Deutsche Bahn kündigt massive Stellenstreichungen an

Deutsche Bahn AG

„Trotz dieser Belastungen wollen wir im Gesamtjahr 2024 im DB-Konzern operativ wieder schwarze Zahlen schreiben. Deshalb haben wir neben der Sanierung der Infrastruktur auch kurzfristige Maßnahmen zur Stabilisierung der betrieblichen und der wirtschaftlichen Lage eingeleitet“ hieß es gerade erst noch von der Deutschen Bahn bezugnehmend auf die keineswegs positiven Halbjahresergebnisse. Doch nun kam im Nachklapp dann auch die Reaktion, mit der man schon fast hätte rechnen müssen: In den kommenden fünf Jahren will der Konzern rund 30.000 Vollzeitstellen streichen. Das hatte Levin Holle, Finanzchef der Deutschen Bahn, mitgeteilt. Hierbei sind vor allem Verwaltungsjobs betroffen, von denen noch 2024 knapp 1.500 Stellen abgebaut werden. Mal schauen, was Holles Statement für Bahnkunden zukünftig bedeuten wird:

„Wir müssen in Zukunft mehr Bahn mit weniger Menschen schaffen“

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35 Kommentare

  1. Neffekruemel says:

    Na klar, es läuft ja auch wie geschnitten Brot bei der Bahn

  2. Wie viele Beamte gibt es noch bei der Bahn die in den nächsten Jahren in Pension gehen? Ich denk da wird vielfach einfach nicht nachbesetzt aber nicht groß gekündigt.

    • Die Beamte sind aber such noch viele Lokführer und das war ja der Vorteil, dass Beamte nicht streiken. Will man aber nicht und somit bekommt den schwarzen Peter immer der, der für faire Arbeitsbedingungen kämpft.

    • Genau so ist es angedacht. Bis 2030 sollen diverse Stellen im „Wasserkopf“ (Verwaltungsapparat) via natürlicher Fluktuation abgebaut werden. Der operative Bereich soll tatsächlich eher aufbauen.

  3. Ich finde es einfach unendlich schade, wie viel Geld für Straßen und Lobbys da ist, aber öffentliche Infrastruktur aka Schiene? Nein.

    Kenne schon zwei junge Leute, die deswegen (weil sie keinen Führerschein wollen) in ein anderes Land mir besserem Schienenverkehr gezogen sind.

    • Straßen? Brücken? …. Du redest schon von Deutschland ?!?

    • Losquantos says:

      Es wird doch in den Ausbau der Schiene investiert, damit der Güterverkehr verlagert werden kann.
      Dies geht aber nicht von jetzt auf gleich, also muss weiterhin in die Straße investiert werden.

      Wenn die zwei jungen Leute Bahn fahren als ihre oberste Priorität im Leben sehen, dann soll man sie nicht aufhalten.
      Sicherheit, medizinische Versorgung, gute Infrastruktur, Berufsauswahlmöglichkeiten und vieles mehr, sollte in so eine Entscheidung vielleicht auch eine Rolle spielen. Aber nun gut, jeder ist halt anders.

      • Der Ausbau, der nur ein Bruchteil dessen ist, was benötigt wird. Der Güterverkehr läuft größtenteils über die Autobahn. A2 fahren die Lkw wie auf ner Schnur aufgezogen und bei der Eisenbahn fallen Güterleistungen aus. Die Kosten für den Straßengüterverkehr treffen den Einzelnen viel mehr als ein Hochlauf der Investitionen in die Schiene. Allein die Trassepreise wurden stark erhöht, während sie in Österreich für den Güterverkehr weitgehend abgeschafft worden sind. Nur wenn die Schiene für den Endkunden die zuverlässige Preisgünstige Alternative ist, klappt es mit der Verlagerung. Sonst ist es weiterhin alles alter Wein aus neuen Schläuchen

    • Welches Land ist es?

  4. Benboogie says:

    Genau mein Humor. Mit Stellenstreichungen kann man natürlich alles besser planen, Ausbauen und den miesen Zustand verbessern

    Aber Hauptsache die Vorstände zahlen sich ihre Boni aus

    • Nicht nur die Vorstände. Kenne 2 Leute in gehobeneren Verwaltungspositionen (AT Stellen, jedoch keine Führungskräfte). Da wurden auch schon letztes Jahr trotz Verlust fette Boni gezahlt.

      Arbeite selbst in einem DAX Konzern. Als wir das letzte Mal Verluste gemacht haben, waren die Boni ganz schnell zusammen gedampft und ein Teil sogar ganz gestrichen. Beim Staat gelten scheinbar andere Regeln.

  5. Automatisierung streikt nicht für höhere Löhne, da geht die Reise hin…

    • Wenn eine Automatisierung denn möglich wäre! Automatisierung ist nichts schlechtes, auch wenn du das jetzt schon wieder so darstellst…

      Aber ich kann die Logik des Vorstands voll nachvollziehen. Wenn Lokführer fehlen und ich diese Stellen auch nicht nachbesetzt bekomme, muss ich ja auch keine Stellen besetzen (oder behalten), die den Service auf den ausgefallenen oder ggfs. gar nicht mehr angebotenen Verbindungen durchführen. Gibt die Arbeit ja schlicht nicht.
      Was „Stellenabbau“ im Detail heißt, müsste man auch immer erstmal schauen. Ich vermute gar, dass tatsächlich viele dieser Stellen, die abgebaut werden sollen, vielleicht auch gar nicht mehr besetzt sind. Vielleicht sogar schon länger. Dann ist da erstmal niemand direkt und persönlich betroffen.

      So… Und wenn dann auch z.T. Verwaltungsstellen wegfallen, von denen man vielleicht gemerkt hat, das man sie eh nicht mehr braucht. Umso besser, wenn sowas mal konsolidiert wird. Müsste man in Unternehmen (und Verwaltungen), die durch öffentliches Geld finanziert werden, viel öfter machen.

      Stellenstreichung klingt immer so bestialisch und klar im Zusammenhang mit dem Finanzergebnis klingt das wie eine Reaktion darauf (was es sicher auch ist)…
      Aber man sollte halt auch mal versuchen, dass große Ganze zu sehen.

      Wie gesagt: Dank deutschem Arbeits- und Tarifrecht dürften die allermeisten Stellenstreichung ziemlich sozialverträglich von statten gehen, indem schlicht:
      – aktuell (und womöglich schon länger) nicht mehr besetzte Stelle gestrichen werden
      – Stellen nach dem planmäßigen(!) Ausscheiden (bspw. Altersrente) des aktuellen Stelleninhabers gestrichen werden

      Ein Stellenabbau schafft auch wieder Kapazitäten um Nachgang (andere) Stellen einzurichten.

      Im Endeffekt. Ohne Details zu kennen, können wir gar nicht bewerten, ob der Stellenabbau nicht sogar sinnvoll ist 😉

    • Beamte streiken auch nicht. Aber das wollte die Politik ja nicht

  6. Das löst bestimmt die ganzen Probleme.

  7. Kopenhagen 4 U-Bahnlinien in der Stadt ohne Fahrer , läuft.

  8. „Wir müssen in Zukunft mehr Bahn mit weniger Menschen schaffen“

    Heißt wohl eher, dass mehr leere Züge fahren. 😉

  9. Sohnkarlsruhe says:

    Vorstand sofort entlassen. Die Bahn ist nicht für den Staat als Einnahmequelle da, sondern für die Gesellschaft. Also spielt der Vorstand schon nach Merz‘schen wünschen… warum nicht gleich den Betrieb einstellen, dann kommt auch keine Bahn zu spät und alle fliegen mit dem privaten Flugzeug… passt doch zum Clientel von AfD, cdu und fdp.

  10. Super DB, warum nicht „oben“ bissl weniger Geld, Boni, … Und den Wasserkopf abbauen. Es ist doch schon lange bekannt, dass das Schienennetz marode ist, da hätte früher investiert werden müssen. Und nicht jetzt rum meckern, kommt aus die Puschen

  11. Vielleicht sollte man mal die Macht der GDL beschränken. Die setzen astronomische Gehaltssteigerung durch Erpressung eines ganzen Landes durch. Auch das Geld fehlt dann für die Schiene. Einfach alle unter der EVG versammeln.

  12. Boah rafft euch alle mal hier. Wenn man mal einen etwas tieferen Einblick in die „Struktur“ bei der Bahn hat und merkt, was es da teilweise für idiotische Stellen und unnötige Jobs gibt, dann würdet ihr hier anders schreiben…
    Ich kenne Leute, deren Job bei der Bahn ist es einmal pro Stunde einen Knopf zu drücken und die bekommen dafür über 3.000 EUR Brutto… Der ganze Laden ist so unglaublich ineffizient.

    Ich glaube sogar, dass das der Bahn gut tun wird – wenn entsprechend mit dem Stellenabbau auch die Prozesse dann optimiert und teilweise sicher auch automatisiert werden.

    Und ja, auch eine Bahn, die durchaus auch einen öffentlichen Auftrag hat, muss effizient und so gut es geht auch wirtschaftlich arbeiten. Man sieht ja immer wieder auch, was passiert, wenn (staatliche) Unternehmen sich nahezu unbegrenzt aus Steuergeldern bedienen können. Es wird immer zu wenig sein. Es wird immer mehr Geld gebraucht. Es nimmt kein Ende. Siehe auch öffentlich-rechtlicher Rundfunk. Zig Anstalten, übertrieben viel Personal, hunderte (unnötige) Kanäle usw. Das ist alles bodenlos…

  13. Es ist schwierig, wenn kritische Infrastruktur in privatwirtschaftlichen Händen ist. Da geht es nur um Gewinnmaximierung. Zu sehen auch in Großbritannien, wo ja auch die Wasserversorgung privatisiert ist.

  14. Einfach mal alle Töchter verkaufen und sich auf deutsche Gleise konzentrieren. Die Bahn hat über 500 Töchter und Beteiligungen. Dafür wurde jede Menge Geld verballert. Nun sollen Mitarbeiter gehen. Die „Nieten in Nadelstreifen“ bleiben.

  15. Kein Wunder, das war absehbar, nachdem so massiv auf „deutlich weniger arbeiten für deutlich mehr Geld“ gestreikt wurde. Das hat man wohl der Gewerkschaft zu verdanken.

  16. Tom o Malley says:

    Es gibt viele Länder wo der Schienenverkehr wesentlich besser läuft als in Deutschland. Sei es Schweden, Schweiz oder der Klassenprimus Japan. Wir haben die Entwicklung verpennt und bei der Bahn gibt es einen Wasserkopf der zu groß, zu träge und zu teuer ist. Was nutzt es, wenn ich von München nach Hamburg in ca. 6 Stunden kommen könnte, wenn dafür viele andere Verbindungen auf der Strecke bleiben.

  17. Egal wiewiel Geld dieser Moloch bekommt, sie werden nie genug Geld haben und immer schlechter werden

  18. Zum einen fallen hier im Rhein-Main-Gebiet Züge aus, weil kein Personal da ist und zum anderen werden gleichzeitig die Stellen gestrichen. Eventuell sollte man den Vorstand streichen, die trotz der Misere mit Schönrechnen ihre Bonuszahlungen im Jahr ausgezahlt bekommen und trotzdem nichts auf die Reihe bekommen, wie man an den Bilanzen sieht.

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