Beschleunigter Wechsel des Stromlieferanten soll möglich werden
Die Bundesnetzagentur möchte, dass Menschen in Deutschland noch schneller den Stromlieferanten wechseln können. Das klingt natürlich toll, soll allerdings nur im Rahmen von vertraglich vereinbarten Kündigungsfristen vonstattengehen.
„Zukünftig soll jeder den Stromlieferanten noch einfacher und schneller wechseln können. Der Wechsel soll nicht mehr zehn Tage dauern, sondern innerhalb von 24 Stunden möglich sein“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.
Geplant ist laut der Bundesnetzagentur auch, dass der Netzbetreiber regelmäßig über wichtige Parameter der Netzanschlusssituation informieren muss, sodass alle notwendigen Informationen und preisbeeinflussenden Faktoren für einen Wechsel gebündelt vorliegen.
Die Konsultation endet am 20. April 2023. Es ist beabsichtigt, die konsultierten Änderungen an der Marktkommunikation zum Umsetzungstermin 1. April 2025 für verbindlich zu erklären. Dies bietet den Marktteilnehmern ausreichend Zeit, ihre IT an die neuen Vorgaben anzupassen und einen störungsfreien Start der Regelungen sicherzustellen.
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Verbindliche Umsetzung zum 1. April 2025….
Klar brauchen die eine Vorlaufzeit und gerade Anpassungen an der IT sind nicht ohne, aber zwei Jahre Vorlaufzeit empfinde ich als übertrieben.
Interessant finde ich jedoch den Punkt mit Preisbeeinflussende Faktoren. Was genau wird darunter verstanden/zusammengefasst?
Steht im oben verlinken Link:
„So können zum Beispiel die Ausstattung mit einer bestimmten Messtechnik, die Wahl eines wettbewerblichen Messstellenbetreibers, das Vorhandensein von flexiblen Verbrauchseinrichtungen oder eine Eigenversorgung aus EE-Anlagen einen Einfluss auf die individuelle Gestaltung des Stromliefervertrags haben. „
„Klar brauchen die eine Vorlaufzeit und gerade Anpassungen an der IT sind nicht ohne, aber zwei Jahre Vorlaufzeit empfinde ich als übertrieben.“
Hast du Überhaupt Einblick in die Materie „Liberalisierter Strommarkt? Weiß du was von zig betroffenen Marktrollen? Den dazugehörigen Prozessen? Qualitästsicherung? Umschaltterminen?
Offensichtluch nein, denn sonst hättest du wahrscheinlich geschwiegen
Und was genau ist dein Problem so pissig zu reagieren?
Mir geht es darum, dass mir die 2 Jahre Vorlaufzeit für die Reduktion von 10 auf einen Tag mit der reinen Begründung der Anpassung von IT Systemen wie im Artikel beschrieben zu lange erscheint. Und wenn du mehr dazu erzählen kannst, dann könntest du auch einfach etwas ausholen und uns hier wertvollen/interessanten Input liefern anstatt nur zu pöbeln.
Christoph reagiert nicht pissig, sondern – so scheint mir – wie jemand, der einen gewissen Einblick hat und ahnt, was da alles passieren kann und wird.
Als jemand aus dem Bereich Marktkommunikation/Lieferantenwechsel kann ich – ohne hier ins Detail zu gehen – auch nur prognostizieren, dass das ein ziemliches Blutbad wird. Hier laufen so viele Prozesse im Hintergrund, bei denen ein Einhalten der Fristen jetzt schon bei kleinsten Abweichungen oft kaum möglich ist, dass ich mehr als gespannt bin, wie die verschiedenen Softwareanbieter am Markt das umsetzen wollen. Da kommt auf einige Leute mehr Arbeit zu als ihnen lieb sein kann.
Die Eröffnung mit „Hast du eine Ahnung…“ ist oft nicht positiv… und kommt schon pissig rüber.
Wäre es eine reine Information, könnte man es mit „Das ist nicht ganz so trivial, weil“ oder „bedenke, dass“ anfangen.
Das unterstellt nicht gleich Unwissen.
Und der letzte Satz ist nicht mehr freundlich, sondern SEHR pissig.
Sry, aber deine Verteidigung kann ich aus rein kommunikativen Motiven heraus NICHT teilen.
@Florian
Erst einmal bist du zuerst pampig geworden, da du ohne jegliches Hintergrundwissen den gesetzten Zeitrahmen in Frage gestellt hast.
Ich bin seit 15 Jahren in der Softwareentwicklung für den Strommarkt in Deutschland involviert. Neue Regelungen aus der Bundesnetzagentur (BNetzA) kommen mindestens im halbjahrlichen Rythmus mit verpflichtender Umsetzung zum 01.04. und 01.10. eines jeden Jahres.
Und ich kann dir sagen zum 01.04.2025 war der erste mögliche Termin, da alle Zeit-Slots bis zum 01.10.2024 mit anderen umzusetzenden Regelungen schon voll sind. Es gibt in Deutschland auch nur eine Firma, die diese Umsetzung ernstnehmend realisieren kann.
Ich gebe dir aber auch Brief & Siegel, dass die Umsetzung nicht zum 01.04.2025 realisiert sein wird. Nicht weil die Firma nicht aus den Puschen kommt, sondern weil seitens der BNetzA bis zum 30.03.2025 an der Regelung noch gefeilt werden wird.
Es ist nicht so, dass wir darauf warten, dass wir Arbeit bekommen. Wir haben genug zu tun, denn es gibt neben dem Strom- auch noch Gas- und Wärmemarkt. Und auch andere Ministerien fordern: Habeck fordert zum Beispiel die beschleunigte Einführung von Smartmeter als Stromzähler. Das liegt auch bei uns auch im Backlog.
Um dir eine Vorstellung zu geben was Smartmeter softwareseitig bedeutet:
– Smartmeter werden viertelstündlich ausgelesen => statt 1 Messwert pro Jahr bei ca. 42 Millionen Stromzähler in deutschen Haushalten werden dann 96 Messwertbei pro Tage und Haushalt anfallen. Also statt einem 1 Wert pro Haushalt/ Jahr fallen dann 35040 Werte pro Haushalt und Jahr an. Noch nicht berücksichtig neben der reinen Erfassung der Messwerte über Remotzugänge, ist die der Verarbeitung dieser riesigen Datenmenge ist deren Verarbeitung für Plausibilierung, Netzkontrolle, Prognose, Produktion, Verkauf von Strom usw.
Das ist software- und hardwareseitig eine Herausfordreung für die ca 800 Stadtwerke in Deutschland.
Zuerst einmal vielen Dank für deine Ausführung. Jedoch widerspreche ich dir in dem Punkt, dass mein in Fragestellen des Zeitplans pampig war. Ich bin selbst in der Projektleitung von IT-Systemen zuhause jedoch mit deutlich kürzeren Releasezyklen. Das mit der BNetzA kann ich wiederum sogar nachvollziehen, das zerstört auch jedes zweite Projekt von uns bei der Deutschen Bahn ;) Und den Punkt der Umstellung auf Smartmeter hatte ich gedanklich aus dem ganzen sowieso herausgenommen, da ich stark bezweifle, dass bis dahin überhaupt der Zählertausch großflächig realisiert werden konnte. Dank deiner Rückmeldung können nun ich und alle anderen jetzt ebenfalls nachvollziehen, dass die zwei Jahre wohl sogar zu kurz sind.