BSI nimmt E-Mail-Programme unter die Lupe

E-Mails sind und bleiben das digitale Zuhause für die meisten Nutzer – obwohl das schon irgendwie x-mal totgesagt wurde. Ob Bestellbestätigung oder Konzertticket, ohne geht es kaum. Das macht das Postfach aber auch zum Einfallstor Nummer eins für Cyberkriminelle. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat sich deshalb im Rahmen des „E-Mail-Sicherheitsjahres 2025“ den aktuellen Markt der E-Mail-Programme genauer angesehen.
Untersucht wurden zwölf kostenlose Anwendungen, die hierzulande relevant sind, darunter Größen wie Thunderbird, Apple Mail und das neue Outlook, aber auch Alternativen wie Betterbird, eM Client, KMail, Mailbird, Blue Mail, Spark Mail sowie die Web-fokussierten Anbieter Gmail, Proton Mail und Tuta Mail.

Die gute Nachricht vorweg: Wer seinen Client aktuell hält, ist technisch überwiegend auf der sicheren Seite. Alle getesteten Kandidaten beherrschen die wichtige Transportverschlüsselung zum Server und bieten einfache Update-Mechanismen, oft sogar vollautomatisch. Das schließt Sicherheitslücken, bevor sie ausgenutzt werden können.
Interessanter wird es bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE), also dem Schutz der Inhalte, sodass selbst der Mail-Provider nicht mitlesen kann. Neun der zwölf Programme bieten hierfür Funktionen an. Wer auf Standards wie S/MIME oder OpenPGP setzt, wird bei Betterbird, eM Client, KMail, Thunderbird, Proton (siehe) und Apple Mail fündig. Tuta geht hier eigene Wege mit integrierten, aber proprietären Lösungen. Nutzer von Blue Mail, Mailbird und Spark Mail schauen laut der BSI-Untersuchung bei nativer E2EE in der Standardkonfiguration hingegen in die Röhre.
Ein weiterer Unterschied zeigt sich laut BSI bei der Abwehr von Angriffen. Während fast alle Programme Spam-Filter für den Posteingang besitzen, lediglich Mailbird patzte hier in der Gratis-Version, sieht es bei der Erkennung von Phishing und gefährlichen Anhängen durchwachsen aus. Warnhinweise bei verdächtigen Links oder Phishing-Versuchen zeigten im Test nur Betterbird, eM Client, Gmail, KMail, Outlook, Thunderbird und Tuta Mail. Wer Apple Mail, Blue Mail, Mailbird, Proton oder Spark Mail nutzt, erhielt diese spezifischen Warnungen bei den präparierten Test-Mails des BSI wohl nicht.
Positiv ist der Umgang mit dem Datenschutz: Um Tracking durch unsichtbare Zählpixel zu verhindern, blockieren die meisten Programme das Nachladen externer Bilder standardmäßig oder fragen zumindest nach. Manche leiten die Anfrage über Proxy-Server, um die eigene IP-Adresse zu verschleiern. Das BSI rät Anwendern generell dazu, Verschlüsselung zu nutzen und bei der Wahl des Programms darauf zu achten, wo die Daten liegen, lokal auf der Festplatte oder synchronisiert in der Cloud des Anbieters. Letzteres ist komfortabel, gibt die Datenhoheit aber ein Stück weit aus der Hand.
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„Proton und Tuta gehen hier eigene Wege mit integrierten, aber proprietären Lösungen.“
Stimmt doch nicht, auch Proton ermöglicht PGP-Verschlüsselung für das Senden von Mails.
Der Unterschied ist, das Proton on-top alle Mails im Konto verschlüsselt speichert, auch solche die ohne PGP empfangen wurden. D.h. man geht hier einen Schritt weiter als andere Anbieter.
Stimmt, ist angepasst.
Was ein wenig witzlos ist, den Proton hat die Mail vorher gelesen bevor diese verschlüsselt abgelegt worden ist.
da ich oft auf verschiedenen Platformen und Endgeräten unterwegs bin nutze ich eigentlich nur noch Webclient’s (aktuell infomaniak.com schweizer Top Anbieter #Werbung aus 😉