„Date Everything“: Absurde Dating-Sim im Test
Mit „Date Everything“ ist in dieser Woche im Vertrieb von Team17 eine launige Dating-Sim erschienen, die es nicht auf billige Softcore-Stimulation abgesehen hat, sondern eher mit absurdem Humor überzeugen will. Dabei hat man ein wahres Who’s who englischsprachiger Sprecher versammelt, um die 100 Dating-Partner zu vertonen. Der Clou: Ihr schmeißt euch an eure eigenen Haushaltsobjekte wie eure Couch, euer Bett oder auch eure Toilette heran.
Entwickelt worden, ist „Date Everything“, den Titel sollte man wie gesagt wörtlich nehmen, von Sassy Chap Games. Das ist ein neues Studio, das unter anderem von den Sprechern Ray Chase (Noctis in „Final Fantasy XV“), Robbie Daymond (Goro Akechi in „Persona 5“) sowie Max Mittelman (Red XIII in „Final Fantasy VII Remake“) gegründet worden ist. Zum Cast zählen bekannte US-Sprecher wie Felicia Day („Supernatural“), Ben Starr („Claire Obscure: Expedition 33“) oder auch Steve Blum. Letzteren hört man beispielsweise normalerweise als englischsprachige Stimme von Wolverine in Spielen und Serien.
Verfügbar ist „Date Everything“ sowohl für den PC (via Steam) als auch für die Nintendo Switch, PlayStation 5 und Xbox Series X|S. Wie schon eingangs erwähnt, handelt es sich hier um eine Dating-Sim. Besonders schlüpfrig geht es hier allerdings meistens nicht zu, sieht man von einigen Witzen ab. Generell dominieren eher die gut geschriebenen, humorvollen Dialoge.
Mein Test-System:
- CPU: AMD Ryzen 7 9800X3D
- CPU-Kühler: Noctua NH-D15 G2
- Motherboard: MSI Tomahawk Wi-Fi AMD X670E
- RAM: 64 GByte G.Skill Trident Z5 Neo RGB DDR5-6000 CL30
- Grafikkarte: MSI Nvidia GeForce RTX 5080 Inspire 3X OC
- SSD: Kingston Fury Renegade 2 TByte + WD_Black SN850 1 TByte
- Netzteil: be quiet! Power Zone 2 (1.000 Watt)
- Tower: be quiet! Dark Base Pro 901 (White)
„Date Everything“ ist launige Unterhaltung
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Nachdem der Protagonist aufgrund neuer Effizienzmaßnahmen direkt nach dem ersten Arbeitstag von seinem Home-Office-Job gefeuert wird, erhält er per Drohnenlieferung ein mysteriöses Paket. Enthalten ist eine Brille, die es ihm ermöglicht, mit leblosen Objekten zu kommunizieren. Hier ergibt sich im Übrigen ein ganzer Handlungsstrang, der sich um einen Hacker und ehemaligen Kollegen aus der Firma dreht, die euch entlassen hat. Denn dort wurde die besagte Brille eigentlich für militärische Zwecke entwickelt.
Wer sich mit diesem Erzählstrang nicht allzu lange aufhalten will, kann die entsprechenden Szenen allerdings rasch durchklicken. Denn der eigentliche Spaß liegt darin, wie ihr in einer 3D-Umgebung euer Haus erkundet. Mit eurem neuen Wearable könnt ihr nun alle Objekte in eurer direkten Umgebung mit einer Art Herz-Strahlung bombardieren – und so ins Gespräch kommen. Die meisten Gegenstände haben dabei eine gewisse Zuneigung zu euch. Andere, wie eure Türen, wollen bestenfalls befreundet sein. Das punkige Gummientchen, das ihr sonst mit in die Badewanne nehmt, scheint es sogar eher aus eine Feindschaft anzulegen.
So gibt es dann auch für jeden Dating-Partner aus eurem Haus, sei es euer Toaster, der von einer Musikkarriere träumt, eurem Wecker mit einer gespaltenen Persönlichkeit oder eurem äußerst lasziven Bett, drei verschiedene Enden, in denen die Beziehung gipfeln kann: Liebe, Freundschaft oder Hass. Das hängt von euren Entscheidungen ab. 100 Gesprächspartner gilt es aufzuspüren, alle komplett vertont und mit eigenen Spleens und Persönlichkeiten. So wähnt sich eure Toilette etwa als meisterhafter Rapper, euer nervöses Bürozubehör sucht nach mehr Selbstvertrauen und euer Schreibtisch gibt sich als stolze Gewichtheberin.
Dadurch, dass es für jeden der 100 Dating-Partner verschiedene Ausgänge der Beziehung und freispielbare Bonus-Artworks gibt, lohnen sich auch mehrfache Runden. Grundlegend läuft „Date Everything“ dabei so ab, dass ihr morgens den Tag beginnt und ein begrenztes Energie-Level habt, um einige Gespräche zu führen. Habt ihr die Power aufgebraucht, müsst ihr bis zum nächsten Tag warten, bevor ihr eure Dating-Allüren im eigenen Heim fortsetzen könnt. Jeden Tag könnt ihr zudem nur einmal mit einem ausgewählten Gegenstand reden. Habt ihr also zum Beispiel mit eurer Couch schon gesprochen und die Beziehung vorangetrieben, könnt ihr das Techtelmechtel erst am nächsten Tag fortsetzen.
Visual Novel trifft Walking-Simulator
Dabei findet ihr einige Gegenstände, wie euer nicht zu übersehendes Bett, das übergroße Klavier oder den Lauftrainer im Fitnessraum wie automatisch. Andere, wie eine Büroklammer, die sich jeden Tag woanders „versteckt“, sind schon schwerer im Auge zu behalten. Es lohnt sich also, auch Ecken und zunächst vielleicht verschlossene Türen im Blick zu behalten oder Schubladen und Schränke zu öffnen. Die Dialoge erinnern dann an ein Visual Novel, sodass ihr den witzigen und skurrilen Monologen eures jeweiligen Gegenübers lauscht und dann aus verschiedenen Antworten auswählt. Dabei solltet ihr gut zuhören und die Vorlieben eures Gegenübers einschätzen lernen. Manch ein Objekt will etwa eher herausgefordert werden, das andere wünscht sich jemanden, der ihm nach dem Mund redet.
Durch erfolgreiches Erreichen eines finalen Beziehungslevels steigert ihr eure Charakterwerte wie zum Beispiel Empathie, was euch dann neue Optionen bei anderen Gesprächspartnern erlaubt. Technisch ist „Date Everything“ dabei recht simpel gehalten, was aber in Ordnung geht. Das Spiel lässt sich also auch sicherlich auf der Nintendo Switch oder PC-Gaming-Handhelds locker spielen. Das spiegelt sich auch in den Systemanforderungen wider – als Prozessor reichen gar ein betagter Intel Core i5-2500 oder AMD FX-4350, 8 GByte RAM und eine GPU wie die Nvidia GeForce RTX 660 oder AMD Radeon R9 270 aus.
Mein Fazit zu „Date Everything“
„Date Everything“ lebt vor allem von seinem absurden Humor und den cleveren Dialogen, die sich nur allein in den bizarren Situationen ergehen. So greift man in verspielter Form auch ernsthafte Themen auf, ohne es aber zu düster angehen zu lassen. Manchmal gibt es aber eben auch Gespräche, die durchaus zum Nachdenken anregen – etwas, was man bei so einem abgedrehten Titel vielleicht gar nicht erwartet hätte. Hier zeigt sich, dass die Autoren und die hervorragenden Sprecher ihr Handwerk absolut verstehen.
„Date Everything“ kostet z. B. bei Steam 26,99 Euro und bietet durchaus einen erheblichen Umfang. Denn es ist unmöglich beim einmaligen Durchspielen alles zu sehen zu bekommen. Alle 100 „Dateables“ zu finden macht Spaß und immer wieder erlebt man neue, absurde Gesprächspartner und einen kreativen Dreh, der Haushaltsobjekte vermenschlicht und ihre „Natur“ gekonnt in den Charaktereigenschaften widerspiegelt.
Wer diese Art von absurdem Humor schätzt, wird an „Date Everything“ jedenfalls viel Freude haben. Man sollte nur nicht zu viele Spieltage nacheinander zocken, denn dann kehrt eine gewisse Monotonie ein. Für ein paar Runden zwischendurch und wahlweise ein Lachen oder amüsiertes Kopfschütteln angesichts der abgedrehten Charaktere ist „Date Everything“ aber immer gut.
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Also wenn ich bei Steam schaue kostet es 29.99 Euro plus ein Addon und das ganze ist nicht mal synchronisiert…
Hey, der DLC enthält nichts Wesentliches und nur kosmetischen Kram, auf den kann man getrost verzichten. Klar ist das komplette Spiel vertont. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es lediglich nicht, das ist bei solchen Spielen aber auch nicht üblich, da es hier um ein Indie-Game geht. Da ist der hohe finanzielle Aufwand für einen relativ überschaubaren Markt für kleinere Studios zu hoch.
Das mit dem Preis ändere ich, zum Zeitpunkt als ich den Artikel geschrieben habe, war der Preis noch niedriger.