitionen und zwischen auch deutlich strenger.

        • Reallöhne sind auf Rekordniveau.

          • Die Reallöhne auf Rekordniveau erhalten immer weniger Arbeitnehmer, weil immer mehr gut bezahlte Arbeitsplätze wegfallen.

            Bei den Statistiken zu den Reallöhnen verhält es sich so, wie zu den Statistiken des demografischen Wandels. Aber solange es Leute gibt, die sich davon blenden lassen und Bürgergeldempfänger verunglimpfen, scheint ja alles in bester Ordnung zu sein.

          • wenn ich auf die Seite des statistischen Bundesamt schaue, dann sehe ich, dass die Reallöhne zwischen 2022 und 2024 stark gefallen sind. Danach gab es einen Anstieg der Reallöhne, der den starken Abfall allerdings nicht ausgleichen konnte. Im Ergebnis haben die Menschen weniger Geld für Investitionen zur Verfügung als vor dem Inflationsschub.
            Hinzukommt, dass während der hohen Inflation viele Einmalzahlungen geleistet wurden, die zwar einmalig den Reallohn erhöht haben, aber nachhaltig die gestiegenen Kosten nicht ausgleichen.

          • Franz Mühleisen says:

            Korrekt, Leute die sich von Emotionen und Ideologien leiten lassen wollen das nur oftmals nicht erkennen. Die Mär von der wachsenden Armut passt halt gut zur eigenen Weltanschauung. Fakt ist dass sich laut Destatis die Reallöhne innerhalb der letzten 10 Jahre, seit 2015 also langfristig, um ca. 3 Prozent erhöht haben. Jammern auf hohem Niveau wäre noch untertrieben. Die Leute konzentrieren sich auf die Jahre nach Corona die dank galoppierender Inflation in der Tat schlecht waren und reden sich dann ein alles sei schlechter geworden. Falsch es geht uns aktuell besser wie vor 10 Jahren mit Hinblick auf die Reallöhne. Aber nein nein, die Statistiken sind ja gefälscht, wir werden alle nur belogen und ich trag nen hübschen Aluhut;-)

      • Hat doch mit Branchen nichts zu tun: (feindliche) Übernahme durch Investoren oder sonstiger Eigentümerwechsel, Strategieänderung, QM, KI – such Dir was aus.

    • Dann würde der Staat schon dafür sorgen, dass es für dich weitergeht. Alles gut. Ich glaube eher, dass die hohen Abgaben und Fixkosten den Spielraum nehmen. Und die könnten weiter steigen, schließlich hat der Staat nunmal viele finanzielle Verpflichtungen. Innen- wie auch außenpolitisch. Die Abgaben werden auch noch weiter steigen müssen, daher die Zurückhaltung.

      • Gerade erst hat man ein Millardchen für den Regenwald zugesagt. Obwohl ich das sogar noch gut finde, angesichts des desolaten Staatshaushalts aber dennoch fragwürdig ist.

        • Legomio, solche Zusagen sind nichts wert:

          Erstens wird die Milliarde auf 10 Jahre gestreckt und wie immer bei solchen Ankündigungen werden bereits geplante Dinge eingerechnet.

          Auch muss das jeweils verantwortliche Ministerium überhaupt erst einmal dieses Geld im eigenen Haushalt finden und wenn es das nicht finden kann, dann kann es auch nichts ausgeben, erst recht nicht etwas zusätzlich zu bestehendem; das müsste dann ja sowieso an anderer Stelle eingespart werden.

          Solche Ankündigungen sind also fast immer Augenwischerei für die Medien.

          Siehe z.B. die Global Gateway Initiative, zu der Experten sagen: „… has been criticised for failing to provide concrete details on projects and drawing heavily on already-existing programmes.“ – von den versprochenen 300 Milliarden bis 2027 sind bisher nicht einmal 100 Milliarden eingesetzt worden und nur für Projekte, die ausschliesslich der EU nutzen, wie z.B. Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Tansania, einem Land das selbst von Strommangel geplagt ist und rein gar nichts davon hat wenn EU-Konzerne dort mit wenigen, extrem billigen Arbeitskräften ($3/Tag) Wasserstoff für den EU-Markt herstellen.

    • Gibt auch Branchen, die sehr gut laufen und weiterhin gute Mitarbeiter überall gefragt sind.

  2. Der von Fritze Merz ausgerufene „Herbst der Reformen“ zeigt Wirkung. Zwar nicht die von vielen Bürgern und der Wirtschaft erhoffte Wirkung, aber immerhin. Die Reichen werden reicher, die Armen werden ärmer. Arbeitsplätze in DE verschwinden und werden teilweise ins Ausland verlagert. Der Automobilindustrie in DE, einst Schlüsselindustrie, geht es miserabel. Die Rentner sind verunsichert und die Gen-Z hat Angst vor der Zukunft, die sie eigentlich selbst und gerecht gestalten müsste.

    Lieb Vaterland
    Du hast nach bösen Stunden
    Aus dunkler Tiefe einen Weg gefunden
    Ich liebe dich
    Das heißt ich hab dich gern
    Wie einen würdevollen alten Herrn
    Ich kann dich nicht aus heißem Herzen lieben
    Zu viel bist du noch schuldig uns geblieben
    Den Platz am Licht den allen du verhießen
    Die dürfen Auserwählte nur genießen
    Lieb Vaterland magst ruhig sein
    Doch schlafe nicht auf deinen Lorbeeren ein
    Die Jugend wartet auf deine Hand
    Lieb Vaterland
    Lieb Vaterland, wofür soll ich dir danken?
    Für Versicherungspaläste oder Banken?
    Atomkraftwerke für die teure Wehr
    Wo Schulen fehlen, Lehrer und noch mehr
    Konzerne dürfen maßlos sich entfalten
    Im Dunkeln stehn die Schwachen und die Alten
    Für Krankenhäuser fehlen dir Millionen
    Doch das Geschäft mit Schwarzgeld zu lohnen
    Lieb Vaterland magst ruhig sein
    Die Großen sperren ihre Herzen ein
    Die Kleinen stehen wieder mal am Rand
    Lieb Vaterland
    Lieb Vaterland, wofür soll ich dich preisen?
    Zu früh schon zählt ein Mann zum alten Eisen
    Wenn er noch Arbeit will, du stellst ihn kalt
    Als Aufsichtsrat sind Greise nicht zu alt
    Lieb Vaterland, magst ruhig sein
    Doch schlafe nicht auf deinen Lorbeeren ein
    Die Jugend wartet auf deine Hand
    Lieb Vaterland
    Lieb Vaterland, magst ruhig sein
    Doch schlafe nicht auf deinen Lorbeeren ein
    Die Jugend wartet auf deine Hand
    Lieb Vaterland

    Quelle: https://www.musixmatch.com/pro/

  3. An ersten Preissenkungen zur Black Week auch für Apple-Produkte scheint man erkennen zu können wie schlecht die Wirtschaftslage ist. Ein echter Käufermarkt. Gut, wenn man nach längerer Zurückhaltung jetzt sein Pulver verschießen kann, wenn man sowieso drängend neue Hardware benötigt.

    • Bei den meisten Preissenkungen zur Black Week wird geschummelt. Die Preise wurden vorher stark erhöht und gehen in der Black Week nur wenig unter den Marktpreis vor der Preiserhöhung. Ausnahmen sind reinstes Blendwerk für die Verbraucher.

      • Ich weiß, Langzeitpreisvergleich hilft. MacBook Air für 750 statt 999 ist aber kein Blendwerk z. B..

        • Doch, denn solche Angebote suggerieren, dass auch andere Produkte günstiger sind. Der Blick des Verbrauchers fällt dann auf den Anbieter und der rechnet damit, dass der Kunde mehrere Produkte kauft und dabei weniger auf den Preis schielt.

          Black Friday, Black Week, Cyber Monday und wie das alles heißt, sind alles Instrumente der psychologischen Verkaufsförderung. Der Kunde wird aufgefordert, jetzt schnell zuzuschlagen, denn das gewünschte Produkt könnte ja teurer werden.

  4. Sieht man ja immer wieder auch im Supermarkt oder Discounter.
    Da werden Rabatte in 10ct schritte ausgepreist.
    Wenn ich so was sehe, fühle ich mich gleich verarscht!
    Wenn man sich mal generell die Kaffee und Schokoladenpreise ansieht, vergeht einem gleich der Sinn diese Produkte zu kaufen.
    Man hatte es ja schon zu Ostern gesehen, das vieles sehr lange in den Regalen lag und schlußendlich von heute auf morgen weg war.
    Vermutlich wurde das entsorgt.
    Und ich hab so die Vermutung, das es sich mit den Weihnachtsartikeln wiederholt.
    Es werden für Adventskalender Preise aufgerufen, da hätte man vor 3 Jahren noch 4 Stück dafür bekommen!
    Ich denke das diese Weihnachten bei vielen Schokoladenlos stattfinden wird!

    • >> Ich denke das diese Weihnachten bei vielen Schokoladenlos stattfinden wird!

      Das denke ich nicht. Es liegt teilweise an den hübsch anzusehenden Umverpackungen, deren Inhalt weit über den marktüblichen Preis getrieben wird. Statt den Adventskalender für fast 20 €, mit Schokoladeninhalt von 120 g zu kaufen, kann man auch zur Tafelschokolade greifen und die selbst hübsch verpacken.

      Berichten zufolge werden durchschnittlich knapp 259 Euro pro Person für Weihnachtsgeschenke, deren Hauptanteil bei Süßigkeiten liegt, ausgegeben. Gegenüber dem Vorjahr sind das ca. 2 % weniger.

      Während in den westlichen Bundesländern weniger für Weihnachtsgeschenke ausgegeben wird, ist es in den östlichen Bundesländern mehr. Auch die Gen-Z plant, nach Befragungen, mehr Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben als andere Altersgruppen.

      Leider habe ich keine Statistik darüber gefunden, bei wie vielen Menschen der Gabentisch ganz leer bleibt. Ich vermute allerdings, dass es nicht wenige sein werden und davon hauptsächlich Kinder betroffen sind.

    • Der Deutsche jammert viel, aber zu Weihnachten wird wieder geklotzt und zu Silvester geballert.

  5. Die Unsicherheiten sind einfach zu groß. Viele Firmen schließen oder sind insolvent. Praktisch täglich gibt es Meldungen diesbezüglich. Niemand weiß wirklich, wie es mit der Energie weitergeht. Alles wird teurer, auch durch die Erhöhung des Mindestlohns. Die Kosten für Versicherungen explodieren. Selbst wenn man gut verdient, fragt man sich mittlerweile, ob man das wirklich kaufen soll oder dann lieber doch den Kauf verschieben soll. Vieles, was die Ampel beschlossen hat, ist immer noch aktuell, wie zum Beispiel das Heizgesetz. Das bleibt so bestehen, wie es ist. Da hat die neue Regierung nichts gemacht. Wer eine Immobilie besitzt, muss dann mit Mehrkosten von einem guten Fünfstelligen Betrag rechnen, der irgendwann investiert werden muss. Wer da dabei ist, wird mit Sicherheit kein neues Auto kaufen oder sonstiges teures. Auch für Mieter wird es teurer, weil die Vermieter die Kosten natürlich umlegen werden. Der Staat langt auch immer mehr zu, die nächsten Sozialversicherungsbeitragserhöhungen sind ja bereits angekündigt. Die neue Regierung könnte man praktisch als Ampel 2.0 betiteln. Viel geändert hat sich nicht wirklich was. Die Unsicherheiten bleiben. An sparen, denkt diese neue Regierung auch nicht. Jeder kleine Haushalt weiß, wenn weniger Einnahmen da sind, kann ich auch nicht noch mehr ausgeben. Dennoch wird das Geld mit vollen Händen ausgegeben. Konsum ja, aber nur mit angezogener Bremse.

    • >> An sparen, denkt diese neue Regierung auch nicht. Jeder kleine Haushalt weiß, wenn weniger Einnahmen da sind, kann ich auch nicht noch mehr ausgeben.

      Es ist grundsätzlich falsch, einen Staat mit einem kleinen Haushalt zu vergleichen. Wohin uns das Sparen der Vorgängerregierungen geführt hat, wird doch an den zunehmenden, notwendigen Ausgaben des Staats deutlich.

      Man muss schon unterscheiden, ob es sich um reine Konsumausgaben oder langfristige Investitionen mit der Aussicht auf Amortisation handelt. Wenn der Eigenheimbesitzer jetzt schon unter steigenden Kosten für Heizung und Strom leidet, dann sollte er sich gut überlegen, ob er nicht besser in Modernisierung investiert und seine Immobilie damit zukunftsfähig macht. Ähnlich ist es bei den Staatsausgaben.

      Selbstverständlich haben die Sozialausgaben einen hohen Anteil an den Staatsausgaben. Das ist aber nicht ungewöhnlich, wenn man sich die Bevölkerungsstruktur und den, teilweise von den Nieten in Nadelstreifen verursachten, Niedergang der Wirtschaft betrachtet.

      Konsumieren fördert das menschliche Wohlbefinden, so wie es früher von Jagderfolgen gefördert wurde. Wer die Konsumbremse zu stark anzieht, wird irgendwann unzufrieden und leidet. Negative Auswirkungen auf die Gesundheit, mit allen möglichen Folgen, sind nicht auszuschließen.

      Der Staat ist aufgerufen, die Möglichkeiten des Konsums für seine Bürger mindestens stabil zu halten. Wird das versäumt, kommt das Gefüge des Staates ins Wanken und die Demokratie wird gefährdet. Erste Anzeichen sind jetzt schon vorhanden.

  6. Kann ich absolut bestätigen, es trifft mittlerweile alle Branchen und Einkommensschichten. Beispiel: mittelständischen IT Firma, in der seit über 20 Jahren immer neue Mitarbeiter gesucht wurden hat 2025 zum ersten Mal niemanden mehr eingestellt und jetzt 2026 zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte Mitarbeiter entlassen. Das war ehrlich gesagt für alle ein riesiger Schock. Und wenn man sich die aktuelle Regierung ansieht, kann man auch nicht wirklich auf Verbesserungen bei Energiepreisen, Lohnnebenkosten oder Staatsausgaben im Allgemeinen, hoffen. Links teils unwirkliche Forderungen in Bezug auf Klima und Sozialleistungen, rechts die Brandmauer. Und mittendrin unser Kanzler der heute so und morgen wieder ganz anders spricht. Ich habe ehrlich gesagt keine große Hoffnung mehr, dass sich etwas um besseren wendet.

    • >> Ich habe ehrlich gesagt keine große Hoffnung mehr, dass sich etwas um besseren wendet.

      Im Durchschnitt geht es der Bevölkerung und der Wirtschaft immer noch gut oder nicht schlecht genug, um großartige politische Veränderungen voranzutreiben. Auch wenn die Zahl der gemeldeten Insolvenzen ansteigt, bleiben es Einzelfälle. Ebenso Unternehmen, die Arbeitsplätze abbauen. Für die direkt Betroffenen schlimm. Für den Rest der Bevölkerung vorläufig zu vernachlässigen. Ob der Autowerker in WOB weiterhin am Band steht, hat auf den Ingenieur in S oder M kaum sofortige Auswirkungen.

      • in der Region Stuttgart haben wir einen sechsstelligen Abbau von Arbeitsplätzen. Das merkt die restliche Bevölkerung unabhängig davon, ob sie direkt betroffen ist.

        • Im Rhein-Main-Gebiet oder an der Nordseeküste sind die Auswirkungen des sechsstelligen Abbaus von Arbeitsplätzen in der Region Stuttgart (noch) nicht zu spüren.

          Genau da liegt doch das Problem. In den betroffenen Regionen merkt man es früher. Im Rest der Bundesrepublik später. Durchschnittlich gesehen gibt es keine umgehend spürbaren Auswirkungen auf die Gesamtbevölkerung und die Gesamtwirtschaft.

          Also kein dringlicher politischer Handlungsbedarf sagen die politischen Entscheidungsträger. Die haben nämlich das große Ganze im Blick.

          Für Einzelschicksale ist in der großen Politik kein Platz. Nur wer laut genug schreit, hat die Chance gehört zu werden. Es sind aber in den wenigsten Fällen die direkt oder mittelbar Betroffenen, die am lautesten schreien.

          Politiker, wie der Multimillionär und Bundeskanzler Merz, gehen ungern da hin, wo es stinkt, dreckig und die Not am größten ist. Bei den Unternehmerverbänden gibt es ja auch die besseren Schnittchen…

  7. Wenn die BuReg wirklich smart wäre, dann könnte sie im Handumdrehen den Weihnachtskonsum sehr gezielt ankurbeln, z.B.:

    Gebt jedem Bürgergeldempfänger €100 mehr im Dezember – da diese Menschen nicht sparen können, würde fast das gesamte Geld sofort wieder zurück in den Handel fliessen. Könnte man auch sehr gezielt organisieren um sicherzustellen, dass nur bestimmte Branchen, lokale Betriebe usw. profitieren und bei 5,5 Millionen Empfängern wären €100 gerade mal ’ne halbe Milliarde.

    Könnte man also auch vom Volumen her easy anpassen und z.B. eher Kinder fördern (€200 pro Kind) oder sogar auf das Kindergeld ausweiten; bei 10 Millionen KGeld-Empfängern wäre das auch nur €1 Milliarde bei €100 pro Kind die nahezu sofort zurück in den Handel fliessen würden (jaja, da profitieren dann auch Leute, die es nicht benötigen und somit eher sparen, geht aber nicht anders da DE nicht digital genug ist).

    Hiermit könnte man wunderbar gezielte Konjunktur-Impulse setzen aber wenn man das Gegenteil tut und den Menschen schon jetzt erklärt, dass nächstes Jahr die verschiedenen Beiträge, von Krankenversicherungen bis Gas, steigen werden dann wird man halt auch eher das Gegenteil erreichen, ist ja klar 🙂

    • Klar, Bürgergeldempfänger noch mehr pampern und Geld für Konsum von Chinaschrott statt Investitionen ausgeben.

      • Einfach ekelhaft, wie manche über Bürgergeldempfänger denken. Als hätten sich die Leute es selbst ausgesucht, vom Staat „gepampert“ zu werden.

      • wo werden denn Bürgergeldbezieher gepamoert die nur 563€ für den Monat zur Verfügung haben? Davon muss stromy Rechnungen und Lebensmittel bezahlt werden.
        Du würdest also mit viel weniger klar kommen?

  8. Reallöhne sind auf Rekordniveau

    https://de.statista.com/infografik/26875/veraenderung-von-loehnen-und-verbraucherpreisen-in-deutschland/

    oder

    https://www.it.nrw/nrw-staerkste-reallohnentwicklung-seit-15-jahren-127181

    Die Aussage, die Reallöhne wären seit 15 Jahren nicht gestiegen, ist schlicht falsch. Das Gegenteil ist der Fall.

    • >> Die Aussage, die Reallöhne wären seit 15 Jahren nicht gestiegen, ist schlicht falsch.

      Falsch ist die Interpretation der Statistik, die zu der Ansicht gelangen lässt, die Reallöhne wären gestiegen. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auf. Das wird selbstverständlich in solchen Statistiken nicht dargestellt.

      • Franz Mühleisen says:

        wenn du 1000€ mehr im Jahr zur Verfügung hat jemand anderes gleichzzetig aber 1.100€ mehr behauptest du ernsthaft deine Armut sei gestiegen? Lustig, zu meiner Schulzeit hat Mathematik noch anders funktioniert. Gerd zitiert einfach nur die Fakten die manche Menschen eben aus Weltanschauungsgründen gerne überlesen. Fakt ist dass die Reallöhne in den Jahren nach Corona unter dem Strich gesunken sind, langfristig betrachtet zum Beispiel ab 2015 jedoch gestiegen sind, ergo uns geht es heute besser als vor 10 Jahren. Fakten werden nicht zu Unwahrheiten nur weil sie einem nicht gefallen;-). Hier noch mal schwarz auf weiß vom statistischen Bundesamt: 2015 = 100,2, 2024= 103,2. Heißt gewachsene Reallöhne um 3 Prozent. https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Realloehne-Nettoverdienste/Tabellen/liste-reallohnindex.html?utm_source=chatgpt.com#134650

  9. Vor dreißig Jahren lag der Durchschnittslohn eines Arbeitnehmers kaufkraftbereinigt bei 48.335 Euro, 2025 liegt dieser bei 50.493 Euro. Bedeutet: in 30 Jahren ist der Lohn gerade Mal um 4% gestiegen.

    Im gleichen Zeitraum ist die gemittelte Wertschöpfung je Arbeitnehmer von 54.000 Euro auf 78.000 Euro gestiegen.

    Und das sind gemittelte Werte, berücksichtigen also nicht, das innerhalb der Lohn die Schere zwischen höheren und niedrigeren Löhn ebenso auseinander gegangen ist.

    Hinzu kommt das immer mehr Rentner (und damit ein wachsender Teil der Bevölkerung) immer weniger zur Verfügung haben: die Zahl der Armutsrentner wächst drastisch und schon 2025 wird jeder dritte, der in Rente geht Armutsrentner sein.

    Ich finde die Sache ziemlich einfach. Und sie läuft jetzt mehr als drei Jahrzehnten ab: das Ende der SOZIALEN Marktwirtschaft zugunsten der heutigen Wirtschaft – eine Umverteilung von der breiten Masse nach Oben.

    Was glaubt man den, wie Vermögen a la Musk, Bezos und all den Anderen (auch bei uns) möglich wurden.

    Und wer glaubt, das führt zu einer funktionierenden Wirtschaft, dann frage ich doch: warum haben all diese und immer gleichen Reformen in den letzten Jahrzehnten nicht das neue Wirtschaftswunder gebracht, sondern genau die Situation geschaffen, in der wir jetzt leben?

    • Franz Mühleisen says:

      Schau dir einfach mal die aktuellen Ausgaben des Staates für die Sozialsysteme an und wie sich diese die letzten Jahrzehnte entwickelt haben. Dann wirst du schnell feststellen dass diese weit überproportional gestiegen sind im Vergleich zur Wirtschaftsleistung. Das „Soziale“ raubt dem Markt die Luft zum Atmen, weshalb wir und unsere Produkte maßlos überteuert sind und auf den globalen Märkten immer weniger konkurrenzfähig sind. Zudem sinkt unsere Arbeitsbereitschaft immer mehr. Hinzu kommt das kein anderes Volk derart viel Urlaub für sich beansprucht und gleichzeitig so oft und lange krank ist. Noch Fragen? Von nichts kommt nichts, unser Abstieg ist selbstverschuldet und zwar durch unsere Einstellung und die Parteien die wir wählen und gewählt haben.

      • André Westphal says:

        Ob Sozialausgaben steigen, hat mit der Wirtschaftsleistung erstmal nicht direkt etwas zu tun, du suggerierst da eine Kausalität anhand unbelegter Angaben, die gar nicht nachgewiesen ist.

        Das andere halte ich eher für neoliberale Polemik. In Deutschland arbeiten die Menschen im Vergleich zu anderen Ländern ziemlich viel, lang und auch produktiv. Eine generelle „Arbeitsfaulheit“ zu bescheinigen, halte ich persönlich für Quark.

        Die Probleme liegen an anderen Stellen, wie der Vetternwirtschaft in der Politik, dem mangelnden Willen zu Reformen in Politik und Wirtschaft sowie der extrem zunehmenden Schere zwischen Arm und Reich, welche die Politik in den letzten Jahrzehnten bewusst immer weiter geöffnet hat.

        Es ist daher ja auch immer hochgradig irreführend, wenn argumentiert wird „Arbeit muss sich lohnen“ – was man aber nicht etwa durch attraktivere Arbeitsbedingungen, mehr sinnvolle Qualifikationsangebote oder dergleichen erreichen will, sondern durch Draufhauen bei denen, die eh schon so gut wie nichts haben. Das bringt langfristig gar nichts.

        Wir haben in Deutschland schon einen riesigen Niedriglohnesektor aufgebaut, das ist eines der Probleme. Dazu kommt, dass es immer mehr Reiche und Superreiche gibt, deren Reichtum in den letzten Jahrzehnten geradezu explodiert ist, während der Wohlstand von 90 % der Bevölkerung sinkt. Da hat die Politik nur keine Motivation anzusetzen, da sie selbst gerne zu den 10 % gehören will.

        Das sind alles komplexe Verflechtungen, die zu Stillstand, Bereicherung ohnehin privilegierter Gruppen und Wohlstandsverlust der Allgemeinheit führen. Ist aber eben komplizierter als „Keiner will mehr arbeiten“. Mit Arbeit allein kann man in Deutschland im Übrigen kaum zu Wohlstand kommen, weil die Abgaben extrem hoch sind – hingegen sind die Abgaben auf Vermögen vergleichsweise ziemlich niedrig. „Arbeit lohnt sich“ gilt bei uns deswegen sowieso schon lange nicht mehr, sondern eher „Vermögen lohnt sich“. Genau das ist das eigentliche Problem.

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