Clean Me: Einfaches Tool für macOS räumt Speicherplatz frei
Systemoptimierungs-Tools sind immer ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite helfen sie dem nicht professionellen Anwender dabei, sein System sauber zu halten. Auf der anderen bieten solche Tools aber oft auch Optionen, die durchaus ungewollten Schaden anrichten können. Ich persönlich nutze solche Tools mittlerweile eigentlich gar nicht mehr, wozu auch. Ein ganz nettes „Optimierung-Tool“ ist allerdings Clean Me für den Mac. Optimiert wird hier nicht viel, sondern einfach nur Speicherplatz freigeräumt. Das Tool untersucht dabei diverse Ordner, der Nutzer kann festlegen, welche Bereiche im System analysiert werden sollen und auch vor dem Löschen der Dateien kann die Auswahl natürlich erfolgen.
Wie Ihr auf den beiden Screenshots seht (einmal vor und einmal nach der Analyse) ist die App recht selbsterklärend (die gesetzten „Schalter“ sind die Voreinstellungen). Bei manchen Bereichen benötigt man Root-Zugriff, bei anderen wird das Löschen der Dateien nicht empfohlen. Aber es bleiben auch genug Bereiche, die man relativ gefahrlos löschen kann. Dennoch empfiehlt sich vor dem Einsatz solcher Tools natürlich immer ein Backup, das gilt auch für Clean Me. Besonders deshalb, weil Clean Me die Dateien komplett löscht, nicht etwa in den Papierkorb legt.
Ihr könnt vor dem Löschen der Dateien auch auf das Ordner-Symbol neben dem Schalter klicken, dann öffnet sich der Finder an dieser Stelle und man kann schnell überprüfen, ob die enthaltenen Dateien auch wirklich nicht mehr benötigt werden. Bei mir wäre dies zum Beispiel im Download-Ordner der Fall, wo leider durch eigene Unachtsamkeit auch einmal Dateien landen, die da nicht unbedingt hin sollten.
Clean Me kann kostenlos via GitHub geladen werden und ist komplett Open Source. Solltet Ihr also öfter einmal einen Speicher-Engpass haben, könnte das vielleicht hilfreich sein. Bei mir wurden im Test immerhin etwas mehr als 1 GB freigeräumt – bei Nutzung der Standardeinstellungen, knapp 6 GB wurden von der App insgesamt für das Freiräumen gefunden. Dafür, dass ich mein MacBook Pro 2016 noch gar nicht so lange habe, gar nicht so wenig.
Ich werde auch dieses Tool künftig wohl nicht mehr nutzen. Speicherplatzprobleme habe ich in der Regel nicht, weil ich mir vor dem Kauf überlege, wie viel ich denn so gebrauchen könnte. 😉
Mal eine bescheidene Frage zum Link „GitHub“. Was bitte soll der nichtprofessionelle Anwender dort runterladen?
Dann würde ich dir die fertig kompilierte App empfehlen.
Findest du unter „Releases“
Machst du noch ein Review über das MacBook 2016?
Das Tool muss ich mir auch mal anschauen.
@Joerg – In der Regel findet man die Apps unter „Releases“.
https://github.com/Kevin-De-Koninck/Clean-Me/releases
ok, „Releases“ habe ich unter dem obigen Link nicht gefunden.
Solche Tools sind so sinnvoll wie ein Kropf.
Wenn du mal genau schaust, welche Ordner und Daten gelöscht werden, wirst du feststellen, dass es in erster Linie diverse Applikations-Caches sind. Hauptsächlich vom Browser und diversen Video- oder Foto-Apps.
Damit kann man zwar augenscheinlich beachtliche Speichermengen freigeben, hat dann aber auf dem falschen Bein „Hurra!“ gerufen. Die jeweiligen Apps müssen die Daten dann beim nächsten Start halt wieder aus dem Netz laden. Du machst damit nicht nur die Apps unnötig langsam sondern füllst den Speicher auch innerhalb von wenigen Tagen wieder.
Gerade macOS hat seit Jahren gut funktionierende Reinigungs-Routingen, die Caches und Logfiles von selbst aufräumen und damit solche Tools komplett unnötig machen. Seit macOS 10.12 sowieso, da Sierra längere Zeit ungenutzte Daten in die Cloud schieben kann, wenn man es möchte.
Auch die manuelle Bereinigung der Festplatte kannst du ganz bequem über „About this Mac“ -> „Storage“ -> „Manage“ erledigen, ohne dubiose Tools nutzen zu müssen. Dabei wist du feststellen, dass macOS nahezu alle der von „Clean Me“ bereitgestellten Optionen längst von Hause aus anbietet. Lediglich das Leeren der Bash-History bietet macOS nicht per Option oder Automatik an. Dafür gibt es aber den Befehl rm ~/.bash_history – mehr macht „Clean Me“ nämlich auch bloß nicht.
Es gibt nur eine Lösung gegen zu wenig Speicherplatz. Nämlich mehr Speicherplatz bzw. ein gescheites Datenkonzept.
Die schnell mal einige hundert GB große iTunes-Bibliothek muss bei einem stationären Rechner beispielsweise nicht lokal liegen. Das NAS tut es in dem Fall auch. Ob man sie in vollem Umfang auf dem MacBook braucht, ist ebenfalls eine Frage, die man sich ehrlich stellen sollte. Dasselbe gilt für Fotos.
Daten, die ich nicht in absehbarer Zeit brauche, können in die Cloud. Ob ich das manuell mache, oder macOS die „Drecksarbeit“ machen lasse, ist dabei eine rein persönliche Entscheidung.
Auch muss man sich nicht 20 Applikationen installieren, die alle dasselbe machen.
Mein 2011er MacBook Air hat eine 128GB SSD. Davon waren in den ganzen 5 Jahren niemals weniger als 50% frei. Ohne irgendwelche Säuberungs-Tools.
Mein iMac hat ne 750GB SSD verbaut. 500GB davon sind frei. Etwas weniger als 100GB sind Spiele, etwas mehr als 100GB gehen für meine virtuelle Maschinen drauf, der Rest sind andere Anwendungen und deren Daten. Das allermeiste liegt auf dem NAS und Daten die ich geräteübergreifend brauche, liegen in der Cloud.
Die richtig dicken Brocken, die ich auch unterwegs beim Kunden brauche, sind ohnehin stets auf externen Datenträgern. Schon weil ich sie oft zuhause am iMac bearbeite, unterwegs (z.B. abends im Hotel) aber nur mein MacBook dabei habe und die fertigen Daten dann ohnehin eher direkt am Kundenrechner brauche.
Für die Cloud-Synchronisation sind die Daten viel zu groß und auch oft viel zu sensibel.
Andere Anwendungsprofile haben natürlich auch andere Anforderungen, doch so lange 2TB-SSDs (insbesondere bei Apple) noch unter die Rubrik „unbezahlbar“ fallen, muss man sich halt so oder so ein paar Gedanken machen.
Bereinigungs-Tools helfen dabei allerdings in keiner Weise.
Wer sich so was installiert, installiert sich auch RAM-„Optimierer“ und andere seltsame System-Tuner. Die Verwendung solcher Programme zeugt oft eher von einem grundlegenden Missverständnis der Arbeitsweise eines Computers.
Unter Windows haben solche Putz-Tools ja vielleicht noch einen gewissen Sinn. Da fehlt halt schon im System jedes Konzept, jede Anwendung kann nach Belieben alle möglichen Ordner und die Registry „vollkacken“ und darf dann bei der Deinstallation auch gerne die Hälfte davon „vergessen“. Deshalb hat man auch nach einigen Monaten bereits einige GByte verweiste Dateien und obsolete Registry-Einträge, fehlerhafte Links, kaputte Verknüpfungen, etc, pp.
Da lohnt sich das Aufräumen schon mal. Wenngleich es mitunter riskant ist und nicht von Laien durchgeführt werden sollte.
Aber auf einem Mac ist das mindestens Majestätsbeleidigung. Wenn nicht schlimmer.
@Micha Sehr gut geschrieben!!
Ein langer Text, inhaltlich leider völlig falsch.
Nach wie vor gibt es auf dem Mac das Problem, das Caches nicht aktuell sind, vorhandenen Informationen im Cache fehlen oder längst gelöschte Daten immer noch im Cache liegen. Hier stellt das Löschen von Daten verschwendeten Speicherplatz oder die Systemstabilität wieder her.
Klassische Beispiel: Der Kalender zeigt ein Ereignis nicht an, obwohl die ICS-Datei für das Ereignis vorhanden ist. Oder: Das Icon im Dock signalisiert mit einem roten Kreis eine neue Einladung, in der Applikation ist diese aber längst bestätigt worden.
Das sind jetzt Beispiel. Ähnliche Verhaltensweisen gibt es mit Mails, Fonts, Spotlight,…
Ich bin inzwischen dazu übergegangen, regelmässig im geschützten Modus zu booten, weil das System die Caches dann selbst löscht. Leider nicht komplett, daher halte ich solche Cleaner-Tools für die bequemere und bessere Lösung.
@Jörg
Bei dir wäre das Leeren des Caches ein Troubleshooting Schritt, also legitim. Mit einem Cleaner-Tool alles leerzufegen ist trotzdem Overkill. Bei dir hakt es an anderer Stelle, vielleicht ist eine Konfigurationsdatei defekt oder was weiss ich. Micha hat schon Recht. Einen Mac braucht man generell nicht so babysitten wie eine Windows-Box.
@Jörg
Was der Kalle sagt.
Wenn es um die Beseitigung eines Fehlers geht, kann man auch schon mal manuell den jeweiligen Applikations-Cache löschen. Dazu kann man natürlich aus Bequemlichkeit auch solche Tools nutzen. Wobei es da je nach Bedarf durchaus auch noch bessere gibt.
Wenn du solche Maßnahmen häufiger ergreifen musst, liegt dein allerdings Problem woanders. Da hilft es auch nicht, immer wieder die Symptome zu bekämpfen. Du musst die Ursache analysieren und dort anpacken. Oft hilft schon ein Update der betroffenen Anwendung, denn meistens liegt das Problem genau dort.
Sollte es längere Zeit keine Fehlerbehebung geben, muss man sich halt überlegen, ob man sich nicht von der kaputten Anwendung trennen und stattdessen lieber eine funktionierende Anwendung nutzen möchte, oder, das klappt manchmal auch, seinen Workflow an die Eigenheiten der Anwendung anpasst.
Das Problem solcher Putz-Tools ist duch, dass die meisten Tools gar nicht so selektiv vorgehen, sondern pauschal alles wegputzen was sie für unnötig erachten. Also auch den Cache von Applikationen, die eigentlich fehlerfrei arbeiten.
Den Test kannst du ganz leicht selbst machen.
Guck dir deinen belegten Speicher an. Bereinige ihn mit so einem Tool (gibt ja auch dutzend andere). Nutze deinen Rechner 2-3 Wochen ganz normal. Gucke noch mal auf deinen belegten Speicherplatz.
Du wirst feststellen, dass der ganze freigeräumte Speicherplatz wieder belegt ist und solche Tools nur Augenwischerei betreiben.
Wenn es tatsächlich soweit ist, dass dich 2-3 GByte über die nächste Woche retten, solltest du eher den Speicherplatz aufrüsten oder auch mal ganz schonungslos ungenutzte Anwendungen deinstallieren und in den eigenen Dokumenten mal ausmisten.
Die eigene Müllhalde aufräumen, muss man aber selbst machen. Da hilft einem kein Tool der Welt.
Sagt ja keiner, dass die Caches auf dem Mac so gruselig sind wie Windows-Wartung.
Trotzdem:
– Caches sind Caches. Die darf man immer komplett wegblasen, ohne dass es schadet.
– Caches sind niemals perfekt, jede Anwendung crasht mal und hinterlässt invalide Einträge.
– Ein frisch aufgebauter Cache wird immer effizienter organisiert sein als eine gewachsener.
Ich verstehe diese Abneigung einiger Mac-User gegen Systempflege nicht. Ganz besonders wenn, wie im Falle der Caches, nichts schlimmeres passiert als dass der nächste Systemstart ein bisschen länger dauert und ein kleiner Performancegewinn dabei herausspringt.
Nach jedem Systemupdate schreiben zahlreiche Nutzer in die Foren: Probleme gelöst, System deutlich schneller.
Oftmals ist weder das Problem von Apple adressiert worden, noch hat Apple an der Performance geschraubt. Das Update hat schlicht ihre fetten, kaputten Caches gelöscht.
Einfach einmal im Monat im gesicherten Modus booten. Easy Peasy.