Chitu Systems E1: Filamenttrockner mit Doppelkammer-System im Test

Wer hier im Blog des Öfteren mal reinschaut, wird sicherlich schon gemerkt haben, dass ich mich unter anderem sehr gerne dem Thema 3D-Druck widme und dafür nicht nur diverse Drucker testen durfte, sondern auch diverses Zubehör. Darunter befinden sich auch allerhand Filamenttrockner, zu denen auch der noch recht neue FilaPartner E1 von Chitu Systems gehört. Jene hat mir das Unternehmen vor geraumer Zeit zukommen lassen, damit ich das Gerät ausführlich ausprobiere und euch meinen Eindruck davon schildern kann.

Das Design des Geräts kommt ziemlich modern daher, in einem sanften, hellen Grau bis Weiß, fast schon minimalistisch. Das System besteht aus der Heizbasis untendrunter mit angebautem, klappbaren Display und zwei Filamentboxen für jeweils bis zu 2x 1-kg-Spulen. Zwei Boxen heißt in dem Fall dann auch, dass ihr zwei unterschiedliche Filamentsorten parallel zueinander mit unterschiedlichen Anforderungen trocknen könnt. Das ist schon eine Menge wert.
Pro Box sind vier Öffnungen mit Gummiverschluss für den Filamentausgang vorgesehen. Hierzu werden dann auch entsprechende PTFE-Tubes mitgeliefert. Der Drehverschluss auf der Vorderseite der Boxen arretiert sicher, sodass der Trocknungsprozess im Inneren ungestört vonstattengehen kann. Die Boxen beinhalten auch jeweils zwei kleine Fächer für Silica-Gel-Beutel im Innenbereich, abgegrenzt von den Rollen durch ein herausnehmbares Gitter. Zudem sind auch an der Unterseite der Boxen Aussparungen dafür inklusive zweier Magnetplättchen, die ihr nämlich über die Öffnungen an der Unterseite setzen könnt, wenn ihr eine Box zu Lagern von Filament nutzen wollt.
- 4-Spulen Filamenttrockner mit Dualen Kammern: Der Chitu Systems E1 Filament Dryer bietet 2 unabhängig...

So lassen sich dann optional auch noch mehr der Boxen (sofern zusätzlich für knapp 50 Euro pro Box erworben) auch ohne die Station übereinander stapeln und das Filament zumindest etwas besser gelagert unterbringen. Die Station bietet aber zudem auch ein paar „intelligente“ Features, mit denen sich zumindest auf der Trocknungsstation lagernd eingesetzte Spulen dauerhaft überwacht trocken halten lassen. So sorgt eine Erkennung dafür, dass bei einem voreingestellten Wert für die Luftfeuchtigkeit automatisch die Trocknung für das eingelegte Material angeworfen wird. Der Vorgang endet dann ebenso automatisch vorübergehend wieder, wenn die Zielwerte erreicht sind. Hier im Test habe ich das über 5 Tage mit zwei Spulen PETG – je eine links und eine rechts in der Box – ausprobiert und darf bestätigen, dass das System so wie versprochen funktioniert. Für eine längere Lagerung greife ich dann aber weiterhin stromsparend auf meine Boxen mit Silica-Gel und den Zip-Beuteln zurück.

Was mich am Design etwas stört: Das Display ist kippbar – so weit, so gut. Man kann es aber leider nicht zur Seite drehen. Das sorgt dann dafür, dass ich wie üblich die Station so drehe, dass man die Boxen schnell öffnen und schließen kann, ich so aber keinen Blick mehr auf das Display habe. Hier muss dann doch wieder der Hals verrenkt werden. In meinem Setup blöd: Ich nutze eine einzelne Indoor-Kamera im Raum, um schnell auf alle laufenden Druckvorgänge gleichzeitig schauen zu können und lese darüber auch normalerweise die Werte auf eventuell parallel genutzten Trocknern ab. Das funktioniert hier in meinem Aufbau dann aber natürlich nicht. In den Boxen ist dann zumindest ein kleiner Teststreifen (austauschbar) eingesetzt, der anhand von Farbcodes über die Luftfeuchtigkeit Aufschluss geben kann. Digital ist es mir dann aber dennoch lieber.

Das Touchdisplay bedient sich gut, wenn auch nicht so sensibel, wie man es von modernen Displays von Smartphone und Co. gewöhnt ist. Auch die Displays der Konkurrenz von SUNLU lassen sich besser drücken. Ihr müsst hier beim Chitu-Trockner eher minimal mehr Druck auf jede Taste ausüben, das ist aber bei Weitem nicht so schlimm, wie es vielleicht erst einmal klingen mag.

Auf der übersichtlichen Oberfläche finden sich alle Funktionen, die man von so einem Gerät erwarten würde. So sind vier selbst definierbare Presets speicherbar, ihr könnt Temperaturen und Trocknungsdauer (für jede Box einzeln oder beide parallel) manuell festlegen oder greift auf die vorgespeicherten Presets für unterschiedliche Materialien zurück. Bis 70 °C sind maximal möglich, als maximale Trocknungszeit sind bis zu 99 Stunden drin, sofern dafür wirklich Bedarf sein sollte. Die beiden Dual-PTC-Heizelemente (jeweils 120 Watt) machen eine sehr gute Arbeit, die 360-Grad-Luftzirkulation im Inneren erledigt den Rest. Laut Hersteller und Test sind nach rund zwei Stunden zwischen 28 und 32 % Luftfeuchtigkeit aus den Kammern vertrieben worden.
Was lässt sich also abschließend urteilen? Der E1 macht vor allem eines: Was er soll! Das Gerät trocknet die eingelegten Spulen zuverlässig und mindestens genauso schnell wie die Geräte der Mitbewerber und sieht dabei auch noch gut aus. Nützlich ist vor allem die automatische Trocknung bei Erkennung von zu hoher Luftfeuchtigkeit und vor allem das Zwei-Kammer-Design. Das seitlich angebrachte Display ist meiner Meinung nach ungünstig positioniert und könnte noch einfacher zu bedienen sein. Für knapp 150 Euro Kaufpreis sollte das drin sein. Besitzer eines Bambu Lab A1 mitsamt AMS Lite können letzteres im Übrigen oben auf die beiden Boxen stellen und die Filamentaufnahmen 1 bis 4 damit füttern – der Hersteller hat das Gerät speziell für diese Verwendung getestet. So oder so solltet ihr vor dem Kauf eines solchen Gerätes immer gut vorher prüfen, ob die jeweiligen Features und Specs für euren Einsatz passen. In meiner Bubble sind eine Menge Leute auch sehr happy mit ihren alten Dörrautomaten.

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Weiß nicht, habe wohl Glück. Ich lasse mein Filament am Drucker auf der Spule und das druckt immer 1A.
Geht mir genau so. Klar, wenn ich die Spulen nicht auf dem AMS oder am Drucker habe, packe ich sie in die Plastikbeutel mit Silica-Tütchen, aber die bleiben auch schon mal 2-3 Monate auf dem Drucker. Lediglich ein PLA-Filament von 2019 musste ich letztes Jahr im Backofen trocknen, das hat nicht mehr ordentlich gedruckt, nach dem Backen ging es aber wieder.
Wenn du mit PLA grobe Sachen druckst, brauchst du nicht zu trocknen.
Wenn es fein oder ein anderes Filament sein muss wie z.B. TPU, dann macht es schon Sinn.
PLA oder auch PETG, ABS, TPU oder gar Nylon?
PLA hält ja recht lange an der Luft. Nylon eher nicht so. Und es kommt natürlich auch an wo der Drucker steht. Die moderne Neubauwohnung mit Wärmetauschern oder Heizungsluft im Winter ist weniger ein Problem als Altbaukeller.
Ich muss bei mir nicht nur das Filament aktiv Trocknern und vakuumverpacken, sondern entfeuchte auch die Raumluft aktiv in meinem unbeheizten Kellerraum. Insbesondere heute hätte ich dort ansonsten eine Luftfeuchte von über 80%, wie im Rest vom Keller.
Habe PLA und PETG – Altbau. Drucker steht im Arbeitszimmer bei relativer Luftfeuchtigkeit aktuell meist zwischen 55 und 65 %, im Winter etwas höher. Ja, Ofen ist eine Idee wenn es mal benötigt wird aber bis dato komme ich echt zurecht.
im chitu shop für 139$ deutlich günstiger
Versand D kostenlos
Kommen noch 19% Einfuhrumsatzsteuer drauf?
Nope, kommt aus deutschem Warenhaus (Bremen)