Bye bye Chromecast: Der neue Google TV Streamer im Test

Auch wenn er im Bild nicht zu sehen ist: Ein Adapter mit USB-A-Anschluss ist im Lieferumfang ebenfalls enthalten.

Googles Chromecast ist Geschichte, letzte Modelle werden im Netz noch abverkauft. Doch ab sofort soll der neue Google TV Streamer mit 4K-Unterstützung eben jene Gerätesparte übernehmen und das hat auch seinen Grund. Heutzutage sind viele der verfügbaren Fernsehgeräte auf dem Markt bereits von Haus aus einigermaßen smart und haben die meistgenutzten Streaming-Apps vorinstalliert. Fernseher ohne Internetzugang werden vermutlich kaum noch erworben, sofern sie im Handel überhaupt noch großartig angeboten werden. Google wollte hier anscheinend rechtzeitig umdenken und statt Dongles, die doofe TV-Geräte smarter machen, dann doch lieber eigene Streaming-Boxen anbieten, die mit Apple TV, Fire TV und Co. konkurrieren können. Und genau das ist das Konzept hinter dem neuen Google TV Streamer, den ich mir etwas ausführlicher anschauen durfte.

Wie bereits erwähnt, bekommt ihr hier statt einem Stick eine kleine Box, mehr in Form einer kleinen Plattform, welche in Deutschland aktuell ausschließlich in der Farbe Porcelain angeboten wird. Der Preis liegt bei 119 Euro und so recht will sich mir noch nicht erschließen, warum Google hierzulande nicht auch die anderen Farbvarianten direkt mit anbietet. Immerhin handelt es sich nun um ein Gerät, das gewissermaßen sichtbar platziert wird, anders als Dongles, die noch hinter dem TV eingeklinkt hingen. Je nach persönlicher Einrichtung könnte man sich hier also durchaus am hellen Porzellanweiß stören, wenngleich das Gerät minimal daherkommt.

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An der Rückseite befinden sich die Anschlüsse für USB-C (nur Stromzufuhr), Ethernet (10/100/1000 Mbit), HDMI 2.1 und ein Button, mit dem sich nicht nur die Fernbedienung suchen und durch einen Piepton wiederfinden lässt, sondern das Gerät auch den Werkreset auszuführen vermag. Das tut der Streamer aber natürlich nicht einfach so, ihr werdet über jenen Umstand zur Sicherheit auch nochmal benachrichtigt.

Wirft man einen Blick auf die Fernbedienung, fallen viele Parallelen zur Fernbedienung des aktuellen 4K-Chromecast mit Google TV auf. Die Tasten für das Regulieren der Lautstärke sitzen aber nicht mehr an der Seite, sondern auf dem Tastenpanel und die Taste für die Input-Auswahl ist einer Favoritentaste gewichen, über deren Belegung ihr frei verfügen dürft. Für Besitzer des Vorgängers sicher nicht ganz so geil: Der Home-Button und die Taste für die Eingabe per Sprache haben ihre Plätze miteinander getauscht, was dann mit Sicherheit eine Weile für Fehleingaben sorgen wird. Die Unterseite der neuen Fernbedienung ist etwas griffiger als das vorherige Modell. Und wer so gar keinen Bock auf die Bedienung hat, der darf dann stattdessen auch das Android-Smartphone hierzu heranziehen.

Die Einrichtung ist ausgesprochen schnell und vor allem simpel erledigt. Ihr schließt das Gerät an TV und Stromdose an, verbindet die Fernbedienung nach Anleitung auf dem Bildschirm und dürft dann euer Smartphone zur weiteren Einrichtung per Google-Home-App nutzen. Selbstredend dürft ihr die Einrichtung auch manuell über die Fernbedienung vornehmen, dann müssen aber eben eure Anmeldedaten und dergleichen auch über die paar wenigen Tasten der Bedienung eingegeben werden – euch überlassen.

Das Gerät ist zudem ein Smart-Home-Hub mit Unterstützung für den Matter-Standard. Ihr dürft hier dann also auch über Thread, Bluetooth und WLAN entsprechende Geräte in eurem Heim ansteuern und nutzen. Klappt wie auch auf vielen anderen Geräten schnell und reibungslos.

Google hat dem neuen Streamer nicht nur 32 GB internen Speicher verpasst, sondern auch dessen RAM auf 4 GB bemessen und einen schnelleren Prozessor verbaut. Damit ist man spürbar schneller im Menü des Systems unterwegs als mit den bisherigen Lösungen. Das fühlt sich meiner Meinung nach alles absolut wertig an und muss sich nicht hinter einem teuren Fernseher mit Google TV verstecken. Unterstützt wird bis zu 4K HDR mit Dolby Vision (max. 60 fps, Dolby Vision, HDR10, HDR10+ sowie HLG). Um echten 3D-Sound zu hören, können Nutzer außerdem Dolby-Atmos-fähige Lautsprecher anschließen. Das Casting von Inhalten auf den neuen Google TV Streamer geht natürlich weiterhin, immerhin will man Chromecast-Eigentümer ja auch nicht verschrecken.

Die Oberfläche von Google TV selbst sollte niemandem mehr unbekannt sein, der hier schon eine Weile bei uns mitliest. Jene wirkt recht aufgeräumt, bietet im Grunde viele Funktionen, die man sonst auch von Fire TV und weiteren kennt und lässt euch größtenteils alle Streamingdienste und Apps installieren und verwenden, die man so kennt. Wie bereits erwähnt, dürft ihr die Favoritentaste auf der Fernbedienung auch mit anderen Funktionen und Diensten belegen:

Wer aber beispielsweise bereits einen aktuellen Apple TV oder eine ähnliche Box besitzt, wird keine Notwendigkeit finden, den Google TV Streamer daheim aufzunehmen. Für Nutzer, die sowieso gern im Google-Geräte-Universum unterwegs sind oder für solche, die eine zuverlässige und schnelle Streaming-Box suchen, bietet jener eine absolut ernstzunehmende Option für einen meiner Meinung nach immer noch fairen Preis.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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66 Kommentare

  1. liesst sich nett aber noch immer kein Apple TV Killer – dafür müsste die Framerate Sache sicher funktionieren und bissi bessere CPU wäre auch gut damit man brauchbar Retroarch nutzen kann. Der Hauptgrund das statt Apple zu nutzen wäre für mich dass man beliebig APKs drauf bekommt und so auch HBO Max über VPN nutzen kann etc. Dafür nutze ich im Moment noch nen Fire Stick aber die drohen ja damit bald nicht mehr android zu nutzen 🙁

    • Du kannst dich doch auf dem Apple TV mit einer Apple ID eines Landes, in der Max verfügbar ist, einloggen und die App laden?

  2. Bluetooth Kopfhörer lassen sich damit auch verbinden, oder? Finde ich abends ganz praktisch.

  3. Schade daß man den Chromecast Audio so sang- und klanglos beerdigt hat. Ging übrigens auch problemlos unter iOS, wenn die Apps CC-Audio-Streaming direkt unterstützten. Hatte nen Kombi-analog und -digital-SP/DIF-Ausgang in 3,5mm–Klinkentechnik.
    Nach dem Komforteinbruch mit der Sonos-App dachte ich wehmütig an die alten CC-Audio-Pucks zurück mit denen man vorhandenes HiFi-Equipment multiroom-tauglich machen konnte.
    Die neue Kiste hier hat nicht mal nen analogen, geschweige denn einen digitalen Audio-Ausgang?
    Gut daß es inzwischen den VIIM-Streamer auch im Puck-Format gibt.
    Warum wird Audio so sträflich vernachlässigt?

  4. Bei dem Preis habe ich jetzt zum AppleTv gegriffen.

  5. Was bringt mir eigentlich so ein stick bzw box? Mein TV ist doch smart da braucht man sodas doch nicht.oder verstehe ich den Sinn nicht dahinter?

    • Der Streamer bietet verschiedene Vorteile gegenüber anderen Sticks und Smart TVs, wie bspw. den Matter Support. Ansonsten sind diese Geräte für non-Smart TVs gedacht. Mein Smart TV wurde allerdings aufgrund fehlender Updates immer dümmer. Und bevor ich mir für teuer Geld einen neuen TV zulege, überbrücke ich die Zeit lieber mit so einer Box oder einem Stick.

  6. Laut der Review kann der USB-C Anschluss nur für Strom verwendet werden. Das ist aber falsch. Ein USB-C Hub funktioniert auch einwandfrei.
    Quelle: Mein eigener Streamer in Hazel.

  7. Der Punkt bei dem Ding war ehemals zum Spottpreis aus einem alten Fernseher eine Art Smart TV zu machen. Das ist lange vorbei und es ist nur eins von vielen Geräten. Für den Preis hole ich mir lieber einen Apple TV. Der Chromecast den ich mir damals für 30€ aus dem Saturn geholt habe, dass war ein Gamechanger und wirklich klasse, unerreichte Leistung für einen absoluten Kampfpreis. Das Teil hier ist nur eines von vielen Geräten, die es schon ewig gibt. Uninteressant.

  8. Hat der Streamer eine Einstellung für DRC (Dynamic Range Compression)?

  9. Weiß jemand ob die Geforce NOW App dann über den neuen Streamer hier natives 4k abspielt? Das wäre der einzige Grund, die Shield in Rente zu schicken….

  10. Kann man bei dieser neuen Box nun endlich auch die Google eigenen Nest Lautsprecher als Audio Ausgabe verwenden? Dieses Feature wurde bereits vor Jahren versprochen und geht immer noch nicht.

  11. Wenn ich vom CCwGTV zum Streamer wechsle, muss ich dann nochmal alle (App-)Konten und Einstellungen eingeben oder wird hier bequem importiert und alles übernommen?

  12. Auf der Fernbedienung fehlt eine Play/Pause Taste!
    Ich hoffe die Performance wird auch besser als bei dem ersten Chromecast Google TV.

  13. Hab von der Nvidia Shield Tube auf den Streamer gewechselt: alles läuft wesentlich flüssiger und schneller, aber die Nvidia Tube hätte laut benchmarks mehr Performance? ach!

    Enttäuscht bin ich allerdings von der nicht vorhandene. Auflösungsanpassung: automatisch steht er bei mir auf 1080p (reicht ja auch fürs Menü, vll also Absicht). gehe ich auf einen 4k Inhalt, bleibt es aber bei 1080p, aber Dolby Vision funktioniert! ich muss also manuell auf 4k wechseln, und nur mit 4k 30fps oder weniger geht Dolby Vision??? 60fps nicht? das ist erbärmlich für ein neues Gerät. bin nicht sicher, ob ich ihn alleine deshalb behalte oder auf ein Update hoffe. da hatte Nvidia keine probleme mit.

    Ebenfalls enttäuscht von den Soundformaten, das wusste ich vorher nicht! eventuell nur ein Day 1 Bug? bei mir steht zB im audio Menü DTS X explizit dabei und Dolby Atmos funktioniert (zumindest im stream von Disney, Kodi noch nicht probiert)

  14. ich hab mal eine Frage, hoffe sie ist hier nicht schon beschrieben worden.

    ich schalte meinen TV mit der Google streamer Fernbedienung an, alles top. auch Lautstärke usw klappt.

    aber wie schalte ich den aus ohne die eigentliche echt TV Fernbedienung?

    ich verzweifel echt

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