Bosch Heizkörper-Thermostat II [+M] ausprobiert

Bosch erweiterte sein Smart Home Portfolio um eine Matter-Version des Heizkörper-Thermostats II bereits im September. Genau wie beim Fenstersensor handelt es sich um eine Überarbeitung des bestehenden Modells, das nun zusätzlich Matter unterstützt.

In der Packung findet ihr neben dem Thermostat selbst zwei AA-Batterien (die laut Hersteller bis zu 2 Jahre halten sollen), zwei Adapter für Danfoss-Ventile (RA und RAVL) sowie die übliche Dokumentation inklusive Matter-Kopplungscode. Der Code ist wie gewohnt auch direkt auf dem Gerät zu finden. Technisch bietet das Thermostat eine Funkreichweite von bis zu 50 Metern im Freifeld und unterstützt sowohl ZigBee 3.0 als auch Thread. Mit Abmessungen von 51 × 51 × 87 mm ist es kompakt genug, um an den meisten Heizkörpern nicht störend aufzufallen.

Die Installation gestaltet sich denkbar einfach. Nach dem Einlegen der Batterien kann das Thermostat entweder klassisch ins Bosch Smart Home System oder via Matter in kompatible Systeme wie Apple Home eingebunden werden.

Wenn man das Bosch-System verwenden möchte, nutzt man wie gewohnt die App, um ein zusätzliches Thermostat hinzuzufügen. Dann wird der Code gescannt. Die Montage am Heizkörper ist dank der mitgelieferten Adapter für die gängigsten Ventiltypen problemlos möglich. Die App wird euch im nächsten Schritt darüber informieren, dass noch eine Kalibrierung durchgeführt werden muss. Dabei schließt und öffnet der Motor das Ventil einmal komplett, um die korrekten Einstellungen herauszufinden.

Im Bosch-System stehen danach direkt alle Features zur Verfügung: Von der automatischen Fenster-auf-Erkennung (wenn ein Kontakt vorhanden ist) über Zeitpläne (Wann soll in welchem Raum welche Temperatur sein?) bis hin zur Heizpause, die dann im Frühjahr wieder aktiviert werden kann, wenn es warm genug ist. Über den Temperaturabfall registriert das Thermostat auch ohne Kontakt, ob ein Fenster geöffnet ist und regelt herunter. Der große Drehknopf hilft bei der Einstellung über den manuellen Weg. Hier könnt ihr entweder eine Heizpause beenden, die Wunschtemperatur einstellen oder auch die Kindersicherung aktivieren, wenn ihr nicht wollt, dass eure Kinder an der Heizung spielen. Die Anzeige ist groß, gut ablesbar und zeigt jederzeit den Status korrekt an. Das Thermostat hat außerdem noch einen LED-Ring, der über Blau oder Rot anzeigt, ob es kälter oder wärmer wird. Die Helligkeit, Kontrast etc. kann in der App geregelt werden.

Über den Matter-Weg in etwa Apple Home ist die Einrichtung ebenso einfach. Hier wird der Code gescannt und schon wird das Thermostat eingebunden. Die Kalibrierung muss hierbei manuell mit einem Knopfdruck durchgeführt werden. Die App leitet euch nicht so komfortabel und beschrieben durch den Installationsprozess. Ist das Thermostat jedoch eingebunden, könnt ihr per Siri etc. oder eben in der App das Thermostat ganz aus oder auf Heizen schalten und die Temperatur regeln. Obendrein sieht man den Status der Batterien. Komfortfunktionen gibt es hier jedoch nicht aus dem Stand. Temperaturabfall, Fenster-auf-Erkennung etc. geht zwar, muss aber alles manuell gebaut werden. Das Automationssystem innerhalb von Apple Home hilft dabei. Selbiges gilt natürlich auch für den Home Assistant, Google Home und Co. Dafür hat man halt die Freiheit, nicht von dem Bosch-System abhängig zu sein.

Im Vergleich zum Vorgänger regeln die Thermostate der zweiten Generation deutlich schneller und können die Reichweitenverlängerung über etwa den neueren Zwischenstecker nutzen.

Alles in allem überzeugt das Thermostat durch einfache Installation und zuverlässige Funktion. Der einzige Wermutstropfen ist der Preis: Mit 79,95 Euro ist es deutlich teurer als vergleichbare Produkte anderer Hersteller. Die Entscheidung für oder gegen das Bosch-System hängt damit stark von der gewünschten Smart Home Plattform ab.

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16 Kommentare

  1. Ich hoffe so sehr, dass Ikea Thermostate mit Dirigera Unterstützung rausbringen für max. 30€ das Stück oder günstiger.

    • Da hoffe ich direkt mal mit. Bisher hab ich ein paar elektronische Thermostate im Betrieb, die aber nicht smart sind. Der hohe Preis hält mich bisher davon ab aufzurüsten. Bei 30€ und Ikea im Rücken wäre ich dabei.

      • Heisenberg says:

        Plane dann am besten auch noch Fenster Kontakte ein, das macht den größten Unterschied im Alltag beim Wechsel von normalen elektrischen.
        Frauchen ist begeistert endlich kein Knopf mehr beachten und drücken zu müssen wenn sie lüften möchte, und sie oder die unzuverlässige Fenster auf Erkennung nichts mehr falsch machen bzw vergessen kann. 🙂

  2. „Mit 79,95 Euro ist es deutlich teurer als vergleichbare Produkte anderer Hersteller“
    ich hätte mir hier Empfehlungen oder zumindest Erwähnungen gewünscht

    • Heisenberg says:

      Ein Klassiker wäre HMIP, gibt Plug and Play Starter Kits mit App und Alexa, oder offline selber hosten zB auf dem Home Server.

  3. Bin echt enttäuscht, hab lange auf die Thread Version gewartet, aber die Limitierungen darüber machen es wieder unattraktiv. Ich möchte kein Zigbee verwenden. Bei den Tado X wirkt das besser mit den Einstellmöglichkeiten. Da schreckt dann das Abo ab, aber zumindest gibt es trotz direkter Matter Verbindung die integrierte Fenster-auf-Erkennung und einen besseren Zeitplan.
    Ich würde mir wünschen, dass Bosch mehr Einstellungen per Thread erlaubt, wie auch Eve etc. Per separater App oder in die BSH App ohne Controller.

  4. Ihr schreibt, das das Thermostat ZigBee 3.0 oder Matter spricht. Bisher bin ich davon ausgegangen, daß Matter nur ein Protokoll ist und kein Funkstandard, das „über“ einen Funkstandard wie ZigBee, Thread, Bluetooth oder WLAN benutzt wird.

    Könntet Ihr da einmal etwas Licht in diese Sache bringen?

  5. Die Bosch Thermostate II haben bei mir mehrfach versagt: Erst machte ein fehlerhaftes Software-Update das System wochenlang unbrauchbar (wohlgemerkt mitten in der Heizperiode! Googelt es – ein absolutes Desaster!), dann öffnete ein Ventil trotz 0%-Einstellung vollständig und verursachte 2 Wochen unnötige Heizkosten – mitten in meinem Urlaub. Eine Fernsteuerung oder Problemlösung ist natürlcih nicht möglich, weil das für das System viel zu eingeschränkt ist. Für den hohen Preis sind die Geräte weder zuverlässig noch ausgereift – ich rate dringend vom Kauf ab!

  6. Also ich bin vor ca. 2 Monaten von AVM zu Bosch gewechselt und mehr als enttäuscht. Ich habe zwar nicht die Probleme wie Lukas, bin aber mit dem Gesamtpaket nicht zufrieden. Die Haptik ist so mittelmäßig, die manuelle Temperatursteuerung wirkt irgendwie billig und klapprig. Die App braucht ewig um zu starten (lokal und über Inet) und die Thermostate verlieren öfters mal die Verbindung zur Bridge (obwohl die Signalstärke lt. App hervorragend ist). Über die Einbindung in HomeAssistant sage ich lieber gar nichts.

    Alles in allem hätte ich von BOSCH und für den Preis mehr erwartet. Fühlt sich für mich an wie „gewollt und nicht gekonnt“.
    Dagegen ist, meiner Meinung nach, die Lösung von AVM um Längen besser.

  7. Thomas Ärger says:

    Nach anfänglichen Schwierigkeiten laufen in meinem Haushalt die Bosch Thermostate 2 nun relativ zuverlässig. Es gibt aber weiterhin Anlässe, wo sie kalibrieren wollen und dann Heizleistung verballern. Das ist leider ein Nachteil.
    Die Batterieanzeige ist nach dem Update im Dezember endlich zuverlässiger.
    Bei Cyberport gab es das Dreierpack für 120 Euro, Einzelpreis also 40 Euro. Das fand ich angemessen.

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