Big News: Waschmaschinen sind vermehrt online
Waschmaschinen haben bald ihren eigenen Kopf. Na ja, zumindest verbinden sich in Kürze weitere Geräte per Wi-Fi mit dem Internet und plaudern mit den Cloud-Servern über die dreckige Unterwäsche ihres Besitzers. So hat die Deutsche Telekom gemeinsam mit dem Hersteller Miele ein System mit „vernetztem Dosiersystem“ ausballdowert. Geht das Waschmittel zur Neige, erhält der Besitzer per App eine Benachrichtigung, damit er oder sie fix Nachschub aus dem Online-Shop ordern kann.
Laut Deutsche Telekom und Miele soll das auch der Umwelt zugutekommen:
[color-box color=“gray“ rounded=“1″]„Heute füllen Hausfrau oder Hausmann ihre Waschmaschinen meist noch von Hand mit Flüssig- oder Pulverwaschmittel. Und weil sie es gut mit ihrer Wäsche meinen, kommt oft zu viel in die Waschmittelkammer. Darunter leiden die Wäsche, die Maschine und letztlich auch die Umwelt.“[/color-box]
Jo, das kenne ich aus Kindheitstagen: Wenn Mutti mal wieder zu viel Weichspüler in die Wäsche geknallt hat, nur damit’s gut duftet – da habe ich schon immer auf die liebe Natur hingewiesen. Also perfekt, dass schon die Waschmaschine jetzt solcherart Verschwendung direkt Einhalt gebietet. Neben dem vernetzten Dosiersystem sollen die Smart-Waschmaschinen mit einem „Zwei-Phasen-Flüssigwaschmittel in wechselbaren Kartuschen“ arbeiten, das bis zu 30 % Waschmittel spart. Natürlich nur, wenn man auch das angedachte Mittelchen von Miele benutzt. Für Omi ist das dann nix mehr aber die füllt einfach wieder ihr normales Waschmittel vom Discounter ein. Dann passt das auch – selbst wenn sie dann eben doch nix spart.
Die Verbindung via Wi-Fi erfolgt übrigens mit der Telekom Connected Industry Plattform (CIP) in einem eigenen Rechenzentrum des Konzerns. CIP vernetzt dann wiederum die nötige Smartphone-App „Edition Conn@ct“ von Miele mit den Einkaufs- und Verarbeitungssystemen der Firma. Da wandern also ganz schön viele Daten hin und her, nur damit man nicht verpennt neues Waschmittel nachzufüllen. Laut Deutsche Telekom und Miele ist die App für Apple iOS und Android kostenlos.
Miele selbst freut sich „dem Wunsch vieler Verbraucher […] bei Gütern des täglichen Bedarfs einen immer größeren Teil ihrer Einkäufe online zu erledigen“ Rechnung zu tragen. Und ich sage danke dafür, dass ich nie wieder aus Versehen vergessen werde Waschmittel einzukaufen, bevor ich mein „Back to the Future“-Shirt im falschen Waschgang zusammenschrumpfe.
Wer sich die Technik live ansehen möchte, erhält übrigens auf der IFA 2015 in Berlin in Halle 2.1 am Miele-Stand Gelegenheit. Und mal ehrlich: Irgendwie witzig und nützlich kann das ganze Brimborium im Smart Home ja schon sein.
also quasi wie der aprilscherz von amazon mit „amazon dash“ ?
„mit einem „Zwei-Phasen-Flüssigwaschmittel in wechselbaren Kartuschen“ arbeiten“
Das riecht aber sehr nach dem Druckertinten-Konzept. Da spart Omi doch ganz sicher, wenn sie ‚minderwertiges‘ Discounterwaschmittel nimmt (es sei denn, die intelligente WaMa
drucktwäscht nicht, ohne ‚ihr‘ gechiptes Waschmittel – natürlich nur, um dem Kunden ein „unverfälschtes Qualitätserlebnis garantieren“ zu können).Toll! Und was an Waschmittel umweltfreundlich eingespart wird, wird dann umweltfeindlich mit Stromverschwendung und unnützer Chip- und Platinenherstellung wieder reingeholt 🙂
Eine Benachrichtigung via App, dass die Wäsche fertig ist, könnte ich ja noch verstehen. Aber wann mein Waschmittel alle ist und wieviel ich nehmen muss? Bitte…
Bald noch Töpfe mit WLAN die mir sagen, wann meine Spaghetti zur Neige gehen und wieviel Wasser ich kochen muss.
3 – 2 – 1 – Sicherheitsbedenken go! ^^
Ich sehe nur kritisch, dass die Hersteller sich in Insellösungen verstricken und das große Ganze aus den Augen verlieren. Wir brauchen einheitliche Schnittstellen und Standards. Weiterhin muss man auch mal überlegen, wo das mit den Internetbestellungen und dem heute schon riesigen Paketaufkommen hinführen soll. Die Shops und Logistikdienstleister werden sich was einfallen lassen müssen!
Man lernt btw auch nie aus – ich habe das Wort ausbaldowern noch nie gehört. Danke also auch dafür.
Also ich weiß ja nicht ob man das braucht. Wer einen Hinweiß benötigt das sein Waschmittel leer ist, der hat im Alltagsleben definitv größere Sorgen. Is doch wie beim Kühlschrank…..da merk ich doch au was ich reinleg und was ich wieder raushol. Das is doch keine Überraschung wenn ich das letzte nehm oder ein anderer das es dann alle is. Man muß es halt au die Reihe bringen sich dann aufzuschreiben was man wieder kaufen muss.
Schön geschriebener Artikel! „Und ich sage danke dafür, dass ich nie wieder aus Versehen vergessen werde Waschmittel einzukaufen, bevor ich mein „Back to the Future“-Shirt im falschen Waschgang zusammenschrumpfe.“ 😀
Und wie patche ich meine Waschmaschine bei Sicherheitslücken? https://twitter.com/internetofshit
@ mich Vielen Dank für das Lob – ist immer schön, wenn auch mal positive Kommentare kommen. Mein Bttf-Shirt halte ich immer noch in Ehren – mal bei Primark für 6 Euro mitgenommen und seitdem leider nie wieder entdeckt :-).
Ein Dosiersystem hat meine aktuelle Waschmaschine von Siemens auch schon.
Da kippt man einfach eine ganze Flasche Flüssigwaschmittel rein und die Maschine nimmt sich davon so viel, wie sie für die Wäsche gerade braucht (gemessen an Textilart, Verschmutzungsgrad, Wasserhärte und Beladungsmenge). Geht es zur Neige, wird das entsprechend signalisiert. Weiterhin gibt es zwei Dosierkammern, so dass ich zwei unterschiedliche Waschmittel vorhalten kann. Z.B. Buntwaschmittel und Wollwaschmittel. Was da jeweils drin ist, teile ich der Maschine mit ein paar Klicks mit. Das Feature nennt sich bei Siemens iDos.
Vernetzt ist da nix. Kann man sicher machen, braucht man für konkret diese Funktion aber nicht unbedingt. Auf dem Markt ist dieses System mindestens seit 2012, meine Maschine habe ich seit 2014.
Ja, solche Dosiersysteme hat Miele auch schon länger. Bei denen nennt sich das ganze TwinDos. Neu ist halt der ganze Wi-Fi-Kram.
Jap. Und TwinDos Kartuschen kann man auch mit fremden Waschmitteln befüllen, konnte man immer schon ….
Meine Logik ist, die Leute hier sind eher Chips, als Kaviar Konsumenten. So ne Miele schreibt man auf 20 Jahre ab – hält manchmal mehrere Ehen durch. Deswegen passt die irgendwie nicht in diese Welt hier.
Wenn schon alles smart wird, warum dann nicht eine Waschmaschiene, die den Wäschekorb einzieht, die Wäsche aufhängt und in den Schrank packt.
Wie das Papier in den Drucker eingezogen wird, so sollte das Hemd rin und rauskommen und am besten mit dem Robotorstaubsauger in den Schrank gebracht. Vielleicht als Kompromiss sowas, wie Zwischenblätter – Stoffböden dazwischen
Und jetzt noch eine App die den Ingenieuren sagt wann sie mal wieder ihr Gehirn einschalten sollen um SINNVOLLE Sachen zu entwickeln.
@Frank:
Wieviele Jahre konnte man alternavtive Druckerpatronen, Tonerkartuschen oder Kaffekapseln einsetzen? Warte, bis es eine Marktdurchdringung gibt und die Restriktionen kommen wie von Geisterhand…
@André:
Kennen wir in/aus der IT. Solange Alles läuft ist man als ITler nur sperrig, bösartig (AUPs etc. und deren Kontrolle/Durchsetzung) und (natürlich!) zu teuer! 😉
Wenn’s mal nicht läuft auch noch unfähig.
Wenn das Teil die Miele TwinDos Dosierung nutzt, dann muss man kein Milewaschpuver kaufen. In die Kartuschen kann man nämlich das eigene Waschmittel einfüllen. Das weiter oben beschriebe Siemenssystem habe ich auch. Ist halt „offline“, dazu brauche ich keine App. Was ich nur gemacht habe, eine spezielle Steckdose verbaut. Die miss die kw/h. Ist über Zeitraum x kein Verbrauch mehr messbar, dann bekomme ich in einen Hinweis „Waschmaschine fertig“ Die steht nämlich bei mir im Keller. Mehr brauch ich nicht.
@ Frank
Klar, schreibe ich doch auch im Artikel. Allerdings soll das richtige „Spar-Effekt“ halt erst zustande kommen, wenn man die „offiziellen“ Waschmittel benutzt / kombiniert :-). Dass man auch andere Waschmittel nutzen kann, steht aber außer Frage.
Ach Mist jetzt kann ich gar nicht mehr mein Geld drin waschen. 😀
Ich persönlich fände remote starten ganz nett, z.B. um ne Waschmaschine „Schmutzig“ vorzuladen und dann ne stunde bevor man nach hause kommt eben anzuschmeissen – vorteil: ich kann die Wäsche direkt umfällen. Villeicht ganz praktisch für leute die unregelmäßig nach hause kommen, oder villeicht auch mal ne nacht garnicht oder so
@Zeddi: Zeitvorwahl gibts ja schon länger. Problem dabei: Keine Versicherung der Welt zahlt, wenn du einen Wasserschaden wegen einer defekten Waschmaschine hattest, wenn du sie laufen gelassen hast, obwohl du nicht zu Hause warst.
Zum Thema: Ich finde auch, dass die meisten Menschen ihre Wäschen überdosieren und völlig falsch waschen. Daher ist so ne Autodosierung echt gut. Aber ob nun ne Waschmaschine WLAN braucht? Da bin ich immernoch skeptisch, vor allem weil die deutlich länger hält, als Router, WLAN-Standards etc.
Warum müssen die Daten immer erst zu irgendwelchen Servern gefunkt werden?
Welch ein Quatsch.
Es reicht doch wenn sich die App die Daten von der Maschine holt mir anzeigt.
Damit das auch jeder Trottel hin bekommt und sich keine Gedanken wegen IP machen muss reicht es das die App die Maschine per Broadcast sucht und mir die Daten anzeigt.
Wofür benötige ich dann noch Web Services?
Gut wäre es wenn es eine Möglichkeit gäbe die Maschine per Befehl zu starten.
Z.b. wenn die PV Anlage genug Strom produziert kann gestartet werden.