Deutsche Bahn: Platzreservierung wird teurer
Die Deutsche Bahn hat Änderungen zum Fahrplanwechsel bekannt gegeben. Das bedeutet, es gibt neue Angebote, Aktionen und Änderungen im Fernverkehr ab dem 11. Juni 2023. Fallen wir zuerst einmal mit der Tür ins Haus und schauen auf die Preise für bestimmte Dinge. Da fällt eines auf: Die Sitzplatzreservierung mit (Super) Sparpreis 1. Klasse wird ab Juni kostenpflichtig, was Zusatzkosten von 5,90 Euro pro Richtung bedeutet. Das wird die Nutzer sicher ärgern. Auch bei anderen Reservierungen nimmt man Änderungen vor: Bei der Bahn fällt das unter Anpassungen von Preisen und Leistungen und sieht komplett wie folgt aus:
- Bei Super Sparpreisen und Sparpreisen ist keine kostenfreie Sitzplatzreservierung in der 1. Klasse mehr enthalten. Die Reservierung können Kunden bei Bedarf hinzubuchen.
- Anpassung des Reservierungsentgelts 2. Klasse auf 4,90 Euro (von 4,50 Euro), bei Familienreservierung auf 9,80 Euro (von 9 Euro)
- Wegfall des Angebots der Dauerreservierung (46 Reservierungen für 31 Tage)
Aktionen hat man auch parat, das liest sich auf der Aktionsseite wie folgt:
- Super Sparpreis Europa Young zusätzlich für Reisen von und nach Ungarn, Dänemark, Schweden, Kroatien, Slowakei, Slowenien und Polen bis Ende des Jahres
- BahnCard 100 für Senioren (ab 65 Jahren) und junge Erwachsene (unter 27 Jahren) zum Aktionspreis in der 1. Klasse und 2. Klasse bis 30.?September
- BahnCard 25 2. Klasse bis 30. Juni für Deutschland-Ticket-Inhaber:innen um 10,90 Euro günstiger
- Verlängerung der Angebote 10- und 20-Fahrten-Ticket um ein Jahr sowie erweiterte Gültigkeit auf zwei Monate bis 30. September 2023
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Über die Angemessenheit dieser Preiserhöhung für Sitzplatzreservierung kann man wahrscheinlich unterschiedlicher Meinung sein. Bei Fahrten über mehr als eine Stunde sollte die Reservierung obligatorisch und Teil des Reisepreises sein. Vor allem aber sollte eine erfolgte Reservierung eine unbedingte Verpflichtung der Bahn darstellen. Einfach mal den Wagen, für den man reserviert hat, weglassen, sollte als schwerwiegende Vertragsverletzung der Bahn gelten, die eine Rückerstattung des Fahrpreises zur Folge haben sollte.
Allgemein sollte es im Fernverkehr nur noch Tickets mit Platzreservierung geben so wie es in manch andere Länder oder auch im Flugzeug gehandhabt wird. Ausnahmen nur noch beim Ausfall eines Zuges.
Unsinn. In anderen Ländern sorgt das regelmäßig für Probleme. Lieber sitze ich im Gang und komme ans Ziel, als am Abend am anderen Ende des Landes gestrandet zu sein. In Frankreich kommt es regelmäßig vor, dass bei Ausfall einzelner Züge am gleichen Tag keine Verbindungen mehr gebucht werden können. Bei der großen Zahl an Ausfällen und Verspätungen der DB würde das nur zu noch größeren Problemen führen. Davon ab macht es die Bahn noch unattraktiver und unflexibler gegenüber einem privaten PKW, also genau das, was wir nun wirklich nicht brauchen.
Das sollte nicht unbedingt zu einer Erstattung des Fahrpreises führen, aber wichtig wäre, dass man dann entsprechend einen anderen Platz zugewiesen bekommt. Insbesondere wenn ersatzweise ein anderes ICE Modell zum Einsatz kommt.
Das macht die Deutsche Bahn ja schon (der neue Sitzplatz wird auch in der App angezeigt). Das Problem ist ja, dass in der Regel kleinere Züge als Ersatz eingesetzt werden. Zuletzt erlebt an einem Freitag vor einem langen WE. Niemand geht da ohne Reservierung in diesen Zug. Da bekommst du zwar einen neuen Sitzplatz zugewiesen, aber es ist unmöglich diesen Freizumachen, weil die doppelte Anzahl an Personen im Zug ist. Da ist man schon froh, wenn der Zug nicht geräumt wird und man pünktlich ankommt (wir hatten Opernkarten an dem Abend).
Frag mich, warum das überhaupt Geld kostet. Wenn ich ein Hotel buche, ist das Bett dich auch im Zimmer. Also sollte ich doch auch gratis einen Platz buchen dürfen, wenn einer frei ist. Es entstehen der Bahn ja keine Kosten durch die Reservierung.
Sehe das ebenfalls als Frechheit an, dass die Bahn dafür überhaupt Geld extra verlangt.
Naja, das ist halt eine Binnendifferenzierung um unterschiedliche Preispunkte abbilden zu können.
Klar könnten sie statt effektiv ein Ticket für 50 Euro und eins für 50+5 Euro zu verkaufen auch zwei Tickets a 52,5 Euro verkaufen und jedem direkt einen Sitzplatz drauf packen. … aber dann preist man (zumindest im Lehrbuch) halt das Delta derer, die 50 zu zahlen bereit gewesen wären aber 52,5, nicht bezahlen würden aus dem Markt.
Nicht jedes Ticket ist an einen bestimmten Zug gebunden.
Wenn ein Sitzplatz in einem Zug reserviert wird, obwohl der Fahrgast noch nicht sicher weiß, ob er wirklich diesen Zug nehmen wird, wird ein anderer Fahrgast, der gerne einen Sitz reservieren würde, möglicherweise blockiert.
Der (Super) Sparpreis, um den es hier geht, ist immer mit Zugbindung. D.h. wenn ich einen bestimmten Zug nehmen muss, sitze ich in der Regel auch in dem Zug.
Ok, es gibt Ausnahmen, z.B. wenn ich einen Zug früher erwischen kann oder der Zug Verspätung hat und ich den Anschlusszug verpasse. In beiden Fällen entfällt die Zugbindung. Aber das _sollten_ die Ausnahmen sein.
Sitzplatzreservierung verfallen 20 Minuten nach Fahrtbeginn.
Sogar schon nach 15 Minuten
keine Sitzplatzreservierung für die 1. Klasse inklusive finde ich schon eine Frechheit.
Vor allem ergibt es doch keinen Sinn. Du willst in der 1. Klasse ja niemanden stehen haben und somit wäre der Sitzplatz doch obligatorisch notwendig. Stellt euch mal das Ruheabteil in der 1. Klasse vor, wenn da fünf Leute im Flur stehen. Das nervt mich ja so schon manchmal, wenn ich dort schlafen oder arbeiten will/muss und Leute ihre Brötchentüten 15 Minuten lang knistern lassen.
Seit 1.1.2022 kann man im Fernverkehr kein Ticket mehr beim Zugbegleiter kaufen. Also spontan einsteigen ohne Ticket kommt sowieso nicht in Frage. So lässt sich im normalen Betrieb ganz gut vermeiden, dass mehr Fahrgäste im Zug sitzen als es Plätze gibt. Und eine Platzreservierung dient eher der Bequemlichkeit, damit man nicht nach einem Platz suchen muss. Wenn man das als Betreiber denn will und der Zug nicht überfüllt ist wegen eines anderen, ausgefallenen Zugs, wo dann die Zugbindung für die Fahrgäste wegfällt.
Natürlich kannst du weiterhin spontan einsteigen. Zum einen, weil es eine Menge Tickets ohne Zugbindung gibt wie z.B. Jobticket, Bahncard100 oder das normale Fleyticket. Und zum anderen kannst du auch weiterhin ohne Ticket einsteigen und es bis 10 (oder 15) Minuten nach Abfahrt noch per App kaufen. Letzteres ist der Ersatz für den Entfall des Kaufes im Zug.
Vor allem steht es sich ja in der 1.Klasse komfortabler als in der 2.Klasse. xD
Mal ganz generell sollte ein Sitzplatz einfach beim Buchen mit vergeben werden. (Das machen ja andere Laender auch so: z.B. Spanien). Egal ob 1te oder 2te Klasse.
Wie hier alle verlangen, dass man den Sitz für jedes Ticket automatisch dazu bekommen sollte. Was machen wir dann mit Leuten, die ein Jobticket haben, eine Monatskarte oder eine Bahncard 100. Die müssen dann halt stehen, wenn genügend Tickets verkauft wurden. Interessant.
Hier geht es ja nur um den Fernverkehr, da ist der Anteil an Jobtickets schon kleiner.
Wer heute egal ob mit Einzelticket oder Bahncard 100 in einen Zug ohne Sitzplatzreservierung steigt muss ggf. auch stehen oder eben einen freien Sitzplatz nehmen, was nicht geht, wenn alles reserviert ist. Oder man bucht sich als Bahncard 100-Kunde die Reservierung extra.
Man könnte auch einen gewissen Anteil unreserviert für Leute freilassen, deren Zug ausgefallen ist oder deren Wagen fehlt oder die Heizung kaputt oder der Sitz defekt ist oder die wegen Verspätungen ihren Anschluss nicht bekommen haben. Bei meinen letzten Zugreisen wäre das kein ganz unwesentlicher Teil :):
Den Anteil würde ich nicht unterschätzen. Gerade zwischen Städten mit guten Verbindungen haben sehr viele ein solches, z.B. auf der Strecke Augsburg – München.
Dann sollte die Bahn ggf. die Züge länger machen oder die Leute auf den nächsten Verweisen.
Wenn in einem Flugzeug alle Stühle besetzt sind wird auch keiner als Stehplatz mitgenommen.
Und wenn der Zug der letzte des Tages ist? Dann auch einfach stehen lassen, statt die Personen auf dem Boden sitzend bzw. im Gang stehend mitzunehmen? Super Idee. Auch der Vergleich zum Flugzeug hinkt massiv.
Jain. Bei der BC100 1. Klasse ist ein Sitzplatzkontingent dabei, mit dem die Leute sich ihre Plätze reservieren können. Und das Angebot der Dauerreservierung fällt ja auch weg, das war ja gerade für Pendler im Fernverkehr spannend.
Die Bahn: „Wir müssen mehr Leute dazu bewegen, mit der Bahn zu fahren, das ist gut für’s Geschäft und die Umwelt.“
Auch die Bahn: „Streichen wir für 1.-Klasse-Tickets, die sich Normalsterbliche noch leisten können, eine Inklusivleistung nach der anderen: DB Lounge, Sitzplatzreservierung… Muggel sollen ohnehin nicht 1. Klasse fahren, das vergrault bloß die Schlipsträger!
Sparpreise mit City-Ticket und Storniermöglichkeit haben wir bereits verteuert, indem wir einen günstigeren „Super Sparpreis“ (nur echt mit Deppenleerzeichen) als neuen Einstiegstarif eingeführt haben. Was die Lebensmittelindustrie mit Mogelpackungen und Shrinkflation kann, können wir auch.“
(Super) Sparpreis: Zugbindung aber keine Sitzplatzreservierung.
Flexpreis (Plus): Freie Zugwahl am Reisetag aber inklusive Sitzplatzreservierung (für einen bestimmten Zug).
Das macht natürlich Sinn.
Wer nur eine Zug nutzt (ohne Umsteigen): Bei der ÖBB kostet die Reservierung für die Züge in D nur 3€.
Wie begründet sich denn so eine Preiserhöhung?
Üblicherweise ist doch sowas wie „steigende Kosten“ vorgeschoben. Aber so ein Argument zieht hier doch mal gar nicht.
Bahn Comfort-Plätze gibt es für die schon lange … . Die dann halt zahlenmäßig ausweiten & die Monatstickets oder BC 100 teurer machen. Sonst halt stehen, klar. Muss man schon jetzt oft genug.
Dann fahre ich nur noch in der 2ten Klasse. Man muss ja nicht jeden Scheiss mitmachen. Dann verdient die Bahn halt weniger statt mehr an mir.
Auf den Bahn Comfort Plätzen sitzen halt alle. Ich hatte jahrelang eine BC100 und die Bahn Comfort Plätze waren ausnahmslos immer belegt, es sei denn, man stieg dort ein, wo der ICE initial startete.
Muss der Bahnkunde nun für die m a ß l o s e und unanständige Anpassung der Bezüge des DB- Vorstandes
hinhalten ?
Ich kann es jedem nur empfehlen, wie ich es seit einiger Zeit mache: Die Tickets der DB einfach über die ÖBB buchen, da ist das Ticket und die Reservierung günstiger.
Ich verstehe die Logik der Bahn in Bezug auf Sitzplatzreservierung nicht.
Wählt man eine Verbindung mit Zugbindung (Sparpreis) aus, dann ist keine Reservierung enthalten, obwohl man nur genau den ausgewählten Zug nutzen darf.
Fährt man dagegen im Flexpreis ohne Zugbindung, dann ist eine Reservierung enthalten. Für einen Zug, bei dem ich nicht weiß ob ich genau diesen nehmen werde.
Logisch wäre für mich, den Preis für Flextickets um das Reservierungsentgelt zu senken und bei Flexpreis keine Reservierung mehr zu inkludieren (so wie damals, vor ca. 10 Jahren)
Wenn man alle Leute die mit der Bahn zur Arbeit fahren, nun für 49,- Euro fahren lässt, anstatt für den ehemaligen Tarif, ist ja klar, dass jetzt einfach viel Geld fehlt und das anderweitig wieder rein kommen muss.