Bundesregierung plant Beschleunigung von Windrad- und Industrieanlagenbau

Die Bundesregierung plant, die Genehmigungsverfahren für den Bau von Windrädern und anderen Industrieanlagen zu beschleunigen. Die Verfahren sollen durch den Einsatz von digitalen Technologien und durch die Verringerung bürokratischer Hürden um durchschnittlich zehn Monate verkürzt werden. Dies betrifft Anlagen, die laut Bundesimmissionsschutzgesetz Lärm erzeugen oder potenziell schädlich für die Umwelt sein können (so etwas wie Gießereien, Abfallentsorgungsanlagen und auch Anlagen zur Herstellung von Wasserstoff).

Die geplante Regeländerung beinhaltet auch Fördermaßnahmen zur Modernisierung von Windradanlagen. Obwohl Umweltstandards durch das vereinfachte Verfahren nicht aufgeweicht werden sollen, gab es Kritik von Umweltverbänden und der Opposition, die beispielsweise bemängelten, dass es zu lange gedauert hat, das Gesetz zu verabschieden. Nun wartet die Bundesregierung auf die Zustimmung des Bundesrates zur Gesetzesänderung.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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14 Kommentare

  1. Die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren sollte generell in Angriff genommen werden. In DE ersticken wir in Bürokratie und Beamtenwillkür. Für manche Vorhaben sollte man ein eingeschränktes Widerspruchsrecht einführen.

    • Sehe ich auch so. Das würde die Akzeptanz der Energiewende wahrscheinlich noch weiter reduzieren. Das trauen sich die Politiker nicht.

      An sich wollen viele die Energiewende, das Windrad oder Stromtrasse aber nicht im Blickfeld. (micht stört beides nicht)

      Die SPD möchte die Bahn kräftig ausbauen, allerdings nicht im eigenen Wahlbezirk (Lars Klingbeil in Niedersachsen?)

      • Immer wenn ich irgendwo lese „die Akzeptanz der Energiewende“ muss ich lachen. Wie ist eigentlich „die Akzeptanz der Überschwemmungen“ so im Lande? Oder „die Akzeptanz der Dürre“? Dass noch immer die Politiker aller Parteien (inklusive der Grünen) regieren, als wäre das Klima ein Verhandlungspartner, finde ich einfach nur irre. Bis dann irgendwann mal alle einsehen müssen, dass man mit dem Klima keine Abkommen schließen, keine Kompromisse machen kann, sondern man entweder die Forderungen erfüllt oder mit wehenden Fahnen untergeht.

        • Man kann mit dem Klima keine Abkommen schließen, aber man muss die Forderungen des Klimas erfüllen? Welche Forderungen stellt das Klima denn?

          • Christian says:

            Das Klima stellt keine Forderung. Es ändert sich nur, zu unseren Ungunsten. Schlaue Menschen fordern deshalb, mit dem CO2 aufzuhören.

  2. Ackerschnacker says:

    Jetzt dauert es also durchschnittlich 4-5 Jahre -11 Monate wenn das alles klappt. Ich bin beeindruckt!
    https://www.wind-energie.de/themen/mensch-und-umwelt/planung/

    • Bevor die Ampel dean war hat ein windrad über 7 Jahre benötigt. Mann kann nicht erwarten, dass man in 2,5 Jahren jahrzehntelang aufgebaute Bürokratie abschaffen.

  3. Sowas dürfte generell maximal 1 Jahr dauern.
    Jeden Neubau mit PV-Anlagen ausstatten und jährlich pro Bundesland eine Mindestanzahl an Windrädern, dann bewegt sich das auch.
    Wenn ein Bundesland diese Mindestanzahl nicht erreicht, muss es eine Art Strafe zahlen, was anderen Bundesländern zu gute kommt.

    • Super Idee von @Runge! Dann haben wird jede Menge Neubauten mit PV-Anlagen und Windräder, denen der Anschluss ans Stromnetz fehlt, weil weder die Ertüchtigung der Verteilnetze noch der Bau von Stromtrassen vorankommt. Über Jahrzehnte wurde nicht oder zu wenig in die Netze investiert. Es gab deshalb so gut wie gar keine Genehmigungsverfahren. Die Genehmigungsbehörden konnten dadurch ihr Personal reduzieren. Das verbleibende Personal schafft den Hochlauf der Genehmigungsverfahren, auch wegen zu viel Bürokratie, nicht. Mehr Personal ist nicht zu finden, weil die Materie und die Verfahren sehr komplex sind. Eine Vereinfachung von Verfahren, Bürokratieabbau und ein eingeschränktes Widerspruchsrecht sind unabdingbar, wenn es vorangehen soll.

  4. Letztens erst eine Reportage im WDR gesehen.
    In den Windkrafträdern ist Schwefelfluorhexaflorid. Das stärkste Treibhausgas der Welt.
    Und Deutschland ist der grösste Emittent davon geworden.
    Mehr als 700 Tonnen stossen wir davon jährlich in die Atmosphäre.
    Dort hält sich das über 3000 Jahre.
    Und das soll wirklich besser sein? Mit unserer CO2 Politik haben wir die Umwelt mehr geschädigt als vorher.

    • Das Schwefelfluorhexafluorid wir in Mittelspannungsschaltanlagen zur Isolierung und zur Vermeidung von Funkenschlag eingesetzt. Bei diesen Anlagen handelt es sich um weitestgehend geschlossene Systeme. Bei den Windrädern reden wir von einer Masse von ca. 3 kg Schwefelfluorhexafluorid. Selbst wenn diese Menge vollständig entweichen würde, dann entstünde aufs Jahr gerechnet eine Klimabelastung von 3,4 Tonnen CO₂-Äquivalenten. Wenn man dieser Zahl die Einsparung von 10.000 Tonnen CO₂, die aus dem Einsatz des Windrades resultiert, kann man es vernachlässigen.
      Der Vorwurf an die Politik hat zwar seine Berechtigung, aber nicht im Zusammenhang mit Windrädern oder der Klimaschutzpolitik im Allgemeinen. Schon längst hätte man Schwefelfluorhexafluorid, wie andere sog. „Treibhausgase“, verbieten können. Auch wenn man Schwefelfluorhexafluorid nicht 1:1 ersetzten kann, gibt es Alternativen, die praktisch gut erforscht sind.

      Die Gründe, warum DE einer der größten Emittenten von Schwefelfluorhexafluorid ist, hat andere Gründe. Ganz vorne dabei ist die unsachgemäße Entsorgung von Schallschutzfenstern, bei denen Schwefelfluorhexafluorid zum Einsatz gekommen ist. Früher hat man mit Schwefelfluorhexafluorid sogar Autoreifen befüllt oder es in die Sohlen von Turnschuhen gepumpt. Weitere Einsatzgebiete, die derzeit noch aktuell sind, die Gewinnung von Magnesium und die Halbleiterindustrie.

    • Christian says:

      Komisch, wenn ich „Windrad Schwefelfluorhexaflorid“ googel, komme ich auf genau einen einzigen Google-Treffer: Caschys Blog, dein Kommentar.

      • Wenn man nach der richtigen Bezeichnung googelt, bekommt man mehr Treffer. Im Kommentar von @JanM ist Schwefelfluorhexafluorid falsch geschrieben. Aber für Panikmacher spielt das keine Rolle.

    • https://www.ews-schoenau.de/blog/artikel/sf6-klimakiller-im-windrad/

      Das hier ist ein Technik-Blog. Es ist also durchaus sinnvoll sich mit der Technik auseinanderzusetzen.

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