BKA und Partnern gelingt bisher größter Schlag gegen Cybercrime

Am 28. und 29. Mai führten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, spezialisiert auf die Bekämpfung der Internetkriminalität, und das Bundeskriminalamt, in Kooperation mit Justizbehörden aus mehreren Ländern, darunter die Niederlande, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich und die USA, eine koordinierte Operation durch. Unterstützt wurden sie durch Europol und Eurojust.

In diesem Rahmen wurden bedeutende Schadsoftware-Netzwerke deaktiviert. Auch Strafverfolgungsbehörden aus Portugal, der Ukraine, der Schweiz, Litauen, Rumänien, Bulgarien und Armenien waren an den Rechtshilfemaßnahmen im Zuge der Operation „Endgame“ involviert, bei der international über 100 Server beschlagnahmt und mehr als 1.300 kriminell genutzte Domains neutralisiert wurden.

Ein Betreiber wurde identifiziert, bei dem ein Vermögensarrest von 69 Millionen Euro erwirkt wurde. Ferner wurden 99 Krypto-Wallets mit einem Gesamtvolumen von über 70 Millionen Euro gesperrt. Des Weiteren ergingen 10 internationale Haftbefehle, und vier Personen wurden vorläufig festgenommen. Durchsuchungen in 16 Objekten in Armenien, den Niederlanden, Portugal und der Ukraine führten zur Sicherstellung zahlreicher Beweismittel, so das BKA. Die gesammelten Daten werden zurzeit ausgewertet und könnten zu weiterführenden Ermittlungen führen.

Die langwierigen Vorermittlungen in den teilnehmenden Staaten betrafen unter anderem den Verdacht der banden- und gewerbsmäßigen Erpressung sowie die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Die Ermittlungen in Deutschland laufen weiter.

Das Hauptziel dieser umfassenden Aktion ist die nachhaltige Bekämpfung der internationalen Cyberkriminalität durch die Zerschlagung sowohl einzelner Malware-Familien als auch der technischen und finanziellen Infrastrukturen der dahinterstehenden kriminellen Netzwerke.

Im Fokus der Aktion standen die hinter sechs Malware-Familien stehenden Gruppierungen, darunter IcedID, SystemBC, Bumblebee, Smokeloader, Pikabot und Trickbot. Diese werden als „Dropper“ eingesetzt, die als erste Infektionsvektoren dienen und es Cyberkriminellen ermöglichen, unbemerkt weitere Schadsoftware in die Systeme einzuschleusen. Besonders gefährlich aus deutscher Sicht war Smokeloader, eine seit über zehn Jahren existierende und sich kontinuierlich weiterentwickelnde Schadsoftware.

Im Rahmen der Maßnahmen wurde die technische Infrastruktur von Smokeloader und fünf weiteren Dropperdiensten beschlagnahmt, was den Tätern den Zugriff auf unzählige Opfersysteme verwehrte. Das Botnetz von Smokeloader umfasste zuletzt mehrere hunderttausend Systeme. Zuständig für die Benachrichtigung der betroffenen Opfer ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Teilweise wird noch nach Verdächtigen gefahndet.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. Gute Arbeit aller Ermittlungsbehörden ! Aber wird ein „böser Bube“ gefasst, stehen bereits fünf Nachfolger in den Startlöchern um das „Geschäft“ zu übernehmen. Es ist leider so !

    • Littlegoaty says:

      Das mag sein, aber sollen deshalb die Ermittlungen komplett eingestellt werden?

    • Die 5 bösen Buben warten aber nicht darauf das jemand anders gefasst wird, sie machen es auch einfach so als Konkurrenz.

  2. Faszinierend das solche Aktionen möglich sind ohne umfangreiche Vorratsdatenspeicherung und Chatkontrolle.
    Einfach nur so durch gute Polizeiarbeit.

    Ich bin dennoch gespannt ob unsere Innenminister und EU Politiker während der EM nicht dennoch versuchen wieder was in der Richtung Überwachung Aller durchzusetzen.
    Der Fischereiausschuss wartet sicher schon ganz nervös. 😉

    • Was glaubst du, wieso bei solchen Aktionen immer Behörden aus Ländern dabei sind, denen Datenschutz nicht so wichtig ist? Das, was deutsche Ermittlungsbehörden nicht dürfen, übernehmen die anderen. War schon bei Emotet so.

  3. Datenschutz hin oder her, die Kriminellen nutzen den Datenschutz für sich nach allen Regeln der Kunst aus und die Ermittlingsbehörden sind leider meist die Dummen. Die Aktionen müssen jedenfalls Rechtssicher ausgeführt werden, sonst haben die Anwälte der Angeklagten leichtes Spiel. Es gibt da einen Spruch bei den Anwälten „Wir Anwälte machen aus nichts alles und aus alles nichts“. Fakt ist das die Jungs gute Arbeit geleistet haben und weiter am Ball bleiben müssen, denn das Böse schläft nie!

  4. Mein Spam Surfer, der mich zuspamt, wahr anscheinend nicht dabei. Zur Feier des Tages hatte ich schon wieder ein paar Spam E-Mails im Postfach.

    Das Geschäft ist viel zu lukrativ, das man es dauerhaft verhindern könnte. Vielleicht bringt in naher Zukunft der Einsatz von Ki etwas?

    Ich kann mir nicht vorstellen das man Spam nicht in der Griff bekommen könnte, wenn man es ernsthaft wollte.

    Zumindest hat man mal wieder is. Wespennest gestochen. Besser das als überhaupt nichts tun.

    • Bei mir ist es heute etwas weniger mit SPAM bei GMX. Mal schauen ob das so bleibt. Gmail und iCloud sind sozusagen SPAM frei. Aber GMX muss in Deutschland ja alle Mails zustellen. Zum Glück ist der SPAM Filter bei GMX besser geworden. Und für das kostenlose Konto gibt es auch endlich IMAP statt nur POP so kann man sich auch den SPAM Ordner in der Apple Mail App ab und zu anschauen.

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