Bundesdigitalminister: Bisheriger Chef von MediaMarkt / Saturn übernimmt den Posten
von André Westphal | 38 Kommentare
In der neuen Bundesregierung werden einige Ministerin neu aufgezogen. Erstmals wird es etwa einen separaten Bundesdigitalminister geben. Inzwischen ist dann auch bekannt, wer dieses Amt übernehmen wird: Dr. Karsten Wildberger, welcher bislang als Vorstandsvorsitzender für das Unternehmen Ceconomy agiert hat. Falls euch diese Firma nichts sagt: Das ist der Mutterkonzern von MediaMarkt und Saturn.
Wildberger soll dann in seinem Ressort für Digitalisierung und Staatsmodernisierung in der neuen Bundesregierung unter Friedrich Merz zuständig sein. Wie dessen bisheriger Arbeitgeber, die Ceconomy AG, mitteilt, wird Wildberger entsprechend einvernehmlich von seinen Aufgaben im Unternehmen entbunden – ab 5. Mai 2025. Der Manager selbst teilt mit, dass Digitalisierung und Technologie prägende Themen seiner bisherigen beruflichen Laufbahn gewesen seien. Daher freue er sich auf die neuen Aufgaben bzw. eine entscheidende Rolle bei der Modernisierung des Landes zu spielen.
Direkt mit einer Stellungnahme reagiert, hat auch der Branchenverband Bitkom. Der gratuliert einerseits Wildberger zu seinem neuen Posten, mahnt aber auch, dass große Aufgaben vor dem ehemaligen Manager lägen. So müsse sich etwa noch zeigen, welche konkreten Zuständigkeiten, Befugnisse und Ressourcen das neu geschaffene Bundesministerium überhaupt innehaben werde. Denn erst dann werde man wissen, ob die Position ernsthaft zu einem Treiber für die Digitalisierung in Deutschland werden könne.
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Das wird spannend. Expertiese in Digitalisierung oder Bestrebungen dazu habe im im MM/Saturn Verein nicht wahrgenommen.
Mal sehen ob es jetzt viele neue Hardware dazu braucht, die MM liefern darf. Wobei das schon zu offensichtlich wäre. Vielleicht auch neue Client HW für Schüler, die MM natürlich anbietet. Oder es bleibt wie es ist und neben vielen teuren Pilotprojekten ändert sich nix
Der Online Shop von beiden ist doch seit einigen Jahren sehr gut. Verfügbarkeit, Verfügbarkeit im Markt, Abholung buchen etc.
Keine Ahnung wer dafür verantwortlich ist.
Finde ich nicht gut, diese Drehtüren-Politik der Union ist einfach furchtbar.
Das zeigt nur wieder wie eng diese Politiker mit den Spitzen aus der Wirtschaft verbunden sind. . .
Ein „Experte“ ist mir lieber als Politiker die in jedem Posten negativ aufgefallen sind, sich dennoch irgendwie an der Macht halten (von der Leyen, Esken, Dobrind um nur ein paar zu nennen)
Von der Drehtür spricht man auch eher wenn Spitzenpolitiker in hohe Wirtschaftspositionen wechseln. Sehe da auch eher ein Problem bei Staatskonzernen, Rundfunkanstalten und Co.
Was macht einen CEO bitte zum Technik Experten? Wäre es ein Leitender Vertriebler, der noch im Markt mit Kunden arbeitet und die neueste Technik kennen lernt oder einer aus der Reparaturabteilung: OK.
Ein CEO weiß doch maximal, was sich gut verkauft bzw. wie man das erfolgreich tut. Was die verkaufen ist denen doch prinzipiell egal und ist auch austauschbar.
Ihr wollt Experten? Stellt jemanden vom CCC ein, keinen CEO!
Ich sehe es genau anders herum. Ich begrüße es, wenn nicht wieder jemand Minister wird, der schon vorher in drei anderen Ressorts Minister war. Ein zumindest in der Politik unverbranntes Gesicht kann auch mal hilfreich sein.
Es gibt 80 Minuten Podcast mit ihm: https://www.youtube.com/watch?v=vs8Z2NWIHO4
Ich fand das eher dünn, aber für eine Ladenkette vielleicht in Ordnung. Ich finde die Besetzung nicht gut. Hoffentlich täusche ich mich und er hat im Podcast einfach eine besondere Zielgruppe adressiert, zu der ich nicht zähle.
Mich lässt auch die Sorge nicht los, das dem 69-Jährigen Merz zum Thema „Digital“ nicht viel mehr einfällt als Mediamarkt bzw. Consumer-Electronics.
Naja, es gab dem Vernehmen nach auch diverse Absagen von Top-Managern, da kommt dann am Ende halt die „Geiz ist geil“-Lösung raus.
Schlagzeile demnächst in allen Medien: „Fachkräftemangel erreicht Berliner Politikbetrieb!“
Da kann ja nichts mehr schiefgehen. Kundensupport in der Türkei, die einen hinhalten und gleichzeitig Gesetze gekonnt übergehen durch Reparaturverträge wenn man Gewährleistung will. Und aus ganz persönlichen Erfahrungen: Der Pressesprecher lügt Pressevertreter an. All das kann Media Markt heute dank ihm. War früher besser.
Wildberger war vor kurzem mal Gast im OMR Podcast, sehr interessantes Gespräch
alleine, dass er aus Deutschland heraus mal Manager in Australien war, ist bemerkenswert
und die Presse hat immer genug Wortspiele
Wenn er mal irgendwo kürzen muss, gibt es mit Sicherheit irgendwo eine Überschrift
Geiz ist geil
Vielleicht ja aber auch „19% Mehrwertsteuer geschenkt FÜR ALLE“ 😉
Ich finde es gut, das jetzt Leute aus der Wirtschaft Posten bekommen, statt reine Politiker.
Manche Politiker hatten ja schon verschiedene Ministerien inne – es kann mir keiner erzählen, das man sich überall gut auskennen kann. Dann lieber Fachkräfte für ein spezifisches Thema.
Die EON/Westnetz Managerin als Wirtschaftsministerin und den Hr. Wildberger als Digitalminster ist ein guter Weg. Besser jedenfalls, als wenn es irgendein Politker macht, der „noch n Posten abbekommen muss, weil er halt grad im Raum ist“. So wirkte das in der Vergangenheit jedenfalls, wenn Minister plötzlich das Resort gewechselt haben.
Ich sage mal zum Thema Digitalisierung: Wie es nicht geht wissen wir jetzt – Schlimmer kann es kaum werden mit dem Herrn von Media/Saturn.
Bestes Beispiel für Politikerin im Raum, die noch einen Job braucht: Nina Warken, Juristin, darf nun das Gesundheitsministerium leiten, hat aber mit Gesundheit nicht wirklich was zu tun gehabt.
Ja, sowas muss halt aufhören, wenn unser Land vorankommen soll.
Bei Pistorius sieht man, das er für seinen Posten „brennt“, der wird hoffentlich unser Verteidigungsminster bleiben. Ansonsten wäre echt Klingenbeil gut, kommt hier (wie ich auch) aus dem Heidekreis, kommt aus dem Truppenstandort Munster und stammt aus einer Soldatenfamilie.
Lauterbach war als Gesundheitsminister so schlecht nicht, zumindest hat er Ahnung von gesundheitlichen Themen. Aber zum Beispiel Özdemir damals als Landwirtschaftsminister….warum ist er das geworden?
Weil er erfolgreich Gras angebaut hat?
So kann man über Personalien streiten.
Pistorius ist mM so unfähig wie seine Vorgänger. Ja er haut mal markige Sprüche raus. Aber was hat ers sonst in 3,5 Jahren erreicht? Die notwendige Bundeswehrreform nach wenigen Wochen abgebrochen, anosten nur das Geld vom Sondervermögen ausgegeben. Beim Tarus duckt er sich jetzt weg. Habe ich Erfolge vergessen?
Ich habe mehrere Krankenhäuser als Mandanten. Die haben über Lauterbach nur geschimpft. Er würde halt mit niemanden aus der Branche reden. Denkt, er weiß ohnehin alles besser.
Daher finde ich fachfremde Menschen (gerne Juristen) besser. Sie haben halt fachlich keine Ahnung, haben aber ihre Experten im Ministerium, sprechen unvoreingenommen mit allen Seiten, arbeiten sich in die Materie ein und erarbeiten dann Gesetze.
Frag dich mal lieber welche Gründe ein Top-Manager mit Millionengehalt haben könnte sich in den Bundestag zu setzen?!
Ich werfe mal die Glaskugel an und stelle mal die Behauptung in den Raum, dass es nicht Patriotismus sein wird…..
Geld aber auch nicht.
Unsere Politiker werden, im Vergleich zu den Top Managern, doch schlecht bezahlt. Sowohl der Merz (Ex-Blackrock), unsere zukünftige Gesundheitsministerin (bald Ex-EON) oder unser Digitalminister werden sich finanziell gegenüber den vorherigen Jobs nicht gerade verbessern.
Denke einfach eine neue Herausforderung und Spaß. (als Top Manager ist man von Natur dieser Typ der ständig danach sucht, zumindest die guten).
Im Lebenslauf macht es sich auch gut. Nach den 4 Jahren kann er sich erst recht jeden Job aussuchen.
Ich würde auch gerne Mal einen Spitzenjob in der Politik übernehmen. Vom Gehalt macht es für mich keinen Unterschied.
Ich kann mich dem Grundsätzlich nur anschließen. Ich denke auch, Leute sollten nach ihren Fähigkeiten eingesetzt werden – es wird wenige Leute geben, die mehrere Ministerien führen können, z.B. aufgrund ihrer extremen Führungsfähigkeit.
Gleichzeitig verwundern dann u.U. Spahn und Dobrindt, deren Qualität wohl primär das „Netzwerken“ sein kann.
Bzgl. der Digitalisierung ist es doch zumindest sinnvoll, wenn Merz es nicht selbst in Angriff nimmt, sondern einen vermeintlich erfahren Manager.
Hätten Merz dann lieber Spahn oder Scheuer dafür einsetzen sollen. Geballte Expertise wird uns alle weiter voranbringen, damit Internet nicht mehr länger Neuland ist.
Ob wir die digitalen Behörden 2050 schaffen?
Au ja, Scheuer als Verkehrsminister. Da hat er Expertise drin. Er könnte ja eine Maut einführen. Das wäre mal was.
Die Idee mit einer Internet-Maut gibt es bereits auf EU-Ebene.
https://www.derstandard.de/story/2000140381613/internetmaut-der-eu-muessen-netflix-und-co-bald-fuer-den?ref=article
Schade, dass man nicht in TollCollect investieren kann!
An der schleppenden Digitalisierung sind die Deutschen doch selbst schuld. Kaum soll irgendwas digitalisiert werden ist der Aufschrei groß: Gläserner Bürger, 3G/4G/5G Strahlung, mein geliebtes bedrucktes Papier wird mir geklaut,…..
Das dieser Mann mehr in seinem Lebenslauf stehen als MediaMarkt verschweigen die meisten Kritiker gekonnt, ich sage das er es definitiv nicht schlechter machen wird als die bisher zuständigen
So ganz nebenbei ist Herr Wildberger natürlich auch Vizepräsident des Wirtschaftsrats der CDU, die Lobby lässt grüßen, wer hätte das gedacht?
Der Graichen Komplex im Wirtschaftsministerium und alles, was da dran hing, ist aber in Ordnung? Frage für einen Freund (m/w/d)
Nein, ist absolut nicht in Ordnung. Die Krähen und die Augen. Daher wird sich leider auch kaum bis nichts hier ändern.
Nice hoffentlich gibts dann die Mehrwertsteuer an gewissen Tagen auf alle Produkte geschenkt
wenn die ehemals grösste Deutsche Technik Handeskette am Online Boom scheitert und du als Chef das nicht verhindern kannst bist du immernoch gut genug für den Digital Minister in Deutschland. Das ist noch nicht ganz USA (wo eine Wrestlerin Bildungsminsterin wird und im TV immer A1 statt AI sagt) aber wir arbeiten daran
Bei Mediamarkt und Saturn waren im November 2021 alle Kassen von nem Krypto-Trojaner verschlüsselt, der Lösegeld gefordet hat.
Das erwartet uns nun in ganz Deutschland. ☺️
Ziemlich beeindruckender Lebenslauf. So ein klein wenig scheint der schon Ahnung zu haben.
Finde ich gut, dass er sich das antut. Gehaltstechnisch dürfte das jedenfalls ein grosser Rückschritt sein.
Ich bin wirklich gespannt, ob er den trägen und zähen Politbetrieb aushält und sich das länger antut. Ich würde es jedenfalls für den Tarif nicht machen.
Jemand vom CCC wäre für das Amt Pflicht gewesen
Hallo Cubby,
bester Kommentar bislang hier und volle Zustimmung.
Digitalisierung ist nicht Verkauf von Consumer-Electronik.
Wenn schon wer aus der Industrie hätte ich mir z. B. wen von SAP gewünscht. Die verstehen was von komplexen wirtschaftlichen und technologischen prozessen und nicht nur von Verkaufen
Bald Netzausbau mit überteuerten HAMA-Kabeln?
Na da haben wir die Lobbyisten jetzt direkt in der Regierung, Bravo. Kann man sich nicht ausdenken diesen Mist der hier abgeht
Zu den meisten Punkten kann ich mangels Erfahrung nichts sagen. Da wirst du wohl Recht haben. Die Sache mit den Mitarbeiterkäufen auf Werbeartikel war aber richtig so. Ich habe im Raum Dortmund/Bochum in der Vergangenheit leider mehrfach die Erfahrung machen müssen, dass richtig gute und knappe Angebote schon morgens bei Ladenöffnung ausverkauft waren, um dann am selben Tag bei Kleinanzeigen aufzutauchen. So erlebt beim Erscheinen mehrerer Konsolen, dem ersten Google Nexus 7 und davor mehreren Palm-Geräten. Jedes mal stand ich zur Ladenöffnung direkt am Eingang, aber war schon alles weg.
Mein Nexus 7 habe ich damals so einem Mediamarkt-Scalper abgekauft, der auch kein Problem damit hatte, mir zu erklären, dass seine Kollegen und er das regelmäßig machen, um sich was dazu zu verdienen. Hab dann ein Follow auf seinen Account gesetzt und gesehen, dass der wirklich ständig Zeug aus guten Mediamarkt-Angeboten vertickt hat.
Habs dann irgendwann aufgegeben, für Schnäppchen zu Mediamarkt/Saturn zu fahren. Auch Leute in meinem Bekanntenkreis haben solche Erfahrungen machen müssen. Schön zu hören, dass da inzwischen ein Riegel vorgeschoben wurde.
Interessanter als die Debatte, wer für den Posten geeignet ist, finde ich die hoffentlich bald kommende Antwort auf den vorletzten Satz des Berichtes:
„So müsse sich etwa noch zeigen, welche konkreten Zuständigkeiten, Befugnisse und Ressourcen das neu geschaffene Bundesministerium überhaupt innehaben werde.“
Da wird es wieder ein Kompetenz-(und Geld-)Geschacher zwischen dem Bund und den Ländern geben.