Canon stellt 250 Megapixel CMOS-Bildsensor vor
Die Smartphone-Industrie versucht Jahr für Jahr ihre Produkte mit immer besseren Kameras auszustatten. Während heutige Smartphone-Kameras Bilder mit einer Auflösung zwischen 8 Megapixeln und 20 Megapixeln Fotos schießen, gibt es vereinzelt Ausbrecher wie das Lumia 1020, welches über eine 41 Megapixel-Kamera verfügt. Doch der geschulte Nutzer weiß selbstverständlich, dass Megapixel nicht das wichtigste in einer Kamera sind, sondern vielmehr der Bildsensor entscheidend ist, um ein gutes Bild zu produzieren.
Klar ist auch, dass obwohl die Smartphone-Fotografie mittlerweile längst nicht mehr nur belächelt wird, sie vorerst keine vollwertige DSLR/SLR-Konkurrenz darstellt. Auf diesem Markt ist Canon seit vielen Jahren einer der großen Namen. Um auf dem Markt Konkurrenzfähig zu bleiben, hat Canon nun einen 250 Megapixel CMOS-Kamerasensor vorgestellt. Genau genommen, sind es eigentlich „nur“ 246,7 Millionen Pixel, aber wir wollen hier mal ob der wahnwitzigen Bildgröße ein Auge zudrücken.
Dieser Sensor ermöglicht es, Bilder mit einer Auflösung von wahnwitzigen 19.580 x 12.600 Pixeln aufzunehmen. Dadurch ist der Prototyp von Canon die Kamera mit der höchsten Auflösung am DSLR-Markt. Zum Vergleich: Die Canon 5DS und 5DS R besitzen einen Bildsensor von „nur“ 50,6 Megapixeln.
Der Bildsensor ist wie erwähnt bislang ausschließlich ein Prototyp, den Canon in einem sehr provisorischen Gehäuse untergebracht hat, doch das soll von der Leistung nicht ablenken. Im kurzen Test waren die Kollegen von Ars Technica in der Lage die Schrift eines Flugzeuges im Nachhinein ablesen zu können, welches in 18 km Höhe vorbeiflog!
Der Sensor soll Bilder mit 1,25 Milliarden Pixel pro Sekunde verarbeiten können, sodass 250 Megapixel Bilder mit 5 Frames pro Sekunde aufgenommen werden können. Doch so große Bilder erzeugen natürlich auch große Dateien. Wie groß genau, nennt Canon in einem recht mager gehaltenen Presseartikel nicht, doch Ars Technica hat ein wenig spekuliert.
Die Canon 5Ds mit 50,6 Megapixeln erzeugt demnach RAW-Dateien bei 8.688 x 5.792 Pixeln, die rund 70 MB groß sind. Würde man das auf den 250 Megapixel-Sensor Prototypen umrechnen, dürfte eine RAW-Datei rund 350 MB groß sein. Leider kann aktuell keiner sagen, ob und wann dieser Bildsensor je verbaut wird.
Schön wäre zu erwähnen dass es sich um einen APS-H(!) Sensor handelt, also um einen um ein gutes Stück größeren Sensor handelt als in normalen DSLRs verbaut ist.
Außerdem hat Canaon schon verlautbaren lassen, dass man den Chip hauptsächlich für Industrieanwendungen und Überwachungstechnik einsetzen wird.
Soweit ich weiß hat das mit dem 18km-Foto Canon selber geschrieben. Einen Nachweis sind sie aber bisher noch schuldig geblieben.
@Alph,
Hm…
APS-H: 30,2 mm × 16,7 mm
Meine Vollformat-DSLR hat einen Sensor, der 35,9×24 mm groß ist.
Die 50,6 Megapixel sind sicher spektakulär, nur mit den Kosten werden Sie nicht so deutlich..
Das wären geile Augenimplantate.
Woher hatte Canon denn ein Flugzeug, dass 18km hoch geflogen ist?!
Normale Verkehrsflugzeuge schaffen das nicht und die Concorde fliegt nicht mehr…
Was soll das Gefasel von Smartphone-Kameras? Wo haben die „Kollegen von ars technica“ ein Flugzeug fotografiert?
Der Sensor ist in erster Linie für industrielle Anwendungen, z.B. Machine Vision, gedacht. Da stösst man für die Inspektion von Mikrostrukturen über größere Flächen schon lange auf eine Auflösungsgrenze. Derzeitige Hochleistungs Matrix Sensoren liefern lediglich 25MP. Zum Vergleich, so ein 25M CMOS Sensor ohne Optik allein kostet fast 10.000Euro.
Also, dass so ein 250M Sensor in einer kommerzielle Anwendung eingebaut wird, davon sind wir noch sehr weit entfernt.
Das Wort „wahnwitzig“ in zwei direkt aufeinanderfolgenden Sätzen zu bringen, ist geradezu wahnwitzig. 😉
„[…] welches in 18 km Höhe vorbeiflog!“ sollte wahrscheinlich „[…] welches in 18 km Entfernung vorbeiflog!“ heißen (so steht es jedenfalls im Artikel von Ars Technica). Klärt dann auch die Frage von @MSPD
„Dadurch ist der Prototyp von Canon die Kamera mit der höchsten Auflösung am DSLR-Markt.“
Wie du selbst schreibst ist es ein Prototyp und eben nicht „am Markt“. Außerdem ist es fragwürdig, ob dieser Sensor mal in einer DSLR landet (oder jemals am Markt).