Bundesregierung: Mehr als 740 Millionen Blätter Papier verbraucht

In Deutschland will man auf eine zunehmend digitalisierte Verwaltung setzen. Das bedeutet eigentlich auch weniger Papier(aufwand). Doch wie schaut es eigentlich aus mit dem Papierverbrauch der Bundesregierung und ihrer nachgeordneten Behörden und Einrichtungen der unmittelbaren Bundesverwaltung? Das ist nun bekannt geworden. 2022 wurden fast 740 Millionen DIN-A-4-Blätter sowie mehr als 13 Millionen DIN-A-3-Blätter verbraucht, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Unionsfraktion hervorgeht.

Mit dem Programm „Digitale Verwaltung 2020“ und dem E-Government-Gesetz sind wichtige Grundlagen für eine digitalisierte Verwaltung gelegt worden. Dies wird in der Antwort deutlich. Der Wechsel von Papierakten zu E-Akten wird als maßgeblicher Schritt zur Modernisierung der Verwaltung und Erhöhung der Nachhaltigkeit gesehen. Dies ist, bis auf einige Ausnahmen, bereits in allen Bundesbehörden bei der E-Akte Bund vollzogen und bei der „E-Akte Dokumentenmanagementsystem“ für die Bundeswehr eingeleitet worden. Durch die fortschreitende Digitalisierung der Verwaltung sei es der Bundesregierung möglich, weitgehend elektronisch und damit papierarm zu arbeiten.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

32 Kommentare

  1. Rainbird-1 says:

    Und das heißt nun was? -Vergleichswert der Vorjahre fehlt!

    • War auch mein erster Gedanke. Hier fehlt komplett die Einordnung.

      • Zum Glück lässt sich Papier schon lange recyclen, weshalb Papierverbrauch kein Argument für die Zwangsdigitalisierung sämtlicher Lebensbereiche ist.

  2. Wieviel davon geschreddert wurde, weil unnötig, doppelt etc., wäre auch interessant zu wissen.

    • Und wenn man sich dann noch überlegt wie viele Blätter schon doppelt gedruckt wurden weil versehentlich beim ersten Ausdruck der Ausgeburt-der-Hölle Duplexdruck eingestellt war…

  3. Zum Glück wurden sie gut genutzt ^^

  4. >>eine Anfrage der Unionsfraktion

    Wenn die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag keine anderen Sorgen hat, als den Papierverbrauch Anno 2022, dann sieht man wo der Schwerpunkt deren politischer Arbeit liegt. Die Anfrage musste ja bearbeitet und der Papierverbrauch ermittelt werden. Das hat bestimmt kein Praktikant gemacht. kunuuu sagt, „Das Bruttojahresgehalt (Vollzeitanstellung) für die Position Office Administrator:in bei Deutscher Bundestag durchschnittlich 45.100 €.“

    • „Office Administrator:in“

      Statt einfach Verwaltungsangestellter dazu zu sagen.

    • Genau, weil die Unionsfraktion auch genau aus einer Person besteht, die genau an einem Thema arbeitet 🙂

      • Ganz unabhängig wie viele Mandatsträger und Fraktionsmitarbeiter mit dieser Anfrage beschäftigt waren, sie wurde auf einer Fraktionssitzung besprochen und abgestimmt. In dieser Zeit hätte sich die Unionsfraktion mit den für unser Land wichtigen Dingen befassen können. Man sammelt aber lieber Material, um die Bundesregierung irgendwie vorführen zu können. Wenn das die viel gepriesene Oppositionsarbeit der Union sein soll – na dann Gute Nacht Deutschland.

        Herzlichen Dank an @caschy, auch solche Themen in den Blog zu bringen.

    • Die Anfrage ist vollkommen gerechtfertigt. Dieser Wert sollte zukünftig jedes Jahr erhoben und mit einem Einsparziel verknüpft werden.

      • Vollkommen sinnfrei solche Einsparziele vorzugeben.
        Es wird gedruckt, wenn man etwas drucken muss. Der Mensch der den Druckvorgang ausführt wird sich schon was dabei gedacht haben und nicht nur zum Spaß drucken.

        Wohin solche schwachsinnigen „Einsparziele“ führen kannst Du wunderbar an tausenden Beispielen sehen. Eins das mir direkt einfällt ist die Vorgabe den gelben Sack immer dünner zu machen.

        Was ist passiert?

        Richtig, die Leute benutzen jetzt – vollkommen logischerweise – zwei gelbe Säcke statt vorher einem. Das macht jeder normal denkende Mensch spätestens nachdem ihm mal wieder der viel zu dünne Sack gerissen ist und er die Schweinerei weg machen musste.

        • Peter Brülls says:

          „Es wird gedruckt, wenn man etwas drucken muss. Der Mensch der den Druckvorgang ausführt wird sich schon was dabei gedacht haben und nicht nur zum Spaß drucken.“

          Ja, ungefähr so wie man 400 Meter mit dem Wagen zum Bäcker fährt.

          • Mein alter Chef druckte größere Dokumente immer aus mit der Begründung sie ließen sich augenschonender auf papier lesen als auf einem flimmernden Monitor. Nun ich arbeitete zu dieser Zeit schon ohne Monitor mit Sprachausgabe fand das aber logisch. Als ich als Jugendlicher noch sehen konnte wußte ich daß langes Starren auf einen Fernseher ermüdet – gedruckte Bücher , bei guter Beleuchtung , konnte ich dagegen stundenlang lesen. Mal wieder so ein „Technik-Affinchen“ Argument daß am realen Leben vorbeigeht. Augenschonendes Lesen ist m. E. ein größerer Nutzen als ein paar eingesparte Blätter. Diese einseitige Umweltargumentation finde ich sehr engstirnig. Ich weiß wass Sehkraft oder besser ihr Verlust bedeutet, da kann ich voll verstehen, wenn jemand sagt ich verzichte gern auf ein paar Bäume wenn Papier sich besser lesen läßt als ein Bildschirm.

        • Nein. Es wird gedruckt, weil der behördeninterne Prozess vorgibt, dass zu drucken ist. Der Mensch, der druckt denkt nicht – er befolgt die Prozesse seiner Behörde. Und die Behörde wird ihre Prozesse nur ändern, wenn es Zielvorgaben erfordern. Ergo braucht es eine Vorgabe, dass weniger gedruckt werden muss.

      • Monatlich wird dann die Statistik über den Papierverbrauch ausgedruckt und an alle möglichen und unmöglichen Personen verteilt und im Bundesanzeiger veröffentlicht, damit das Einsparziel zeitnah nachverfolgt werden kann. Der Deutsche Bundestag kürt dann unter den Teilnehmern, Bundesregierung und ihre nachgeordneten Behörden und Einrichtungen der unmittelbaren Bundesverwaltung, monatlich den Papiersparer des Monats.

        • Das mag dämlich klingen und viel Sarkasmus enthalten, ist aber vermutlich genau die Variante, die in den Behörden funktioniert.

  5. Der Erfinder des Computers verdient zurecht einen Nobelpreis aber wer danach den zugehörigen Drucker erfunden hat hätte sofort ausgebremst und in die Wüste geschickt werden sollen. Früher hat man es sich dreimal überlegt bevor man etwas hanschriftlich zu Papier gebracht hat (Mönche im tiefsten Mittelalter), heute druckt man sich in der Firma sogar ne Email aus um sie nicht zu verlieren. Am besten in Farbe weil es standardmäßig so eingesichtet ist.

    • Der Kommentar von @Roberto zeigt sehr deutlich, wie man heutzutage Texte verfasst, ohne darüber nachzudenken. Es ist anscheinend zu viel verlangt, einen Kommentar vor dem Absenden noch einmal durchzulesen und von Fehlern, womit nicht unbedingt Rechtschreib-, Zeichensetzungs-, Grammatik- und Stilfehler gemeint sind, zu bereinigen.

      • Leider hat man hier keine Möglichkeit einmal abgesendete Beiträge nachträglich zu korrigieren. Auf dem Handy getippt schleicht sich nun mal gerne der eine oder andere Fehler ein Herr Oberlehrer 😉

        • Ich will mich hier keinesfalls als „Oberlehrer“ aufspielen. Auch auf dem Handy getippte Kommentare kann man vor dem Absenden nochmal durchlesen und korrigieren. Es sei denn, man verfasst Kommentare, ohne sich deren Außenwirkung bewusst zu machen. Man sollte auch immer an die geneigte Leserschaft denken, die über so manchen „Fehler“ stolpern und dann schnell den Kommentator in eine Schublade stecken.

    • Peter Brülls says:

      Naja, Drucker sind ein bißchen älter. Es wurde auch im Mittelalter und davor eine Menge handschriftlich gemacht, aber wie im Bundestag als Verbrauchsgut. (Ja und selbstverständlich in den selben Mengen. Buchproduktion war was anderes, da ging es eben darum, etwas dauerhaft festzuhalten. Aber nicht auf Papier, denn das kam erst im Spätmittelalter über die Araber zu uns. Und Mitteleuropa war keine Gegend für Papyrus.

      Und es ist auch ein bißchen unfair, es auf den ersten Computerdrucker zu schicken. Das war nämlich lange Zeit die einzig Möglichkeit, etwas auszugeben und weiterzugeben.

      Als ich meinen ersten Nadeldrucker so Mitte der 80er kaufte (800 DM, entsürich etwa 830 € heute), wurden damit u.a. Hausaufgaben oder Briefe (Nebenkostenabrechung, mein erstes sinnvolles Proramm mit Alltagsbezug) ausgedruckt und per Brief verschickt.

      Bis in die 90er war der Standardpool in vielen Unis einfach nur VT220-Terminals – Texte wurden mit LaTeX gesetzt, nach DVI kompiliert und, wenn man durfte, an den PS Drucker geschickt. Um die wenigen X11-fähigen Geräte (odr halt NextStep oder Macs) durfte man fast prügeln.

  6. Ich hatte neulich mit einer Verwaltung des Bundes zu tun. Dort geht Digitalisierung so: Man kann anstatt einen Brief zu senden die Dokumente ausdrucken, unterschreiben, einscannen und dann digital übermitteln. Immerhin spart man das Papier für den Briefumschlag 😀 😀

    • Man kann es aber auch eben am PC oder Tablet unterschreiben. Dafür muss man es ja nicht erst ausdrucken und wieder scannen.

  7. Es ist einfach sooo hart witzig, wenn gerade die Digitalisierungs-Vorreiter der CDU/CSU solche Anfragen stellen. Aber wahrscheinlich wussten die Herren Dobrindt und Scheuer eh nicht mehr, ob und was sie bei dem Thema eigentlich „geleistet“ hatten.

  8. Privat nutze ich nur recyceltes Papier und es wird hier eh nur sehr selten mal was gedruckt. 1 mal alle 4-8 Wochen mal eine Hand voll Blätter. Meistens nutze ich nur den Scanner am Drucker, da ich mit dem Ergebnis der Scanner-Apps am iPad nicht so zufrieden bin. Schaut meist einfach nur abfotografiert aus und das wirkt etwas unprofessionell. Aber das ist mein Bier.

  9. Sind gerade mal 9 Seiten pro Bundesbürger, noch nicht mal eine Seite im Monat.
    Und wieviel Seiten waren es in der Vergangenheit?

    • Da gibt es leider keine Infos, sonst hätte ich das angefügt.

    • Rainbird-1 says:

      Da kann caschy nicht dazu, dies ist auch nicht im verlinkten Dokument vorhanden.
      Da haben die „hochbezahlten“ Herren, welche in der freien Wirtschaft keine Chance hätten, wohl die Informationen und Auswertungen der letzten Jahre vergessen, denn der Inhalt dieser Nachricht und dessen Zweck ist genauso inhaltslos wie die Politik selbst, welche momentan betrieben wird.

      Überall wird an Stellschrauben „gedreht“ ohne die Zusammenhänge auf dem Schirm zu haben, was diese genau bewirken. Fachleute in den einzelnen Sektoren werden nicht gehört, Fachexpertise interessiert nicht, Politik bestimmt alles. Da wundert es keinen, dass entsprechende Fachleute (Fachkräfte) unter Steinen gesucht werden müssen, Stichwort: schwarzes Loch. Es reichen ja in vielen Sektoren „Quereinsteiger“ welche ja angeblich genau soviel Ahnung haben!

      Da wird ein ehemaliger Schuhverkäufer zum Therapeut für ein psychisch eingeschränktes Kind für die Betreuung eingesetzt (wahre Begebenheit aus dem Umfeld). Weiter so!

      Natürlich kann einem der Umgang mit Menschen in die „Wiege gelegt“ sein. Jedoch fehlt es an den entsprechenden Ausbildungsfeldern, da die Betreuung nicht der überwiegende Teil darstellt. Aber in DE kann aufgrund der Mangellage gefühlt jeder alles sein!

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.