Der Siegeszug der Apps: Anzahl der Heavy User steigt um 59%

artikel_ipad_appsFrüher hießen sie „Programme“ oder „Anwendungen“ und mussten über teils nervige Installationsroutinen auf den Rechner aufgespielt werden. Heutzutage geht nicht nur der Aufwand zurück, den man sichtlich bei der Installation betreiben muss, sondern es verschwinden auch die alteingesessenen Bezeichnungen. Oft reden wir nur noch über „Apps“, die wir uns per Klick aus dem jeweiligen App-Store auf unseren Rechner mit einem Mausklick installieren – danach heißt es: „Ready for Takeoff“, Ihr könnt dann sofort mit der installierten Software loslegen und schaut man sich einmal den App-Markt an, so stimmt der Spruch „Es gibt für alles eine App“ mittlerweile wirklich.

Ob sinnvoll oder nicht, die App-Stores sind voll von Programmen aller Art, von klein bis groß, von Start-Up-Developern hin zu etablierten Firmen, die die Stores als neues Vertriebsmedium nutzen, um ihre Software an den Mann (oder die Frau) zu bringen. Apps sind hip, Apps sind in – doch wie hat sich der App-Markt binnen eines Jahres entwickelt? Schauen wir uns einmal ein paar Zahlen an, die es in sich haben – Vergleichszeitraum war das zweite Quartal 2014, an dem wir uns in unserem heutigen sonntäglichen Statistik-Beitrag hier einmal orientieren wollen.

Apps_iPad

Das Abrufen der aktuellen Wetterinformationen, mobiles Shoppen über eine der unzähligen Anbieter-Apps oder reiner Chat – von völlig sinnfreien Apps wie den ultimaten Furz-Sounds einmal abgesehen – in den Stores gibt es (fast) alles und die Zahlen beweisen: Es gibt nicht nur immer mehr Apps, sondern wir nutzen Sie auf unseren Smartphones auch mehr bzw. intensiver. Diese Zahlen hat nun Flurry Analytics, eine Yahoo-Tochter, in die Runde geworfen. Flurry Analytics kommt in mehr als 540.000 Apps zum Einsatz und sorgt für eine interessante Statistik: Die knappe Mehrheit der 1,8 Milliarden App-Nutzer – in Zahlen 985 Millionen User weltweit – greifen laut einer aktuellen Studio bis zu 16 Mal täglich auf ihre Apps zu und sorgen somit für eine Steigerung um 26% zum Vorjahreszeitraum. Die Userschaft, die bis zu 60 Mal pro Tag ihre Apps in Beschlag nimmt, sind gar um 34% bzw. von 440 auf 590 Millionen gestiegen. Eigentlich imposant, ist das doch nichts gegen die Gruppierung der „Heavy User“, die diese 60 Mal je Tag auch noch überschreiten. Hier ist ein enormer Anstieg von 59% bzw. das Wachstum von 176 auf 280 Millionen zu verzeichnen – vergleicht man diese Anzahl von Smartphone- und Tablet-Usern mit den Bevölkerungszahlen dieser Welt, hätte man bereits 2014 die achtgrößte Bevölkerung der Erde gestellt.

Schaut man einmal genauer auf die einzelnen App-Gruppen in Verbindung mit den Hardcore-Usern an, so kristallisieren sich fünf Gruppen heraus, die von der Sparte der Heavy User pro Tag mindestens doppelt so oft aufgerufen werden:

  1. Messaging- und Social Media-Apps: Diese werden im Schnitt 6,56 Mal häufiger pro Tag von den Heavy Usern aufgerufen als vom „normalen“ Durchschnittsanwender
  2. Hilfs- und Produktiv-Apps: Hier sind die Heavy User 5,27 Mal häufiger als der Durchschnitt unterwegs – Browser, Textverarbeitungen- und Kalender-Apps fallen in diese Rubrik ebenso wie andere Tastatur-Apps etc.
  3. Spiele: Hier sind die Heavy User drei Mal häufiger am Start
  4. Finanz-Apps: Hier sind es immerhin noch Faktor 2,55, wenn es um das mobile Banking in Vergleich zu den Durchschnittsbürgern- und Usern geht
  5. Magazin-Apps: Diese werden von Heavy Usern immerhin noch doppelt so oft wie der Durchschnitt genutzt

Das Ganze ist natürlich ein (statistisch) global feststellbares, weltweites Phänomen und hat sich in Bezug auf die 1,8 Milliarden App-User im Vergleich zum Vorjahr von 1,3 Milliarden immerhin um 500 Millionen Tablet- und Smartphone-User erhöht, jeder knapp sechste Erdenbürger ist somit also Garant für diese statistische Erhebung. Irgendwie schockierend finde ich die Tatsache, dass ich mich selbst bei den Heavy Usern wiedererkenne und stelle mir vor, wie eine Nation auf dieser Erde von 280 Millionen, stets nach unten gebeugten, auf ihr Smartphone oder Tablet starrenden Nutzern bevölkert werden könnte, während ich einer von ihnen bin. Zeit, etwas zu ändern oder sich dem unausweichlichen-Smartphone-Buckel im Alter zu stellen?

Wie schaut es bei Euch aus? Erkennt Ihr diesen Trend auch bei Euch oder in Eurem Umfeld wieder? Seid Ihr App-Jäger-und-Sammler oder vielmehr moderate App-Puristen, die nur mit dem notwendigsten Ballast auf ihren Endgeräten den Tag bestreiten?

(via Yahoo)

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Digital Native, der trotzdem gerne das Mittelalter erlebt hätte und chronischer Device-Switcher. Multimediafreak. England-Fan. Freier Autor & Tech Blogger. Hobbyphilosoph. Musik-Enthusiast. Zyniker. Hoffnungsvoller Idealist. Gladbacher Borusse und hauptberuflicher IT-Consultant.

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12 Kommentare

  1. Programme, Anwendungen, Apps alles das gleiche nur vereinzelnt auf English, finde den Fehler

  2. @Horst, Du hast den perfiden Plan der Softwareindustrie durchschaut!

  3. the matrix has you

  4. Rechne zusammen, wie oft man in der vor-App-Zeit eine Zeitung, Zeitschrift, Bücher, Terminkalender oder Briefe angefasst, oder auf die Uhr geschaut hat.

  5. 280 Mio haben Langeweile abgetötet. Was unweigerlich folgt, ist Kreativ- und Bewußtlosigkeit.
    Mal versucht, das ins Negative zu ziehen 🙂

  6. Was ist das denn für ein kurioser Artikel?

    Zugriffszahlen auf ne App? Was sind Apps im ggs zu Klo dem Kühlschrank oder das Waschbecken?

    Ein Bruchteil der Apps werden benutzt. Auch wenn jemand 80 mal am Tag ne App aufruft ist doch eher die Frage, wie viele er im Schnitt auf den Gerät hat und wie oft er eben neue Installiert.

    Und einige Apps starten ja mit dem gerät werden also gar nicht explizit aufgerufen wie Whatsapp oder EMail Apps usw.

    Meine Wetter Apps läuft auch immer weil die auch mit dem Gerät startet. Ich greife also auch nicht wirklich auf die App zu.

    Und vor allem. Und nun?
    Das scheint mir so zu sein das da einigen mächtig langweilig zu sein scheint. 🙂

  7. Peter Glasmacher says:

    Bei mir heisst es immer noch Anwendung. Und Installationsroutinen waren nie nervig. Ausser bei Microsoft. Nee, eher die Nerven zerreissend, weil man nie wusste, was mal wieder alles verbogen wurde. Und noch weniger wusste, wie man den Dreck ohne Rechnerneukauf wieder wegbekommt.
    So gesehen ist ‚Generation App‘ deutlich besser dran.
    Ahemm, hat die Analyse denn auch mal untersucht, wie die Qualität der ach so gelobten Programmschnipsel ist. Mir kommen da leergelutschte Akkus, kritische Abbrüche etc. in den Sinn.

  8. @Peter Glasmacher
    Du nennst eine App immer noch Anwendung?
    Zum Glück musst du „leergelutschte Akkus“ nicht übersetzen ;-))

  9. Ich nutze Apps auch tagtäglich, aber mehr aus Not denn aus Überzeugung. Wenn ich kann, dann gehe ich immer lieber über die Webseite. Viele Apps sind aus meiner Sicht nicht gut umgesetzt und noch mehr Apps lassen unnötig Funktionen vermissen, die man von der Webseite ganz natürlich gewohnt ist. Mehr als nur einmal pro Tag schimpfe ich über irgendeine App, weil irgendwas nicht geht, sei es die Maps App von Google, der Navigator der Bahn, die Spiegel Online App oder irgendwas anderes. Die neue Outlook App von Microsoft schiesst dabei den Vogel ab. Die App ist für den ambitionierten Nutzer praktisch unbrauchbar. Man muss sich nur die Reviews anschauen und dann weiss man, dass da einiges schief lief bei der Entwicklung.
    Ich denke, dass ist der Kern des Problems: Mehr noch als bei der Webseite sollte bei einer guten App sehr viel Hirnschmalz in das UI fliessen. Für viele Firmen ist die App aber nur von sekundärer Bedeutung und das merkt man.

  10. Ich stehe wohl grade irgendwie auf dem Schlauch. Ich verstehe das nicht:
    „Der Großteil der 1,8 Milliarden App-Nutzer – in Zahlen 985 Millionen User weltweit – “
    Kann mir das einer erklären, bitte?

  11. Oliver Pifferi says:

    @Matthias – War ggf. irreführend, habe das mal durch „die knappe Mehrheit“ ersetzt, was ja knappe 54,72 Prozent (985 Millionen von 1,8 Milliarden) der weltweiten User darstellt.

  12. Ich nutze mein mobiles Telefon zum telefonieren, maximal für SMS, als Wecker und den Kalender. Bis auf die bordeigenen „Programmchen“ meines BlackBerrys hab ich keine „App“ installiert und/oder aktiv. Ich sehe keinen wirklichen Grund zur Nutzung der Miniporgramme. Sie sind (bis auf meine eigenen natürlich;-) oft schlecht programmiert und einfach zu billig. Dagegen liebe ich aber meinen High End Desktop PC und richtige Programme, wie die Adobe Suit, AcrobatPRO, vmware, Programmiertools, Arma3 Football Manager etc. pp. Ich bin von Beruf ITler und sehe den „App“ Trend aus anderer Perspektive. Hauptsache ich verdiene genug Geld damit. Das Testen reicht und dann ab zum Verkauf und runter vom Testgerät. Ich nutze auch weder Facebook noch ein anderes soziales Netzwerk und „Like-Freunde“ benötigt mein Ego auch nicht. Zur einfachen Kommunikation nutze ich E-Mail und Telefon / BlackBerry. Das reicht und der „Handy“- und Tablet-Hype geht demnach spurlos an mir vorrüber. Wer „Apps“ also unbedingt braucht, nur zu und natürlich Danke für jedes Abo. Mein Karibik-Urlaub war dieses Jahr sehr ruhig, erholsam und schön, so ganz ohne Mobile und PC 😉

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