Deutsche Bahn: Datenschützer kritisieren Verkaufsmodell der Sparpreistickets

Die Deutsche Bahn bietet auch vergünstigte Sparpreistickets an. Diese lassen sich sowohl online im Web bzw. über die App als auch am Schalter kaufen. Doch: Auch wer am Schalter ein Sparpreisticket lösen will, muss mindestens seine E-Mail-Adresse oder die Mobilfunknummer angeben. Das kritisieren Datenschützer aktuell scharf. Die Abfrage dieser persönlichen Daten sei einerseits vollkommen unnötig und erschwere andererseits auch den Zugang.

Alte Menschen, die z. B. Mobilfunknummer oder E-Mail-Adresse nicht parat haben oder Menschen, die über keinen Internetanschluss verfügen, könnten dann kein Ticket kaufen. Generell sei diese Art von Digitalisierungsstrategie jedoch fragwürdig, weil es eben keine echte Notwendigkeit gebe, beim Kauf der vergünstigten Fahrkarten die E-Mail-Adresse oder die Telefonnummer abzufragen. Wer also datensparsam leben wolle, werde ebenfalls ohne triftigen Grund ausgeschlossen.

Kritisch sieht man die Vorgehensweise der Deutschen Bahn auch vor dem Hintergrund, dass das Unternehmen im Grunde ein Monopol im Zugverkehr in Deutschland habe. Daraus ergebe sich auch eine besondere Verantwortung. Wer das Sparpreisticket nicht am Schalter, sondern online, kaufe, muss ebenfalls seinen Namen und entweder die Mailadresse oder die Telefonnummer angeben. Auch das sei im Grunde vermeidbar, denn eine Individualisierung des Tickets wäre auch auf andere Art und Weise möglich.

Deutsche Bahn handelt wohl datenschutzrechtlich unzulässig

Laut den Datenschützern handele die Deutsche Bahn am Ende datenschutzrechtlich nicht zulässig. Eigentlich sei es verpflichtend, nur die absolut notwendigen Daten der Kunden zu erheben. Die Deutsche Bahn ignoriere dies und erhebe vielmehr die für sie besonders interessanten Daten. Sprecher des Unternehmens haben die Vorwürfe wiederum zurückgewiesen. Man argumentiert, die Daten zu erheben sei sinnvoll, um die Kunden etwa bei Änderungen wie Gleiswechseln oder Verspätungen zu informieren. Das mag zwar stimmen, diese Entscheidung könnte man aber natürlich den Käufern überlassen und die Angabe der E-Mail-Adresse bzw. Telefonnummer optional halten.

Wie seht ihr das Ganze? Ich bin hier geneigt den Datenschützern zuzustimmen und denke, dass die Deutsche Bahn da primär mit der Erhebung der Daten eigene Interessen verfolgt. Notwendig wäre das Ganze nicht.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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9 Kommentare

  1. Wird doch keiner gezwungen das Angebot anzunehmen

    • André Westphal says:

      Muss ich da jetzt wirklich Beispiele geben, um zu erklären, dass deine Aussage von der Basis her absoluter Unfug ist? Es geht nicht darum, was man „muss“ oder „nicht muss“. Unternehmen dürfen nicht alles – erst recht dann nicht, wenn sie eine marktbeherrschende Stellung haben.

      Um dein „Nicht-Argument“ mal komplett zu entlarven: Wenn ein Mann mit schwarzer Hautfarbe vom Eintritt in ein Geschäft ausgeschlossen wird, mit der Begründung er sei schwarz, kannste natürlich auch sagen „Na und, er kann ja woanders einkaufen?“ Ja, kann er. Ändert aber nix daran, dass ein Geschäft ihn nicht allein aufgrund seiner Hautfarbe aussperren darf.

  2. Meiner Meinung nach ist die Angabe von E-Mail-Adresse bzw. Telefonnummer am Automaten komplett sinnlos und sollte auch nicht gefordert werden.

    • André Westphal says:

      Sehe ich persönlich auch so, die Begründung der Bahn halte ich auch für Blödsinn, denn man könnte es eben optional anbieten – wenn die Käufer denn Updates zu Verspätungen und Gleisänderungen wünschen.

      Bestreiten kann man sonst ja grundsätzlich nicht, dass das sinnvoll ist, so oft wie Züge ausfallen oder sich verspäten.

      • Genau das! Die sollen ihre Verspätung einfach vernünftig über die entsprechenden Anzeigen am Bahnhof kommunizieren. Dann wird man häufig gar keine Infos per E-Mail oder SMS benötigen.

        Wer trotzdem zusätzliche Informationen bekommen möchte, sollte dies optional machen können.

  3. Ja genau, DAS ist das Problem der deutschen Bahn…

    Wo ist das fucking Problem? Natürlich bin ich angemeldet wenn ich nen Ticket kaufe?? Ist doch für mich.

    Btw, musste gerade fürs Posten meine Mail-Adresse angeben. Hab schnell meine Krone gecheckt: Alle Zacken noch drin.

  4. Durchdigitalisiert says:

    habe@ich.net
    Können sie gerne haben ..!.. 😀

  5. Ich finde Jeder sollte die Angebote der Bahn nutzen können ohne Digitalzwang. Alles andere verstößt gegen den Artikel 3 des Grundgestzes (Verbot von Benachteiligung und Diskriminierung). Auch ein Negativbeispiel ist DHL – Digitalzwang bei ihren neuen Packstationen. Übrigens hat DHL den BigBrotherAwards 2023 in der Kategorie Verbraucherschutz erhalten – Glüchwunsch!

  6. Hier sei noch mal der Service „Frank geht ran“ von Digitalcourage erwähnt 😉
    https://digitalcourage.de/frank-geht-ran

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