Deutsche Bahn: Tickets sind im DB Navigator teilweise teurer als am Automaten
Die Deutsche Bahn geht teilweise den Weg, Tickets im DB Navigator teurer anzubieten als am Automaten oder in den digitalen Reisezentren, wie Recherchen von Notebookcheck nachweisen konnten. Das Unternehmen kommentierte diese Angelegenheit über seine Pressestelle nicht und der Kundendienst negierte die Lage.
Teilweise kosteten offenbar dieselben Fahrten in der App 70 Euro, am Automaten dann aber nur 25 Euro. Dies sind zwar Extremfälle, die aber eben vorkommen. Teilweise ergeben sich diese starken Unterschiede, weil die eine Plattform auch günstige Verbindungen mit bestimmten Umstiegen anzeigt, die aber im Navigator herausfallen. Dies liegt teilweise an unterschiedlichen Priorisierungen: Wer etwa in der alten Buchungsplattform der Bahn „Berlin“ als Abfahrts- oder Zielort angibt, erlebt, wie „Berlin HBF“ dann von der Software gewählt wird. Das neue System priorisiert allgemeiner „Berlin“-
Der Kundendienst bei X hat auf die Recherchen der Kollegen geantwortet, dass die Preise über verschiedene Vertriebskanäle identisch seien. Zudem riet man von der Verwendung der veralteten Website „reiseauskunft.bahn.de“ ab. Auf Vorlage der durchaus unterschiedlichen Preisergebnisse erfolgte dann aber keine Antwort mehr, so Notebookcheck.
Frage an @db_bahn: Warum sind Ticketpreise in der App bei gleichzeitiger Buchung 2-3 Prozent mamchmal teurer als am Automaten? Das gibt es manchmal auch andersrum anhand fehlender Sparpreise im Automaten. Aber nur kurzfristig. Kann man die Differenz zurückbekommen? pic.twitter.com/Zb7atGmHPJ
— Andreas Sebayang (Bsky & Mein Name @chaos.social) (@AndreasSebayang) November 3, 2023
Allerdings sieht es so aus, dass bei kurzfristigen Ticketkäufen auf der alten Plattform und an Automaten oft die Sparpreisangebote fehlen. Da lohnt es sich dann eher, den DB Navigator zu verwenden. In der App werden die Sparpreise nämlich angeboten. Generell sollen die Sparpreise ab Ende 2023 aber ohnehin nicht mehr an Automaten angeboten werden. Die Deutsche Bahn will die Nutzer also eindeutig dazu erziehen, die App zu verwenden.
Letzten Endes ist das Ergebnis wohl, dass die gleiche Strecke je nach Verkaufsplattform bei der Deutschen Bahn unterschiedlich viel kosten kann. Allerdings hängt das immer vom Einzelfall ab, so lässt sich nicht verallgemeinert sagen, wo und wie ihr im wahrsten Sinne des Wortes am besten fahrt. Im Zweifelsfall könnt ihr auch einfach mal die Preise und Angebot bei reiseauskunft.bahn.de und bahn.de vergleichen – ist dann eben etwas aufwändiger.
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Unglaublich, wenn dann müsste es gleich sein und nicht in der App teurer.
Der nächste Schritt wird sein, das es in der Apple App teurer ist wie in der Android App.
Denn Apple können sich ja nur die reichen leisten!
Es reicht schon das in den Internet Shops da schon unterschieden wird.
Habe schon öfters per altem PC, anstatt dem Apple Endgerät bestellt, da es am PC billiger war!
Welche Shops sollen denn das denn sein?
Die Kunden haben in der App einfach noch nicht genügend persönliche Daten preisgegeben, um den individuell angepassten supersuper Vorteilspreis zu erhalten… /s
Es gibt durchaus Shops welche an Mobilgeräten höhere Preise anzeigen.
Hintergrund: Der Kunde wird dann schon nicht vergleichen und am Handy bestellen.
Beliebt ist auch, auf iPhones höhere Preise anzuzeigen als auf Android-Geräten, weil davon ausgegangen wird, dass iPhone-Nutzer eher bereit sind höhere Preise zu zahlen.
Youtube Premium wäre ein Beispiel. Über Apple kostet das Abo mehr, als wenn man es z.B. direkt über die Youtube-Website macht. Apple nimmt einen Aufschlag „als (Vermittlungs-?)Provision“…
Das ist doch nicht wirklich neu!? Noch vor einiger Zeit gab es grosse Unterschiede zwischen App und Webseite, da machte ein Vergleich durchaus Sinn.
Ich meine zu erinnern, dass es früher/ zu Beginn der Sparpreise jeweils eigene Kontingente für die verschiedenen Systeme (Reisezentrum, Automaten, Internet) gab. Dann wäre ein günstiger Preis vielleicht auf einer Plattform noch verfügbar, auf der anderen quasi ausverkauft.
am morgen nur Mal geguckt, dann am Abend buchen wollen… guter Preis gewünschter Verbindung leider +30€.
Browserverlauf gelöscht + IP neuzuordnung = wieder ursprünglich recherchierter Preis (-30€) -> gebucht
ich hasse datengetriebenes personalisiertes dynamisches pricing
Deshalb muss man sich im Internet mit Werbeblockern, Trackingsperren, alternative DNS usw. möglichst dagegen wehren.
Exakt so ist es.
Sind ja schon zuständige wie bei Amazon, wo der selbe Artikel mit einem iOS Gerät teils zeitgleich teurer ist als mit einem Android Gerät 🙂
Gibt’s dazu eine Quelle bzw. Artikel die darüber berichten? Oder ist es deine eigene Erfahrung bzw. Nur weiter erzählt?
Manchmal sind die Staatsbeteiligungen nur noch ein Witz ohne jegliche Verantwortung und Sinnhaftigkeit gegenüber den Eigentümern, nämlich dem Volk.
Warum so kompliziert. Einsteigen: Kontaktlos einloggen. Aussteigen: Kontaktlos ausloggen.
Mehrere Fahrten am Tag: Es wird automatisch Tagesticket oder andere günstige Option gewählt. Dasselbe dann für Monatsticket.
Wer kein Handy dafür hat bekommt von der DB eine Karte. Damit geht auch Prepaid und anonym.
Das gibt anderswo aber in Deutschland wäre es ja zu einfach und zu kostengünstig. Wir brauchen wie bei der Corona App die teuerste und komplizierteste proprietäre Lösung.
Das gab es auch in Deutschland mit Touch and Travel, nur hat es keiner genutzt also wurde es wieder eingestellt.
Wie funktioniert das genau?
Gibts bei uns in Österreich schon eine Weile. Vorteilskarten, welche im Kundenkonto hinterlegt sind, werden ebenso erkannt und bei der Preisberechnung berücksichtigt.
https://www.oebb.at/de/tickets-kundenkarten/online-mobile-ticketing/simplygo
Viel zu kundenfreundlich und unkompliziert. Wird sich in Deutschland niemals durchsetzen.
Das habe ich vor 16 Jahren in Peking schon so gemacht.
zumindest in NRW gibt es das längst:
https://eezy.nrw/de/
Und der HVV hat so ein Produkt gerade eingeführt. HVV any. Handy an, angeben wieviele Personen mitfahren. Fährst den ganzen Tag und am ende wird dir das entsprechende Ticket abgezogen.
Will man denn bei der Bahn nicht mehr Kunden haben? Oder warum macht man das alles so kompliziert? Ich fahre kaum Bahn, daher bin ich vielleicht nicht so drin im Thema… Sowas wie im Artikel beschrieben bewegt mich jedenfalls nicht dazu, mal wieder öfter die Bahn zu probieren…
Generell finde ich dieses Konstrukt, für die gleiche Fahrt unterschiedliche Preise aufzurufen, eher fragwürdig. Klar, das gibt es in anderen Bereichen auch, aber das macht es ja nicht besser.
Man kann bei Langstrecken auch mit unterschiedlichen Zwischenhalten experimentieren. Da kann man auch kraftvoll sparen.
Der Betreiber einer Plattform rät von der Benutzung selbiger ab … Realsatire aus dem Keller.
Noch mehr sparen kann man, wenn man überhaupt nicht bei der Deutsche Bahn bucht. Da bieten sich je nach Himmelsrichtung die Bahngesellschaften der Nachbarländer an. Wer also von Berlin nach München reisen will, sollte bei der ungarischen Bahn (Website auf deutsch verfügbar) nach einer Verbindung nach Budapest (über München) gucken. Oft ist das günstiger als der gleiche Zug bei der Deutschen Bahn. Und wenn man in München vorzeitig aussteigt – wer will das verhindern?
Mich kotzt die Deutsche Bahn nur noch an. Seit diese in eine Aktiengesellschaft überführt wurde, ist es ein einziges Ärgernis geworden. Von wegen „besser durch Privatisierung“. Diese neoliberale Ideologie hat die Bahn in den Ruin getrieben, weil sie Fehlanreize setzte. Ein Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge hätte eigentlich die Aufgabe, die Deutschen sicher und günstige von A nach B zu bringen. Nichts weiter. Stattdessen wollten die gewissenlosen Schlipsträger durch Sparmaßnahmen bei der Instandhaltung die Rendite erhöhen und ein „Global Player“ werden. Am Ende haben sie aber einen ruinierten Konzern hinterlassen, der ähnlich heruntergewirtschaftet ist wie die einstige Deutsche Reichsbahn der DDR. Selbst die Fehler mit der Betonkrebs in den Schwellen (Reichsbahn 1970er Jahre) haben diese Leute 40 Jahre später exakt so wiederholt. Einfach unverantwortlich, dieses Missmanagement der Bahn AG.
Ich befürchte, der Vergleich hinkt ein bisschen, weil die heutige Deutsche Bahn AG die Deutsche Reichsbahn seinerzeit „übernommen“ hat. Und ich würde mal behaupten wollen, dass der Osten Deutschlands sich aktuell am wenigsten über ein marodes Streckennetz beschweren kann. Viele der Entscheidungen, die die heutige AG getroffen hat, waren und sind ja ohnehin politisch motiviert. Ein klar denkendes Management hätte wohl auch niemals den gescheiterten Kanzleramtschef Profalla zum Infrastrukturvorstand der DB gemacht. Zusammen mit dem Ex-Bundesminister für Verkehr Andreas Scheuer war das doch auch eine Kombination, die das gesündeste Unternehmen nicht schadlos überstanden hätte… 😀
Ich habe selbst nochmal kontrolliert: Für innerdeutsche Verbindungen werden online und am Automaten exakt die gleichen Preise verlangt. Hier handelt es sich wohl um einen Fehler aufgrund der internationalen Verbindung.
Ich kann das bestätigen. In der App, aber auch auf der Webseite ist ein 24h Gruppenticket nur 10 Tage in die Zukunft buchbar. Vorher wird einem ein viel teureres Ticket angeboten. Am Automaten oder am Abreisetag war dann das Ticket auch in der App verfügbar. Am Automaten auch weiter in die Zukunft buchbar. Und hier ist es auch so, dass ein Ticket aus Salzbergen Niedersachsen über Rheine nach Münster billiger ist, als ein Ticket für die kürzere Strecke Rheine > Münster. Auch wenn es die gleiche Strecke und die gleichen Züge sind.