Bluesky verschärft Gangart: Neues Meldesystem und Stufenplan bei Verstößen

Bluesky baut seine Moderationswerkzeuge massiv um. Statt einzelner Momentaufnahmen setzt Bluesky ab sofort auf ein kumulatives System, das Verstöße über die Zeit hinweg trackt und sanktioniert. Die wohl sichtbarste Änderung für den Endanwender betrifft das Meldesystem. Bisher standen lediglich sechs grobe Kategorien zur Verfügung, um problematische Inhalte zu melden. Mit dem Update wird diese Auswahl auf 39 spezifische Optionen erweitert.
Die neuen Kategorien erlauben eine deutlich feinere Abstufung:
- Spezifische Meldungen zu Essstörungen oder Belästigung von Jugendlichen.
- Kennzeichnung von Inhalten im Zusammenhang mit Menschenhandel.
- Präzisere Erfassung von Mobbing.
Das soll es den Moderatoren ermöglichen, schneller zu priorisieren und rechtliche Verpflichtungen in verschiedenen Regionen effizienter zu erfüllen. Bislang wurden Verstöße gegen die Community-Richtlinien zudem oft isoliert betrachtet. Das ändert sich nun aber auch. Die internen Tools wurden so optimiert, dass sie das Verhalten eines Accounts über einen längeren Zeitraum analysieren. Das Ziel ist es, Muster zu erkennen, statt nur Einzelvorfälle zu ahnden.

Dabei wird jeder Verstoß einer Schweregradebene zugeordnet, die auf dem potenziellen Schaden basiert:
- Kritisches Risiko: Hierunter fallen Handlungen, die zu unmittelbarem Schaden in der realen Welt führen können oder eine klare Missbrauchsabsicht zeigen. Die Konsequenz ist eine sofortige, dauerhafte Sperrung.
- Hohes Risiko: Schwere Verstöße, die Gruppen oder Einzelpersonen Schaden androhen. Dies zieht verschärfte Strafen nach sich.
- Mittleres Risiko: Handlungen, die die allgemeine Sicherheit der Community beeinträchtigen.
- Niedriges Risiko: Regelverstöße, bei denen Aufklärung im Vordergrund steht (z. B. durch Warnungen oder Entfernung einzelner Inhalte).
Das System ist aber dynamisch. Wiederholte Verstöße, auch solche mit niedrigem Risiko, eskalieren die Maßnahmen. Was mit einer Warnung beginnt, kann bei Häufung zu temporären Sperren und schließlich zum permanenten Ausschluss führen. Bluesky kündigte zudem an, die Kommunikation bei entsprechende Strafen zu verbessern. Nutzer sollen nicht mehr im Unklaren darüber gelassen werden, warum eine Maßnahme ergriffen wurde. Künftige Benachrichtigungen werden folgende Details enthalten:
- Die konkret verletzte Richtlinie.
- Die Einstufung des Schweregrads.
- Die Gesamtzahl der bisherigen Verstöße des Accounts.
- Den „Abstand“ zur nächsten Eskalationsstufe (z. B. Kontosperrung).
Sollte eine Entscheidung als ungerechtfertigt empfunden werden, kann man natürlich Einspruch einlegen. Erfolgreiche Beschwerden setzen den Status des Kontos zurück und heben Sanktionen unverzüglich auf. Während Einsprüche bei Kontosperren bereits in der App möglich sind, läuft die Kommunikation bei gelöschten Beiträgen derzeit noch über E-Mail. Geplant ist aber ein integriertes „Moderations-Postfach“ innerhalb der App, um den gesamten Prozess von der Meldung bis zur Entscheidung zentral an einem Ort zu bündeln.
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„Erfolgreiche Beschwerden setzen den Status des Kontos zurück und heben Sanktionen unverzüglich auf.“ Hierbei sollte man im Hinterkopf behalten, dass der Bluesky-Support oftmals nicht Tage oder Wochen, sondern Monate für so etwas benötigt.
Einfach ein Twitter von links mit decentral-washing. Ich weiß nicht wen eine noch stärkere Zensur anziehen sollte.
Hast leider gar nichts verstanden, nennst es aber Zensur. So muss ein Tag starten
Ich weiß nicht, was für ein Typ Mensch auf die Idee kommt, man könne andere in einer Kommentarspalte irgendwie mit solchen Cowboy-Taunts ärgern. Da ist ja keinerlei Substanz hinter der Antwort.
Ich sitz hier jetzt ja nicht und denke mir „oh nein, ein Internetkommentator hat einen substanzlosen taunt gepostet, das ist ja schrecklich“ oder so etwas in die Art. 😀
Genau das. Ich nutze nur noch X, da kann man noch normal reden.
Treffe auf X eigentlich kaum noch Menschen die normal reden, entweder übelste Rechtsaußen oder Verschwörungsmenschen mit viel Meinung und wenig Ahnung.
„Ich treffe auf Twitter Leute mit anderer, also falscher Meinung, also Hass! Und Hetze!
Das muss sofort gemeldet werden.“
Genau Opa und jetzt nehmen wir wieder schön unsere Medikamente
Gibt es hier Netiquette?
Ich glaube das Thema ist einfach für einige Nutzer sehr emotional. .. und ich kann das auch verstehen. Hätte ich irgendwie was meine Netzpräsenz oder Identität (oder mein Selbstbild) angeht irgendeinen Stake in Twitter oder Bluesky dann wäre ich vielleicht auch sehr emotional bei der Sache.
…aber hab ich nicht, also… ja.
Ich empfehle einen Bildungsurlaub zum Thema Meinungsfreiheit in Nordkorea oder Russland
Ich empfehle mitdenken, kritisch bleiben und nicht
nur mit dem Finger auf andere zeigen, um sich selbst toll zu fühlen.