CMF Watch Pro 2 im Kurztest

Eine Smartwatch für nur 69 Euro – das klingt verlockend. Die CMF Watch Pro 2 soll genau dies bieten. Doch freilich müsst ihr zu diesem Preis auch einige Kompromisse eingehen. Ich habe mir das neue Wearable der Marke von Nothing einmal im Kurztest für euch angeschaut.

Man kann sich natürlich darüber streiten, ob die CMF Watch Pro 2 nun eine „richtige“ Smartwatch ist oder eher als Fitnesstracker bezeichnet werden sollte. Oft sind die Grenzen da ja fließend. So nutzt Nothing für das Wearable jedenfalls ein proprietäres Betriebssystem

CMF Watch Pro 2 – Technische Eckdaten

  • Smartwatch mit Metallgehäuse und blauem Lederarmband
  • Display: 1,32 Zoll, AMOLED, 466 x 466 Pixel, 60 Hz
  • Standorterkennung: GPS/GLONASS/Galileo/QZSS/Beidou
  • Mikron und Lautsprecher
  • Schutz vor Staub und Wasser: IP68
  • Bluetooth 5.3
  • Sensoren: Herzfrequenz- und SpO2-Sensor, Beschleunigung- und Umgebungslichtsensoren,
  • 120 Sportmodi, automatische Erkennung von 5 Sportarten
  • Über 100 anpassbare Watchfaces
  • Funktionen: Erstellung von Trainingszielen, Aufwärmübungen, Schlaftracking, Erfassen der Menstruation, Kalorien- und Schrittzähler, Bluetooth-Anrufe, Benachrichtigungen, Steuerung der Musikwiedergabe und Kamera, Wetteranzeige, uvm.
  • Akku: 305 mAh
  • Akkulaufzeit: bis zu 11 Tage bei durchschnittlicher Nutzung. 45,8 Tage im Energiesparmodus, 25 Stunden bei kontinuierlichem GPS
  • Maße / Gewicht: 25,5 x 4,5 x 1,39 cm / 44,4 g
  • Begleit-App: CMF Watch
  • Lieferumfang: Smartwatch, Ladekabel, Anleitung
  • Preis: 69 Euro
CMF by Nothing Watch Pro 2 Smartwatch mit 1,32'' AMOLED-Display, 11 Tage Akkulaufzeit, Bluetooth-Anrufe mit...
  • ÜBERALL KLARER SEHEN - Das 1,32'' AMOLED-Display der CMF Watch Pro 2 liefert scharfe, lebendige Bilder...

Für meinen Test habe ich im Übrigen die CMF Watch Pro 2 mit blauem Lederarmband vorliegen. Mit den üblichen Funktionen geizt die Smartwatch nicht, wie euch schon die Eckdaten verraten. Zu den weiteren Features zählen beispielsweise auch ein Kalender, Wecker und Timer sowie Erinnerungen. Zusätzliche Apps könnt ihr aber nicht nach Gutdünken auf das Wearable hieven. Auch frei verfügbarer lokaler Speicherplatz für z. B. Musikdateien fehlt.

Ausstattung und Verarbeitung der CMF Watch Pro 2

Die Smartwatch wirkt mit ihrem Aluminiumgehäuse und dem Lederarmband im Gegensatz zu den Plastikbombern CMF Buds Pro 2 und CMF Phone 1 nicht wie ein preisgünstiges Produkt. Allerdings fällt der Rahmen um den Bildschirm ziemlich dick aus. Da hätte es also das Potenzial gegeben, das Gehäuse deutlich kompakter zu gestalten.

An der Seite sitzt dabei eine drehbare Krone, welche die Bedienung über den Touchscreen ergänzt. Allerdings katapultiert euch selbst eine sanfte Drehung quasi nur so durch die Menüs, sodass die Option in der Praxis derzeit sehr frickelig ist. Auch als Button kann die Krone dienen und ruft dann eine Schnellauswahl mehrerer Funktionen auf. Mir gefällt die CMF Watch Pro 2 optisch und haptisch jedenfalls sehr gut. Sie wirkt keinesfalls „billig“.

Praxistest

Die Begleit-App CMF Watch könnte Nothing nochmal deftig überarbeiten. Zum einen hatte ich direkt bei der Registrierung eines neuen Kontos Probleme, da ich mir keinen Bestätigungscode generieren konnte. Am Ende musste ich mein Google-Konto verknüpfen. Zum anderen fallen zahlreiche holprige Übersetzungen auf – statt „Größe“ z. B. „Höhe“. Nach der Einrichtung musste ich erstmal ein sehr langwieriges Firmware-Update durchführen, das über eine Stunde gedauert hat. Das macht einem den Ersteindruck doch etwas madig.

Auch ist die Bedienung der Watch-Oberfläche selbst manchmal etwas zäh. Da bin ich z. B. von der Amazfit Balance mit ebenfalls proprietärer Software Besseres gewähnt – die kostet allerdings auch deutlich mehr. Irritierend: Die CMF Watch Pro 2 erkennt zwar wie versprochen einige Workouts automatisch, trackt diese dann aber nicht von alleine. Vielmehr erhaltet ihr einen Hinweis, der euch nahegelegt, das Tracking zu aktivieren. Verpasst ihr jene Meldung oder reagiert nicht, wird auch nichts von alleine gespeichert.

Gut funktioniert die Standorterkennung, auch wenn sie etwas länger braucht als an der bereits erwähnten Amazfit Balance, um ein Signal zu bekommen. Während des Joggens kam es dann auch zu keinen Aussetzern. Auch die gemessenen Herzfrequenzen wirken auf mich realistisch, medizinisch genau sind sie sicherlich nicht. Dabei kann man den AMOLED-Bildschirm auch bei Sonneneinstrahlung gut ablesen.

Zum Schwimmen ist die CMF Watch Pro 2 nicht geeignet, deswegen steht diese Sportart auch nicht für das Tracking zur Auswahl. Treu bleibt man sich, was NFC betrifft: Wie beim CMF Phone 1, so fehlt die Schnittstelle auch bei der Smartwatch. Kontaktloses Bezahlen ist daher mit dem Wearable nicht möglich. Die Akkulaufzeiten von Nothing finde ich im Übrigen etwas zu optimistisch. Ich kam mit einer Ladung jedenfalls rund eine Woche lang aus. Dabei habe ich die Smartwatch 2-3 mal auch eine Stunde fürs GPS-Tracking, aber ohne Always-On-Display verwendet.

Die App CMF Watch ist dabei grundsätzlich minimalistisch gehalten, bereitet Trainingsdaten aber nicht sonderlich übersichtlich auf. Etwa finde ich die Balken zur Pulsvariabilität ziemlich verwirrend. Gut ist, dass die App nicht so redundant und vollgepackt ist wie z. B. die App von Fitbit. Allerdings könnte Nothing erfasste Daten eben benutzerfreundlicher präsentieren.

Mein Fazit zur CMF Watch Pro 2

Die CMF Watch Pro 2 ist eine eingeschränkte Smartwatch mit klaren Vor- und Nachteilen. Optik und Haptik wirken angesichts des Preises überraschend ansprechend. Dafür hakt es etwas an Software und Bedienung, denn die Krone am Gehäuse ist etwa zu empfindlich und die Aufbereitung der Daten in der Begleit-App etwas konfus. Zumal auch das UI der Smartwatch selbst gerne flotter reagieren dürfte.

NFC fehlt, wie bei den meisten günstigen Smartwatches, dafür funktioniert die eigene Standorterkennung gut. Es fehlen aber Komfortfunktionen wie z. B. eine automatische Pausierung beim Joggen, wenn ihr an einer Ampel wartet, oder das automatische Tracking von Workouts. Bei Erkennung von Aktivitäten sendet euch die CMF Watch Pro 2 bestenfalls einen Hinweis, dass ihr doch manuell ein Workout aktivieren könntet.

Zu den Pluspunkten zählt neben der Verarbeitung noch die verhältnismäßig hohe Akkulaufzeit, auch wenn sie in meinem Test unter den Herstellerangaben geblieben ist. Für 69 Euro bietet Nothing mit der CMF Watch Pro 2 aber ein solides Gesamtbild. Eine Alternative wäre da z. B. das etwas günstigere Xiaomi Smart Band 8 Pro, das bis 5 ATM wasserdicht und auch zum Schwimmen geeignet ist – dafür aber keinen Lautsprecher für Telefonate mitbringt.

CMF by Nothing Watch Pro 2 Smartwatch mit 1,32'' AMOLED-Display, 11 Tage Akkulaufzeit, Bluetooth-Anrufe mit...
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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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11 Kommentare

  1. @André: Der Absatz mit dem Firmware Update usw. ist 2x drin. Danke für den Test!

  2. ich glaube da is was durcheinander im text. der teil zur App is doppelt.

    „Allerdings fällt der Rahmen um den Bildschirm ziemlich dick aus. Da hätte es also das Potenzial gegeben, das Gehäuse deutlich kompakter zu gestalten.“ LOL, nein. So einfach geht das nicht. Du weisst ja nicht wieviel platz die anderen Komponenten brauchen. Is wie bei Telefonen seit eh und Jeh, die „Bezels“ denkt sich nicht der Designer sondern der ingenieur aus

    Wie sieht es denn mit Schnittstellen zu Apple Health oder Google Fit aus?

  3. Der Abschnitt mit der Begleit-App ist doppelt, den müssen wir abziehen. 🙂

  4. Danke für deine Eindrücke zu der Uhr! Wenn man den Preis sieht; was kann man da falsch machen? Die App ist wirklich nicht gut, ich nutze sie mit der Watch 1 von CMF. Ständig bin ich ausgeloggt. Zum Sport ist die Watch 1 aber nicht schlecht und die Werte sind vergleichbar mit anderen Uhren. Die Verarbeitungsqualität ist ausgezeichnet für das Geld. Fehlendes NFC stört mich überhaupt nicht da ich nur Bar oder mit EC bezahle. CMF äußerte sich zu dem Thema, darauf wurde in erster Linie aus Kostengründen verzichtet. Die Produkte sind eigentlich für China und Indien gemacht und dort ist NFC eher unwichtig. In China würde man meist mit QR Code bezahlen.

  5. Ich habe die Uhr, keine Probleme mit aktualisieren der App. Auch die Funktionen sind gut und obendrauf ein schönes Design. Telefonieren mit der Uhr funktioniert super, man merkt keinen Unterschied als wenn man mit dem Phone Telefoniert. Der Selbstauslöser für Fotos am Phone funktioniert auch bestens. Die Wetteranzeige zeigt die richtigen Werte an. Für den Preis ganz klar Top…..

    • In meinen Augen ist das so viel Smartwatch, wie ein VW Polo ein Sportwagen … eigentlich Elektroschrott.

  6. „So nutzt Nothing für das Wearable jedenfalls ein proprietäres Betriebssystem“
    Welches: ein bekanntes oder wirklich Nothing-eigen?
    Und:
    Ist die Uhr kompatibel zu iPhones und Apple-Health?

  7. Die Uhr hat einige für mich nervige Punkte: Es gibt kein 24h Watchface für Always On, aber normale sehrwohl, wenn auch nicht alle. Als Fitnesstracker erwarte ich, dass ich mit Sonnenbrille ablesen kann. Leider ist dazu für meine polarisierten Sonnenbrillen das Display um 90 Grad falsch polarisiert und ich sehe nur schwarz. Die Geschwindigkeit an sich ist nicht sehr hoch. Arm drehen – und es dauert kurz bis die Uhr aufwacht. Springt man aus einem Menü zur Uhr springt der Sekundenzeiger sichtbar um die Zeit im Menu vor. Für 69 Euro für mich absolut ok, aber mehr nicht. Sieht dafür gut aus.

  8. Einrichtung verlief super ohne Probleme und das Update am Anfang war in 1-2 Minuten durch.

  9. Was mich interessieren würd, ist eine Registrierung bei der App zwingen notwendig? Oder funktioniert sie auch ohne.

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