De’Longhi Rivelia: Innovativer Kaffeevollautomat mit Bean Switch System im Test

Kürzlich hat De’Longhi eine neue Kaffeemaschine vorgestellt, genauer gesagt einen neuen Kaffeevollautomaten, der auf den Beinamen Rivelia hört. Dieser kommt zwar nicht mit einer App daher, ist aber auf eine andere Art und Weise »smart«. Ich habe mir das gute Stück etwas genauer angesehen.

Bereits auf der Packung wird eine der Kernfunktionen des Automaten bekannt gemacht, das sogenannte Bean Switch System von DeLonghi. Das Gerät kommt nämlich mit zwei Bohnenbehältern statt einem und diese sind auch nicht in den Automaten integriert, sondern können einfach aufgedreht werden. Beide Behälter unterscheiden sich in der Form nicht voneinander. Lediglich die Deckelfarbe macht kenntlich, welchen man gerade in der Hand hält. Was bringt das? Durch das einfache Wechseln des Behälters (beide fassen übrigens 250 Gramm Kaffeebohnen) kann man ohne großen Aufwand für bestimmte Getränke schnell zu einer anderen Bohnensorte wechseln. Das geht bei anderen Automaten nicht, es sei denn, man entleert vor der Getränkewahl komplett den Behälter.

Das ist auch kein einfaches Unterfangen. Beispiel: Für Espresso möchte der geneigte Genießer wohl eher die passenden Bohnen nutzen, für normale Crema vielleicht wiederum andere. Ihr habt also die Wahl. Mal eben schnell den bestehenden Behälter lösen und den anderen mit einem Dreh installieren, ist in 20 Sekunden erledigt. Allein das dürfte bei vielen gut ankommen. Auch in Haushalten mit mehr als einem Nutzer gibt es nicht nur Vorlieben beim Getränk, sondern auch bei der Bohne. Dazu kommt die einfache Auswahl des Mahlgrades direkt am Behälterfach. Insgesamt 13 Stufen habt ihr zur Auswahl, die mit einem kleinen Regler während des Betriebs der Mühle (das ist ein wichtiger Hinweis) umgestellt werden können.

Doch zum Lieferumfang gehört natürlich nicht nur die Maschine mit den zwei Behältern, sondern auch noch ein Wassertank, ein Milchbehälter, ein Filter, die Tropfschale, ein Kaffeesatzbehälter, eine Bedienungsanleitung und etwas Zubehör (Pinsel, Löffel und der Auslass zum Spülen), was direkt in der Maschine vor dem Anschluss für die Kaffeebohnenbehälter versteckt ist. In diesem Fach kann man auch Kaffeepulver mit dem dazugehörigen Löffel in die Maschine geben. Wer also noch einen guten gemahlenen Kaffee zu Hause hat, kann diesen auch hiermit verwenden.

Aber machen wir noch mal einen Schritt zurück zur Inbetriebnahme. Die ist nicht wirklich kompliziert. Nachdem alles ausgepackt ist, die Bohnen in einen Behälter verbracht sind und dieser aufgeschraubt ist, muss der Wassertank noch mit Wasser gefüllt werden. Der ist an der Seite platziert und kann einfach abgenommen und wieder aufgesetzt werden. In diesen gehört auch noch der mitgelieferte Filter, der anfangs etwas wackelig in seiner Aufhängung sitzt, durch den Deckel aber zusätzlich gehalten wird. Sobald der Tank gefüllt ist, wird er wieder an Ort und Stelle verbracht.

Nun kann die Maschine angeschaltet und es müssen ein paar Einstellungen getätigt werden. Beispielsweise muss man die Wasserhärte wählen, die man mit dem mitgelieferten Teststreifen relativ zügig herausbekommt. Dann spült die Maschine und ist zügig einsatzbereit. Wer Milch möchte, kann diese in den mitgelieferten Behälter geben und einfach in die Maschine stecken. Er steht sicher auf der Plattform der Tropfschale direkt neben der Tasse.

Am Kopf des Behälters ist ein Regler für die Festigkeit, genauer gesagt das Volumen des Schaums. Es gibt auch eine Einstellung, über die der Automat automatisch die Reinigung der Milchdüse vornimmt. Der Ablauf für den Milchschaum kann in Höhe und Länge entsprechend der Tasse variiert werden. Somit geht bei kleineren Tassen nichts daneben und bei großen Gläsern hängt der Rüssel auch nicht in der Milch.

Generell muss man der Rivelia eine hohe Kompaktheit zuschreiben, wenn man an den Funktionsumfang denkt. Die Maschine misst lediglich 245 × 430 × 385 Millimeter. Ich hatte vorher eine Saeco-Maschine, die deutlich mehr Platz in Anspruch genommen hat. Die hatte zwar einen Touchscreen, war jedoch um einiges langsamer und lauter als die De’Longhi. Aber dazu gleich noch mehr. Die Rivelia wird über den Kopf bedient. Dort sitzt ein 3,5 Zoll (ca. 9 cm) großes Farbdisplay mit Touch-Funktion. Obendrein gibt es noch vier kapazitive Tasten. Über die kann man die angezeigten Getränke nach den mit oder ohne Milch filtern. Es gibt weiterhin eine Taste für die Profile und eine An-/Aus-Taste. Eine kleine Anekdote: Ich bin Besitzer zweier Katzen, die – unsere Küche ist ein Durchgangszimmer von Flur zum Esszimmer – gern den Weg über die Arbeitsplatte auf die Schränke nehmen. Dabei berühren sie zwangsläufig auch gelegentlich die Kaffeemaschine. Da der An-/Aus-Button jetzt auf der Oberseite ist, kann es sein, dass man mitten in der Nacht vom Schlafzimmer aus hört, dass die Kaffeemaschine angeht.

Nachdem die erste Einrichtung abgeschlossen ist, kann das Getränk ausgewählt werden. Hier kann man sich entweder dem Standard bedienen und einfach auf das jeweilige Getränk (die Auswahl ist mit 16 Optionen sehr umfangreich) drücken oder sein Lieblingsgetränk auch anpassen. Anpassen heißt die Menge, Stärke und Temperatur einstellen. Bei Getränken mit Milch kann man auch die Menge von Milch und Kaffee präzise an die vorhandenen Gläser anpassen. Das geht schnell von der Hand und kann dann zügig im Profil gespeichert werden. Ich habe eins für meine Frau und eins für mich angelegt und die Getränke entsprechend angepasst. Obendrein lernt die Maschine auch noch eure Vorlieben. So könnt ihr für ein Getränk je nach Tageszeit (früh, mittags, abends) unterschiedliche Einstellungen vornehmen. Betätigt ihr zur jeweiligen Zeit mit eurem Profil das entsprechende Getränk, wird automatisch auf die passende Einstellung gewechselt. Das finde ich sehr praktisch. Wer gerade keine Lust auf die Spezialfertigung hat, kann auch jederzeit den Standard über den Touchscreen auswählen. Die Profile kann man über die erst erwähnte Taste zügig wechseln. Dann passt sich auch die Hintergrundbeleuchtung der Tasten entsprechend farblich an.

Der Bildschirm ist sehr responsiv, ausreichend scharf und bietet ansprechende Farben. De’Longhi bietet mit der Bean-Adapt-Technologie außerdem ein Feature, das den Mahlgrad, die Dosierung und die Temperatur je nach gewählter Bohne variiert. Das soll für den besten Kaffee sorgen. Folgende Getränke können gewählt werden:

Im Betrieb macht die Maschine einen hervorragenden Job. Sie ist wesentlich leiser als mein vorheriges Modell von Saeco und auch schneller. Vor allem beim Start ist sie innerhalb weniger Sekunden einsatzbereit. Die zubereiteten Kaffeesorten schmecken nicht nur gut, sondern sehen auch gut aus. Der produzierte Schaum entspricht auch den Einstellungen auf dem Milchbehälter, sodass man diesen an seinen eigenen Geschmack anpassen kann. Hier spielt die verwendete Milch natürlich auch eine große Rolle. Vor allem bei Espresso merkt man oft, wie gut die Maschine ist. Der schmeckt mir sehr gut und hat eine gute Balance zwischen Säure und Bitterkeit. Auch die Crema sieht toll aus. Hier ist der Mahlgrad entscheidend. Obacht bei dem Modell: Das ist keine Maschine, die zwei Tassen gleichzeitig füllen kann. Dafür reicht der Platz nicht aus.

Kommen wir zur Reinigung, ein wichtiges Thema für alle Besitzer eines Vollautomaten. Bei der Saeco, die ich vorher hatte, war das ein nicht ganz so einfaches Unterfangen. Allein die Entnahme der Brühgruppe und das Wiedereinsetzen wollte nicht immer problemlos gelingen. Dazu kam, dass das Modell von Haus aus nicht besonders sauber war. Wasser aus der Brühgruppe bahnte sich seinen Weg unter die Maschine oder Ähnliches. Bei der De’Longhi ist das Gegenteil der Fall.

Es gibt zwar keine Funktion, die die Maschine zur Selbstreinigung anbietet, aber generell sind alle Komponenten ausgezeichnet zugänglich. Fangen wir bei der Milchgruppe an, die ohnehin regelmäßig nach der Entnahme gereinigt wird. Für alles Weitere baut man den Behälter einfach auseinander und schmeißt diesen in den Geschirrspüler. Dasselbe gilt auch für die Tropfschale oder den Kaffeesatzbehälter, die Halterung für beides und das Edelstahlgitter macht man am besten unter fließendem Wasser sauber und reinigt diese dann mit einem Tuch. Das geht rasch von der Hand. Auch der Wassertank muss mit der Hand abgewaschen werden.

Um an die Brühgruppe zu kommen, entnimmt man einfach den Wassertank und öffnet die kleine Klappe an der Seite. Dann nimmt man das Teil einfach raus und reinigt es unter fließendem Wasser. Danach kann die Brühgruppe wieder zurück in die Maschine. Für alles Weitere hat die Maschine selbst Programme. Dazu gehört das Spülen und die Entkalkung. Das Entkalken selbst dauert um die 30 Minuten und die Maschine selbst sagt euch, wenn das vonnöten ist. Viel mehr ist auch nicht zu tun.

Alles in allem bin ich aktuell sehr zufrieden mit dem Gerät und konnte keine echten Mängel ausmachen. Sie funktioniert tadellos, lässt sich einfach reinigen und macht vor allem einen hervorragenden Kaffee. Hinzu kommt die Variabilität über die zwei separaten Kaffeebehälter, über die man zügig zu einem anderen Geschmack wechseln kann. Die Profile und die Funktion, zu verschiedenen Tageszeiten angepasste Kaffee trinken zu können, runden den Komfort ab.

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36 Kommentare

  1. Idee interessant, wie schon oben erwähnt bleiben von der vorherigen Bohnensorte jedoch immer Bohnen im Mahlwerk, d.h. Es wird 2 Tassen bis zur neuen Sorte brauchen. Kompaktheit ist toll, preislich leider absolut uninteressant. Selber Besitzer einer delonghi 350 und 510

  2. Wer es nicht praktisch, sondern gut haben will, sollte für das Geld eine gute Espressomaschine kaufen und das Handwerk erlernen.

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