Deutsche Post: Porto für Briefe soll deutlich steigen

Derzeit beträgt das Porto für einen Brief 85 Cent. Das soll wohl bald der Vergangenheit angehören, denn die Post möchte die Preise für den Briefversand anheben. Das bisherige Briefporto läuft zum Jahresende aus. Feststeht, ab Anfang 2025 gilt für Briefe ein neues Porto. Noch ist aber unklar, wie hoch jenes ausfällt – das letzte Wort hat die Bundesnetzagentur.

Geht es nach der Deutschen Post, dann fordert man einen deutlichen Preisaufschlag. Der von der Bundesnetzagentur vorgeschlagene Zuschlag von 10,5 Prozent sei zu wenig, um die vom Gesetzgeber gebilligte Gewinnmarge einzuheimsen. In Anbetracht der Inflation sei das Porto und auch die vergangene Portoerhöhung zu gering.

Die Anhebung des Briefportos muss sich die Deutsche Post von der Bundesnetzagentur genehmigen lassen. Sie sei auf Basis von Kostensteigerungen und weiteren Annahmen errechnet. Im Raum steht der Vorschlag eines Portos für den Briefversand in Höhe von 95 Cent für den Standardbrief. Der Vorschlag für die Portoerhöhung der Bundesnetzagentur wird wohl in den kommenden Wochen beschlossen.

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17 Kommentare

  1. Es sollte eh viel mehr digitalisiert werden, dann fallen auch die meisten (Werbe-)Briefe weg.

  2. Schnell noch DHL Aktien kaufen, dann bekommt man Porto Cashback in Form von Dividende.

    Die DHL Gruppe macht 6 Milliarden Euro Gewinn/Jahr.
    Inzwischen werden in unserer Region Briefe nur noch sporadisch zugestellt, Montags nie, Die-Sa. unregelmäßig.
    Ist schon ärgerlich, das man als ehemaliger Staatsbetrieb diese blöde Briefbuisness an der Backe hat.

    Sorry für den Zynismus. Mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.

  3. Den Gewinn macht die Firma nicht in Deutschland.
    Deswegen fordern Großaktionäre schon lange das ach so profitable alte Postgeschäft abzuspalten, um den restlichen DHL Konzern nicht weiter herunter zu ziehen.
    Kannst ja mal im europäischen Ausland vergleichen, Porto und Leistungen.
    In Skandinavien gibt’s nicht einmal mehr verbreitete Zustellung an jede Anschrift, dafür kostet der Standardbrief mindestens doppelt soviel.

    Wenn das Kleingeldgeschäft so eine Goldgrube ist wie du zu denken scheinst solltest du lieber selbst ein Postunternehmen gründen und steinreich werden, wenn du ab 85 Cent Gegenstände von Garmisch nach Flensburg bringst, und zwar Zack Zack, möglichst über Nacht und mit täglicher Zustellung.

    • Skandinavien ist viel dünner beseidelt und viel größere Strecken für weniger Zustellungen zurückzulegen. Zudem läuft in Skandinavien auch viel mehr digital ab.

    • Lieber Eric,

      das was Du da alles so in mein Posting interpretierst, habe ich weder so geschrieben, noch so gemeint.

      Auf Briefpost sind wir alle nach wie angewiesen (Stichwort Behördenpost).
      Ich bleieb dabei, kauft Aktien, die Dividende steigt sicher, solange das Porto steigt.

    • Oha, eine Turbokapitalist. Die Post hat einen Auftrag. Ähnlich wie die Bahn. Ähnlich wie die Telekom. Das Unternehmen ist wie Telekom und Bahn aus einer Behörde entstanden, hat also mal Milliarden an Aktiva für lau erhalten, finanziert durch den Steuerzahler.
      Dafür muss sie halt die Kommunikation machen. Und so klein ist das Geschäft auch nicht, sind in Deutschland für Post und Paket auch knappe 20 Prozent des Gesamtumsatzes.
      Bei der Anzahl der Briefe und Pakete sprechen wir in Deutschland von mehreren Milliarden – Tendenz eindeutig fallend. Wobei der größere Teil Spam ist, also Marketing. Dahingehend verdienen die übrigens richtig gut mit. Und oh Wunder, 1000x Dialogmarketing unter 20g kostet ja nur 13 Cent an alle Haushalte und unter 10 Cent wenn die Haushalte Tagespost erhalten. Bei 250g reden wir da auch von nur rund 30 Cent.
      Aber mein Brief kostet natürlich 85 Cent, selbst wenn ich mehrere gesammelt direkt auf der Post abgebe/einwerfe.
      Komisch. Als ob man die Leute melkt und dadurch sein Dialogmarketing querfinanziert und noch profitabler machen würde?!

  4. Das es so etwas wie gesetzlich festgelegte Gewinnmargen gibt ist wirklich seltsam. Ich dachte immer, die regelt der Markt.

  5. Ich fände es gut, wenn die Deutsche Post ihre Kalkulation öffentlich machen müsste. Bei Versand und Zustellung von Briefen von Privatpersonen hat die DP ja immer noch ein Quasi-Monopol. Ständig steigende Kosten bei immer mehr Leistungseinschränkung? Ich wüsste gerne, wie die rechnen. Letztlich kommt es ja nicht nur auf den Preis pro Brief an. Die einem einzelnen Brief zuordnbaren Kosten dürften gering sein. Spannend dürfte das Verhältnis Brief-Gemeinkosten zur Zahl der Briefe sein, also die Auslastung der für Briefe nötigen Infrastruktur. Je mehr Papier-Briefe durch elektronische Kommunikation ersetzt werden, desto höher die rechnerischen Stückkosten, in der Folge das Briefporto. Werden dann auch wieder weniger Briefe verschickt? Dann wäre die übernächste Portoerhöhung nicht weit.

    • Das sind Geschäftsgeheimnisse und gehen die Öffentlichkeit nichts an. Gegenüber der Bundesnetzagentur wird alles offen gelegt und centgenau nachgerechnet.
      Das basiert übrigens darauf, dass das Postgesetz die Deutsche Post AG zu gewissen Leistungen im Rahmen des Universaldienst verpflichtet. Es gäbe halt keine Zustellung in jedes Dorf ohne den Universaldienst, dito die Filialen. So wie auch die unregulierten kleinen Konkurrenten nur da zustellen wo es sich lohnt und den Rest von der Deutschen Post AG transportieren lassen. Selbstverständlich würde die Deutsche Post AG genauso Rosinen picken, ohne Universaldienst und Leistungen reduzieren.
      In Neuseeland wird zB zunehmend nur noch an Gemeinschaftsbriefkasten zugestellt wo sich die Leute ihre Briefe selbst raussuchen und abholen müssen, insbesondere auf dem Land.

      Betrachtet man die Arbeit die dahinter steckt einen Gegenstand quer durch Deutschland zu transportieren ist es für mich schon immer lächerlich gewesen darüber ständig so zu diskutieren. Die meisten Leute geben mehr für eine Packung Zigaretten aus als für Briefe im ganzen Jahr. Oder einen Frappuccino bei Starbucks oder whatever.

    • Dialogpost kostet 10-20 Cent und ist profitabel. Musst halt 1000 Stück versenden um auf den Preis pro Stück zu kommen.
      Wie man jetzt auf 90-95 Cent erhöhen muss? Bei 10 Cent Erhöhung wären das zusätzliche 600 Millionen Euro jährlich für die Post.

  6. Super, mehr Porto damit die Post zumindest bei uns nur noch einmal die Woche Briefe vorbei bringt und zusätzlich Briefe aus anderen Straßen mit der gleichen Hausnummer einwirft. Es hat den Anschein das die Postboten nur noch Zahlen (PLZ und Haus-Nr.) lesen können und mit Namen (Empfänger und Straßenname) völlig überfordert sind.

  7. Ike Broflovski says:

    Die bekommen den Hals nicht voll, das wird sich rächen. Amazon lacht doch über die Forderungen und zeigt den Mittelfinger.

    Wenn das Finanzamt wieder einmal einen technischen Fehler hat und die Post über tausend Briefe an einer Adresse sendet, wird das aber richtig teuer, mit der Zeit. Natürlich nur für den Steuerzahler.

    Wenn man den Bogen überspannt, hat man am Ende weniger als vorher.

  8. Juckt das wenn? Wer schriebt heute denn noch Briefe? Warum? Ich habe seit über 5 Jahren nichts mehr versendet.

    • 95% der Post die bei uns ankommt ist Werbemüll, die restlichen 5% können gerne wegfallen, wenn die Versender es mal hinbekommen, ihre Post digital zuzustellen.

      Ich hab diese Jahr einen Brief verschickt und musste erst mal im Internet nachsehen, welche Marke draufkommt, solange hab ich schon keine Briefe mehr verschickt.
      Am Ende hab ich den Brief sogar noch selber beim Strassenverkehrsamt eingeworfen, weil ich eh da in der Nähe vorbeigefahren bin.

    • Ike Broflovski says:

      Denk einmal genau nach! Andere Briefe, die dich erreichen, müssen auch mehr bezahlt werden, dadurch steigen die Vertragskosten etc.

      Was für ein Brief ein paar Cent sind, können für die Versicherer, Finanzamt, Krankenkasse schon eine größere Summe sein, je nach Kunden. Diese Kosten werden üblicher Weise einfach auf die Kunden umgelegt.

  9. Die (Brief-)Post kommt bei uns nur noch sporadisch vorbei, meistens haben wir lediglich einmal pro Woche einen ganzen Stapel an Briefen im Postkasten liegen.
    Der gleiche Post-Zusteller ist aber auch täglich mit Paketen in der Nachbarschaft unterwegs (da kommt tatsächlich kein normaler DHL-Zusteller mehr ins Haus).
    Vielleicht will sich die Post ja einfach die wöchentliche Lagergebühr für Briefe versilbern lassen? Ansonsten sehe ich hier kaum Leistung, mit der man das teure Briefporto begründen könnte.

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