Deutsche Unternehmen rechnen mit zunehmenden Chip-Lieferengpässen

Deutsche Unternehmen erwarten für die Zukunft Lieferengpässe bei Halbleitern. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Umfrage von Bitkom Research. 9 von 10 befragten Unternehmen, die 2023 Halbleiter-Bauteile oder Komponenten gekauft haben, hätten dabei Probleme mit der Beschaffung gehabt.

Im Zuge der Untersuchung wurden 404 Unternehmen aus verarbeitendem Gewerbe und ITK-Dienstleistungen ab 20 Beschäftigten in Deutschland telefonisch befragt. Darunter waren 346 Unternehmen, die Halbleiter verwenden. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 31 bis KW 35 statt. Zu bedenken ist, dass solche Umfragen sehr störungsanfällig sind und deswegen schwer zu verallgemeinern bleiben. Es handelt sich hier also nicht um eine Untersuchung nach streng wissenschaftlichen Gütekriterien, sondern eher um einen groben Fingerzeig.

Zumindest zeigen die Ergebnisse, wenn man mit den Vorjahren vergleicht, eine Tendenz auf. Denn es sind 8 % Prozentpunkte mehr als etwa 2021, also 81 % der Befragten, die von Halbleiter-Beschaffungsproblemen berichtet haben. Neben Lieferengpässen wird auch von Preiserhöhungen berichtet. Rund 5 Monate betrage aktuell die durchschnittliche Lieferverzögerung bei Halbleiter-Bauteilen bzw. Komponenten in Deutschland.

Entsprechend rechnen zwei Drittel der befragten Firmen damit, dass es auch 2024 zu Lieferverzögerungen kommen werde. 41 % befürchten gar, die Lage könnte sich deutlich verschlechtern. 24 % rechnen mit einer leichten Verschlechterung und 19 % mit einer unveränderten Lage. Optimistisch ist das generell nicht. Nur 10 % rechnen mit einer Abnahme der Lieferverzögerungen. Dabei beschrieben 83 % der Befragten Halbleiter für ihr Unternehmen als unverzichtbar.

Groß ist offenbar der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit von den USA und Asien, was die Lieferungen betrifft. 96 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, Deutschland solle die Förderung der heimischen Halbleiter-Industrie ausweiten. Viele Firmen haben aber auch schon versucht, selbst Maßnahmen zu ergreifen – etwa durch langfristige Verträge als Absicherung. Teilweise sind auch Produkte so umgestaltet worden, dass verfügbare Komponenten genutzt werden können, statt vergriffener Bauteile.

Von der Politik wünscht man sich neben Anreizen für Fertiger, sich in Deutschland anzusiedeln, auch Erleichterungen bei der Einwanderung qualifizierter Fachkräfte. Spezialisten für Halbleiter und Mikroelektronik seien international extrem gefragt und die Prozesse in Deutschland zu langwierig und verkompliziert. Ebenfalls gelte es im Inland Aus-, sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen mit engerer Einbindung der Halbleiterindustrie direkt zu stärken.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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