„Deliver At All Costs“: Absurder Action-Kracher im Test

„Deliver At All Costs“ ist ein neues Actionspiel für PC und Konsolen, das sich ein ganzes Potpourri an Vorbildern auserkoren hat. So erinnert das chaotische Gameplay aus isometrischer Perspektive auf den ersten Blick an die Wurzeln von „Grand Theft Auto“.  Die Gameplay-Mechanik, die sich auf die Auslieferung von Aufträgen fokussiert, hat aber auch etwas von „Crazy Taxi“. Kann das Spiel von Konami auf eigenen Füßen stehen?

Entwickelt worden, ist „Deliver At All Costs“ vom Studio Far Out Games. Ich habe mir dabei für euch einmal die PC-Fassung angesehen. Letztere bekommt ihr aktuell sogar komplett gratis über den Epic Games Store – ein nettes Launch-Angebot. Da geht ihr also kein Risiko beim Anspielen ein. Worum dreht sich das Spiel? Nun, ihr verkörpert den Kurierfahrer Winston Green, der im Jahr 1959 die unkonventionellsten Lieferungen abwickeln muss. Dass er dabei regelmäßig einen Pfad der Verwüstung hinter sich lässt, geht in Ordnung – solange die Ware pünktlich und sicher ankommt.

Ein Highlight sind dabei dann eben auch die zerstörbaren Umgebungen, denn ihr könnt quasi in Zäune, Stände oder ganze Häuser hinein brettern und diese in Schutt und Asche legen. Dabei liefert ihr illustre Objekte wie einen sich windenden Schwertfisch, eine kurz vor der Explosion stehende Bombe oder bereits entzündete Feuerwerkskörper aus. Habt ihr vom Autofahren einmal genug, könnt ihr zudem auch aussteigen und zu Fuß die halboffene Spielwelt erkunden.

Mein Test-System:

CPU: AMD Ryzen 7 9800X3D
CPU-Kühler: Noctua NH-D15 G2
Motherboard: MSI Tomahawk Wi-Fi AMD X670E
RAM: 64 GByte G.Skill Trident Z5 Neo RGB DDR5-6000 CL30
Grafikkarte: MSI Nvidia GeForce RTX 5080 Inspire 3X OC
SSD: Kingston Fury Renegade 2 TByte + WD_Black SN850 1 TByte
Netzteil: be quiet! Power Zone 2 (1.000 Watt)
Tower: be quiet! Dark Base Pro 901 (White)

„Deliver At All Costs“: Kurzweiliger Zeitvertreib

Wer hier aber komplett anarchisches Chaos erwartet, wird überrascht sein, dass sich „Deliver At All Costs“ recht ausgiebig auf seine Story konzentriert und immer wieder lange Dialogszenen bzw. Cutscenes integriert. So lässt das Spiel schon zu Anfang offen, ob die Welt des Spiels wirklich so durchgeknallt ist, oder es nicht nur der Kurierfahrer Winston ist, dessen Verstand an seine Grenzen stößt. Untermalt wird das Geschehen im Übrigen von einem passenden Soundtrack im Stil der 1950er-Jahre sowie englischer Sprachausgabe – es gibt zwar dt. Texte, aber keine Vertonung.

Mein Test-System ist im Übrigen für „Deliver at All Costs“ völlig überdimensioniert, sodass maximale Settings in 4K bei 60 fps oder mehr keinerlei Problem gewesen sind. Die Systemanforderungen sind moderat, sodass der Titel sich z. B. auch für PC-Gaming-Handhelds eignet. Allerdings sei gesagt, dass es am kleinen Screen etwas unübersichtlich werden kann, denn es gibt haufenweise kleine Objekte in der Spielwelt, die man dann beim rasanten Fahren leicht übersieht.

Auch wenn „Deliver At All Costs“ kein Triple-A-Grafikhammer ist, sieht das Spiel in seiner Retro-Ästhetik sehr ansehnlich aus. Zumal die zerstörbaren Umgebungen sehr erfrischend sind. Die bringen im Übrigen eher eure CPU ins Schwitzen, für meinen AMD Ryzen 7 9800X3D ergab sich hier allerdings nichts, was dieser nicht mit einem Lächeln quittiert hätte.

Ein kleines Manko des Spiels ist, dass sich der anfängliche Chaos-Faktor relativ schnell abnutzt und sich die Missionen, zieht man das abwechslungsreiche Ladegut ab, stark ähneln. Man fährt eben von A nach B und stellt seine Ladung zu. Allerdings kommen durch die unterschiedlichen Waren kleine Gameplay-Veränderungen hinzu. Der erwähnte Schwertfisch etwa rutscht allzu leicht von der Transportfläche und will dann wieder befestigt werden. Ein leckender Öltank sorgt dafür, dass ihr eine brennende Spur hinter euch herzieht, in die ihr besser nicht wieder hinein fahrt, geschweige denn anhaltet.

Wer sich zudem zwischen den Aufträgen in der Spielwelt umsieht, auch zu Fuß, entdeckt teilweise neue Missionen und Sammelobjekte. Selbst über die Dächer könnt ihr dann kraxeln. Zudem könnt ihr euren Truck im Laufe des Spiels mit Upgrades versehen, um eure Lieferungen zielsicherer zu erledigen, etwa mit einem Kran. Das macht durchaus Laune, auch wenn eben das grundlegende Spielprinzip immer auf „Fahre im Zeitlimit X von A nach B“ basiert.

Mein Fazit

„Deliver At All Costs“ ist eine kurzweilige Mischung aus den alten „GTA“-Spielen mit einer Prise „Crazy Taxi“, läuft aber wesentlich linearer ab und bietet euch keine komplett offene Spielwelt, sondern mehrere Zonen, die für unterschiedliche Stadtteile stehen. Mit seinem Preis von 29,99 Euro – bzw. kostenlos im Epic Games Store – wird hier ein kurzweiliges Spielvergnügen mit einigen amüsanten Ideen geboten. Der Core-Gameplay-Loop wird jedoch durch die unterschiedlichen Liefergegenstände nur leicht aufgebrochen. Am Ende laufen die Missionen eben immer nach einem nahezu identischen Schema ab.

Spielt „Deliver At All Costs“ daher lieber in kleinen Dosen – mal hier eine Mission, mal da ein wenig die Spielwelt erkunden. Dann wird hier gute Unterhaltung mit anarchischem Flair geboten, die für einige spaßige Nachmittage sorgen dürfte.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

6 Kommentare

  1. Ich mag das Game – hänge aber tatsächlich gerade mehr an Cookie Clicker fest

    Und nicht böse gemeint, aber es scheint ein bisschen durch, dass Du wirklich SEHR stolz auf dein System bist

    • Wo liest Du das denn bitte raus? Die Systemanforderungen sind für viele nicht uninteressant und da hängst Du Dich an einem lockeren Satz auf?
      Genau so könnte an Dir unterstellen, dass bei Dir der Neid durch scheint. 😉

    • André Westphal says:

      Ich versuche da einfach immer in Relation anzugeben, dass ich eben auf einem High-End-System teste und das natürlich nicht für alle PCs eine Aussagekraft hat. Ich schreibe auch deutlich, wenn mein Rechner in die Knie geht und das eigentlich nicht zu den Specs passt.

      Das soll aber keine „Prahlerei“ sein, sondern einfach ein bisschen den Maßstab zeigen – wer ein ähnliches System nutzt, muss sich keine Sorgen machen, weil hier viel Puffer ist. „Deliver At All Costs“ läuft auch auf Mittelklasse-Systemen noch ordentlich, wenn ich schaue, dass ich es selbst auf nem PC-Gaming-Handheld anständig zum Laufen bringen konnte.

  2. Der Preis von 0€ scheint mir persönlich für ein Spiel dieser Art voll angebracht zu sein. 29,99€ auf Steam halte ich denn doch für total übertrieben. Ich selbst hätte mir dieses Spiel auch im Bereich von 3 – 5€ nicht geholt.

  3. Sieht cool aus, und läuft wohl auch 1A auf dem Steam Deck. Ich glaube, das schaue ich mir mal genauer an. Über Steam werde ich es jetzt aber sicher nicht kaufen, wenn es bei EPIC aktuell kostenlos zu haben ist.
    EPIC hats wohl immer noch nötig.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht. Es besteht kein Recht auf die Veröffentlichung eines Kommentars.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Kommentar-Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.