Deutsche Post: Innerdeutsche Brief-Nachtflüge eingestellt

Die Deutsche Post stellt innerdeutsche Brief-Nachtflüge ein.

Die Deutsche Post stellt innerdeutsche Brief-Nachtflüge ein.

Die Deutsche Post stellt nach eigenen Angaben innerdeutsche Brief-Nachtflüge ein. Stattdessen werde man die Briefe auf diesen Routen nur noch auf der Straße transportieren. Als offizielle Begründung nennt man eine Steigerung der Nachhaltigkeit, in Wahrheit dürfte es aber eher um Kostensenkungen gehen. Schon in der Nacht auf den 28. März fanden die letzten Post-Nachtflüge zwischen Nord- und Süddeutschland statt.

Laut der Deutschen Post werde es auf den betroffenen Verbindungen „künftig 80 Prozent weniger CO2-Emissionen“ geben. Durch die Blume sagen Sprecher des Unternehmens auch, dass einige Briefe dadurch in Zukunft natürlich später ankommen werden. So sei man auch in der Lage, die Nachtflüge einzustellen, weil es „nicht mehr diese Eilbedürftigkeit“ gebe. Ob man das wirklich so stimmt, lasse ich mal im Raum stehen. Klar, ist das Briefaufkommen deutlich gesunken – aber ob die verbleibenden Briefe dafür weniger dringlich sind?

Die Deutsche Post argumentiert, besonders eilige Nachrichten würden heute sowieso per E-Mail, Messenger und Co. versendet. Um das gesenkte Aufkommen zu verdeutlichen: Beförderte die Deutsche Post 1996 noch rund 430 Tonnen Briefe mit 26 Flugzeugen ihrer Partner-Airlines auf 45 Destinationen pro Nacht, so waren es zuletzt nur noch 53 Tonnen Post mit sechs Flugzeugen auf den Strecken Stuttgart-Berlin, Hannover-München und Hannover-Stuttgart (jeweils hin und zurück).

Das entspricht rund 1,5 Millionen Briefen, die pro Nacht geflogen wurden, bzw. durchschnittlich rund 270.000 Sendungen pro Flugzeug.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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17 Kommentare

  1. Finde ich in Ordnung und da haben wir uns genau so dran zu gewöhnen, wie das auch nicht mehr jeden Tag der Postbote kommt. Man kann so einen Apparat eben nicht für einen Brief aufrechterhalten. Die Zeiten haben sich eben Geändert und sucht man dafür einen Schuldigen, müssen wir uns an die eigene Nase fassen.

    • aber man kann dem Kunden halt nicht immer höhere Gebühren aufdrängen und gleichzeitig den Service immer weiter verschlechtern.

      • Weniger Briefe bei gleichzeitig steigenden Kosten … ich glaube, die Rechnung dazu, was das für den einzelnen Brief bedeutet, bekommst du allein hin.

        • dafür steigen doch die Packet Lieferungen
          Also muss das DHL Auto doch sowieso durch die Straßen fahren.

      • Darkangel_dd says:

        Genauso sieht’s aus

      • Schon irgendwie lustig, dass es immer noch nicht alle verstanden haben, dass das neoliberale Wirtschaftssystem, welches wir seit den 80er Jahren immer weiter ausgebaut haben, dafür verantwortlich ist: Wachstum setzt Profitsteigerungen voraus und um die zu erzielen, muss alles ausgepresst werden was geht. Es muss ALLES monetarisiert werden ansonsten funktioniert es nicht. Bedeutet Preissteigerungen, Kostensenkungen (ergo schlechtere Leistungen), Lohndruck (ergo Niedriglohnsektor & Fachkräftemangel), Privatisierungen, usw. und so fort.

        Und da dies immer weiter gesteigert werden muss, kommen zunehmend auch die etwas vermögenderen Schichten in Probleme. Wir wollten es doch so, nicht? Naja egal, man sollte jedenfalls die Grundzüge verstehen – man kann es doch in allen westlichen Staaten beobachten, allen voran USA & UK. Das wird sich nicht ändern, sondern nur extremer werden.

  2. Finde ich in Ordnung.
    Aber trotzdem lässt gerade Alles gefühlt nach..

    Irgendwie schade.

  3. „aber ob die verbleibenden Briefe dafür weniger dringlich sind?“ – welcher Brief ist so dringlich, das er statt in 1 in 3 Tagen erst ankommt ?
    Ich wüßte keinen

    Wir schauen vielleicht einmal pro Woche in den Briefkasten, um den Werbemüll zu entsorgen, aber Post kommt kaum noch über den Weg, die meisten schicken eMails, gerade Rechnungen will ich nicht mehr anders haben, da ich die eh digital ablege.

    Selbst bei vielen Firmen nutzt man heute digital Ablagen, da geht jeder Brief erst mal durch den Scanner.

    • Fristen von Behörden, die dann wegen bestimmten Dienstleistern, nach der Frist von einer Woche nach Erstellung ankommen.

      Bei mir kam ein Beschluss am Tag der Einspruchsfrist an, für den Einspruch musste ich dann zur Behörde und dort noch rechtzeitig den Widerspruch in den Nachtbriefkasten werfen.

      • Da gilt doch das er rechtzeitig eingeworfen sein muss (Poststempel) wielange der dann braucht ist egal!

        • GooglePayFan says:

          Nein, bei den meisten Fristsachen bei Behörden zählt der Eingang. Deswegen haben viele sogar extra einen Briefkasten der per Zeitschaltuhr um 24 Uhr eine Klappe umlegt!

          Fristen, für die der Poststempel gilt, habe ich ewig nicht mehr gesehen.
          Außer vielleicht bei irgendwelchen absurden Gewinnspielen, die eigentlich nur Adressen sammeln und somit Anschein von Seriosität erwecken wollen.

  4. Das war der Plan, dass CO2-intensive Aktionen durch welche mit geringerem Ausstoß ersetzt werden. Weil Kosten. Anders geht es im Kapitalismus nicht und eigentlich ist es auch eine recht einfache Steuerungsmöglichkeit. Spannend ist lediglich, dass es gleich 80 % Einsparung sind.

  5. Genau die richtige Entscheidung. Wenn es nur um die Informationsübermittlung geht, gibt es für dringende Fälle genug andere Kommunikationsmittel. Und für den Fall, dass wirklich ein Schriftstück physikalisch übermittelt werden muss, ist das auch ein Anreiz die Digitalisierung voranzutreiben.

  6. Sohnkarlsruhe says:

    Solange Behörden und Banken immer noch alles per Briefpost verschicken, ist es schon eine Frechheit, wenn der Brief tagelang unterwegs ist. Meinetwegen könnte alles über ein online Postfach laufen, aber dafür müssten ja erstmal der Wille in der Politik bestehen.

  7. Die Lösung Postabteil für den ICE.

  8. Wenn die Flugzeuge trotzdem fliegen, dann wird kein CO2 eingespart, sondern sogar mehr erzeugt.

    Im Text steht Partner-Fluglinien und auf dem Bild ist eine Eurowings-Maschine zu sehen. Dadurch leite ich ab, dass hier Kapazitäten im normalen Linien-Netz genutzt wurden.

  9. Nein, es waren reine Postflüge, jede Nacht (an Werktagen). In normalen Passagierfliegern, mit Postsäcken im Frachtraum und in der Kabine (mit Postsäcken auf den Passagiersitzen). Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Nachtluftpost

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