Beschwerden über die Postversorgung bleiben hoch

Laut der Bundesnetzagentur bleiben die Beschwerden über die Postversorgung in Deutschland hoch. Im Jahr 2023 erreichten die Behörde demnach 41.589 Eingaben zu Mängeln der Postversorgung. Das spielt am Ende auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Jahr 2022 – da waren es 43.125 Eingaben. Im Januar 2024 habe sich dieser Trend fortgesetzt.

Die Bundesnetzagentur bedauert dabei in ihrer Mitteilung, dass man aktuell sehr begrenzte Möglichkeiten habe, bei Qualitätsmängeln tätig zu werden. Die geplante Überarbeitung des Postgesetzes könnte der Behörde jedoch stärkere Befugnisse an die Hand geben. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass ein erhobener Zeigefinger schlichtweg nicht ausreiche. Allerdings könnte die Überarbeitung des Postgesetzes auch Nachteile für Empfänger haben. So soll die Briefzustellung zwar zuverlässiger, aber auch langsamer werden.

Die Mehrheit der Eingabe- bzw. Beschwerdegründe, 60 Prozent, entfiel auf den Briefbereich, 32 Prozent betrafen Pakete. Die restlichen Prozente verteilten sich auf Zeitungen/Zeitschriften, Filialen/Agenturen, Briefkästen und Sonstiges. Häufigster Grund für Eingaben waren mit 70 Prozent Probleme bei der Zustellung von Briefen und Paketen.

Deutsche Post DHL kassiert am meisten Beschwerden

Insgesamt richteten sich die Eingaben mit 90 Prozent mehrheitlich gegen die Deutsche Post DHL. Hier ist aber zu bedenken, dass in Deutschland eben auch die meisten Briefe und Pakete über dieses Unternehmen verarbeitet werden. Im Paketbereich entfielen 74 Prozent der Beschwerden auf die Deutsche Post DHL und 26 Prozent auf die anderen Paketunternehmen.

Die häufigsten Eingaben / Beschwerden kamen aus Nordrhein-Westfalen (20 Prozent), Baden-Württemberg (13 Prozent) und Bayern (12 Prozent). In einigen Regionen Deutschlands gab es ein besonders gehäuftes Beschwerdeaufkommen wegen einer unterbliebenen oder mangelhaften Briefzustellung. Das hat im letzten Jahr bisher 35 Anlassprüfungen der Bundesnetzagentur in 57 Postleitzahlbereichen nach sich gezogen. Die Prüfungen aufgrund der Dezember-Eingaben sind in dieser Zahl noch nicht enthalten. Insgesamt gab es aber weniger Anlassprüfungen als im Vorjahreszeitraum. Im gesamten Jahr 2022 waren es 86 Prüfungen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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16 Kommentare

  1. Ich möchte diese Zahlen keinesfalls in Frage stellen, ich halte das für durchaus glaubhaft.

    Aber….

    …wir wohnen am Land (südlich München), und ich kann mich hier wirklich nicht beschweren. Sowohl Brief- als auch Paketzustellung sind absolut TOP. Ich hatte im gesamten letzten Jahr zwei Pakete um einen Tag verspätet (einmal davon wg. Schneechaos), was ich für absolut vertretbar halte. Insbesondere wenn ich dazu ein Paketaufkommen von vier bis sechs Paketen pro Woche dagegen halte.

    Nur um auch mal die andere Seite zu zeigen, es geht nämlich schon und es ist nicht alles „nur“ schlecht beo Post & DHL. 🙂

    • Bei uns das gleiche, Kleinstadt in BaWü, alle Zusteller sind top.

      • Kleinstadt und Orte funktionieren wohl auch. War bei mir nicht anders in der Außenstadt. Jetzt wohne ich in der Stadt. Fahrer klingelt entweder gar nicht mehr oder schmeißt es schnell in den Hausflur. DPD hingegen klingelt nicht einmal, die liefern es direkt in irgendeinen Pick Up Store. Toll wenn du kein Auto fährst und dann wohin musst, obwohl du zuhause warst.

        Aber gerade DHL war in der Außenstadt echt sehr gut und freundlich.

      • Hier in Südbayern ebenso

      • Im Osten von München haben wir uns bei den Briefen an einen zustellfreien Tag gewöhnt.. Bei Paketen war es Chaos, ankündigt, nicht ausgeliefert, mal 2 zustellversuch und nicht angetroffen und dann an versch. Paketshops gebracht. Jetzt haben wir die Buchhandlung in der Nähe als Anlieferungsort angegeben und sind einigermaßen zufrieden. Nur wird manchmal die Anlslieferung dort in der App angezeigt und er war noch gar nicht da… Dauert dann meist noch einen tag…. Mir tun die jungs mädels der sub-Unternehmer halt leid…

    • Hier auch ist das auch so (eher dörfliche/kleinstädtische Region im hessischen Odenwald).

    • Hätte ich in Egmating auch gerne!

    • Hier im Norden von München leider nicht. Briefe werden in der App angekündigt, und kommen dann zwei Wochen später an. Sieht man ja auch am Stempel.

  2. Ich hatte in den ersten 40 Jahren meines Lebens keinerlei Beschwerden. Ende letzten Jahres hab ich entweder verdammt viel Pech mit Postlaufzeiten gehabt, oder das ist eben seit ein paar Monaten einfach Stand der Technik.

    Vorgeschichte: Anscheinend hat mein Vater vor Jahrzehnten eine Versicherung für mich auf mich abgeschlossen und sein Konto als Rechnungsadresse hinterlegt, genauso wie seine Adresse wohl als Postanschrift. Ich möchte nicht ausschließen dass ich selbst da vor 20 Jahren mal was unterschrieben hab, den Vertrag zweifle ich nicht an. Und dass hin und wieder Briefe für meinen Versicherungsvertrag bei meinem Vater laden kann schon sein, immerhin wohnen wir im selben Haus.
    Anfang letzten Jahres hat er dann sein Konto gekündigt, wodurch diese auf mich lautende Versicherung dann kein Geld mehr einziehen konnt.

    Weder ich noch mein Vater haben September und Oktober Briefe bekommen, von denen die Versicherung behauptet sie wären zugestellt worden.
    Ein Inkassobüro hat daraufhin am 29.12.2023 (Freitag zwischen den Feiertagen) eine Forderung an mich verschickt, Frist 10 Tage (also Montag der 8.1.), den Brief habe ich am Samstag den 6.1. erhalten.
    Die Rückfrage bei der Viersicherung um was es eigentlich geht und ob die Forderung rechtens ist hat dann am 8.1. telefonisch stattgefunden. Man hat mir erklärt man würde die Inkassoforderung erst mal pausieren und Zweitschriften der Briefe vom September und Oktober 2023 zuschicken.
    Die Briefe die laut Aufdruck am 9.1. verschickt wurden habe ich dann am 18.1. erhalten,
    am 19.1. kam dann die zweite, selbstverständlich höhere, Forderung des Inkassobüros die auf den 12.1. datiert ist.

    Mir fehlen also zwei Briefe aus September und Oktober komplett, zwei Briefe eines Inkassobüros sowie ein Brief der Versicherung zwischen Ende Dezember und Mitte Januar haben Laufzeiten von 7 bis 10 Tagen.

    Meinten Sie: „Zugangsfiktion“?

    Die zeitliche Komponente des erste Brief des Inkassounternehmens (verschickt über die Feiertage, zugegangen an einem Samstag 8 Tage später, mit Frist zum darauffolgenden Montag) war letztlich der Grund, weshalb ich mit der Überweisung gewartet habe, bis ich Kopien der ursprünglichen Forderung bekommen habe. Wenn ich nicht ab dem ersten Brief das Gefühl gehabt hätte hier würde ein Betrüger gerade ein „wenn Du nicht Morgen überweist passiert was ganz schlimmes“-Spiel spielen hätte ich vermutlich direkt früher überweisen.

  3. DHL-Paketbelieferung ist top bei uns im Kölner Umland. Allerdings bin ich mit der Zustellung der Briefe unzufrieden. Angekündigte Briefe kommen häufig später, manchmal deutlich später.

  4. Der Startpunkt war, als der Briefträger auch für die Paketzustellung zuständig wurde.
    4-7 Tage Brieflaufzeit nach Ankündigung in der App sind mittlerweile der Normalzustand.
    Leider gehen auch Sendungen verloren. Blöd für ernsthafte Briefsendungen.
    Beschwerden für die Statistik bitte an:
    https://www.bnetza-post.de/lip/form/display.do?%24context=9ED52A667DA084802117

  5. Kein Problem mehr für die Deutsche Post. Die können die Beschwerden jetzt abschwächen „wir müssen nicht sofort liefern, sie warten bis zu 3 Tage“

  6. Grumpy Niffler says:

    Das Problem bei der Post liegt überall da wo Verbundzustellung stattfindet, also Postbote bringt auch Pakete. Anders als man es vielleicht erwarten würde, werden die Touren nicht dynamisch vergeben sondern sind fest. Also egal wieviele Pakete, man hat seinen Bezirk komplett abzuarbeiten. Da Paketabbrüche für die Post deutlich problematischer sind (viele Beschwerden da Tracking + Rückstau an Paketen braucht viel Platz, der in vielen Zustellbasen nicht vorhanden ist) gilt es im Zweifel lieber alle Pakete auszuliefern und bei den Briefen dann eben abzubrechen. Das ist kein Problem, wenn es mal 1-2 Tage ein wenig heftiger zugeht aber in Bezirken mit sehr hoher Paketlast bzw. zu Hochlastzeiten (Black Friday, Weihnachten,…) ist das halt eher Dauerzustand.

  7. 41500 Beschwerden bei 1,7Milliarden Paketen pro Jahr? Ähm, klingt das nicht bombastisch? Sorry aber da würde ich bei DHL die Sektkorken knallen lassen. Ich jedenfalls bin mit DHL sehr zufrieden. Gutes Packstationsnetz, sehr zuverlässig, gute App. UPS, GLS, Hermes und auch DPD kommen da hier echt beschissen weg. Wenn mir was wirklich wichtig ist nehme ich immer DHL….

    • Ja im großen und ganzen ist DHL schon am besten, ich habe das Gefühl das es da auch regionale Beschwerdeballungsräume gibt.
      Unser Problem, unter der Woche sind wir am Ende der Route, wenn es dann mal besonders viele Pakete sind wir die Lieferung dann gerne mal abgebrochen, manchmal auch mehrere Tage hintereinander das ist dann schon frustrierend weil der Paketshop hier auch nur bis 18 Uhr annimmt….

  8. Die Post bei uns (Berliner Süden) ist ok, Briefe kommen in der Regel spät. in 3 Werktagen an nur einmal wurde eine neue Krankenkassen-Karte „verloren“. Dank Mailankündigung ist mir das dann auch schnell aufgefallen und sie wurde gesperrt.
    Schlimm dagegen ist PIN, normale Laufzeit 5-10 Tage, in manchen Fällen 20-30 Tage, das beste war die Ankündigung für die Ablesung des Wasserzählers, Laufzeit 25 Tage, Zustellung nach dem Termin für die Ablesung…….

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