Das neue CMF by Nothing Phone 2 Pro ausprobiert – mit NFC an Bord

Vor Kurzem erreichte mich ein Smartphone für einen Gerätetest, das ich persönlich bis dahin gar nicht mehr so richtig auf dem Schirm hatte. Das liegt daran, dass ich bisher selbst nur recht wenig Kontakt mit Gerätschaften des Herstellers CMF hatte – wohl auch, weil ich hier bislang eher Hardware im Low- bis Mid-Level-Bereich erwartete und stattdessen dann doch eher im Bereich der aktuellen Pixel-Smartphones meinen Daily Driver gesehen habe. An letzterem Fakt hat sich auch nach dem Test des neuen CMF by Nothing Phone 2 Pro nichts geändert, sehr wohl aber an ersterem. Doch erst einmal eine kurze Übersicht zu den Specs des neuen Geräts, welche ihr zuletzt schon in der Ankündigung des neuen Geräte-Portfolios von CMF lesen konntet:
| CMF Phone 2 Pro – Technische Spezifikationen | |
|---|---|
| Speicher | 8 GB + 128 GB / 8 GB + 256 GB (erweiterbar bis zu 2 TB) |
| Abmessungen | Größe: 164,0 mm |
| Prozessor | MediaTek Dimensity 7300 Pro 5G 8-Kern (4×2,5 GHz Cortex-A78 & 4×2,0 GHz Cortex-A55) |
| GPU | Mali-G615 MC2 |
| Display | 6,77 Zoll Flexible AMOLED, 1080 x 2392 Pixel, 1000Hz Touch-Abtastrate |
| Kamerasystem | 50 MP Hauptkamera, 50 MP Telekamera, 8 MP Ultraweitwinkel, 16 MP Frontkamera |
| Akku | 5000 mAh |
| Preis | CMF Phone 2 Pro 8 GB RAM + 128 GB Speicher: 249 €, CMF Phone 2 Pro 8 GB RAM + 256 GB Speicher: 279 € |
Das CMF Phone 2 Pro kommt – typisch 2025 – ohne Ladeadapter zum Käufer, dafür ist neben dem SIM-Tool zumindest aber noch ein USB-C-auf-C-Kabel dabei.
Gleich zwei Dinge vorab, die mir direkt nach dem Öffnen der Box aufgefallen sind:
- Das Orange der neuen Reihe ist als solches eher schwer zu erkennen, ich (und auch einige weitere in meinem Umfeld) sehen hier eher ein helles Rot. Das sind sicherlich Kleinigkeiten, aber wer sich auf ein kräftiges Orange freut, wird erst einmal etwas doof gucken.
- Die Haptik des CMF Phone 2 Pro ist absolut großartig – vor allem ohne Case! Aber dazu gleich mehr.
Die Optik wird mit Sicherheit erneut die Gemüter spalten, ich persönlich bin ein großer Freund dieses industriellen, eher ungewöhnlichen Looks. Die sichtbaren Schrauben (aus rostfreiem Stahl) sollen erneut dazu dienen, dass man die Rückseite modular anpassen kann. Sprich: eine Wallet-Erweiterung anbringen oder dergleichen. Das konnte ich persönlich aber mangels Erweiterungen nicht ausprobieren.

Während die obere Hälfte der Rückseite mattiert ist, ist die untere Hälfte eher glatt, wenngleich auch nicht glänzend. Beim In-die-Hand-Nehmen fällt zudem umgehend das geringe Gewicht von 185 g auf, so leicht war lange kein Testgerät mehr in meiner Hand. Hinzu kommt, dass das Gehäuse auch noch enorm schmal (7,8 mm) daher kommt und so im Gesamten eine wirklich richtig gute Haptik geliefert wird. Wie sagt man so gern: Viel zu schade für eine Hülle.

Genau wie das Gehäuse wird auch die Optik der mit Aluminiumrahmen geschützten Kamerasensoren auf der Rückseite sowohl Hater als auch Freunde finden. Aufgrund der Anordnung der einzelnen Module liegt das Smartphone nicht komplett plan auf, wenn man es auf dem Tisch ablegt. Allerdings wackelt es deutlich weniger als ich hier befürchtet hatte.
Allgemein bin ich sehr begeistert von der Verarbeitungsqualität, die ein Smartphone für 250 bis 280 Euro hier abliefert. Die Buttons bieten allesamt ein sehr gutes, kräftiges Klickgefühl, lediglich die Lautstärkewippe sitzt etwas lockerer als der Rest der Tasten im Gerät.

Das Displayglas besitzt von Werk aus eine Schutzfolie, die kaum bis gar nicht spürbar ist, wenn man per Wischgesten navigiert.
Den größten Makel, den André bei seinem Test zum Vorgängermodell angesprochen hatte, hat CMF beim neuen Phone 2 Pro abgestellt: Es unterstützt nun auch NFC, kann also vor allem auch zum mobilen Zahlen verwendet werden. Das darf in der heutigen Zeit auch einfach nicht mehr fehlen, da pflichte ich André absolut bei. Dennoch kann auch das neue Modell weiterhin nicht kabellos geladen werden, dafür aber zumindest per Fast Charge kabelgebunden mit maximal 33 Watt. Das ist zwar auch keine Kampfansage, aber man sollte auch hier wieder auf den Kaufpreis schauen. Binnen einer halben Stunde konnte ich zumindest im Test so wieder mehr als genug Ladung aufs Gerät packen, dass ich damit locker durch den Tag kommen konnte, sofern ich aufs mobile Daddeln verzichtete. Und auch so braucht sich das CMF Phone 2 Pro nicht in Sachen Akkulaufzeit zu verstecken. Mit einer Ladung komme ich mehr als locker durch den Tag, muss das Gerät frühestens nach der Arbeit am Folgetag an den Strom hängen.

Hier spürt man zum einen die energieeffiziente Hardware, zum anderen aber auch die integrierten Stromsparfunktionen wie die adaptive Bildwiederholrate. Mit maximal 120 Hz bedient sich das Gerät dann auch angenehm flott, natürlich auch unterstützt von den bis zu 16 GB RAM. So viel Arbeitsspeicher erhält man aber nur dann, wenn man den verbauten 8 GB zusätzlichen internen Speicher in den Einstellungen zuspricht. Das können 1, 2, 4, 6 oder eben 8 GB Speicher sein, die dann ausschließlich zum Auslagern des Zwischenspeichers verplant bleiben.

So komme ich im Alltag in Sachen Performance hervorragend mit dem Phone 2 Pro aus. Zum Zocken von aktuelleren Titeln sollte man sich vielleicht dann doch lieber woanders umschauen. Mein aktuelles Go-To-Game „mo.co“ von Supercell konnte zumindest ganz gut verdeutlichen, dass man mit dem Gerät durchaus daddeln kann, solange es nicht zu grafiklastig wird. Das Spiel ist sehr bunt und schnell, lässt sich aber mit dem CMF Phone 2 Pro einwandfrei spielen. Doch sobald dann mehr als 15 Spielern gleichzeitig auf dem Bildschirm auf Monster einprügeln und ihre Zauber, etc. wirken, hakt das Spiel hier dann doch spürbar. Letzten Endes wirbt aber auch CMF selbst nur damit, dass der im Phone 2 Pro verbaute Prozessor lediglich 10 % mehr Leistung erzielt als der des Vorgängers. Der Qualcomm Snapdragon 7s Gen 3 vom Nothing Phone 3a hält hier doch ein wenig besser durch.

Beide Geräte teilen sich zudem die bekannte Dot-artige Systemoberfläche von Nothing OS 3.2 basierend auf Android 15. Die muss man schon mögen, wenn man sich dafür entscheiden sollte. Ich persönlich empfinde die Optik als sehr erfrischend im Vergleich zu üblichen Stock-Android-Optik. Wer dann doch lieber letzteres wünscht, kann sich schon bei der Ersteinrichtung (aber auch später) für eben jene Ansicht entscheiden.
Tech-Buzzword „KI“: Auch künstliche Intelligenz ist mit an Bord beim neuen CMF Phone 2 Pro, allerdings wie schon beim Nothing Phone 3a eher „schmal“ gehalten. So verfügt das Gerät nun auch über die vom 3a/3a Pro bekannte Taste für den Essential Space. Dies ist eine KI-gestützte Funktion der Nothing Phone 3a-Serie, die als „zweites Gedächtnis“ dient. Sie wird über eine dedizierte Hardware-Taste (Essential Key) aktiviert und organisiert automatisch Inhalte, Inspirationen und Gedanken. Die Funktion kann Notizen, Erinnerungen und Fotos katalogisieren und speichern. Kürzlich wurde sie um Kameraunterstützung erweitert, sodass Nutzer durch Zeigen des Telefons auf Objekte KI-generierte Erinnerungen erstellen können.

Und weil ich das 3a nun schon ein paarmal genannt habe: Auch das Kamerasetup hat sich das CMD Phone 2 Pro hier frech kopiert, die Verteilung der Sensoren abgeändert, dafür aber auch nichts neu hinzugefügt. So bleibt es dabei, dass jenes Setup für ziemlich gute, wenn auch hin und wieder leicht farbschwache Fotos bei ausreichend Tageslicht geeignet ist. Die Bilder bieten eine sehr kräftige Schärfe und einen guten Kontrast, erst beim Hineinzoomen fallen dann hier und da vereinzelt Artefakte auf und, dass es gerade in dunkleren Bereichen an Details hapert. In dunkleren Umgebungen sollte man dann schon lieber auf den Nachtmodus setzen, wenngleich auch damit keine so guten Ergebnisse wie bei der Premium-Konkurrenz zu erwarten sein sollten. Ich bleibe aber dabei: Für den ausgerufenen Preis ist das Gebotene bei der Kamera absolut in Ordnung und ihr bekommt eine Kamera, mit der sich gute Fotos aus der Hüfte knipsen lassen – sofern die Belichtung stimmt.
>> Fotoalbum einzelnen Aufnahmen vom CMF by Nothing Phone 2 Pro <<
Fassen wir also mal zusammen: Das CMF by Nothing Phone 2 Pro ist sehr gut verarbeitet, liegt richtig gut in der Hand – nicht zuletzt wegen des geringen Gewichts, bedient sich im Alltag flott und sein Akku hält lange durch. Zudem lassen sich durchaus gute Fotos mit dem Gerät aufnehmen und es ist dank seiner Modularität sogar sinnvoll erweiterbar (vielleicht ja sogar mal wieder mit einem Maker-Contest?). Für Gamer und Premium-Hardware-Enthusiasten wäre das Phone 2 Pro mit Sicherheit nichts. Aber wer in dem Bereich sucht, bleibt auch Geräten von deutlich unter 300 Euro fern. Ich finde es vor allem aber auch gut, dass das Unternehmen sich der Kritik beim Vorgänger bezüglich des fehlenden NFC-Moduls angenommen hat. So ist das neue Modell definitiv zu gebrauchen.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.


Die Dinger sehen halt einfach… sorry… geil aus. Nach all den Jahren im Smartphone-Markt, einfach erfrischend anders und schick. Wäre mir fast egal, ob das schlechter ist, weil es einfach gut aussieht. Aber bin noch zu sehr im Apple Ökosystem… auch wenn ich beständig über den Wechsel/Abkehr nachdenke, wie Apple sich so verhält aktuell.
Sind halt nur mega groß
Werd ich wohl für meinen Vater bestellen und selbst mal ausprobieren. Der Kringel unten rechts macht es leider etwas arg jugendlich. Wenn es in echt so läuft wie es scheint, dann mach ich mir langsam echt Sorgen um Apple.
Lieb von dir, aber brauchst du nicht. Apple hat sich noch nie von irgendwelchen billo Geräten gefürchtet.
Kann Dich beruhigen, brauchst Dir keine Sorgen zu machen. Wenn es nur um P/L ginge, wäre Apple schon längst pleite.
ich kann wohl nur zw. sony und telekom wählen oder gibts noch was aus de und japan?
ja produziert wird wohl dort nicht aber hoffentlich entwicklung und prüfung.
k.A. was genau deine Gründe sind für DE oder Japan, aber wenn du dir z.B. die aktuellen Pressefreiheitsberichte anguckst, wäre Taiwan besser und Süd Korea wohl auch eine Option.
bzgl. DE/EU ist natürlich Fairphone (NL) zu nennen und Volla.
Das Design spaltet, in der Tat. Gehöre sicher der Fraktion an, die dieses Design furchtbar findet. Erinnert mich ein wenig an heutige Autos mit ihren unzählichen Kanten, Sicken und fake Auspuffblenden.
Wenn mich ein Design bei Smartphones bisher in diesem Jahr überzeugt hat, dann das Pixel 9a wegen des fast bündig verbauten Kameramoduls.
Lieben Dank für deinen Bericht, Benjamin. Es sieht einfach wunderschön aus (ich mochte damals z.B. auch mein Razr i mit den dicken Schrauben), lediglich die Größe hat mich von einer Bestellung abgehalten. NFC brauche ich persönlich nicht, aber lieber haben statt brauchen. Mein einziges Fragezeichen war die Kameraqualität und meine Befürchtungen hast du mit deinen Fotos beantwortet. Danke dir für die Verlinkung. Natürlich kann man sagen, was will man bei diesem Preis erwarten oder meckern, aber so richtig cool ist die Kamera leider nicht und wäre absolut kein Upgrade zu meinem Moto Edge 50 Neo, das eigentlich auch nur bei gutem Licht recht gute Fotos hinbekommt. Schade, denn das Design des Phone 2 Pro gefällt mir richtig, richtig gut.
(Ich weiß, die beiden Geräte kann man nicht vergleichen, da die Einstiegspreis beim Moto viel höher lag, auch wenn ich viel weniger im Sale + Trade in bezahlt habe und damit noch weit unter dem Startpreis des CMF Phone 2 Pro lag. Es ging mir vorgenannt einzig und allein um meinen persönlichen Eindruck der Fotos und dass sich ein Umstieg für mich nicht lohnen würde.)
Wer Interesse hat und bis morgen, 05. Mai, bei Nothing vorbestellt, bekommt übrigens die CMF Buds 2 zum Phone 2 Pro gratis mit dazu (soweit vorrätig, mind. eine Farboption ist schon aus dem Rennen).
Ich habe in den letzten 15 Jahren immer wieder Einsteiger- bis Mittelklasse-Smartphones für meine Eltern ausgesucht, gekauft und eingerichtet. Kürzlich habe ich meiner Mutter das CMF Phone 1 für unter 180 € geholt – und war ehrlich gesagt positiv überrascht, wie viel man heutzutage für so wenig Geld bekommt.
Trotz Kunststoffrückseite wirkt das Gerät hochwertig. Es liegt gut in der Hand, ist nicht zu schwer und sieht modern aus. Für die Preisklasse ist das Display beeindruckend – 120 Hz OLED, FHD+, gute Farben, ordentlicher Kontrast, scharfes Bild. Natürlich reicht es nicht ganz an die Top-Modelle ran (ich nutze selbst ein iPhone 14 Pro Max), aber gemessen am Preis ist der Unterschied kleiner, als man denkt. Die CPU ist absolut ausreichend für alltägliche Anwendungen. Die Oberfläche ist angenehm schlank, kein unnötiger Bloat, alles läuft flüssig. Die Einrichtung hat Spaß gemacht. Die Kamera ist solide und reicht völlig für den angedachten Einsatzzweck (Fotos, WhatsApp, Schnappschüsse). Klar, High-End-Geräte haben hier noch die Nase vorn – aber wenn Kamera nicht absolute Priorität hat, fehlt einem im Alltag nichts.
Ich war lange im High-End-Lager unterwegs – seit den ersten Smartphones fast nur Flagships genutzt. Aber: Wenn ich aus irgendeinem Grund auf ein CMF umsteigen müsste, würde ich damit gut leben können. Für mich ist das ein Zeichen, dass Smartphones, bis auf edge cases inzwischen ziemlich ausentwickelt sind.
Sehe ich auch so.
Klar kann man problemlos 1.000 Euro oder mehr für eine Handy ausgeben, aber abseits vom Statussymbol werden viele es nicht brauchen, selbst wenn das vor 5 Jahren vielleicht noch anders war.
Zumindest rechtfertigen für mich die Unterschiede keinen 4 oder 5fachen Preis.
Aber auch sowas ist spannend:
Habe meinem Sohn gerade ein Motorola Edge 50 Pro als Vertragsdeal bestellt, wenn man die sowieso angefallenen Kosten für Aldi Talk abzieht, bleiben unter 120 Euro für 2 Jahre lang 10 GB mehr im Monat und ein neues Handy mit SD7 und 12/512 GB. Da bekomme ich noch nicht Mal das CMF 1 für….
Interessanter Bericht. Mit dem OS ist alles in Ordnung, keine nicht-deinstallierbaren Schrottapps und keine Bloatware wie z. B. bei Schaumi?
Ja, alles gut. Ist noch sehr nah am StockOS. Keine Bloatware, ein paar wenige eigene Apps, ansonsten sehr schlank und flott, aber auch weniger Optionen als bei Xiaomi.
Es gibt ein paar Designsfails, aber ich finde es trotzdem gelungen. Zum Design steht auch viel hier:
https://www.smartzone.de/nothing-phone-3a-test/
Danke für den Link. Dort geht es um Nothing Phone 3a vs. Nothing Phone 3a Pro – hier um CMF by Nothing Phone 2 Pro. Bin verwirrt. Schaue mir die Nothings mal auf Geizhals an (bessere Vergleichsmöglichkeiten).
Sorry hätte, ich vielleicht duetlicher erklären müssen.
Schon klar, dass das ein Test zum NP 3a ist, aber das OS ist doch das gleiche und dazu wolltest Du doch was lesen, oder?
Wenn es rein um technische Daten geht, wäre ich wohl auch schon bei einem sog. „Mittelklasse“-Telefon.
Da mir aber das OS – in meinem Falle iOS – wichtig ist bin ich eben auf die Apple-Hardware „festgenagelt“.
Da kaufe ich aber wirklich das OS und besonders den Screenreader VoiceOver und nicht die hardware.
Diese beiden Komponenten sind eigentlich alles was mich bei der Apple-Hardware hält.